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Neue BSW-Produktklassifizierung steigert Bewertungseffizienz im Rating

Von Dr. Oliver Everling | 17.Juli 2024

Der Bundesverband für strukturierte Wertpapiere (BSW), als Branchenvertretung der führenden Emittenten strukturierter Wertpapiere, hat eine neue BSW-Produktklassifizierung vorgestellt. Diese umfasst die zwölf wichtigsten Produktgattungen strukturierter Wertpapiere und zielt darauf ab, die Transparenz und Standardisierung in diesem Marktsegment weiter zu erhöhen.

Christian Vollmuth, geschäftsführender Vorstand des BSW, erläutert: „Als Branchenvertretung der führenden Emittenten strukturierter Wertpapiere sorgen wir für Transparenz und Standardisierung. Mit unserer neuen BSW-Produktklassifizierung reagieren wir auf die Änderung des Marktumfelds – wie etwa auf das seit der Zinswende stark gewachsene Interesse an Fest- und Stufenzinsanleihen.“ Diese neuen Produkte werden nun als eigene Kategorien innerhalb des umfangreichen Angebots des BSW separat dargestellt und sollen insbesondere Anlegern mit einem hohen Sicherheitsbedürfnis zugutekommen.

Die neue Klassifizierung des BSW fördert nicht nur den Anlegerschutz, sondern auch die nachhaltige finanzielle Aus- und Weiterbildung. Ein zentrales Element dieser Klassifizierung ist die intuitiv erfassbare grafische Darstellung des Zusammenhangs von Chancen und Risiken. Dies wird durch eine stichpunktartige Beschreibung und eine Erklärung der Funktionsweise und Einsatzmöglichkeiten der wichtigsten Produkte aus Anlegerperspektive ergänzt. „Mit unserer BSW-Produktklassifizierung tragen wir dazu bei, dass Anleger als Selbstentscheider oder im Rahmen einer Anlageberatung eine passende Anlageentscheidung treffen können – sei es für Vermögensaufbau, Vermögenserhalt oder die private Altersvorsorge“, so Vollmuth.

Die Einführung der neuen Produktklassifizierung hat auch positive Auswirkungen auf das Rating der Produkte. Durch die klare und standardisierte Kategorisierung wird es für Analysten und Ratingagenturen einfacher, die verschiedenen Produkte zu bewerten. Die eindeutigen Definitionen und die präzise Abgrenzung der Produktkategorien ermöglichen eine konsistente und transparente Bewertung, die sowohl von professionellen als auch privaten Anlegern leicht nachvollzogen werden kann. Beispielsweise wurde die Definition für Express-Zertifikate präzisiert. Diese Kategorie umfasst nun auch Aktienanleihen mit der Möglichkeit vorzeitiger Rückzahlung, den sogenannten Express-Mechanismus. Diese klare Abgrenzung und Erweiterung der Kategorie erleichtert die Bewertung und das Verständnis dieser Produkte erheblich.

Im Zuge der Klassifizierung wurde die Kategorie der Sprint- und Outperformance-Zertifikate aufgelöst, da diese Produkte zuletzt einen sehr geringen Anteil am Marktvolumen verzeichneten. Diese Anpassung trägt dazu bei, den Fokus auf relevante und weit verbreitete Produktkategorien zu legen, was die Transparenz und Vergleichbarkeit weiter erhöht. Produkte, die nicht unter eine der zwölf dargestellten Produktkategorien fallen, werden in den BSW-Statistiken unter den Residual-Kategorien „Weitere Anlageprodukte ohne Kapitalschutz“ oder „Weitere Hebelprodukte“ erfasst. Diese Residual-Kategorien sorgen dafür, dass auch weniger gängige Produkte erfasst und bewertet werden können, ohne die Klarheit und Übersichtlichkeit der Hauptkategorien zu beeinträchtigen.

Die neue BSW-Produktklassifizierung stellt einen wichtigen Schritt in Richtung mehr Transparenz und Standardisierung im Markt für strukturierte Wertpapiere dar. Sie fördert nicht nur den Anlegerschutz und die finanzielle Bildung, sondern erleichtert auch die Bewertung und das Rating der Produkte erheblich. Anleger und Analysten profitieren gleichermaßen von der klaren und verständlichen Darstellung der verschiedenen Produktkategorien, was letztlich zu besseren und fundierteren Anlageentscheidungen führt.

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