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Neue Wege für die DKB: Ein Gespräch mit Dr. Sven Deglow

Von Dr. Oliver Everling | 4.September 2024

Seit dem 1. Juli 2024 steht Dr. Sven Deglow an der Spitze der Deutschen Kreditbank (DKB). In einem Interview beim Handelsblatt Banken-Gipfel 2024 gibt sich der neue CEO noch zurückhaltend, wenn es um eine konkrete Neuausrichtung der Bank geht. Doch er skizziert bereits erste Überlegungen und Schwerpunkte, die für die DKB in den kommenden Jahren wichtig werden könnten.

Deglow betont die Bedeutung von Investitionen in die IT-Infrastruktur der DKB, um die Bank fit für die Zukunft zu machen. Die Digitalisierung steht im Zentrum dieser Überlegungen, und Deglow plant, das Wertpapierangebot der DKB auszubauen. „Die DKB heißt ja ‚Deutsche Kreditbank‘, daher lag das Wertpapiergeschäft ursprünglich nicht in der DNA der DKB, aber hier liegt ein Potenzial,“ erklärt Deglow. Durch eine Erweiterung des Angebots will die DKB neue Geschäftsfelder erschließen und ihren Kundenstamm diversifizieren.

Ein weiterer Schwerpunkt für die DKB unter Deglows Führung ist der verstärkte Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI). Bereits seit 2017 arbeitet die DKB mit einem dedizierten Team an der Integration von KI in verschiedene Geschäftsbereiche – lange bevor KI-Lösungen wie ChatGPT in den Fokus der Öffentlichkeit rückten. „KI wird für verschiedene Kontaktpunkte genutzt“, so Deglow, und erste Tests mit mehreren tausend Kunden laufen bereits.

Die Einsatzmöglichkeiten von KI sind dabei vielfältig. Neben der Optimierung des Kundenkontakts plant die DKB, KI auch im Dokumentenmanagement zu nutzen, um Prozesse effizienter zu gestalten und Kosten zu senken. Deglow betont, dass die DKB hier auf jahrelange Erfahrung zurückgreifen kann und bereits eine solide Basis geschaffen hat, auf der sich aufbauen lässt.

Für Deglow ist Wettbewerb nichts Schlechtes – im Gegenteil. Er sieht ihn als Zeichen dafür, dass der Markt attraktiv ist und bietet somit auch der DKB Chancen zur Weiterentwicklung. „Es gibt auch für die DKB in Deutschland Wettbewerb“, sagt Deglow. Die DKB habe aktuell 5,7 Millionen Kunden und stehe in einem aktiven Wettbewerb mit anderen Akteuren auf dem deutschen Finanzmarkt.

Dieser Wettbewerb erfordere jedoch auch ständige Anpassung und Weiterentwicklung. Anfang 2025 wird eine neue Mehrjahresplanung für die DKB gestartet, die sich sowohl quantitativen als auch qualitativen Zielen widmen wird. Für Deglow ist dabei die qualitative Verbesserung entscheidend: „Ein quantitatives Ziel ist weniger wichtig als ein qualitatives.“

Dr. Deglow zeigt sich optimistisch, was die Zukunft der DKB betrifft, weist jedoch auch auf die Herausforderungen hin, die vor ihm und der Bank liegen. Die weitere Digitalisierung, die Integration von KI und der Ausbau des Wertpapierangebots sind dabei zentrale Projekte. Gleichzeitig gilt es, sich in einem stark umkämpften Marktumfeld zu behaupten und die DKB als moderne und zukunftsfähige Bank zu positionieren.

Die DKB steht vor einem spannenden neuen Kapitel, in dem Innovation und Anpassungsfähigkeit im Fokus stehen. Mit einem erfahrenen CEO an der Spitze und klaren Plänen zur Erweiterung ihres Angebots und zur Nutzung neuer Technologien scheint die Bank gut gerüstet für die Herausforderungen der Zukunft zu sein.

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