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Neuer Handlungsrahmen nach KAGB
Von Dr. Oliver Everling | 21.November 2013
„Das KAGB setzt einen vollkommen neuen Handlungsrahmen“, sagt Michael Kohl, Geschäftsführer der Commerz Real Fonds Beteiligungsgesellschaft mbH. Inzwischen seien zwei Zulassungsanträge für Kapitalveraltungsgesellschaften (KVG) eingereicht und Zulassungen erfolgt. Erhebliche Schwierigkeiten ergeben sich bei Produktgestaltungen durch unkalre oder neue Begriffsbestimmungen, warnt Kohl. Er spricht bei der renommierten Anwaltssozietät Mayer Brown in Frankfurt am Main.
Kohl berichtet aus seinen Erfahrungen: Vertriebspartner überdenken Produktstrategien, auch aufgrund Erfahrungen in der Vergangenheit als neue Beratungsprozesse durch AnsFuG, KWG etc. „Das KAGB bedeutet eine neue Zeitrechnung mit erheblichen Chancen und Wachstumspotentialen.“
Verschärfte Produktanforderungen (z.B. Leverage, Liste möglicher Assettypen, jährliche Bewertung) verändern die Produkte nachhaltig. Eine wesentliche Änderung unterscheidet risikogemischte Fonds (mindestens drei Assets oder gestreutes Ausfallrisiko) und nicht-risikogemischte Fonds. Bei den nicht-risikogemischten Fonds ist ein Mindestbeteiligungsbetrag von 20.000 € sowie zusätzliche Kundenaufklärung erforderlich. „Das wird zu deutlicher Kundensegmentierung im Vertrieb führen, neue Vertriebsprozesse mit neu gestalteten Vertriebsunterlagen.“
Nicht-risikogemischte Fonds werden nur noch an vermögende Kunden mit hohem Depotvolumen vertrieben werden können (z.B. ab 250.000 €). Risikogemischte Fonds dagegen decken Anlagewünsche/-bedarfe der weiteren Kunden mit Anlagepotential ab.
Kohl gibt Einblicke in den von der Commerz Real gewählten Weg zu regulierten Produkten: Gründung einer neuen KVG der Commerz Real-Gruppe als zukünftiges Emissionshaus, Zulassungsantrag am 25. Juli 2013 und vollständige Erfüllung aller Anforderungen an KVG (Kapitalausstattung mit rund 5 Mio. €, Risikomanagement, Verwahrstelle, Bewertungsrichtlinie). Kohle macht deutlich, dass hier die hohe und lange Regulierungserfahrung der CR-Gruppe genutzt werden kann.
„Die Qualität des Asset Managements gewinnt deutlich an Gewicht, insbesondere durch verstärkte Nutzung von Blind-Pool/Multi-Asset-Konzepten“, sagt Kohl. In seinem Fokus steht ein ausgezeichneter Track Record und die Fortführung der Leistungsilanz trotz Neugründung der KVG (u.a. seit Gründung der CFB mit testierten Jahresabschlüssen aller Fonds): Volle Erfüllung aller neuen Transparenz-/Reportinganforderungen. Den Engpass Asset Sourcing werde durch erfoglreiche und langfristige Partnerschaften gelöst.
Langjährige Erfahrung, einwandfreier Track Record, Termintreue, hohe Flexibilität und erkennbare Projekt-Pipeline sind nach Kohl Kriterien für die Partnerauswahl. Am besten sei der Partner mit beteiligt. „Gleichgerichtete Interessen durch signifikante Kapitalbeteiligung und/oder Beteiligung des Partners am Erfolg, laufend und am Exit“, sagt Kohl, „sind uns für das Ziel strategischer Partnerschaften wichtig.“
Die Asset-Qualität und der Länderfokus sind weitere Dimensionen: Assets mit nachweisbar bester Qualität, sehr gute Lage, Mieter/Leasingnehmer mit sehr guter Bonität oder hoher Risikotiefe, Top Tier Hersteller mit sehr guter Bonität, Durchsetzbarkeit von Garantieansprüchen bzw. Gewährleistungen. Der Länderfokus müsse sich an der Verlässlichkeit der Jurisdiktion, Wachstumsperspektiven und steuerlich attraktiven Rahmenbedingungen messen lassen.
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