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Ohne Verbriefung geht es nicht

Von Dr. Oliver Everling | 4.Dezember 2009

Würden strukturierte Finanzierungen als Methode zur Refinanzierung einfach wegfall, würden diese ein riesige Lücke in der Finanzierung auch für Europa reißen. Zum Thema „Future of Structured Finance in Europe“ sprach Ian Bell, Managing Director Structured Finance Ratings, Standard & Poor’s London, auf S&P’s Forum „Perspektiven für die Finanzmärkte 2010″ in Frankfurt am Main.

Allerdings müsse man sich klar machen, dass strukturierte Finanzierungen nur auf Märkten zustande kämen, wo es Anbieter und Nachfrager gebe. Die Produkte müssten interessant genug sein, um Anleger zum Investment zu motivieren, auch auch kostengünstig, um Emittenten zu veranlassen, sich des Marktes zu bedienen. „Wir haben die brutalste Neubewertung von Krediten erlebt, die sich je vollzogen hat“, sagt Bell. Die Neubewertung strukturierter Finanzierungen habe alle Bereiche erreicht, aber wurde gestoppt nach der Lehman-Insolvenz.

Zurzeit sei eine große Diskrepanz zwischen den Bedingungen zu beobachten, unter denen sich Banken refinanzieren könnten, und den Bedingungen, zu denen Kreditnehmer Liquiditätszugang erhalten. Bell ist sich aber sicher, dass es zu einer Anpassung der Preise kommen werde. Nach dieser Anpassung werde man auch wieder Investoren sehen. Alte Investoren seien gegangen oder nicht zur Anlage bereit.

Nur hinsichtlich des Zeitpunktes, zu dem der Markt für strukturierte Finanzierungen wieder anspringen werde, will ich Bell nicht festlegen. Hier seien die zusammenwirkenden Faktoren zu zahlreich, um genaue Prognosen abzugeben. Im komme auf die langfristigen Prognosen an. „Kurzfristig lag ich zu oft falsch, um mich auf den genauen Ablauf des nächsten Jahres festzulegen“, räumt Bell ein. An der langfristigen Prognose der Wiederbelebung des Marktes will er jedoch keinen Zweifel lassen.

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