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Optimismus von der CIMMIT 2008
Von Dr. Oliver Everling | 30.Januar 2008
„Der Investor kann wieder wählen, kann wieder verhandeln“, sagt Dr. Klaus Trescher, Vorsitzender des Aufsichtsrats, Pramerica Real Estate Investors (Europe) AG, München, auf dem 18. IIR Jahresauftaktkongress der Immobilienwirtschaft CIMMIT 2008 in Frankfurt am Main (www.cimmit.de). „Vorher habe man sich jeden Morgen erneut gewundert, wer welchen Preis für welchen Schrott bezahlt habe.“ Nach Trescher seien jetzt diejenigen im Vorteil, die noch Eigenkapital haben und einsetzen könnten.
Barbara Knoflach, Vorstandsvorsitzende, SEB Asset Management AG, Frankfurt/Main, facht durch ihre Moderation die Diskussion weiter an. Ulrich Höller, FRICS, Vorsitzender des Vorstands, DIC Asset AG, Frankfurt/Main, schließt sich der kritischen Beurteilung der Preisentwicklung an. An der Börse sei der Druck zwar nicht ganz so stark wie beim Fonds, die Mittel gleich wieder zu investieren. Der „Crunch“ habe seine positive Wirkung gehabt, denn 40 bis 50 % wären wieder off-market möglich gewesen. Kurz zuvor wäre es undenkbar gewesen, ohne einen Wettbewerb einzukaufen und exklusiv zu verhandeln.
2008 werde wieder eine ganze Bugwelle von Investitionsmöglichkeiten bieten. Den Mut zu investieren, habe er auf jeden Fall, sagt Höller. Die Fundamentalmärkte seien noch gut. Höller unterstreicht, dass hinsichtlich der fundamentalen Beurteilungen kurzfristig keine Veränderungen zu erwarten seien. Wer noch Kapitalzugang habe, der sei der Starke. Höller weist darauf hin, dass es allerdings auch immer wieder irrationale Tage gebe. So seien am 29. Januar 2008 beispielsweise die Kurse der Immobilienaktien beachtlich nach oben gegangen. „Wer hätte“, skizziert Höller die Unwegbarkeiten, „einen Verlust von 4,9 Mrd. Euro bei der Société Générale vorausgehen?“
Alexander Hoff, CEO, GPT Halverton GmbH, Frankfurt/Main, differenziert nach Marktsegmenten, die von Lokalinvestoren wie auch von ausländischen Investoren weniger beachtet werden. Die Geschwindigkeit habe sich verlangsamt. Hoff will jedoch an zentralen Ideen festhalten, die die weiteren Entwicklungen bestimmen würden. Auch im Wohnimmobilienmarkt gebe es Spezialsegmente, stimmt Dr. Alexander Zartl zu, Vorstand, conwert Immobilien Gruppe, Wien. So habe sich seine Gruppe auf Häuser aus der Gründerzeit und um die Jahrhundertwende spezialisiert. Dies begründe seinen positiven Ausblick auf 2008.
Christian Bodtke, Head of German Investment, McCafferty Asset Management Ltd., Salford, UK, berichtet, dass die Preise um zwei bis drei Jahresmieten zurückgegangen seien. Knoflach wirft ein, dass einer Studie ihres Hauses zufolge B-Lagen oft stabilere Preise aufweisen als A-Lagen und sich bei 6,5 bis 7,5 eingependelt hätten. Trescher bringt die „Formel“ ein, dass man in B-Städten in A-Lagen investieren müsse. Es dürfe nicht übersehen werden, dass der Aufschwung zyklisch und nicht strukturell gewesen sei. Die Engländer seien eingefallen, weil ein paar Meinungsführer verbreitet hätten, dass es in Deutschland billig sei. Wenn es strukturell nicht gut bleibe, dann bleibe die Karawane nicht lange. Wenn der Schwung mal ausgelaufen sei, habe man in zwei bis drei Jahren wieder die Probleme in Deutschland, warnt Trescher.
Dr. Lutz Ängevelt, Geschäftsführender Gesellschafter, AENGEVELT Immobilien GmbH & Co. KG, Düsseldorf, berichtet von internationalen Anrufen, die ihn nach den Landtagswahlen erreichten. Wenn die Linkspartei sogar in entwickelten Bundesländern in die Parlamente einziehe, werde dies als Alarmsignal gewertet. Dr. John von Freyend, Vorsitz, ZIA und Präsident, Institut der Deutschen Wirtschaft, Bonn, argumentiert, dass viele internationale Investoren in Deutschland noch relativ wenig investiert seien. Angesichts des Gewichts Deutschlands in Europa sei er zuversichtlich, wenn man von kurzfristigen Übertreibungen absehe, dass Deutschland für diese Investoren interessant bleibe.
Knoflach bezeichnet Deutschland als „B-Standorte-Land“. Sie frage sich aber, wie die Preisverhältnisse zu beurteilen seien, egal ob zyklisch oder strukturell. 300 Basispunkte Differenz habe man zwischen A- und B-Lagen nie gehabt. Eine Spanne von 5 bis 8 lasse sie erschaudern. Hoff verteidigt den Portfoliogedanke: Man müsse die Immobilieninvestition im Kontext aller Objekte eines Portfolios sehen.
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