Moody’s Steigerungen im ersten Quartal 2024

Von Dr. Oliver Everling | 2.Mai 2024

Moody’s hat im ersten Quartal 2024 bedeutende finanzielle Fortschritte gemacht, wie aus dem jüngsten Earnings Release hervorgeht. Das Unternehmen verzeichnete eine beeindruckende Umsatzsteigerung von 21% im Vergleich zum Vorjahr, was größtenteils auf eine robuste Performance von Moody’s Investors Service zurückzuführen ist, die um 35% gewachsen ist. Dieser Anstieg wurde durch verbesserte Marktbedingungen und eine starke Nachfrage nach verschiedenen Anlageklassen begünstigt. Moody’s Analytics trug ebenfalls zum Wachstum bei, allerdings in geringerem Maße, mit einer Umsatzsteigerung von 8% und einem Anstieg des jährlich wiederkehrenden Umsatzes um 10%, angetrieben durch starke Nachfrage nach Know-Your-Customer-Lösungen und führenden Datenprodukten.

Das Unternehmen hat auch seine Prognose für das bereinigte verwässerte Ergebnis je Aktie für das gesamte Jahr leicht angepasst, was nun in einer Spanne von 10,40 bis 11,00 Dollar erwartet wird, verglichen mit früheren Schätzungen. Diese Anpassung spiegelt die Zuversicht des Managements in die anhaltende Nachfrage und die Fähigkeit des Unternehmens wider, sich neuen Geschäftschancen anzupassen.

Zusätzlich zu den finanziellen Fortschritten hat Moody’s in Innovation und technologische Entwicklungen investiert, insbesondere in Bereichen wie Plattformtechnologien und generatives KI, um ihre Marktposition weiter zu stärken und das Serviceangebot zu erweitern. Diese strategischen Investitionen werden durch die starke finanzielle Basis und die operative Leistung des Unternehmens unterstützt, die es Moody’s ermöglicht, sowohl kurzfristige als auch langfristige Wachstumschancen zu nutzen.

Im Hinblick auf die Betriebsausgaben verzeichnete Moody’s einen Anstieg von 8% im Vergleich zum Vorjahr, was hauptsächlich auf erhöhte Anreizzahlungen und aktienbasierte Vergütungen zurückzuführen ist. Trotz des Anstiegs der Ausgaben behielt das Unternehmen eine effiziente Kostenkontrolle bei, die durch das Geolocation Restrukturierungsprogramm von 2022-2023 unterstützt wurde.

Die Kapitalallokation bleibt ein zentraler Fokus für Moody’s, mit bedeutenden Rückkäufen von Aktien und der Ausschüttung von Dividenden, die die finanzielle Stärke und das Engagement für die Aktionärsrendite unterstreichen. Das Unternehmen hat eine regelmäßige Quartalsdividende von 0,85 Dollar pro Aktie angekündigt, die im Juni ausgezahlt wird, was das Vertrauen des Managements in die finanzielle Gesundheit und die zukünftige Performance von Moody’s widerspiegelt.

Insgesamt reflektieren die Ergebnisse des ersten Quartals und die Aussichten für 2024 das starke fundamentale Wachstum von Moody’s, unterstützt durch eine günstige Marktumgebung und strategische Investitionen in zukunftsorientierte Technologien. Die Führung des Unternehmens bleibt optimistisch hinsichtlich der weiteren Entwicklung und Anpassung an dynamische Marktbedingungen, was Moody’s gut positioniert, um sowohl bestehende als auch neue Märkte effektiv zu bedienen.

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Country Overshoot im Rating

Von Dr. Oliver Everling | 29.April 2024

Die Übernutzung natürlicher Ressourcen durch Länder wie Deutschland, wo der Country Overshoot Day bereits am 2. Mai erreicht ist, signalisiert einen dringenden Handlungsbedarf zur Transformation unserer Wirtschaft. Eine „Quality Economy“, die auf Qualität und Nachhaltigkeit statt auf Quantität und Überkonsum setzt, wird immer wichtiger. Der ökologische Wandel erfordert, wie der Portfoliomanager Nicolas Jacob betont, immense Investitionen in erneuerbare Energien, nachhaltige Mobilität und die Bewahrung natürlicher Ressourcen, um die Pariser Klimaziele zu erreichen.

Jacob weist darauf hin, dass die Abkehr von fossilen Brennstoffen und der Ausbau von Energieeffizienz und Netzinfrastrukturen zentrale Aspekte sind. Er erklärt: „Das Abschlusskommuniqué der COP 28 im Dezember 2023 markierte einen Wendepunkt im Bestreben, die globale Erwärmung aufzuhalten.“ Es wurde festgelegt, dass die fossilen Brennstoffe in den kommenden Jahrzehnten aus den Energiesystemen entfernt werden müssen und das nächste Jahrzehnt entscheidend für die Emissionsreduzierung ist.

Rekordinvestitionen von 1,7 Billionen US-Dollar wurden im letzten Jahr weltweit in die Energiewende gepumpt, was ein Wachstum von 17% gegenüber dem Vorjahr darstellt. Besonders die Elektromobilität und deren Ladeinfrastruktur erlebten mit Investitionen von 634 Mrd. US-Dollar einen signifikanten Anstieg, was die Dynamik in diesem Sektor verdeutlicht. „Voraussetzung für die Erreichung der Pariser Klimaziele ist eine Verdreifachung der weltweiten Kapazitäten für erneuerbare Energien bis 2030, was einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von etwa 15% entspricht“, fügt Jacob hinzu.

Neben den Investitionen in Fahrzeuge und erneuerbare Energien ist der Ausbau moderner Stromnetze unerlässlich. Laut Jacob müssten 800 Mrd. US-Dollar bis 2050 investiert werden, um ein CO2-neutrales Szenario zu ermöglichen. Dies beinhaltet den Aufbau und die Modernisierung der Stromnetze sowie die Ersetzung veralteter Anlagen. „Der verstärkte Ausbau der erneuerbaren Energien einerseits und der gleichzeitige vermehrte Bedarf durch die Entwicklung neuer Nutzungsformen, insbesondere in der Mobilität und der Digitalisierung, andererseits, machen zunehmende Investitionen in den Netzausbau notwendig“, betont Jacob.

Diese Notwendigkeit zur Transformation eröffnet für Aktienanleger erhebliche Chancen. Unternehmen, die in saubere Energie, Energieeffizienz und die Bewahrung natürlicher Ressourcen investieren, zeigen erhebliches Wachstumspotenzial. Dies bietet eine Gelegenheit, die Finanzierungslücke von jährlich über 4.000 US-Dollar zu schließen und gleichzeitig zur Schaffung einer nachhaltigeren globalen Wirtschaft beizutragen.

Der „Country Overshoot Day“ ist ein alarmierendes Zeichen für das Maß an Ressourcenverbrauch eines Landes im Vergleich zur globalen Nachhaltigkeit. Dieser Tag, der markiert, wann die Ressourcen, die die Erde innerhalb eines Jahres regenerieren kann, aufgebraucht sind, sollte in Ratings als kritischer Indikator für die ökologische Verantwortung und Nachhaltigkeitspraxis eines Landes bewertet werden. Ein früher „Overshoot Day“, wie der 2. Mai in Deutschland, zeigt eine deutliche Diskrepanz zwischen dem Konsumverhalten und den verfügbaren natürlichen Ressourcen, was zu tieferen Bewertungen in Umweltverträglichkeit und Nachhaltigkeit führen könnte. Diese Bewertung kann als ein Maßstab dienen, um politische und wirtschaftliche Anreize für Länder zu schaffen, ihren Ressourcenverbrauch zu überdenken und nachhaltigere Praktiken zu fördern.

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Rolle von Humankapital im ESG-Rating

Von Dr. Oliver Everling | 29.April 2024

In den letzten Jahren haben Investoren zunehmend die Bedeutung von Umwelt- und Governance-Faktoren im Rahmen von ESG-Ratings zur Beurteilung des nachhaltigen Erfolgs von Unternehmen hervorgehoben. Angesichts der Dynamik auf dem Arbeitsmarkt und aktueller Ereignisse wie dem weltweiten Stellenabbau bei Tesla rücken soziale Aspekte immer mehr in den Fokus. Petra Daroczi, eine ESG-Analystin, erklärt, wie entscheidend der Umgang mit den Mitarbeitenden für das Verständnis der Wachstumsaussichten eines Unternehmens ist: „Nachdem der Umgang mit Mitarbeitenden für uns ein erfolgskritischer Faktor in jedem Unternehmen ist, haben wir nach einer geeigneten Messmethode gesucht.“

Im wirtschaftlichen Umfeld der letzten Jahre, das von Rekordinflation und anderen Unsicherheiten geprägt war, standen viele Unternehmen unter dem Druck, Kosten zu senken. Die Reaktion eines Unternehmens in solchen Zeiten, wie der Abbau von über 10 Prozent der Belegschaft bei Tesla und der schrittweise Weggang wichtiger Führungskräfte, spricht Bände über dessen soziale Verantwortung. „Wie ein Unternehmen in solchen Situationen reagiert, spricht für uns als ESG-Analysten Bände“, betont Daroczi.

Das Konzept des „Human CapEx“ oder der Investitionen in das Humankapital stellt eine Zukunftsinvestition dar, die über traditionelle Sachinvestitionen hinausgeht. „Unternehmen erfassen ihre Investitionsausgaben („CapEx“) und weisen sie in einer Cashflow-Rechnung sowie einer Gewinn- und Verlustrechnung (GuV) aus. Hierbei werden allerdings nur Sachinvestitionen berücksichtigt… Die Investitionen in Personal werden dagegen in vielen GuV-Aufstellungen nicht separat erfasst, sondern lediglich als Kostenfaktor berücksichtigt.“ Investitionen in angemessene Löhne, Sozialleistungen, die Qualifizierung des Personals durch Schulungen und Weiterbildungsmöglichkeiten sind jedoch entscheidend für die Produktivitätssteigerung und die Reduzierung der Mitarbeiterfluktuation.

Beispielhaft für solche Praktiken steht das brasilianische Unternehmen WEG, das durch sein Trainingszentrum „CentroWEG“ junge Talente fördert und Mitarbeitende je nach Zielerreichung am Nettogewinn beteiligt. „Mit über 39.000 Mitarbeitern in 37 Ländern legt das Unternehmen einen Fokus auf sein Trainingscenter „CentroWEG“, das Nachwuchskräfte mit technischen Fähigkeiten ausstattet und sie dazu ermutigt, eine Karriere im Unternehmen anzustreben.“

Ebenso demonstriert VAT Group, ein weltweit führender Anbieter von Vakuumventilen, wie durch eine zukunftsorientierte Personalstrategie und enge Zusammenarbeit mit führenden Ingenieur-Universitäten ein starkes Innovationsumfeld geschaffen wird, das hochqualifizierte Fachkräfte anzieht und bindet. Investitionen von rund 50 Millionen Euro in Forschung und Entwicklung in den letzten beiden Geschäftsjahren unterstreichen diese Strategie.

Insgesamt zeigt sich, dass Investitionen in Humankapital nicht nur gleichwertig zu Sachinvestitionen betrachtet werden sollten, sondern auch als wesentlicher Indikator für die Qualität und zukünftige Wachstumsaussichten eines Unternehmens dienen. Während Unternehmen wie Tesla bekannt dafür sind, aggressiv zu expandieren, legen auf ihrem Weg in einer „Quality Economy“ Qualitätswachstumsunternehmen, die gezielt ausfindig gemacht werden, Wert auf eine langfristige Perspektive und die nachhaltige Entwicklung ihrer Belegschaft.

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Joseph E. Stiglitz‘ holpriger Weg zur Freiheit, Wirtschaft und die gute Gesellschaft

Von Dr. Oliver Everling | 26.April 2024

Joseph E. Stiglitz, ein renommierter Ökonom und Nobelpreisträger, ist bekannt für seine tiefgreifenden Analysen wirtschaftlicher Mechanismen und deren Einfluss auf die Gesellschaft. Am 24. April 2024 erschien sein neuester Titel: Sein Buch „The Road to Freedom, Economics and the Good Society“ verspricht eine umfassende Untersuchung der Rolle der Wirtschaft auf dem Weg zu einer idealen Gesellschaft. Jedoch scheint das Werk – schon seiner Gliederung nach – einige kritische Ungleichgewichte in seiner Behandlung zentraler ökonomischer Konzepte aufzuweisen, die seine Nützlichkeit und Überzeugungskraft einschränken könnten.

Ein grundlegendes Defizit des Buches ist die unzureichende Erörterung darüber, wie im Kreislauf der Wirtschaft die Entscheidungsgrundlagen von Haushalten und Unternehmen entstehen, die über das Angebot und die Nachfrage nach Gütern und Dienstleistungen entscheiden. Stiglitz versäumt es auf der Seite der Unternehmen, tief in die Dynamiken einzutauchen, die die Qualitätsmerkmale von Produkten und Dienstleistungen sowie Preisgestaltungsmöglichkeiten wie Ratenzahlungen und Garantien beeinflussen. Diese Elemente sind entscheidend für das Verständnis, wie Märkte funktionieren und wie Verbraucher und Unternehmen Entscheidungen treffen.

Des Weiteren behandelt Stiglitz das Problem von Marktungleichgewichten nur oberflächlich. Die Frage, wie nach Eingriffen des Staates Warteschlangen bei zu niedrigen Preisen vermieden werden können, wird ebenso wenig adressiert wie das Phänomen des Überangebots oder der Überproduktion, die auftreten kann, wenn Preise zu hoch angesetzt sind und dadurch zu viele Anbieter anziehen. Solche Zustände führen zu Verschwendung und ineffizienter Ressourcennutzung, Themen, die in einer Diskussion über „Economics and the Good Society“ von zentraler Bedeutung sein sollten.

Joseph E. Stiglitz‘ Perspektiven in seinem Buch stimmen eng mit seiner generellen Befürwortung für eine erweiterte staatliche Intervention in die Wirtschaft überein, wie sie seine öffentlichen Äußerungen und früheren Schriften zeigen. Stiglitz hat sich seit seinem Nobelpreis im Jahr 2001 immer wieder für das Wachstum staatlicher Eingriffe ausgesprochen. Dies spiegelt sich in seinen Vorschlägen für staatliche Maßnahmen wider, wie etwa die Gründung einer Bundesagentur zur Sicherung der Flugpassagiere nach dem 11. September. Solche Vorschläge verdeutlichen seine Überzeugung, dass der Staat eine zentrale Rolle bei der Bereitstellung von Sicherheit und Qualität spielen sollte.

Immer wieder argumentiert Stiglitz, dass Märkte aufgrund asymmetrischer Informationen „ineffizient“ sind und ohne staatliche Regulierung nicht optimale Ergebnisse liefern können. Diese Sichtweise fördert eine stärkere Rolle der Regierung, um wirtschaftliche Austausche effizient und „gerecht“ zu gestalten. Ein neues Buch müsste mindestens ein ganzes Kapitel über die Frage enthalten, nach welchen Maßstäben ein Preis, der tatsächlich bezahlt wird, als „ungerecht“ bezeichnet werden kann. Bei jeder durchgeführten Transaktion dürfen die konkludenten Willenserklärungen beider Marktteilnehmer unterstellt werden, dass sie mit den Bedingungen einverstanden sind, denn sonst hätten sie die Transaktion nicht durchgeführt.

Bei den meisten Entscheidungen von Marktteilnehmern in einer modernen Volkswirtschaft geht es nicht um Leben und Tod, so dass keine erpresserische Rolle von Anbietern oder Nachfragen unterstellt werden kann. Es geht in den meisten Fällen „nur“ um bessere Gesundheit, höhere Bildung, schöneres Wohnen, bequemeres Fahren, besseres Essen oder gute Unterhaltung. Joseph E. Stiglitz geht nicht genau darauf ein, wie sich staatliche Eingriffe in der Masse der täglichen Entscheidungen von Konsumenten und Produzenten bestimmen lassen sollen und wer sie konkret treffen soll, wenn sie nicht die Entscheidungsfreiheit des Individuums beschneiden sollen.

Preise und Mengen sind die Inputfaktoren jeder Buchhaltung und damit jedes Managements. Wenn Preise von Beamten festgesetzt sind, spiegeln sie vielleicht die momentanen Präferenzen von Beamten oder maßgebenden Politikern, aber nicht unbedingt die Präferenzen der Marktteilnehmer. Darin liegt ein Element der Willkür. Die Informationsfunktion der Preise geht verloren. Im Extremfall einer Zentralverwaltungswirtschaft sind Preise nur noch Elemente eines Begrenzungs- und Verteilungsmechanismus, ohne Impluse für eine effizientere Allokation von Ressourcen geben zu können.

Wenn Preise unvollkommene Signale senden und daher zu Fehlentscheidungen führen, wie beispielsweise wegen ihrer mangelnden Reflexion externer Kosten, dann bedarf es ergänzender Systeme des Ratings. Bei Stiglitz findet sich aber kein Kapitel, das die Grundlagen für ein System aus Ratings legen würde, das auch ethische, ökologische und soziale Aspekte abgreift.

Stiglitz lobte vor über einem Jahrzehnt die sozialistische Regierung von Hugo Chavez in Venezuela. Er betonte, wie Chavez‘ Politik angeblich Gesundheit und Bildung in die armen Viertel von Caracas brachte. Dies zeigt seine Tendenz, Ansätze zu befürworten, die eine gleichmäßigere Verteilung des Reichtums anstreben, trotz der späteren Wirtschaftskrise in dem von natürlichen Ressourcen so reichen Land Venezuela, die zeigt, wie solche Politiken letztendlich scheitern können. So bleibt für den Leser hauptsächlich, ihm in weiten Teilen seiner Bestandsaufnahme der Ungleichheit zuzustimmen, ohne aber ein schlüssiges Konzept vorzufinden, nach dem weiter verfahren werden kann.

Stiglitz behauptet, dass Märkte systematisch Ungleichheit produzieren und dass nur wenige von der Freiheit der Märkte profitieren, während die Mehrheit wirtschaftlich zurückbleibt. Er schlägt vor, durch staatliche Eingriffe und umfassende soziale Programme, wie progressive Besteuerung und hochwertige öffentliche Bildung, dieser Entwicklung entgegenzuwirken.

Ähnlich wie in seinen früheren Werken und Vorträgen spricht Stiglitz praktisch davon, zu den Politiken der Great Depression zurückzukehren, um wachsende Ungleichheit und Armut zu bekämpfen. Er sieht staatliche Regulierungen und Interventionen als notwendig an, um eine gerechtere Wirtschaftsstruktur zu schaffen, die den „Mittelklasse“-Standard der Nachkriegszeit wiederherstellen kann.

Trotz dieser Kritikpunkte liefern seine Bücher wertvolle Einsichten in einige Aspekte der sozialen Wohlfahrt und deren Abhängigkeit von wirtschaftlichen Strukturen. Stiglitz ist besonders stark in der Darstellung der Verbindung zwischen wirtschaftspolitischen Entscheidungen und ihren langfristigen Auswirkungen auf die gesellschaftliche Freiheit und Gerechtigkeit. Seine Argumentationen zu den Möglichkeiten einer gerechteren Gesellschaft durch gezielte ökonomische Reformen sind nach wie vor eindrucksvoll und inspirierend.

Insgesamt bietet „The Road to Freedom, Economics and the Good Society“ sicher vielen Leserinnen und Lesern eine Reihe von Einsichten und Anregungen, leidet jedoch unter einer gewissen Oberflächlichkeit in der Auseinandersetzung mit wichtigen ökonomischen Fragen. Leser, die eine tiefgehende technische Analyse der Marktmechanismen erwarten, könnten von diesem Buch enttäuscht sein. Für diejenigen, die ein breiteres Verständnis der sozialen Dimensionen wirtschaftlicher Politik suchen, bietet es jedoch durchaus interessante Perspektiven und Diskussionsansätze.

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Tech-Blase oder schillernde Zukunft? UBP-Experten analysieren den Sektor

Von Dr. Oliver Everling | 25.April 2024

Die größte Herausforderung für Tech-Investoren ist laut Union Bancaire Privée (UBP) das Konzentrationsrisiko. Die drei größten Unternehmen im MSCI World Information Technology Index – Microsoft, Apple und Nvidia – machen zusammen 45% des Index aus. Auch bei Nvidia ist die Konzentration hoch: Die fünf größten Kunden generieren 45% des Umsatzes.  „Zur Überraschung der meisten Anleger sind die anderen vier Aktien der „Magnificent 7“ gar nicht in diesem Index vertreten. Sie fallen in die Sektoren Kommunikationsdienste bzw. zyklische Konsumgüter. Anleger, die über eine passive Lösung ein Engagement im globalen Technologiesektor anstreben, sind daher einem hohen Konzentrationsrisiko ausgesetzt“, führen die Senior-Portfoliomanager Fares Benouari und Bettina Baur aus dem Swiss & Global Equity Team der UBP aus.

UBP-Experten sehen die Bewertungen im Technologiesektor zwar nicht auf Blasenniveau, aber differenzieren. Der Nasdaq 100 handele mit einem KGV von 25 zwar über dem 5-Jahres-Schnitt, aber deutlich unter dem Höchststand von 2020 und weit niedriger als während der Dotcom-Blase. Gestützt wird diese Bewertung durch positive Fundamentaldaten: Das EPS-Wachstum des Sektors soll sich bis 2024 auf 18% beschleunigen, die operative Rentabilität (CFROI®) die 10%-Marke überschreiten.

Fintech biete interessante Chancen, sei aber insgesamt noch unterbewertet. Innerhalb des Segments gebe es allerdings eine große Spanne. Zahlungsverkehrsunternehmen wie Global Payments und Nexi notieren im niedrigen Zehnerbereich, während Kartennetzwerke und digitale Disruptoren deutlich höher bewertet sind. Der Zahlungsverkehr profitiere weiterhin vom Trend zu elektronischen Zahlungen, insbesondere im B2B-Bereich.

Die zunehmende Akzeptanz von KI könnte für viele Fintech-Unternehmen ein Effizienzfaktor werden und die Margen verbessern. Der Fintech-Sektor biete zwar ein hohes Marktrisiko, aber auch sichtbares Wachstum und Wertschöpfung. Er könne zur Diversifizierung im Technologiesektor oder als Alternative zum traditionellen Finanzsektor genutzt werden. Um das Konzentrationsrisiko zu senken, investieren UBP-Experten auch in Segmente außerhalb des Index, die hohe Wertschöpfung bieten. Dazu gehören Fintech und E-Commerce. „Technologie“ gehe für die UBP über die enge Definition des Index hinaus.

Tech-Investoren sollten sich vor Augen führen, dass der Technologiesektor derjenige ist, der menschlichen Einfallsreichtum und Kreativität am besten widerspiegelt. Dies führe überdurchschnittlich hoher Wertschöpfung und starker Performance über den Zyklus hinweg.

Der Technologiesektor bietet trotz einiger Herausforderungen weiterhin attraktive Chancen. Investoren sollten aber die Risiken kennen und auf Diversifikation setzen. UBP-Experten sehen Fintech als besonders interessant an, weisen aber auch auf die große Spanne innerhalb des Segments hin.

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Fragliche Qualität im Zahlenwerk

Von Dr. Oliver Everling | 25.April 2024

Bilanzrating ist ein wichtiges Element des Finanzratings. Prof. Dr. Jörg Baetge von der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster hatte sich über die Jahre als ein führender Experte im Bereich der Beurteilung der Qualität von Bilanzdaten etabliert. Sein Engagement und sein wissenschaftlicher Ansatz in der Finanzanalyse haben dabei geholfen, die Verlässlichkeit und Transparenz in der Rechnungslegung zu erhöhen. Besonders in einer Zeit, in der nach Ansicht von Experten wie Prof. Dr. Jan Viebig von ODDO BHF die „Kunst der kreativen Buchführung“ zugenommen hat, war Baetges Arbeit von unschätzbarem Wert. Viebig kritisiert, dass „die Qualität der ausgewiesenen Zahlen nachgelassen hat“, ein Trend, der die finanzielle Welt zunehmend beunruhigt.

In einem aktuellen Kommentar der ODDO BHF Polaris Fonds-Familie wird hervorgehoben, dass die letzte Berichtssaison erneut die „Unsitte“ der Finanzabteilungen vieler Unternehmen offenbarte, Bilanzen zu schönen. Viebig merkt an, dass solche Praktiken den wahren Zustand eines Unternehmens verbergen können, was es schwierig macht, die Qualität des Managements und der Rechnungslegung zu beurteilen, welcher er und sein Team einen hohen Stellenwert beimessen. Er betont: „Wir sehen uns als Aktionäre, die ein Unternehmen über einen längeren Zeitraum in seiner Entwicklung begleiten wollen.“ Daher investieren sie nach klar definierten Qualitätskriterien in Unternehmen mit hohen Kapitalrenditen und klaren Wettbewerbsvorteilen.

Die zunehmende Verwendung von „non GAAP earnings“, wie EBITDA, wird besonders kritisch gesehen. Viebig erklärt, dass dadurch oft ein zu positives Bild des Unternehmens vermittelt wird. Problematisch sind auch Praktiken wie der vorgezogene Ausweis von Umsätzen oder die Überbewertung von Vermögensgegenständen. Solche Methoden können dazu führen, dass die tatsächliche finanzielle Lage eines Unternehmens verzerrt wird, was letztlich Investoren in die Irre führen kann.

Die Polaris-Fondsmanager richten ihr Augenmerk daher nicht nur auf die publizierten Zahlen, sondern auch darauf, wie diese zustande kommen. Viebig betont, dass die Fähigkeit eines Unternehmens, hohe operative Cashflows zu erwirtschaften, ein Schlüsselelement für ihre Anlageentscheidungen ist. „Ein hoher Free-Cashflow bedeutet, dass ein Unternehmen genügend Liquidität schafft, um Dividenden auszuschütten, Aktien zurückzukaufen und Schulden zu tilgen“, erklärt Viebig, was letztendlich eine solide Basis für Investoren schafft und zeigt, dass das Unternehmen Werte für seine Aktionäre generieren kann.

Baetges Forschung und Lehre haben eine wichtige Rolle gespielt, um das Bewusstsein für diese Themen zu schärfen und um Frameworks zu entwickeln, die eine präzisere Beurteilung der Bilanzqualität ermöglichen. Seine Arbeit bleibt ein zentraler Ankerpunkt für alle, die sich für die Integrität und Transparenz in der Finanzberichterstattung einsetzen.

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Indien profitiert vom Verwässerungsschutz

Von Dr. Oliver Everling | 23.April 2024

Indien, oft als „die größte Demokratie der Welt“ bezeichnet, zeigt ein beeindruckendes wirtschaftliches Wachstum, das jedoch anders verläuft als das von China. Laut Vinay Agarwal, einem Portfoliomanager bei FSSA Investment Managers, wird Indien China nicht auf die schnelle und zweistellige Art und Weise einholen, wie es manche erwarten könnten. Indien wird eher stetig und langfristig wachsen, was seine eigene Dynamik und Herausforderungen mit sich bringt.

Einer der Gründe für diese Prognose ist die politische Stabilität Indiens, die trotz häufiger Wechsel zwischen rechten und linken Regierungen erhalten bleibt. Agarwal betont, dass „die Kontinuität der Politik“ nicht durch diese Wechsel beeinträchtigt wurde, was auf eine tief verwurzelte Struktur politischer und wirtschaftlicher Reformen hinweist. Zu diesen Reformen gehören beispielsweise die Waren- und Dienstleistungssteuer, die Digitalisierung staatlicher Programme und der Real Estate Regulation Act, die zusammen ein Umfeld für das Wachstum indischer Unternehmen geschaffen haben.

Ein signifikanter Unterschied zu China liegt in der wirtschaftlichen Struktur Indiens, die stark auf den Dienstleistungssektor konzentriert ist. Agarwal merkt an, dass für ein nachhaltigeres Wachstum eine stärkere Fokussierung auf die Produktion notwendig wäre. Dies würde nicht nur zur Schaffung von Millionen neuer Arbeitsplätze beitragen, sondern auch die Wirtschaft diversifizieren und weniger anfällig für externe Schocks machen.

Die Herausforderungen, mit denen Indien konfrontiert ist, wie die Notwendigkeit, das Bildungssystem zu reformieren und die Umweltverschmutzung anzugehen, sind ebenfalls Faktoren, die das Wachstum beeinflussen könnten. Agarwal betont die Bedeutung von besseren Schulen und Lehrern, insbesondere in kleineren Städten und Gemeinden, um das Bildungsniveau anzuheben und so die Grundlage für eine qualifizierte Arbeitskraft zu schaffen.

Trotz dieser Herausforderungen und der unterschiedlichen Wachstumspfade bleibt Indien ein attraktiver Markt für Investoren. Die Bewertungen am indischen Aktienmarkt sind traditionell höher als in China, was Agarwal auf bessere Regulierung und Unternehmensführung zurückführt. Dies spiegelt sich in den hohen Eigenkapitalrenditen indischer Unternehmen wider, die darauf hindeuten, dass viele indische Unternehmen seit Jahrzehnten an der Börse notiert sind und eine Kultur der Kapitalerhaltung und hohen Kapitalrenditen pflegen.

„Kapital war in Indien schon immer knapp. Die Mehrheitseigentümer von Unternehmen sind darauf bedacht, ihr Eigentum zu erhalten, und fokussieren sich daher auf die Erzielung hoher Kapitalrenditen, um ihr Wachstum zu finanzieren. In vielen anderen Märkten finanzieren die Eigentümer das Wachstum gern durch die Ausgabe von neuem Eigenkapital, wodurch die ihre Anteile und die der Minderheitsaktionäre verwässert werden. Dies führt zu hohen Kapitalrenditen und einer geringen Verwässerung bei indischen Unternehmen“, schreibt Agarwal.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Indien seinen eigenen einzigartigen Weg des Wachstums geht, geprägt durch politische Stabilität, kontinuierliche Reformen und eine starke Betonung des Dienstleistungssektors. Während China vielleicht schneller wächst, bietet Indiens Ansatz eine nachhaltige Basis für langfristige Entwicklungen, die das Land allmählich aber stetig voranbringen.

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Gebremste Börsen-Rally: Einblicke in die aktuelle Marktsituation

Von Dr. Oliver Everling | 23.April 2024

Die weltweiten Finanzmärkte haben in jüngster Zeit eine spürbare Abkühlung erlebt, ausgelöst durch eine Reihe von wirtschaftlichen und geopolitischen Entwicklungen. Die Hoffnungen auf eine baldige Senkung der Zinssätze in den USA wurden zunichte gemacht, nachdem die jüngsten Inflationsdaten für März den dritten Monat in Folge höher als erwartet ausgefallen sind. „Nach Veröffentlichung der US-Inflationsdaten für März, die den dritten Monat in Folge höher ausgefallen sind als erwartet, ist die Stimmung an den Märkten gekippt“, erklärt Dr. Eduard Baitinger von der FERI AG.

Bis vor kurzem erwarteten Marktteilnehmer, dass die US-Notenbank spätestens im Juni mit Zinssenkungen beginnen würde. Diese Erwartungen haben sich jedoch drastisch geändert. „Doch nun geht plötzlich die Befürchtung um, dass die langersehnte Wende hin zu niedrigeren Leitzinsen dieses Jahr gänzlich ausbleibt“, so Baitinger. Als Folge davon sind die Marktzinsen an den Anleihemärkten spürbar gestiegen, und die Aktienmärkte, die bereits hoch bewertet waren, haben starke Korrekturen erlebt.

Zusätzliche Verunsicherung bringt die geopolitische Lage im Nahen Osten. Die wachsenden Spannungen zwischen Israel und dem Iran könnten zu weiter steigenden Rohölpreisen führen, was den Inflationsdruck weiter erhöhen würde. In einem solchen Szenario wären Zinssenkungen unwahrscheinlich, und die Notenbanken könnten sogar gezwungen sein, die Zinsen zu erhöhen.

Auch an anderer Front gibt es Entwicklungen, die die Marktsituation beeinflussen. Trotz des Drucks durch steigende Realzinsniveaus und eines starken US-Dollars, die normalerweise mit niedrigeren Goldpreisen korrelieren, erreicht der Goldpreis kontinuierlich neue Höchststände. „Dieser Trend lässt sich teilweise durch eine verstärkte Nachfrage der Notenbanken aus Schwellenländern erklären, die ihre Goldreserven ausbauen“, erklärt Baitinger. Dies spiegelt die wachsende Unsicherheit wider, die Investoren dazu bringt, nach sicheren Anlagehäfen zu suchen.

In diesem unsicheren Umfeld empfiehlt Baitinger, dass professionelle Investoren ihr Risiko-Exposure kritisch überprüfen und gegebenenfalls anpassen sollten, um sich gegen negative Überraschungen abzusichern. Die aktuellen Entwicklungen am Markt erfordern eine sorgfältige und informierte Herangehensweise an Investitionen, um sowohl Chancen zu nutzen als auch Risiken zu minimieren.

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Ein neuer Wettlauf im All hat begonnen

Von Dr. Oliver Everling | 17.April 2024

Die Raumfahrtindustrie steht vor einem beispiellosen Paradigmenwechsel. „New Space“, die kommerzielle Nutzung des Weltraums, expandiert schnell und entwickelt sich zuletzt äußerst dynamisch. An die Stelle staatlicher Akteure treten vermehrt Investoren mit privatem Risikokapital. „Moderne Raumfahrt profitiert derzeit von bahnbrechenden technologischen Fortschritten, scharfer Kostendegression und neuer politischer Unterstützung – all dies eröffnet eine neue Ära sprunghafter Innovationen und attraktiver wirtschaftlicher Chancen“, sagt Dr. Heinz-Werner Rapp, Gründer und Leiter des FERI Cognitive Finance Institute, anlässlich einer neuen Analyse zur Zukunft der Weltraumwirtschaft.

„New Space“ sei dabei, sich von traditionellen Satellitendiensten zu neuen Bereichen wie Weltraumfertigung, Weltraumtourismus und Beseitigung von Weltraummüll zu entwickeln. Diese Fortschritte versprächen nicht nur neue und sehr vielfältige Geschäftsmöglichkeiten, sondern könnten – wie die Erzeugung von Solarenergie im Weltraum – auch neue Lösungen für dringende Menschheitsprobleme bieten. Das Volumen der Weltraumwirtschaft dürfte sich bis 2040 auf 1 Billion USD mindestens verdoppeln – ein beträchtliches Entwicklungspotential für die Zukunft. Eine zentrale Rolle spiele dabei der Einsatz wiederverwendbarer Trägersysteme, was orbitale Transporte deutlich vereinfache. Wichtige Treiber seien hier die Aktivitäten von Visionären wie Tesla-Chef Elon Musk, Amazon-Gründer Jeff Bezos sowie Richard Branson, Gründer der Virgin Group. Alle drei Multi-Milliardäre hätten eigene Raumfahrtunternehmen gegründet, um Menschen ins All zu befördern, innovative Strukturen aufzubauen und völlig neue Bereiche der Weltraumwirtschaft zu erschließen.

Die Transformation tradierter Raumfahrt zum Megatrend „New Space“ werde insbesondere durch technologische Entwicklungen in den Feldern Miniaturisierung, 3D-Druck, Robotik und Künstliche Intelligenz vorangetrieben. Von globalen Satellitennetzen über Erdbeobachtung und Präzisionslandwirtschaft bis hin zu Weltraumtourismus und Ressourcengewinnung entstünden neue Geschäftsmodelle, Wertschöpfungsketten und Wettbewerbslandschaften. Die USA und China sähen Raumfahrt bereits als kritische „Enabling Technology“ für einen neuen Wirtschaftsraum, den man frühzeitig bewirtschaften und absichern müsse. Auch der Mond rücke verstärkt ins Zentrum des neuen Wettlaufs im All – als Standort für dauerhafte Raumstationen und mögliche Ressourcenquelle. Ein weiterer Treiber sei das zunehmend konfrontative geopolitische Umfeld. Um in Europa nicht den Anschluss zu verpassen, müssten Unternehmen und staatliche Institutionen enger kooperieren und gezielte Synergien schaffen. „Mit zunehmender Kommerzialisierung des Weltraums eröffnen sich für strategische Investoren attraktive Chancen, um künftig von der Dynamik des ‚New Space‘ zu profitieren“, erklärt Rapp.

Die Analyse „‚New Space‘: Das Weltall als Wirtschaftsraum der Zukunft“ ist beim FERI Cognitive Finance Institute als „Cognitive Briefing“ erschienen und steht zum Download unter Content Center | FERI (feri-institut.de) zur Verfügung.

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Exploration und Entwicklung für den Silberhunger

Von Dr. Oliver Everling | 12.April 2024

Bei einer kürzlich in Frankfurt am Main abgehaltenen Präsentation unterstrich Gregory Crowe, der Präsident und CEO von Silver One Resources Inc., ein zunehmendes Interesse an Silber nicht nur als Industriemetall, sondern auch als Kapitalanlage. Diese Perspektive spiegelt sich in der strategischen Ausrichtung von Silver One Resources wider, einem Unternehmen, das sich auf die Exploration und Entwicklung von hochwertigen Silberprojekten konzentriert. „Unser Aktienkurs hat sich in den letzten Wochen verdoppelt“, merkt Gregory Crowe an.

Silver One Resources Inc., mit Sitz in Kanada, konzentriert sich hauptsächlich auf sein Flaggschiff-Projekt, die Candelaria-Silbermine in Nevada, USA. Diese historisch produzierende Mine ist der Kernpunkt des Unternehmensengagements, das darauf abzielt, aus den alten Halden erneut Silber zu gewinnen und die vorhandenen Ressourcen durch umfangreiche Bohrungen zu erweitern.

Neben der Candelaria-Mine besitzt Silver One auch das Cherokee-Projekt in Nevada und das Silver Phoenix-Projekt in Arizona. Diese Projekte unterstreichen das Engagement des Unternehmens, sein Portfolio an Silberminen zu erweitern und weiterzuentwickeln.

Während seiner Präsentation betonte Crowe die wachsende Rolle von Silber als Kapitalanlage. Investoren sehen in Silber zunehmend eine Möglichkeit, ihr Portfolio zu diversifizieren und sich gegen wirtschaftliche Unsicherheiten abzusichern. Die steigende Nachfrage nach Silber als Investitionsgut beeinflusst auch seinen Preis auf den globalen Märkten.

Unter der Leitung von Crowe plant Silver One, durch gezielte Akquisitionen und Partnerschaften zu wachsen. Die Strategie des Unternehmens umfasst eine aggressive Kombination aus Wachstum durch die Entwicklung bestehender Eigenschaften und die Erschließung neuer Ressourcen.

Die Bemerkungen von Crowe in Frankfurt spiegeln eine klare Vision für die Zukunft von Silver One Resources wider und positionieren das Unternehmen in einer Dauerrolle in der globalen Silberindustrie. Für Investoren, die Interesse an Silber als einer Form der Kapitalanlage haben, bietet Silver One eine interessante Gelegenheit, Teil einer wachsenden Bewegung zu sein, die sowohl wirtschaftliche als auch umweltbezogene Aspekte berücksichtigt.

Silver One Resources setzt seine Entwicklungspläne fort und bleibt ein wichtiger Akteur in der Silberminenbranche. Die Einblicke von CEO Gregory Crowe bieten eine wertvolle Perspektive für alle, die sich für die Dynamik des Silbermarktes und die Rolle von Silber als sichere Anlage interessieren. Angesichts der volatilen Wirtschaftslage könnte Silber eine noch größere Bedeutung erlangen, sowohl als Industriemetall als auch als Vermögenssicherung.

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