Fintech on the rise again? Aktueller Marktüberblick

Von Dr. Oliver Everling | 4.Dezember 2024

Der Fireside-Chat „Fintech on the rise again?“ im Rahmen der Handelsblatt Tagung BankenTech gab einen tiefen Einblick in die aktuelle Dynamik der Fintech-Branche und beleuchtete wesentliche Aspekte, die für den zukünftigen Erfolg entscheidend sind.

Roger Berger, Head of Fintech bei BNP Paribas, betonte die globale Ausrichtung seines Unternehmens und distanzierte sich von der Wahrnehmung, BNP Paribas sei ein rein „französischer“ Akteur. Er hob hervor, dass Start-ups enorm davon profitieren können, wenn sie erfahrene Partner, sogenannte „senior bankers“, in ihre Teams integrieren. Diese Expertise ermögliche eine nachhaltige Entwicklung und strategische Weichenstellungen, die über den kurzfristigen Erfolg hinausgehen. Berger sprach zudem über verschiedene Exit-Strategien, wobei er Partnerschaften mit Versicherungs- oder Bankunternehmen als attraktive Optionen bezeichnete. Auch Fintech-IPOs blieben in diesem Zusammenhang ein Thema.

Ein weiterer Schwerpunkt seiner Ausführungen war die Regulierung in Europa. Berger stellte klar, dass die strengen Vorgaben zwar oft als Hemmschuh wahrgenommen werden, sie jedoch als fair einzustufen seien, wenn sie einheitlich angewendet werden. Problematisch werde es hingegen, wenn unterschiedliche Länder die Regeln unterschiedlich interpretieren, was zu Ungleichheiten im Wettbewerb führen könne. Dies erfordere von Fintechs ein hohes Maß an Anpassungsfähigkeit und ein tiefes Verständnis der regulatorischen Rahmenbedingungen.

Alice Rettig, Managing Director des TechQuartier, beleuchtete das Thema aus einer anderen Perspektive. Sie machte deutlich, dass Fintechs heute nur dann eine realistische Chance auf Erfolg haben, wenn sie langfristig ausgelegte Geschäftsmodelle verfolgen. In der Vergangenheit sei oft der schnelle Erfolg im Fokus gestanden, doch dieser Ansatz sei in der aktuellen Marktphase nicht mehr tragfähig. Rettig sieht insbesondere in der Anwendung von künstlicher Intelligenz im Wealth Management große Potenziale. Technologien wie AI könnten dazu beitragen, die Kundenbetreuung zu personalisieren und effizienter zu gestalten, was insbesondere in einem zunehmend digitalisierten Finanzsektor von entscheidender Bedeutung sei.

Besondere Aufmerksamkeit schenkte Rettig der Motivation und dem Innovationsgeist, der in der Fintech-Szene vorherrsche. Gründer seien oft von einer tiefen Überzeugung und dem Wunsch nach Veränderung getrieben, was sich positiv auf die Innovationskraft der Branche auswirke. Diese Leidenschaft sei ein entscheidender Faktor, der Fintechs trotz der Herausforderungen am Markt nach vorne bringen könne.

Der Fireside-Chat zeigte, dass die Fintech-Branche zwar vor regulatorischen und strategischen Herausforderungen steht, jedoch enormes Potenzial birgt, insbesondere wenn langfristiges Denken, technologische Innovation und erfahrene Partnerschaften zusammenspielen.

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Zukunftsfähige HR-Strategien für den Finanzsektor: Lösungen für die Bereiche IT und Regulatorik

Von Dr. Oliver Everling | 3.Dezember 2024

Auf der Handelsblatt Tagung „BankenTech“ betonte Dr. Hubert Staudt die Bedeutung strategischer Personalplanung, um den Fachkräftemangel im Finanzsektor gezielt zu adressieren. Die Herausforderungen sind dabei vielfältig: Der Engpass betrifft insbesondere IT- und Regulatorik-Experten, deren Expertise für die Bewältigung komplexer Aufgaben wie Finanzstabilität, Geldwäscheprävention und die Umsetzung neuer regulatorischer Vorgaben essenziell ist.

Gesetzesinitiativen wie CRR III, CSRD und DORA erfordern ein tiefgreifendes Verständnis für Compliance und Regulierung, während die Bedrohung durch Cyberangriffe zusätzliches Know-how in Cyber Security und IKT-Risikomanagement notwendig macht. Staudt hob hervor, dass Banken zum Beispiel auf den Zero-Trust-Ansatz setzen müssen, um die Sicherheit ihrer Systeme zu gewährleisten.

Im Bereich der Digitalisierung sieht Staudt ebenfalls wachsenden Personalbedarf. Themen wie Künstliche Intelligenz, Cloud Computing und digitale Kundeninteraktionen erfordern spezialisierte Fachkräfte. Besonders im Bereich der Cloud-Nutzung zeichnen sich Trends ab: Viele Banken greifen auf mehrere Anbieter zurück, was das Management dieser Strukturen komplexer gestaltet.

Staudt verwies auf die Notwendigkeit flexibler Sourcing-Strategien, um diesen Anforderungen gerecht zu werden. Hierbei müssen sowohl interne als auch externe Ressourcen eingebunden werden. Intern sieht er eine Kombination aus passivem und aktivem Sourcing. Während klassisches Recruiting, Employer Branding und Hochschulmarketing nach wie vor wichtig sind, gewinnt die direkte Ansprache potenzieller Kandidaten an Bedeutung.

Externe Ressourcen bieten ebenfalls wertvolle Möglichkeiten zur Überbrückung von Engpässen. Freelancer, Interim Manager und Berater können projektbasiert eingebunden werden, während Modelle wie Arbeitnehmerüberlassung und InStaffing zusätzliche Flexibilität schaffen.

Entscheidend sei es, so Staudt, langfristige Bindungsstrategien zu entwickeln, um qualifizierte Fachkräfte im Unternehmen zu halten. Hierzu gehören nicht nur attraktive Übernahmebedingungen, sondern auch gezielte Onboarding-Maßnahmen und eine kontinuierliche Betreuung während der Projektphasen. Angesichts der komplexen Anforderungen an Personalplanung und Fachkräftegewinnung plädierte Staudt für einen ganzheitlichen Ansatz, der die Herausforderungen der Branche proaktiv adressiert und nachhaltige Lösungen schafft.

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Vermögensverwaltung: Digitalisierung als Treiber für Innovation, Effizienz und Kundengewinnung

Von Dr. Oliver Everling | 3.Dezember 2024

Auf der Handelsblatt Tagung „BankenTech“ widmete sich eine Diskussionsrunde der Zukunft der Vermögensverwaltung und der Rolle der Digitalisierung als Treiber von Innovation, Effizienz und Kundengewinnung. Im Zentrum standen dabei die Fragen, wie digitale Angebote mehr Menschen zur Anlage am Kapitalmarkt bewegen können und welche Infrastruktur notwendig ist, um sowohl Effizienz als auch Compliance sicherzustellen. Ein besonderer Fokus lag zudem auf der Zusammenarbeit zwischen Banken und Fintechs, um neue Geschäftsfelder zu erschließen und bestehende Prozesse zu optimieren.

Kim Felix Fomm von Raisin betonte die zentrale Rolle der IT bei der Kostensenkung und der effizienten Abwicklung von Finanzgeschäften. Mit über einer Million Kunden und 250 Partnerbanken hat Raisin eine beachtliche Größe und Komplexität erreicht. Fomm erklärte, dass das Ziel darin bestehe, durch digitale Lösungen die Abwicklungskosten kontinuierlich zu reduzieren und so sowohl für das Unternehmen als auch für die Kunden Vorteile zu schaffen. Die Digitalisierung sieht er nicht nur als Werkzeug zur Effizienzsteigerung, sondern als essenziellen Bestandteil des Geschäftsmodells.

Verena Heming von BlackRock hob die Bedeutung von kostengünstigen Lösungen für die gesamte Wertschöpfungskette hervor. Sie verwies auf die steigende Nachfrage nach digitalen Angeboten und deren Wachstumsraten. In ihrer Funktion unterstützt Heming digitale Vertriebspartner bei der Entwicklung neuer Vertriebsstrategien und betonte die Wichtigkeit, digitale Services sowohl national als auch international auszubauen. Die Integration von ETFs, Fonds und anderen Investmentprodukten in digitale Plattformen eröffnet nicht nur neue Vertriebsmöglichkeiten, sondern erleichtert auch den Zugang für Endkunden.

Konstantin Kottula von Upvest brachte eine B2B-Perspektive in die Diskussion ein. „Die Komplexität, die andere fürchten, lieben wir“, sagt Kottula. Upvest konzentriert sich auf modulare und skalierbare Lösungen, die darauf abzielen, Komplexität effizient zu managen. Kottula sieht gerade in der Herausforderung der Komplexität einen Wettbewerbsvorteil und stellte klar, dass die Digitalisierung nicht nur die Kosten senken, sondern auch die Flexibilität und Anpassungsfähigkeit von Finanzdienstleistern erhöhen kann. Die Diskussion verdeutlichte, dass die Zukunft der Vermögensverwaltung in der konsequenten Nutzung digitaler Technologien liegt, um sowohl bestehende Prozesse zu verbessern als auch neue Kundengruppen zu erschließen.

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Roundtable-Sessions geben Einblicke in BankenTech

Von Dr. Oliver Everling | 3.Dezember 2024

Auf der Handelsblatt Tagung „BankenTech“ gaben drei Roundtable-Sessions Einblicke in aktuelle Trends und Strategien im Bankensektor, wobei Innovation und Technologie als zentrale Treiber im Fokus standen. Im ersten Roundtable zu Managed Cloud Services betonte Gerald Mehring von Sopra Financial Technology, wie wichtig die effiziente Verwaltung von Cloud-Infrastrukturen für Banken ist. Managed Services ermöglichen nicht nur Kosteneinsparungen, sondern auch die Einhaltung höchster Sicherheitsstandards. Die Teilnehmer diskutierten praxisnahe Ansätze, wie durch eine gezielte Zusammenarbeit mit Technologiepartnern IT-Ressourcen zukunftssicher gemacht werden können. Dabei wurden kritische Fragen nicht ausgespart, wie beispielsweise die Gefahr, dass amerikanische Anbieter politischen bzw. regulatorischen Vorgaben zu gehorchen haben. Mehring, ein erfahrener IT-Experte mit mehr als drei Jahrzehnten Erfahrung, teilte wertvolle Einblicke in die Herausforderungen und Chancen der Cloud-Modernisierung.

Der zweite Roundtable unter der Leitung von Nadine Methner, Deepak Arora und Frank Wolfsteiner beleuchtete, wie datengetriebene Innovationen das Kundenerlebnis im Banking neu definieren. Methner, die maßgeblich für den Aufbau des Business Bankings der ING verantwortlich war, hob hervor, wie KI und umfassende Data-Analytics-Lösungen zur Schaffung einer nahtlosen „Total Experience“ beitragen. Durch den Einsatz von KI und Cloud-Technologien können Banken ihre Betriebsmodelle transformieren und personalisierte Services anbieten. Methner betonte die Bedeutung agiler Strukturen, um Wettbewerbsvorteile zu sichern und Wachstumschancen zu nutzen. Die Diskussion umfasste auch, wie bankspezifische Cloud-Strategien und produktorientierte Betriebsmodelle eine bessere Abstimmung zwischen Business und IT fördern.

Im dritten Roundtable, moderiert von Karl im Brahm von Objectway, lag der Fokus auf der transformativen Kraft der Technologie. Innovationen wie KI und Cloud-Lösungen wurden als „Gamechanger“ identifiziert, die traditionelle Geschäftsmodelle herausfordern und gleichzeitig neue Möglichkeiten eröffnen. Die Teilnehmer beschäftigten sich intensiv mit den Chancen und Risiken dieser technologischen Entwicklung, insbesondere im Hinblick auf Regulierung und Sicherheit. Im Brahm betonte, wie entscheidend es sei, nicht nur technologische Fortschritte zu integrieren, sondern auch das Vertrauen der Kunden durch verantwortungsvollen Einsatz von Technologien zu stärken. Die Roundtables verdeutlichten insgesamt, dass die Zukunft der Finanzwelt in der intelligenten Nutzung von Innovationen liegt – stets mit Blick auf Effizienz, Kundenerlebnis und regulatorische Anforderungen.

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KI Evolution im Banking: Bedeutung für die IT und Digitalisierungsstrategie

Von Dr. Oliver Everling | 3.Dezember 2024

Auf der Handelsblatt Tagung „BankenTech“ widmete sich eine hochkarätig besetzte Diskussionsrunde der Rolle von Künstlicher Intelligenz im Banking und deren Bedeutung für IT und Digitalisierungsstrategien. Unter der Moderation von Prof. Dr. Jürgen Bott wurde schnell deutlich, dass die Verbindung von AI-Governance mit regulatorischen Anforderungen ein zentrales Thema ist.

Julia Sterling, Head of AI Strategy & Governance bei der Commerzbank, betonte die bereits bestehende regulatorische Kontrolle. Auch wenn der Begriff „Künstliche Intelligenz“ nicht explizit in den Gesetzestexten erwähnt wird, existiert eine Vielzahl an Vorschriften, die in Banken bereits auf KI-Anwendungen angewendet werden. Sie stellte klar, dass Banken ihre Verantwortung für KI-gesteuerte Prozesse niemals an externe Dienstleister abgeben könnten und verwies darauf, dass viele Standards schon heute genutzt werden können, um Compliance sicherzustellen.

Dr. Raluca Iordache von der Deutschen Bank hob die Vorteile hervor, die sich durch eine Zentralisierung von KI-Initiativen erzielen lassen. Sie sieht darin eine entscheidende Möglichkeit, die Geschwindigkeit der KI-Entwicklung zu erhöhen, während gleichzeitig sichergestellt wird, dass KI sicher und verantwortungsvoll eingesetzt wird. Iordache betonte, dass ihre Arbeit darauf abzielt, die Einführung von KI auf breiter Ebene zu beschleunigen und dabei klare, messbare Ergebnisse zu erzielen. Dabei liegt ihr Fokus nicht nur auf der technischen Umsetzung, sondern auch auf der Schaffung eines Umfelds, das Innovation fördert und zugleich den regulatorischen Anforderungen gerecht wird. Ihre Leidenschaft für die KI zeigt sich in ihrem Bestreben, innovative Produkte zu entwickeln, die verantwortungsvolle Nutzung von KI fördern und die Deutsche Bank in die Lage versetzen, nachhaltig Wert zu schaffen.

Mareen Heindorf von HCLTech verwies auf die Bedeutung klarer Rahmenbedingungen, um das Potenzial von KI und Data Analytics vollständig ausschöpfen zu können. Sie machte deutlich, dass diese Technologien weit über rein technische Aspekte hinausgehen und als zentrale Bausteine für neue Geschäftsmodelle dienen können. Betrugsprävention gehören ebenso dazu wie das Haushaltsbuch des FinanzAssistent der Commerzbank.

Während sich die Diskussion anfänglich stark auf die regulatorischen Aspekte konzentrierte, verschob sich der Fokus zunehmend auf die Frage, wie KI nicht nur als Compliance-Instrument, sondern auch als strategischer Vorteil genutzt werden kann. Die Runde war sich einig, dass die Zukunft der Bankenbranche und die Wettbewerbsfähigkeit einzelner Banken stark von der erfolgreichen Integration von KI abhängt, wobei ethische Überlegungen und klare Governance-Strukturen eine entscheidende Rolle spielen.

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Künstliche Intelligenz – Strategien und praktische Anwendungsfälle im digitalen Banking

Von Dr. Oliver Everling | 3.Dezember 2024

Dr.-Ing. Christian Thurau, Director of AI and Data Science bei der N26 Group, beleuchtete auf der Handelsblatt Tagung „BankenTech“ die Strategien und praktischen Anwendungsfälle von Künstlicher Intelligenz im digitalen Banking. Sein Fokus lag dabei auf der Bedeutung einer robusten KI-Governance, die sicherstellt, dass ethische Prinzipien und regulatorische Vorgaben eingehalten werden. Thurau machte deutlich, dass KI im Finanzsektor nicht nur Chancen, sondern auch Risiken birgt, die sorgfältig gemanagt werden müssen. Zu den Hauptgefahren zählen Verzerrungen und Diskriminierung durch fehlerhafte Algorithmen, Datenschutzprobleme, eine sinkende menschliche Kontrolle, mangelnde Transparenz, Sicherheitsbedrohungen sowie die Gefahr von Manipulation und Fehlinformationen. Die Nachbildung von Stimmen, so Thurau, sei bereits heute so realistisch, dass Missbrauchspotenziale erheblich zugenommen haben. Deshalb sei eine starke technologische Governance unerlässlich, um sicherzustellen, dass KI verantwortungsvoll und ethisch eingesetzt wird.

Ein zentrales Beispiel für den praktischen Nutzen von KI bei N26 ist der Einsatz des virtuellen Assistenten „Neon“. Dieses System bearbeitet Kundenanfragen rund um die Uhr in fünf verschiedenen Sprachen und löst etwa 40 % der Anfragen ohne menschliches Eingreifen. Thurau betonte, dass die Zahl der Kontakte pro Kunde dadurch um mehr als 15 % gesenkt werden konnte. Die Effizienz und Genauigkeit solcher KI-gestützten Systeme verbesserten nicht nur das Kundenerlebnis, sondern entlasteten auch die Mitarbeitenden erheblich. Der zweite wichtige Anwendungsfall betrifft die Bekämpfung von Finanzkriminalität. Herkömmliche Maßnahmen zur Prävention von Geldwäsche und Betrug stoßen zunehmend an ihre Grenzen. KI bietet hier mit fortschrittlichen biometrischen Identifikationsmethoden und dynamischen Risikobewertungen, die auf mehreren Hundert Indikatoren basieren, eine deutlich effektivere Lösung. Verhaltensanalysen und die Auswertung von Kundendaten ermöglichen es, Warnhinweise effizienter zu bewerten und ungewöhnliche Datenpunkte als potenzielle Betrugsindikatoren zu identifizieren.

Thurau gab dazu interessante Einblicke in spezifische Muster, die auf Betrug hindeuten können. So hätten beispielsweise Newsletter-Abonnenten eine dreifach höhere Wahrscheinlichkeit, Betrug zu initiieren. Ebenso seien bestimmte E-Mail-Formate auffällig: Adressen, die mit drei oder vier Zahlen enden oder das Geburtsjahr enthalten, zeigten ein erhöhtes Risiko. Durch solche datenbasierten Erkenntnisse könne KI wesentlich dazu beitragen, Betrug frühzeitig zu erkennen und präzise Maßnahmen zu ergreifen.

E-Mail-Adressen, die mit den genannten Zahlenformaten enden, weisen eine signifikant höhere Wahrscheinlichkeit für betrügerische Aktivitäten auf. Adressen, die mit drei Zahlen enden, sind 13-mal wahrscheinlicher mit Betrugsversuchen verbunden, während jene mit vier Zahlen am Ende ein achtfach erhöhtes Risiko aufweisen. Wenn das Geburtsjahr im E-Mail-Namen enthalten ist, steigt die Wahrscheinlichkeit für betrügerische Aktivitäten auf das Sechsfache. Diese Muster verdeutlichen, wie spezifische Datenpunkte durch KI-gestützte Analysen identifiziert werden können, um potenziellen Betrug frühzeitig zu erkennen und präventive Maßnahmen zu ergreifen.

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Unternehmenskultur für den sicheren und ethischen Einsatz von Künstlicher Intelligenz

Von Dr. Oliver Everling | 3.Dezember 2024

Sarah Gadd, CDO und Head of Data & Process Engineering bei Julius Bär, sprach auf der Handelsblatt Tagung „BankenTech“ über die Bedeutung der Unternehmenskultur im sicheren und ethischen Umgang mit Künstlicher Intelligenz (KI). Sie betonte, dass KI in der Finanzbranche eine transformative Rolle spielt, aber nur dann nachhaltig und vertrauenswürdig genutzt werden kann, wenn eine starke kulturelle Grundlage geschaffen wird.

Ein zentrales Element ihrer Argumentation war die Notwendigkeit, dass Unternehmen eine Kultur der Verantwortung, Transparenz und ethischen Entscheidungsfindung etablieren, um sicherzustellen, dass KI-Anwendungen nicht nur effektiv, sondern auch fair und sicher sind. Gadd erklärte, dass Unternehmen sich bewusst mit den potenziellen Risiken von KI auseinandersetzen müssen, wie etwa Verzerrungen in den Algorithmen oder Datenschutzprobleme, und dass eine offene, kollaborative Unternehmenskultur dabei hilft, solche Risiken zu identifizieren und zu minimieren.

In ihrer Ausführung wies Gadd darauf hin, dass der Einsatz von KI nicht nur technische, sondern auch menschliche Dimensionen umfasst. Die Einbindung verschiedener Perspektiven innerhalb eines Unternehmens, von der Entwicklung über die Implementierung bis hin zur Kontrolle, ist entscheidend, um sicherzustellen, dass KI-Systeme nicht unbeabsichtigt diskriminieren oder gegen ethische Standards verstoßen. Sie betonte, dass KI nicht nur als technologische Innovation, sondern als integraler Bestandteil der Unternehmenswerte betrachtet werden sollte. Eine Kultur, die kontinuierliche Schulungen, ethische Richtlinien und eine enge Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Abteilungen fördert, kann dazu beitragen, dass KI verantwortungsbewusst und im Einklang mit den Unternehmenszielen eingesetzt wird.

„Kultur ist die Grundlage für skalierbare Innovation“, sagt Gadd und entwirft eine Pyramide mit „Literaten Culture“ als Basis. Eine „Literate Culture“ im Kontext von Künstlicher Intelligenz bedeutet, dass Unternehmen eine umfassende KI-Kompetenz innerhalb ihrer Organisation fördern, sodass alle Mitarbeiter ein grundlegendes Verständnis für die Technologie und ihre Auswirkungen haben. Ein „Ethical Approach“ stellt sicher, dass KI-Anwendungen in Übereinstimmung mit ethischen Prinzipien entwickelt und eingesetzt werden, wobei Themen wie Transparenz, Fairness und Datenschutz im Mittelpunkt stehen. „Governed and Trusted“ bezieht sich auf die Notwendigkeit, KI-Systeme streng zu überwachen, um Vertrauen und Verantwortung in ihrer Anwendung sicherzustellen, durch klare Governance-Modelle und Richtlinien. „Self-Service Access“ fördert den unkomplizierten Zugang zu KI-Tools und -Daten, sodass Nutzer selbstständig Lösungen entwickeln und implementieren können, ohne auf zentrale IT-Abteilungen angewiesen zu sein. Schließlich bedeutet „AI at Scale“, dass Unternehmen KI auf breiter Basis einsetzen, um den größtmöglichen Nutzen zu erzielen und Effizienz, Skalierbarkeit und Innovation in verschiedenen Bereichen voranzutreiben.

Abschließend erklärte Gadd, dass der sichere und ethische Einsatz von KI auch die Stärkung des Vertrauens bei Kunden und der Öffentlichkeit erfordert. „Kultur ist der Schlüssel – Zusammenarbeit und Literacy sind entscheidend“, sagt Gadd. Um das volle Potenzial von KI auszuschöpfen, müssen Unternehmen die Technologie nicht nur aus einer technischen Perspektive betrachten, sondern auch aus einer sozialen und ethischen. Nur durch eine enge Verzahnung von Unternehmenskultur und technologischem Fortschritt könne gewährleistet werden, dass KI-Lösungen verantwortungsvoll eingesetzt werden und die gewünschten positiven Auswirkungen auf die Gesellschaft und das Unternehmen haben. Die einzige Fähigkeit, die im 21. Jahrhundert wichtig sein wird, ist die Fähigkeit zu lernen – mit dieser Weisheit vom Management-Guru Peter Drucker schließt Gadd ihren Vortrag.

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Vom Service zur Intuition: Künstliche Intelligenz im Banking für bessere Kundenerlebnisse

Von Dr. Oliver Everling | 3.Dezember 2024

Aytac Aydin, COO der Oldenburgischen Landesbank (OLB), stellte auf der Handelsblatt Tagung „BankenTech“ die Rolle von Künstlicher Intelligenz (KI) im Banking vor und erläuterte, wie sie dabei hilft, maßgeschneiderte Bankdienstleistungen anzubieten und das Kundenerlebnis zu verbessern. Aydin, der seit 2022 für das Privatkundengeschäft sowie den Betrieb der OLB verantwortlich ist, betonte, dass KI nicht als kurzlebiger Trend zu verstehen sei, sondern vielmehr als langfristiger, wertvoller Bestandteil der Bank-Transformation.

Er erklärte, dass Künstliche Intelligenz im Banking vor allem durch die Effizienzsteigerung in verschiedenen Bereichen von Nutzen sei. So ermögliche sie es, repetitive Aufgaben zu automatisieren, den Betrieb zu optimieren und Ressourcen effizienter zu nutzen.

Ein weiterer Schwerpunkt von Aydins Vortrag lag auf den Anwendungsmöglichkeiten von KI, die nicht nur die Benutzererfahrung verbessert, sondern auch die Leistungsfähigkeit der Bankoperationen steigert. Durch den gezielten Einsatz von KI lassen sich Vorhersagen zu Kundenbedürfnissen treffen und proaktive Lösungen für Probleme bieten, bevor sie überhaupt entstehen. So können Banken auf frühzeitig identifizierte Herausforderungen reagieren und ein maßgeschneidertes Serviceangebot schaffen, das den Kunden ein intuitives und nahtloses Erlebnis bietet.

Künstliche Intelligenz hat das Potenzial, die User Experience im Banking grundlegend zu verändern, indem sie personalisierte und proaktive Interaktionen ermöglicht. Durch die Analyse von Kundenverhalten und Präferenzen kann KI maßgeschneiderte Empfehlungen und Services bieten, die den individuellen Bedürfnissen entsprechen. Chatbots und virtuelle Assistenten, die auf KI basieren, können beispielsweise rund um die Uhr schnelle Antworten auf Kundenfragen liefern und einfache Banktransaktionen automatisieren. Dies verbessert nicht nur die Effizienz, sondern sorgt auch für ein nahtloses, benutzerfreundliches Erlebnis. Indem sie dem Kunden das Gefühl vermittelt, dass er verstanden und betreut wird, steigert KI die Kundenzufriedenheit und stärkt die Kundenbindung.

Ein weiteres wichtiges Einsatzfeld für Künstliche Intelligenz im Banking ist die Steigerung der Operational Performance. KI ermöglicht es Banken, interne Prozesse zu automatisieren, Risiken besser zu managen und die Effizienz zu maximieren. Beispielsweise können durch maschinelles Lernen Anomalien in Transaktionen schnell erkannt und betrügerische Aktivitäten in Echtzeit identifiziert werden. Zudem helfen KI-gestützte Prognosen bei der Planung von Geschäftsstrategien und der Optimierung von Ressourcen. Dies führt zu einer besseren Nutzung von Daten und einer effizienteren Entscheidungsfindung, wodurch Banken Kosten senken und ihre Betriebsabläufe insgesamt verbessern können.

KI kann auch die Produktivität der Kunden steigern, indem sie ihnen hilft, ihre finanziellen Aufgaben effizienter zu erledigen. Smarte Finanz-Tools, die auf KI basieren, können den Kunden bei der Budgetierung, Investition und beim Sparen unterstützen, indem sie personalisierte Ratschläge und automatisierte Sparpläne bieten. Zudem ermöglicht KI eine schnellere und genauere Analyse von Finanzdaten, was es den Kunden erleichtert, fundierte Entscheidungen zu treffen. Durch diese Unterstützung können Kunden ihre finanziellen Ziele besser erreichen und ihre Produktivität im Umgang mit Geld steigern, während gleichzeitig der Aufwand für die Verwaltung ihrer Finanzen minimiert wird.

In Bezug auf die Zukunft der KI im Bankensektor betonte Aydin, dass viele derzeit populäre Anwendungen in den nächsten fünf Jahren wieder verschwinden könnten. Dennoch sei es wichtig, kontinuierlich zu evaluieren, welche KI-Lösungen langfristig tatsächlich Mehrwert liefern und zur Weiterentwicklung der Bank beitragen können. Aydin zeigte sich überzeugt davon, dass KI nicht nur die User Experience verbessert, sondern auch die Produktivität der Kunden durch innovative digitale Lösungen steigert.

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Über den (großen) Wolken: Wie Banken mit Multi-Cloud-Strategien neue Sicherheitshöhen erreichen

Von Dr. Oliver Everling | 3.Dezember 2024

Alexander Sommer, CEO von DSwiss, sprach auf der Handelsblatt Tagung „BankenTech“ über die Bedeutung von Multi-Cloud-Strategien für Banken und wie diese neue Sicherheitsstandards und Flexibilität ermöglichen. Er zitierte Nils Void, der treffend sagte: „Cloud Computing is a business model and not a technology“, und verdeutlichte damit die grundlegende Veränderung, die Cloud-Lösungen für Geschäftsprozesse mit sich bringen. Sommer erklärte, dass Cloud Computing nicht nur technologische Vorteile bietet, sondern auch als Geschäftsmodell eine neue Dimension für Banken und Finanzdienstleister darstellt. Die wichtigsten Merkmale der Cloud umfassen Selbstbedienung auf Abruf, schnelle Elastizität, breiten Netzzugang, gemessenen Service und das Ressourcen-Pooling, wodurch Banken und Unternehmen jederzeit auf benötigte IT-Ressourcen zugreifen können.

SaaS (Software as a Service), PaaS (Platform as a Service) und IaaS (Infrastructure as a Service) sind verschiedene Modelle des Cloud-Computing, die Unternehmen ermöglichen, IT-Ressourcen nach Bedarf zu nutzen. SaaS stellt Softwareanwendungen über das Internet bereit, die von den Nutzern direkt über einen Browser verwendet werden können, ohne dass eine lokale Installation erforderlich ist, wie beispielsweise Google Workspace oder Microsoft 365. PaaS bietet eine Plattform, auf der Entwickler Anwendungen erstellen, testen und bereitstellen können, ohne sich um die zugrunde liegende Infrastruktur kümmern zu müssen. Beispiele hierfür sind Microsoft Azure und Google App Engine. IaaS liefert die grundlegende Infrastruktur in Form von virtuellen Maschinen, Netzwerken und Speicherlösungen, die von Unternehmen zur Erstellung ihrer eigenen IT-Umgebungen genutzt werden können, wie Amazon Web Services (AWS) oder Google Compute Engine. Alle drei Modelle bieten Skalierbarkeit, Flexibilität und Kosteneffizienz, wobei die Verantwortung für Wartung und Verwaltung von der Cloud-Anbieter auf das jeweilige Modell übergeht.

In seinem Vortrag betonte Sommer die Vorteile einer Multi-Cloud-Strategie, bei der Cloud-Dienste von mehr als einem Anbieter bezogen werden, was den Banken zusätzliche Flexibilität und maßgeschneiderte Lösungen bietet. Laut einer KPMG-Studie aus dem Jahr 2024 nutzt bereits ein Drittel der Finanzdienstleister eine Multi-Cloud-Strategie. Sommer wies darauf hin, dass bei über 50 Prozent der Banken noch ungenutztes Cloud-Potenzial besteht, was eine enorme Chance für mehr Effizienz und Anpassungsfähigkeit darstellt. Eine Multi-Cloud-Infrastruktur ermögliche es Banken, unterschiedliche Cloud-Dienste und Anbieter zu kombinieren, um das optimale Setup für ihre speziellen Bedürfnisse zu finden. Dabei sei die Sicherheit der höchste Prioritätsfaktor.

Sommer zitierte auch Michael Porter, der sagte: „The essence of strategy is choosing what not to do. Strategy is about making choices, trade-offs; it’s about deliberately choosing to be different.“ Für Banken bedeute dies, dass die Wahl der richtigen Cloud-Strategie nicht nur die Nutzung aller verfügbaren Angebote beinhalte, sondern auch das bewusste Treffen von Entscheidungen, um sich auf die für das eigene Geschäftsmodell entscheidenden Aspekte zu konzentrieren. In diesem Kontext unterstrich Sommer, dass Sicherheit durch Fokus erreicht werden müsse, wobei insbesondere das Access Management eine entscheidende Rolle spiele, um SaaS-Tools korrekt zu konfigurieren und deren sicheren Einsatz zu gewährleisten. Eine durchdachte Multi-Cloud-Strategie könne damit nicht nur mehr Sicherheit bieten, sondern auch maßgeblich zur langfristigen Stabilität und Flexibilität von Banken beitragen.

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Die Zukunft von Fintech: Wie die Cloud die Dynamik und Demokratisierung von Finanzlösungen vereint

Von Dr. Oliver Everling | 3.Dezember 2024

In seinem Impulsvortrag auf der Handelsblatt-Tagung „BankenTech“ sprach Dr. Andreas Schranzhofer, CTO von Scalable Capital, über die transformative Rolle der Cloud für Fintech-Unternehmen und deren Fähigkeit, Finanzlösungen zu bieten. Es wurde klar, wie der Abbau technischer und finanzieller Hürden durch Cloud-Technologien mehr Menschen den Zugang zu Investments eröffnet und somit die Dynamik der Branche nachhaltig verändert. Scalable Capital, seit 2015 auf dem Markt und mittlerweile mit über 500 Mitarbeitern sowie 320 Millionen Euro an Eigenkapitalfinanzierung ausgestattet, versteht sich als Beispiel für diese Entwicklung.

Schranzhofer hob hervor, dass der Begriff „Fintech“ ohne den technologischen Anteil nicht denkbar sei. Als anschauliches Beispiel führte er das Feature „Smart Predict“ an. Hier übernimmt die Technologie die komplexe Mathematik, um Kunden präzise Informationen über die Wahrscheinlichkeit einer Orderausführung innerhalb einer bestimmten Zeitspanne zu liefern. Durch den Einsatz von maschinellem Lernen, insbesondere Gradient Boosting, werden diese Prognosen weiter verfeinert, was den Nutzern einen erheblichen Mehrwert bietet.

Ein zentrales Element der technologischen Infrastruktur von Scalable Capital ist die Cloud-Plattform von AWS. Schranzhofer erklärte, wie der Einsatz von AWS Lambda es dem Unternehmen ermöglicht, Datenverarbeitungsprozesse optimal zu gestalten. Die Serverless-Technologie biete dabei nicht nur eine massive Skalierbarkeit und Kosteneffizienz, sondern ermögliche es auch, eine vollständig verwaltete Infrastruktur zu nutzen, die sich flexibel an die Bedürfnisse eines schnell wachsenden, regulierten Geschäftsmodells anpassen lässt. Diese Flexibilität ist entscheidend, um die Balance zwischen Kostenkontrolle und Hochverfügbarkeit zu halten.

Die Cloud fungiert dabei nicht nur als technologische Grundlage, sondern als echter Business-Enabler. Sie erlaubt es Fintechs wie Scalable Capital, massive Datenmengen parallel zu verarbeiten, Kosten durch nutzungsabhängige Abrechnung zu steuern und dennoch die Anforderungen eines regulierten Marktes zu erfüllen. Schranzhofer betonte, dass das Potenzial der Cloud insbesondere in ihrer Fähigkeit liege, Wachstum zu unterstützen und Innovationen schneller zur Marktreife zu bringen. Für Scalable Capital sei der Einsatz moderner Cloud-Technologien ein entscheidender Faktor für den eigenen Erfolg und die Fähigkeit, Kunden innovative, zugängliche und transparente Finanzlösungen zu bieten.

Abschließend unterstrich Schranzhofer, dass die Zukunft von Fintechs untrennbar mit der Cloud verbunden sei. Sie schaffe die Grundlage für neue Geschäftsmodelle, erhöhe die Skalierbarkeit und ermögliche es Unternehmen, Finanzdienstleistungen einem breiteren Publikum zugänglich zu machen. Diese Demokratisierung von Finanzlösungen ist letztlich der Schlüssel zu einem nachhaltigeren und inklusiveren Finanzmarkt.

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