Vergleichsweise mehr Venture Capital für China

Von Dr. Oliver Everling | 27.März 2023

Die Risikokapitalfinanzierung in chinesischen Startups ist von Januar bis Februar 2023 im Jahresvergleich um 52,2 % zurückgegangen, berichtet das Daten- und Analyseunternehmen GlobalData.

Die Finanzierungsaktivitäten für Risikokapital (VC) durch Startups in China verzeichneten von Januar bis Februar 2023 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum angesichts der schwierigen Marktbedingungen einen Rückgang sowohl in Bezug auf das Volumen als auch auf den Wert. Laut GlobalData ging das VC-Deal-Volumen in China um 29,1 % zurück, während der entsprechende Deal-Wert um 52,2 % zurückging.

Eine Analyse der Financial Deals Database von GlobalData zeigt, dass in China ansässige Startups über insgesamt 458 im Januar und Februar 2023 angekündigte Venture Capital (VC)-Finanzierungsgeschäfte Mittel im Wert von 6 Milliarden US-Dollar aufgebracht haben

Aurojyoti Bose, Lead Analyst bei GlobalData, kommentiert: „China gehörte von Januar bis Februar 2023 sowohl hinsichtlich des Volumens als auch des Werts der VC-Finanzierungstransaktionen zu den fünf führenden Märkten weltweit. Ähnlich wie bei den anderen wichtigen globalen Märkten herrschte bei den Anlegern Vorsicht vor auch in China, was sich in der verhaltenen VC-Finanzierungsaktivität im Land widerspiegelt. Der Rückgang ist jedoch im Vergleich zu den anderen wichtigen globalen Märkten relativ geringer.“

Beispielsweise verzeichneten die USA, Großbritannien und Indien einen Rückgang des VC-Finanzierungsvolumens im Jahresvergleich um 52,1 %, 38,1 % bzw. 56,3 %, während der Wertrückgang in diesen Märkten bei 72,3 %, 70,1 % bzw. 80,8 % lag.

Auf China entfielen 15,3 % der Anzahl der im Januar und Februar 2023 weltweit angekündigten VC-Deals, während der wertmäßige Anteil des Landes bei 19 % lag.

Bose abschließend: „Trotz der gedämpften Aktivität ist China weiterhin der wichtigste Markt im asiatisch-pazifischen Raum für VC-Finanzierungsaktivitäten. Darüber hinaus ist es auch der zweitgrößte Markt weltweit und steht in Bezug auf das VC-Finanzierungsvolumen und den Wert direkt neben den USA.“

Die Angaben stehen unter dem Vorbehalt, dass sich diese historischen Daten ändern können, falls einige Geschäfte aufgrund einer Verzögerung bei der Offenlegung von Informationen in der Öffentlichkeit zu früheren Monaten hinzugefügt werden.

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Gegen Alzheimer, Diabetes und Krebs investieren

Von Dr. Oliver Everling | 27.März 2023

Alzheimer, Diabetes und Krebs zählen zu den so genannten zivilisatorisch (mit)bedingten Erkrankungen. Über Forschungsschwerpunkte, neue Therapieansätze und darüber, wie der Finanzbereich hier unterstützen kann, diskutierte der 6. Expertenzirkel der Fondsanlagegesellschaft Apo Asset Management GmbH (apoAsset), mit ihrem wissenschaftlichen Beirat und weiteren Experten sowie dem Fondsmanagement des Unternehmens. Über 200 Interessierte waren per Live-Stream dabei.

Die Anzahl der Menschen, die an Alzheimer, Diabetes und Krebs erkranken, nimmt weltweit immer weiter zu. Ein maßgeblicher Faktor für stark wachsende Fallzahlen bei allen drei Erkrankungen ist die steigende Lebenserwartung. Die Zahl der Krebsfälle beispielsweise wird sich laut WHO bis 2040 verdoppeln. „Mit unserem diesjährigen Expertenzirkel greifen wir damit ein Thema auf, das von besonderer Relevanz für den Gesundheitsmarkt ist“, hebt Claus Sendelbach, Geschäftsführer der apoAsset, hervor. Denn die Entwicklung von wirksamen Therapien ist essenziell. „Es braucht Investoren, nicht Spekulanten, die z.B. über die Börse Eigenkapital für die Forschung zur Verfügung stellen. Denn die Forschung und Entwicklung bei Alzheimer, Diabetes und Krebs steht vor vielen Herausforderungen, der finanzielle Aufwand ist groß.“

„Die Entwicklung von wirksamen Therapien für die Alzheimer-Erkrankung, die an den Ursachen des Krankheitsprozesses ansetzen, ist möglich“, bestätigt Prof. Dr. Sascha Weggen vom Institut für Neuropathologie der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Substantielle Fortschritte in der Früherkennung wurden bereits erzielt und erlauben die Erkennung von Patienten in frühen Phasen der Erkrankung. An Durchbrüchen in der Therapie mangelt es allerdings nach wie vor. „Das Krankheitsbild ist von der Wissenschaft noch nicht ausreichend beschrieben, die Analyse-Arbeit beinhalte für Investorinnen und Investoren mehr Unbekannte als bei Krebs oder Diabetes“, räumt Kai Brüning, Senior Portfolio Manager Healthcare, ein. Abschrecken lässt er sich dadurch nicht: „Wir wollen medizinischen Fortschritt und Innovation mit unseren Investments fördern, dazu gehört auch die Entwicklung von Alzheimer-Therapien und wir möchten zur Effizienzsteigerung des Gesundheitssystems beisteuern.“ Das Krankheitsbild Alzheimer gehört aus seiner Sicht zu den spannendsten der aktuellen Forschung und Entwicklung und kann sich als Beimischung im Depot eignen. Daher habe es Sinn, auf großkapitalisierte Unternehmen zu schauen, die das Risiko tragen können.

Anders als bei Alzheimer sieht es in der Diabetes-Forschung und -therapie aus: Diese verzeichnete in den letzten Jahrzehnten immer wieder Meilensteine wie z.B. bei der Reduktion von Komplikationen des Herz-Kreislauf-Systems und Nierenfunktionsveränderungen. Die Paradigmenwechsel bei Diabetes stellte in einem Vortrag Prof. Dr. med. Dirk Müller-Wieland, Past-Präsident der Deutschen Diabetes-Gesellschaft, vor. „Da es unterschiedliche Ursachen und Formen von Diabetes gibt, ist Diabetes im eigentlichen Sinne ein Syndrom – also eine Ansammlung von verschiedenen Störungen und nicht eine einzelne Erkrankung“, betonte der Wissenschaftler. Eine Herausforderung für die nächsten Jahre sei es, die Begleiterkrankungen besser zu verstehen. Die Weichen seien gestellt für eine differenziertere Therapie. Schon heute haben Anlegerinnen und Anleger zahlreiche Möglichkeiten in den – auch bedingt durch den steigenden Wohlstand in den Schwellenländern – stark wachsenden Markt zu investieren, betonte Hendrik Lofruthe, Portfolio Manager Healthcare bei der apoAsset. Wege führten über Medikamentenhersteller, Dienstleister, Anbieter von Medizintechnik wie Pumpen, Spritzen und CGMs (kontinuierliche Glukosemessung), Diagnostik-Anbieter sowie über digitale Anwendungen.

Um einen starken Wachstumsmarkt handelt es sich auch bei der Onkologie. „Ein großes Universum an Krebstherapie-Playern bietet Investoren zahlreiche Anlage-Opportunitäten, um diese zu unterstützen“, betont auch Mario Linimeier, geschäftsführender Gesellschafter von Medical Strategy. Aussichtsreich erscheinen Linimeier insbesondere kleine und mittelgroße Arzneimittelentwickler, da diese die primären Innovationsträger im BioPharma-Sektor seien. „Der Innovationszyklus sorgt für ständigen Nachschub an neuartigen Krebstherapien mit verbesserter Wirksamkeit und Verträglichkeit.“ Therapeutische Durchbrüche wie Antikörper-Wirkstoff-Konjugate (ADCs), Zelltherapien und die Korrektur gestörter Signalwege machten Onkologie zu einem der bedeutendsten Forschungsgebiete in der Arzneimittelentwicklung. Der Erfolg ist messbar: „Die Sterblichkeitsrate ist bei den meisten Krebsarten deutlich zurückgegangen“, erklärte Dr. med. Ali Nuri Hünerlitürkoglu (Chefarzt der Hämatologie / internistischen Onkologie) in seinem Vortrag. Dabei hob er hervor, wie wichtig die richtige Ernährung und Bewegung sei und welche Bedeutung der Bewegungstherapie in der Prävention und Behandlung zukommt.

„Bewegung bzw. Sport haben auf alle genannten Erkrankungen einen positiven Effekt“, bestätigt auch Prof. Dr. Ferdinand Gerlach, Mitglied des wissenschaftlichen Beirats der apoAsset, in der abschließenden Diskussionsrunde zum Expertenzirkel. „Wenn Bewegung ein Medikament wäre, wäre es hochwirksam. Ein die eigene Bewegung fördernder Hund kann entsprechend eine sehr gute Medizin sein.“ Selbstschädigungen durch z.B. Rauchen oder Alkohol seien Teil der Gesellschaft, stellte Prof. Gerlach heraus. Es gelte, die Gesundheitskompetenz jedes Einzelnen zu verbessern. Prof. Dr. Ulrich Montgomery, ebenfalls Mitglied des wissenschaftlichen Beirats der apoAsset, ergänzt: „Die Effekte unserer Langlebigkeit müssen wir in Kauf nehmen. Wir müssen dafür Sorge tragen, dass wir durch vernünftige Vorsorge und Früherkennung diesen Effekt wieder ausgleichen.“ Vor dem Hintergrund, dass Alzheimer, Diabetes und Krebs immer weiter zunehmen, seien Investitionen in die Forschung wichtig, insbesondere in die Grundlagenforschung, unterstreicht Prof. Montgomery.

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Demokratisierung der Private Assets

Von Dr. Oliver Everling | 27.März 2023

Die Inflation treibt die Preise, aber auch ganze Märkte: Die Private Markets entwickeln sich weiter, und die Investorenbasis wird immer breiter. Insbesondere zwei neue Anlegertypen spielen eine immer größere Rolle: Zum einen die vermögenden Anleger oder auch High-Net-Worth Investoren (Nettovermögen von mindestens 1.000.000 US-Dollar in hochliquiden Vermögenswerten) und zum anderen die wohlhabenden Anleger (Nettovermögen unter 1.000.000 US-Dollar).

„Für vermögende Anleger erwarten wir, dass jede Investition bzw. jedes ‚Ticket‘ ungefähr 100.000 bis 200.000 Euro beträgt“, so Georg Wunderlin, Globaler Leiter Private Assets bei Schroders. „Wohlhabende Investoren dürften rund 10.000 Euro investieren.“

Verändert diese „Demokratisierung“ die Natur von Private Assets selbst? Die Aufsichtsbehörden haben sich intensiv mit der Frage der Komplexität von Private Assets von Kleinanlegern beschäftigt.

Die Richtlinie über die Verwalter alternativer Investmentfonds (AIFMD) wurde vor einigen Jahren eingeführt, um unter anderem den sogenannten „grauen Kapitalmarkt“ im Wesentlichen auszumerzen, das unregulierte Ende des Privatkunden-Kapitalmarktes, oftmals verbunden mit Private Assets.

Wunderlin dazu: „Die Branche ist heute viel stärker reguliert, und es wurden neue Fondsstrukturen geschaffen, die einer viel strengeren Kontrolle unterliegen.“ Dazu gehören Kriterien wie ein Mindestmaß an Diversifikation oder ein maximales Fremdwährungsengagement. Das hat zu neuen Formaten wie Long-Term Asset Funds (LTAF) in Großbritannien und European Long-Term Investment Funds (ELTIF) in Europa geführt.

„Weitere Fortschritte sind unseres Erachtens bei der Aufklärung der Anleger erforderlich“, meint Wunderlin. „Für uns als Vermögensverwalter ist es eine große Aufgabe, dafür zu sorgen, dass die Anleger die benötigten Auskünfte erhalten – und für auf Großkundengeschäfte spezialisierte Unternehmen wie Privatbanken ist dies eine noch größere Aufgabe. Es ist wichtig, dass die Kunden vollständig verstehen, was sie tun, und sich darüber im Klaren sind, inwieweit sie die Illiquidität einer Anlage in Privatmärkten aushalten können.“

Das Anlageuniversum wird weiter wachsen. Wunderlin meint: „Die Private Markets waren während eines Großteils ihrer Geschichte auf Private Equity und Immobilien beschränkt. In den letzten 15 Jahren wurden auch verstärkt Private Debt und Infrastruktur eingesetzt.“

Die nächsten Wachstumsmärkte könnten Naturkapital und verschiedene digitale Vermögenswerte sein. „Da digitalisierte oder tokenisierte Vermögenswerte an Bedeutung gewinnen, werden viel mehr Vermögenswerte ‚auf der Blockchain‘ eingerichtet“, stellt Wunderlin fest.

Eine Folge davon wäre, dass die Branche zunehmend das Problem der „mundgerechten Größe“ überwindet, was Investitionen in kleineren Schritten erleichtert. Auch die Kosten für die Übertragung von Vermögenswerten von A nach B würden sinken.

Im Moment sind die Transaktionen sehr umfangreich, und es ist sehr teuer, einen Private Asset zu kaufen und zu verkaufen. Wunderlin hierzu: „Wenn man sich vorstellt, dass der Handel reibungsloser und „fraktionierter“ wird, ist die Kombination beider Trends – Demokratisierung und Digitalisierung – sehr interessant. Über einen Zeitraum von fünf bis zehn Jahren könnten sich die Private Markets verdoppeln.“

Wie unterscheiden sich private und institutionelle Kundenansätze? „Bei Privatanlegern sehen wir eine Nachfrage nach stärker diversifizierten Portfolios – zum Beispiel Private Equity, Private Debt und Infrastruktur in einem Portfolio vereint“, erklärt Wunderlin. „Das Portfolio kann auch innerhalb einer Anlageklasse diversifiziert sein, beispielsweise ein Asien-Fonds oder ein Themenfonds. Dies gilt weniger für institutionelle Anleger, die in der Regel Bausteine benötigen, die zu ihren – oft regulierten – Allokationskörben passen.“

Das Kapital von Privatanlegern wird weiterhin höchstens etwa 10 % bis 15 % des Gesamtkapitals ausmachen, das jährlich in die Private Markets fließt. Aber der Anteil wächst jedes Jahr. Es ist zu erwarten, dass mehr Kapital in Megathemen wie Nachhaltigkeit oder Innovation fließen wird. Historisch gesehen gab es bei Privatanlegern immer viel Appetit auf Technologie und Risikokapital, beispielsweise in Bezug auf Fortschritte im Gesundheitswesen oder bei der Energiewende. Investitionen über beitragsorientierte Pensionsfonds auf eine Weise, die sowohl die finanzielle Rendite als auch die Nachhaltigkeitsergebnisse erzielt, sind eher bei Privatkunden der Fall.

Auch die Wrapper unterscheiden sich. Wunderlin hält hierzu abschließend fest: „Privatanleger haben nämlich spezifische Anforderungen und verwenden daher möglicherweise einen ELTIF oder einen halbliquiden Fonds und keine LP-Struktur, wie es traditionell üblich war. Dann ist er thematischer im Ansatz, diversifizierter und oft eingebettet in ein Multi-Private-Asset-Produkt.“

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Borregaard ASA erstmals mit A-/Stable Rating

Von Dr. Oliver Everling | 26.März 2023

Die Berliner Ratingagentur „Scope Ratings“ hat am 23. März 2023 dem norwegischen Spezialchemie-Unternehmen Borregaard ASA erstmals ein A-/Stable Rating für den Emittenten sowie ein A- für unbesicherte Schuldverschreibungen und ein S-1 für kurzfristige Schulden erteilt. Das Rating spiegelt nach Ansicht der Analysten der Agentur die effiziente und einzigartige Produktion von hochspezialisierten Chemikalien und Materialien aus Holz als Rohstoff wider.

Borregaard ist der weltweit größte Lieferant von ligninbasierten Chemikalien und verfügt über eine starke Position in anderen Märkten wie der Produktion von Biovanillin und Spezialzellulose. Die Diversifikation und ein günstiges Kostenverhältnis sowie eine starke Preissetzungsmacht trugen zu stabilen EBITDA-Margen bei. Das Unternehmen bleibt jedoch Konkurrenten aus Ländern ausgesetzt, die billigere, auf fossilen Brennstoffen basierende Produkte herstellen. 24% des Umsatzes stammen aus der Bauindustrie, was das zyklische Risiko erhöht. Die starke Cashflow-Generierung, das moderate Capex, die moderate M&A sowie eine vorsichtige Finanzpolitik haben zu einer niedrigen Verschuldung geführt. Eine positive ESG-Komponente besteht darin, dass das Unternehmen Holz als Rohstoff nutzt.

Das Rating von Borregaard ASA durch Scope Ratings GmbH scheint eine umfassende Analyse des Unternehmens und seiner Finanzlage zu sein. Es gibt jedoch immer potenzielle Faktoren, die das Rating beeinflussen oder gegen das Rating sprechen könnten. Einige mögliche Gegenargumente sind:

  1. Abhängigkeit von bestimmten Branchen: Borregaard ASA ist zu einem großen Teil von der Bauindustrie abhängig, die eine höhere Zyklizität aufweist als andere Branchen. Sollte es in dieser Branche zu einem Abschwung kommen, könnte dies zu einem Rückgang der Nachfrage nach den Produkten von Borregaard ASA führen und sich negativ auf das Rating auswirken.
  2. Konkurrenz: Obwohl Borregaard ASA aufgrund seiner einzigartigen Produktionsprozesse und der hohen Eintrittsbarrieren für potenzielle Wettbewerber eine starke Marktposition hat, könnte die Konkurrenz aus Ländern, die billigere fossilbasierte Produkte herstellen, eine Bedrohung darstellen, wenn der Gesetzgeber nicht solche Produkte verbietet.
  3. Abhängigkeit von Rohstoffen: Borregaard ASA verwendet Holz als Rohstoff für seine Produkte. Sollte es aufgrund von Klimawandel, Schädlingsbefall oder anderen Faktoren zu einem Mangel an Holz kommen, könnte dies die Produktion und die Fähigkeit des Unternehmens beeinträchtigen, seine Verpflichtungen zu erfüllen.
  4. Änderungen der Umweltgesetzgebung: Da Borregaard ASA in hohem Maße auf Lignin-basierte Chemikalien spezialisiert ist, könnte eine Änderung der Umweltgesetzgebung in Norwegen oder in anderen Ländern, in denen das Unternehmen tätig ist, negative Auswirkungen auf das Geschäft haben.
  5. Änderungen im Markt: Der Markt für spezialisierte Chemikalien und Materialien ist ständig in Bewegung, und neue Produkte und Technologien könnten sich entwickeln und Konkurrenten auf den Markt bringen, die besser positioniert sind oder bessere Produkte anbieten. Dies könnte sich negativ auf die Geschäftsaussichten und das Rating auswirken.

Es ist wichtig zu beachten, dass die obigen Argumente hypothetischer Natur sind und auf Annahmen beruhen. Das Rating von Borregaard ASA sollte als eine Momentaufnahme der Finanzlage des Unternehmens betrachtet werden, die auf einer umfassenden Analyse basiert, die von der Ratingagentur in Berlin durchgeführt wurde.

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Internationale Ratingagentur im Visier der ESMA

Von Dr. Oliver Everling | 24.März 2023

Die Europäische Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde (ESMA), die Finanzmarktregulierungs- und -aufsichtsbehörde der EU, hat gegen S&P Global Ratings Europe Limited (S&P) eine Geldbuße von insgesamt 1.110.000 EUR verhängt. Dazu erfolgte eine öffentliche Bekanntmachung wegen Verstößen gegen die EU-Verordnung über Kreditratingagenturen (CRA-Verordnung).

Der Vorgang zeigt erneut, dass es Verstöße gegen die CRA-Verordnung nicht nur bei kleinen Agenturen wie der Berliner „Scope Ratings“, sondern auch bei international führenden Agenturen geben kann.

Die ESMA stellte fest, dass S&P Kreditratings veröffentlichte, bevor die betreffenden Wertpapiere von den bewerteten Unternehmen emittiert und dem Markt bekannt gegeben wurden. Dies war auf interne Kontrollfehler zurückzuführen und führte zu Verstößen von S&P gegen seine Transparenzverpflichtungen.

Verena Ross, Vorsitzende der ESMA, sagte: „Die heutige Maßnahme gegen S&P unterstreicht die Bedeutung, die die ESMA den Ratingagenturen beimisst, die ihren Verpflichtungen zur rechtzeitigen Offenlegung von Informationen über Ratings gegenüber dem Markt nachkommen. Die Veröffentlichung eines Kreditratings vor der Emission der bewerteten Wertpapiere kann dem Emittenten, den Anlegern und ganz allgemein dem ordnungsgemäßen Funktionieren der Finanzmärkte schaden.“

Die von der Geldbuße erfassten Verstöße beziehen sich insbesondere auf: (1) Mängel in den internen Kontrollmechanismen von S&P, die die Einhaltung seiner Verpflichtungen in Bezug auf die rechtzeitige Offenlegung von Kreditratings nicht gewährleisteten; (2) das Versäumnis von S&P, Entscheidungen zur Einstellung von Kreditratings rechtzeitig und nicht willkürlich  offenzulegen; (3) das Versäumnis von S&P, der ESMA aktuelle Ratinginformationen vorzulegen.

Es wurde festgestellt, dass alle Verstöße auf Fahrlässigkeit seitens S&P zurückzuführen waren. Bei der Berechnung der Geldbuße berücksichtigte die ESMA sowohl erschwerende als auch mildernde Faktoren, die in der CRA-Verordnung vorgesehen sind.

ESMA listet die Verstöße von S&P gegen die Verordnung über Kreditratingagenturen im Einzelnen auf:

(a) Verstoß gegen interne Kontrollen: Die ESMA stellte fest, dass die Mängel in den internen Kontrollverfahren und die Art und Weise, wie diese Verfahren umgesetzt wurden, dazu führten, dass S&P vorzeitig Kreditratings veröffentlichte. Insbesondere stellte die ESMA fest, dass S&P zwischen dem 5. Juni 2019 und dem 8. September 2021 angeforderte Kreditratings für sechs Emittenten vorzeitig veröffentlichte, d. h. die Kreditratings wurden von S&P vor der Emission der Wertpapiere durch die bewerteten Unternehmen und der Bekanntgabe an den Markt veröffentlicht. Infolgedessen verhängte die ESMA eine Geldbuße von 825.000 EUR gegen S&P, weil das Unternehmen keine internen Kontrollmechanismen hatte, um sicherzustellen, dass es seinen Verpflichtungen zur zeitgerechten Offenlegung von Kreditratings nachkommt.

(b) Verstöße im Zusammenhang mit Transparenzpflichten: Die ESMA stellte fest, dass S&P zwischen 2019 und 2021 in sechs Fällen ohne Angabe von Gründen Kreditratings von seinen öffentlichen Plattformen entfernte. Infolgedessen verhängte die ESMA eine Geldbuße von 210.000 EUR gegen S&P, weil die Ratingagentur es versäumt hatte, Entscheidungen zur Einstellung von Kreditratings rechtzeitig und auf nicht selektiver Basis offenzulegen.

Die ESMA stellte außerdem fest, dass S&P in Bezug auf ein bewertetes Unternehmen nicht sichergestellt hat, dass die Informationen, die es der ESMA zur Veröffentlichung auf der European Rating Platform (ERP) übermittelt hat, korrekt und aktuell sind. Daraufhin verhängte die ESMA eine Geldbuße von 75.000 Euro gegen S&P.

Gegen die Entscheidungen der ESMA hat die Ratingagentur ein Beschwerderecht: Gegen diese Entscheidung kann S&P bei der Beschwerdekammer der Europäischen Aufsichtsbehörden Berufung einlegen. Eine solche Beschwerde hat keine aufschiebende Wirkung, obwohl es der Beschwerdekammer möglich ist, die Anwendung der Entscheidung gemäß Artikel 60 Absatz 3 der ESMA-Verordnung auszusetzen.

Die Berliner Ratingagentur „Scope Ratings“ hatte seinerzeit von ihrem Recht Gebrauch gemacht, gegen Entscheidungen der ESMA Berufung einzulegen. Die Gemeinsame Beschwerdekammer der Europäischen Aufsichtsbehörden (ESA – Europäische Bankenaufsichtsbehörde, Europäische Behörde für Versicherungen und betriebliche Altersversorgung und Europäische Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde) hatte die Entscheidung der ESMA erneut geprüft und daraufhin einstimmig beschlossen, die Beschwerde der Berliner gegen ESMA in Bezug auf die Auslegung der geltenden gesetzlichen Bestimmungen der Verordnung über Ratingagenturen zurückzuweisen. Es blieb daher bei den Vorwürfen, die der Ratingagentur „Scope Ratings“ zu machen waren.

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Positiver Jahresauftakt 2023 bei der FERI

Von Dr. Oliver Everling | 14.März 2023

„In einem anhaltend komplizierten Marktumfeld ist ein Multi Asset-Ansatz mit aktivem Risikomanagement der beste Ansatz, um Portfolios resilienter zu machen“, erläutert Dr. Marcel Lähn, Mitglied des Vorstands der FERI AG beim Jahrespressegespräch der Unternehmensgruppe. Investoren sollten ihre Kapitalanlage daher über eine zielgerichtete Auswahl alternativer Anlageklassen diversifizieren. Diese Strategie habe sich auch im historisch schlechten Anlagejahr 2022 ausgezahlt und FERI überdurchschnittliche Performanceprofileim Investmentmanagement ermöglicht. Dazu beigetragen hätte etwa die positive Entwicklung von Rohstoffen und Gold sowie die robuste Performance von Hedgefonds und Private Market Investments.

„Alternative Investments haben sich gerade in Zeiten starker Verwerfungen an den Finanzmärkten bewährt. Vor diesem Hintergrund werden wir unseren global ausgerichteten Multi Asset-Ansatz, den wir in den Portfolios unserer institutionellen Investoren und vermögenden Privatkunden seit vielen Jahren erfolgreich umsetzen, weiter ausbauen“, kündigte Lähn an. Mit Blick auf das Anlagejahr 2023 halte FERI an einer breit aufgestellten Multi Asset-Logik fest. „Wir erwarten von Alternativen Investments weiterhin positive Renditebeiträge sowie ausgeprägte Effekte auf die Risikodiversifizierung. Daher setzen wir weiter auf ausgewählte Anlagestrategien in diesem Bereich mit Schwerpunkt Hedgefonds und Private Markets“, so Lähn.

Die FERI Gruppe konnte im abgelaufenen Geschäftsjahr 2022 die Auswirkungen der deutlich rückläufigen Kapitalmärkte abfedern: Die Assets under Management blieben mit 54,3 Mrd. Euro nahezu stabil (2022: 56,6 Mrd. Euro, jeweils im Konzern). Die Gesamterlöse sanken entsprechend erwartungsgemäß aufgrund der marktbedingt weitgehend entfallenen erfolgsabhängigen Vergütungen auf 217 Mio. Euro (Vorjahr: 275 Mio. Euro). Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) liegt mit 28,3 Mio. € (Vorjahr: 79,8 Mio. Euro) nach den Ausnahmejahren 2020 und 2021 wieder im langfristigen Wachstumstrend der letzten 5 Jahre.

„Alternative Investments haben im vergangenen Jahr nochmals an Bedeutung für professionelle Anleger gewonnen“, erläuterte Marcel Renné, Vorsitzender des Vorstands der FERI AG. Allein dieser Bereich legte bei FERI 2022 um rund 20 Prozent auf insgesamt 18,4 Mrd. Euro zu (Vorjahr: 15,4 Mrd. Euro). Auch im Geschäft mit der Beratung institutioneller Investoren (Investment Consulting) verzeichnete FERI eine deutlich gestiegene Nachfrage. Mit der langjährigen und breiten Investmentexpertise im Bereich Alternatives und dem global ausgerichteten Multi Asset Ansatz sei FERI hier bestens aufgestellt.

Insgesamt betreut FERI mehr als 300 Privatvermögen (vornehmlich Familien) und über 200 institutionelle Investoren wie berufsständische Versorgungswerke oder Versicherungsunternehmen. Die Anzahl der Neu-Mandate konnte 2022 um zehn Prozent gesteigert werden.

2023 werde laut FERI trotz des starken Jahresauftakts ein erneut herausforderndes Jahr für die Kapitalmärkte. „Wir haben die Chancen in diesem Umfeld in den ersten Wochen genutzt, bleiben angesichts der vorhandenen Risiken aber weiterhin wachsam bezüglich der zukünftigen Entwicklung“, betonte Renné. Für das eigene Geschäft erwartet FERI in 2023 die Fortsetzung des langfristigen Wachstumstrends. Beim Ausbau des Leistungs- und Beratungsangebots spielten Zukunftsthemen sowie der etablierte FERI- Nachhaltigkeitsansatz eine immer stärkere Rolle.

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Komplexes Stagflationsumfeld mit widersprüchlichen Signalen

Von Dr. Oliver Everling | 14.März 2023

„Wir kämpfen natürlich immer auch gegen die Märkte an“, sagt Marcel Renné, Vorsitzender des Vorstands der FERI AG auf der Jahrespressekonferenz mit Blick auf die Entwicklung der Assets-under-Management (AUM) der Gruppe. Diese blieben nämlich gegenüber dem Vorjahr nahezu stabil, trotz Kurseinbrüchen an den weltweiten FInanzmärkten.

„Das Thema Nachhaltigkeit ist etwas in den Hintergrund getreten“, sagt Marcel Renné nach der medialen Aufmerksamkeit, die das Thema in den letzten Jahren doch hatte. Der Beratungsbedarf sei aber extrem gestiegen.

„Ein Ereignis, das in den letzten 122 Jahren nur einmal vorkam: Aktien negativ, Renten negativ. Das prägte 2022″, sagt Dr. Heinz-Werner Rapp, Vorstand und CIO der FERI AG. „Es gibt Unklarheiten beim Inflationspfad, denn es gibt verschiedene Teilbereiche. Insbesondere bei den Dienstleistungen geht die Inflation nicht glleichermaßen zurück.“

„Die EZB hängt wie ein kleiner Wurstzipfel an der FED“, so Rapp. „An der Zinsfront haben die nachgebenden Energiepreise den Druck etwas herausgenommen.“ China, Russland, Iran – hier lauern potentiell geopolitische Risiken, die eine Anlagestrategie schnell durcheinanderschütteln könne.

Rapp sieht in den USA Zeichen der Überhitzung, in Europa Stabilisierung nach dem Gaspreisschock und in China Belebung nach den No-Covid-Lockdowns. „China fährt seine Maschine wieder hoch“, sagt Rapp. Das Wachstumsziel sei eher enttäuschend, so dass „die Maschine“ zwar hochgefahren werde, aber nicht so stark, dass daraus ein Überhang für den Rest der Welt resultieren würde.

„Die bitteren Pillen: Amerika hat die Rolle der Lokomotive gespielt, droht nun aber in die Rezession umzukippen“, warnt Rapp. „Rezessionssignale sind eindeutig da.“ Die Geldmenge bilde sich real zurück. „Da wäre schon ein Wunder nötig, um diesen Rückgang der Geldmenge aufzufangen und zugleich die Wirtschaft unter Dampf zu halten.“

Das „Soft Landing“, das die Märkte im Januar vorweggenommen hatten, sieht Rapp klar als eine „Fata Morgana“. Mit dem, was in den USA passiere, spiele man derzeit auch systemische Risiken. Hinter den Kulissen hätten sich eine Menge solcher Risiken aufgebaut. Bis Ende 2023 sei die FERI daher eher vorsichtig gestimmt. Man müsse damit rechnen, dass 2023 kein ruhiges Jahr werde.

Die Szenarien, wie es weitergehen könnte, hätten sich allein in den letzten vier Wochen mindestens dreimal gedreht, zeigt Rapp auf: vom Sweet Spot zum Inflationsproblem zur Stagflation usw.

Der CIO kommt auf die Bündnisse und geopolitischen Beziehungen zu sprechen. Die Aufspaltung der Welt in Hemisphären bedeute einen stark eingeschränkten Austausch wichtiger Güter, Daten und Technologien. Jeweils eigene Infrastruktur für Datennetze, Kommunikation, Verrechnungswährungen und Zahlungssysteme hätten entsprechende Konsequenzen für die Finanzmärkte.

Ein neuer Notenbankchef in Japan werfe die Frage auf, ob Kapital nach Japan bald zurückfließen könnte. Ein abrupter Ausstieg aus der „Yield Curve Control“ könnten einen unkontrollierten Anstieg der JPN-Zinsen, eine sprunghafte Aufwertung des Yen und einen globalen Kapitalabzug der Japaner und Repatriierung bedeuten.

„Wir haben ein komplexes Stagflationsumfeld mit widersprüchlichen Signalen, das macht eine robuste und diversifizierte Asset Allocation erforderlich“, so das Fazit des CIO der FERI.

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Rating von Industrieimmobilien

Von Dr. Oliver Everling | 14.März 2023

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Auch deutschen Kreditnehmern geht Silicon Valley Bank abhanden

Von Dr. Oliver Everling | 13.März 2023

Die Silicon Valley Bank glänzte mit sehr guten Ratings der führenden US-amerikanischen Ratingagenturen Moody’s Investors Service und S&P Global Ratings. Bank Credit Ratings A3 von Moody’s und BBB+ von S&P wie auch Holding Company Credit Ratings A3 von Moody’s und BBB von S&P ließen keinen Zweifel an der „Anlagequalität“ – und das bei stabilen Ausblicken. Am 10. März 2023 wurden die Ratings plötzlich tief in den spekulativen Bereich gesenkt. Nur die Website der Bsnk berichtet wahrheitswidrig immer noch von den einst hervorragenden Ratings.

Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) hat heute gegenüber der Silicon Valley Bank Germany Branch aufgrund der bestehenden Gefahr für die Erfüllung der Verpflichtungen gegenüber Gläubigern ein Veräußerungs- und Zahlungsverbot erlassen. „Außerdem ordnete die BaFin an,“ so teilt die Bundesanstalt mit, „die Bank für den Verkehr mit der Kundschaft zu schließen (Moratorium). Die Maßnahmen der BaFin sind sofort vollziehbar, aber noch nicht bestandskräftig.“

Die Silicon Valley Bank Germany Branch hat keine systemische Relevanz, stellt die Finanzmarktaufsichtsbehörde klar. Das Institut ist eine Zweigstelle der Silicon Valley Bank mit Sitz in Santa Clara, California, USA.

Am 10. März 2023 hat die Federal Deposit Insurance Corporation (FDIC) ihre Maßnahmen zum Schutz der Einleger gegenüber der Silicon Valley Bank in Santa Clara veröffentlicht. Das Moratorium gegenüber der Silicon Valley Bank Germany Branch musste nach Ansicht der BaFin angeordnet werden, um die Vermögenswerte in einem geordneten Verfahren zu sichern: „Die Maßnahmen gelten solange, bis die weitere Entwicklung für die auf die FDIC übertragenen Geschäfte der Silicon Valley Bank in Santa Clara geklärt ist.“

In der Notlage der Silicon Valley Bank Germany Branch sieht die BaFin keine Bedrohung für die Finanzstabilität. Die Bilanzsumme des in Frankfurt am Main ansässigen Instituts belief sich gemäß aufgestelltem Jahresabschluss zum 31.12.2022 auf 789,2 Millionen Euro, berichtet die BaFin.

Die Silicon Valley Bank Germany Branch ist seit dem 30. Mai 2018 in Deutschland ansässig und betreibt in Deutschland das Kreditgeschäft. Die Silicon Valley Bank Germany Branch betreibt in Deutschland kein Einlagengeschäft. Aus dem Moratorium ergeben sich somit keine Konsequenzen für die Einlagensicherung in Deutschland.

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Treue Pay-TV-Zahler gelangen schneller zur eigenen Immobilie

Von Dr. Oliver Everling | 28.Februar 2023

Equifax unterstützt finanziell integrative Kreditvergabe mit der Verfügbarkeit von erweiterten US-Hypothekenkreditberichten. Das Unternehmen ist die erste National Credit Reporting Agency (NCRA), die der Hypothekenbranche bestimmte Telekommunikations- (Telco), Pay-TV- und Versorgungsattribute zur Verfügung stellt, um ein vollständigeres Bild der Finanzprofile der Verbraucher zu erhalten.

Eine anonymisierte Untersuchung von Equifax zu den potenziellen Vorteilen von Telekommunikations-, Pay-TV- und Versorgungsattributen ergab, dass 30 Prozent von 255 Millionen US-Verbrauchern ihre traditionelle Kreditwürdigkeit potenziell verbessern könnten, wenn die Attribute einbezogen würden – was zu einem besseren Zugang zu Krediten beiträgt. Millionen von Subprime-Verbrauchern könnten durch die Nutzung der zusätzlichen Daten auch eine durchschnittliche Steigerung von etwa 30 Punkten verzeichnen, was sie in den Bereich der nahen Prime-Punktzahl bringt und ihnen möglicherweise ermöglicht, günstigere Angebote oder Tarife zu erhalten.

„Unser Unternehmensziel ist es, Menschen dabei zu helfen, ihr finanzielles Bestes zu geben“, sagte Mark W. Begor, CEO von Equifax. „Equifax ist sich bewusst, dass eine einzige finanzielle Gelegenheit ein entscheidender Schritt sein kann, um die finanzielle Gesundheit des Einzelnen und den Wohlstand der Generationen zu etablieren und den Weg von Familien und Gemeinschaften für Generationen zu verändern. Mehr Daten führen zu besseren Entscheidungen, und wir haben Milliarden in Cloud-basierte Technologielösungen investiert und leistungsstarke differenzierte Datenquellen, die unterversorgten Personen neue Sichtbarkeit verleihen und unsere Kunden in die Lage versetzen, mehr Menschen einen besseren Zugang zu finanziellen Möglichkeiten zu ermöglichen.“

Die Mehrheit der erwachsenen US-Amerikaner hat mindestens eine Stromrechnung oder ein Handy auf ihren Namen, was die Daten von Versorgungsunternehmen zu einem weit verbreiteten und aussagekräftigen Indikator für die frühere finanzielle Zuverlässigkeit macht. Eine aktuelle Studie von Andrew Davidson & Co., einem führenden Anbieter von Risikoanalysen und Beratung für Wohnungsbaudarlehen, Agency Mortgage-Backed Securities („MBS“) und kreditsensitive Verbriefungen, analysierte US-Hypotheken vom Januar 2019 für Verbraucher mit nicht traditionellen Kredithistorien (jung, schwach oder ohne Erfolg) und fanden eine starke Korrelation zwischen positiver Verbraucherzahlungshistorie und zukünftiger positiver Hypothekenzahlungsleistung. Die Untersuchungen des Unternehmens bestätigten diese Korrelation auch über ein breites Spektrum von Kredit-Scores hinweg für diese Kreditnehmer, insbesondere bei Kreditnehmern aus den High-End-Subprime- (Kredit-Scores von 580-619) bis unteren Prime-Score-Bereichen (Kredit-Scores von 660-719). denen möglicherweise eher Schwierigkeiten beim Erhalt einer Hypothek gegenüberstanden oder denen möglicherweise höhere Zinssätze allein aufgrund ihrer Kreditunterlagen angeboten wurden.

„Unsere Forschung hat eine starke analytische Unterstützung für die Verwendung von Nutzenattributen bei der Bewertung potenzieller Hypothekenrisiken bestätigt“, sagte Andrew Davidson, Präsident von Andrew Davidson & Co. „Wir haben in unserer Forschung ermutigende Leistungsdaten identifiziert, die eine starke Korrelation zwischen früherem günstigen Zahlungshistorien und zukünftiger Hypothekenleistung zeigen. Es ist noch deutlicher, wenn mehrere Nutzenattribute berücksichtigt werden. Solche Auswirkungen haben das Potenzial, den Zugang zu Hypotheken für unterversorgte Gruppen zu verbessern..“

Für Hypothekengeber unterstützt die Möglichkeit, neben der traditionellen Kreditauskunft auch Einblicke in Telekommunikation, Pay-TV und Versorgungsunternehmen zu berücksichtigen, eine finanziell integrative Kreditvergabe zu sichern. Das alles trägt dazu bei, die Verfügbarkeit von Krediten für mehr Kreditnehmer zu erweitern. Diese zusätzlichen Erkenntnisse werden den Kreditgebern zusammen mit den Equifax-Hypothekenkreditberichten ohne zusätzliche Kosten zur Verfügung gestellt, was ihnen hilft, den manuellen Zeichnungsprozess zu vereinfachen, das Kundenerlebnis zu verbessern und die Kreditgeberkosten zu senken.

„Die Forschungsergebnisse von Andrew Davidson & Co. unterstreichen den Wert dieser Erkenntnisse, um vielen Amerikanern einen besseren Weg zur Gründung von Wohneigentum zu bieten“, sagte Craig Crabtree, Senior Vice President und General Manager, Equifax Mortgage & Housing Services. „Da diese hochgradig strukturierten Telekommunikations-, Pay-TV- und Versorgungsattribute Equifax-Kunden jetzt neben traditionellen Hypothekenkreditberichten zur Verfügung stehen, freuen wir uns auf die Partnerschaft mit der Hypothekenbranche, damit wir gemeinsam das volle Potenzial ausschöpfen können, das Millionen von Amerikanern dabei hilft, erfolgreich ihr Ziel des Wohneigentums zu erreichn.“

Themen: Kreditrating | Kommentare deaktiviert für Treue Pay-TV-Zahler gelangen schneller zur eigenen Immobilie

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