Laurèl und Mox Telecom neu in URA-Beobachtung

Von Dr. Oliver Everling | 24.Oktober 2012

Neu in den URA Emissions Check aufgenommen wurden die Anleihen der Laurèl GmbH (Damenoberbekleidung im Premium-Segment; Zeichnungsfrist 29. 10. – 14. 11. 2012) sowie der Mox Telecom GmbH („Prepaid Calling Cards“ für Zielgruppen mit häufigen Telefonaten ins Ausland; Zeichnungsfrist 22. – 31. 10. 2012). Beiden Anleihen gelang mit 3 „URA-Haken“ der Sprung unter die URA TOP MidCap Bonds (mindestens 3 „URA-Haken“).

Die Bewertung aus dem URA Investor Service beruht auf den Zahlen der jeweiligen Geschäftsjahre 2011 sowie des Rumpf-GJ 1. 11. 2011 – 30. 4. 2012 (Laurèl) bzw. der kumulierten 4 Quartale zum 30. 6. 2012 (Mox). Beide Anleihen haben Ratings im „Investment Grade“ beim Creditreform-Vollrating wie auch beim URA-Bilanzrating, gute bis sehr gute Bondspezifische Kennzahlen (insb. Mox auch unter Berücksichtigung der neuen Anleihe) sowie ratingorientierte Eigenkapitalquoten von knapp 25% (unter Berücksichtigung der Anleihe).

Unterschiede gibt es bei den Anleihebedingungen: „Während diese bei Mox höchstens durchschnittlich gläubigerfreundlich sind,“ schreibt die Ratingagentur aus München, „verfügt die Laurèl-Anleihe über nahezu alle sinnvollen Regelungen zum Gläubigerschutz (inkl. Ausschüttungsbegrenzung auf 50% des Bilanzgewinns, Drittverzug und limitierte Vermögensveräußerung). Bei der ehemaligen Escada-Tochter Laurèl fehlt allerdings die Kündigungsmöglichkeit bei Kontrollwechsel, die deshalb interessant gewesen wäre, weil die oberste Muttergesellschaft eine Mittelstands-Beteiligungsgesellschaft ist (Endurance Capital AG).“

Die Hauptschwäche bei Mox sei die Transparenz, für die URA null Punkte vergab: Der Konzernabschluss zum 31. 12. 2011 wurde wegen Bilanzierungsproblemen erst im Oktober 2012 veröffentlicht, und zwar mit eingeschränktem Testat (Unstimmigkeiten bei Verrechnungskonten zwischen Konzerngesellschaften); zudem waren im inzwischen uneingeschränkt testierten Abschluss der wichtigen Tochter in Dubai, von der praktisch das gesamte Konzernergebnis generiert wird, zunächst Bilanzierungsfehler enthalten.

Nach Erscheinen neuer Halbjahresberichte der Emittenten zum 30. 6. 2012 hat die URA Rating Agentur im Rahmen ihres Monitorings den Emissions Check für folgende Mittelstandsanleihen aktualisiert: Ekosem-Agrar, GIF, hkw sowie Windreich I+II. Die Gesamtbeurteilung des Emissions Checks (Anzahl der „URA-Haken“) hat sich für 3 der 5 Anleihen gegenüber dem Stand 11. 10. 2012 nicht verändert. Nur die beiden Windreich-Anleihen  haben ihre 2 „URA-Haken“ verloren. Hauptgrund ist, dass zurzeit ein gültiges veröffentlichtes Creditreform-Rating fehle, ein wichtiges Beurteilungskriterium innerhalb des URA Emissions Checks: Das eigentlich noch bis 1. 5. 2013 gültige „BBB+“-Rating stand bei Creditreform seit dem 27. 9. 2012 zunächst unter Beobachtung („Watch“). Jetzt ist seit dem 8. 10. 2012 ein neues Rating „in Bearbeitung“. Problematisch sind auch die nochmals gestiegenen Finanzverbindlichkeiten (neben hohen Anleihe- und Bankverbindlichkeiten auch noch hohe kurzfristige Darlehen von institutionellen Investoren) sowie die weitere Verschlechterung der Eigenkapitalquote (u.a. durch die vollständige Abschreibung der Minderheitsbeteiligung am Windanlagenbauer Fuhrländer AG).

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Lobbyismus vom Profi

Von Dr. Oliver Everling | 24.Oktober 2012

Das vom ehemaligen Diplomaten und politischen Berater der Präsidenten des Parlaments sowie der Privatisierungsbehörde Rumäniens Dr. Stefan Sorin Mureșan gegründete Unternehmen „The DiplomaticEconomist Ltd.“ (TDE) mit Sitz in Bonn (Büro in Bukarest ist auch vorhanden) bietet Unterstützungin der Lobbyarbeit. Das Unternehmen ist spezialisiert auf politische und fachliche Beratung für die Vertretung von Interessen bei Institutionen wie der EU- Kommission, dem EU- Parlament in Brüssel oderden UN- Institutionen in Bonn. Dabei kann es sich um Themen wie klassische Industrieinterssen aber auch Emissionshandel, neue Technologien für Energiegewinnung oder Produkte handeln, die für denKlimawandel relevant sind, wie beispielsweise Versicherungen im „adaptation process“.

Als jemand, der sich in Entscheidungsprozessen in der Wirtschaftsdiplomatie in Außenministerien und nationalen Parlamenten auskennt, sowie Erfahrung in institutionellen Restrukturierungen auf nationaler Ebene und in internationalen Organisationen mitbringt, kann sich Dr. Mureșan gezielt und sachkundig für Ihre Interessen einsetzen. Als starker Plusfaktor dient auch die Tatsache, dass „The DiplomaticEconomist Ltd.“ im Lobbyregister der EU amtlich registriert ist. Desweiteren erfolgsversprechend sind die vorhandenen hochrangigen Kontakte von Mureșan sowie seine langjährige politische Arbeitserfahrung. Dass Dr. Mureșan auf höherem Niveau arbeitet, dafür sprechen auch seine diversen akademischen Lehraufträge.

Es wird angeboten Unterstützung (bei Bedarf auch auf Englisch, Französisch und Rumänisch): (1) beim Vorbringen von spezifischen Anliegen konkreter Projekte bei den regulierenden Institutionen und Organisationen (z.B. bei kontradiktorischem oder mangelhaftem Ablauf vorhandener Regulierungender EU- Märkte, wenn Transaktionen mehrerer EU- Mitglieds-staaten betroffen sind und wo erfolgreicheAbschlüsse von Projekten und somit Bezahlungen gefährdet sind), (2) für zielgerichtete Veränderungswünsche und -vorschläge vorhandener Regulierungen von Märkten (z.B. Erstellung und Einreichung von regulierenden Initiativen bei der zuständigen jeweiligen Generaldirektion der EU-Kommission zur Aufnahme in der Tagesordnung der Kommission), (3) für zielgerichtete Beeinflussungsanliegen von noch im Entstehungsprozess sich befindenden neuenVerordnungen oder Richtlinien (z.B. im zuständigen Ausschuss des EU- Parlaments, wo die Initiativen derKommission inhaltlich noch verändert werden können).

Konkret beginnt diese Unterstützung des Kunden mit der Projektdefinition. Nach Sondierungsgesprächen innerhalb der EU- Institutionen durch TDE, die abstecken, was in einem jeweils vorhandenen Zeitfensterrealisierbar ist, wird mit dem Kunden eine Vereinbarung abgeschlossen. In Zusammenarbeit mit dem Kunden wird die für den Prozess des Lobbys relevante Dokumentation erstellt und vom Kunden genehmigt.

Unmittelbar danach wird bei der relevanten Behörde im Team gemeinsam mit dem Kunden einmal odermehrmals vorgesprochen. Nachfragen der Behörden werden von TDE beantwortet und ständiger Kontakt und Austausch über den Fortschritt des Verfahrens werden gewährleistet. Der Kunde wird über den Fortschritt auf dem Laufenden gehalten und bis zum erfolgreichen Durchsetzen des Anliegens begleitet.

Vorrangig werden Projekte von Herstellern, Verarbeitern oder deren relevanten Verbänden und Trägernz.B. der Biorohstoffbranche bearbeitet, zudem wird der Service im Sektor der beruflichen Bildung und des beruflichen Trainings, der Finanzdienstleistungsbranche sowie bei Projekten der Maschinenbauindustrie angenommen.

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BBB für Laurèl GmbH

Von Dr. Oliver Everling | 23.Oktober 2012

Die Laurèl GmbH, ein international tätiges Damenmodeunternehmen, plant die Begebung einer Unternehmensanleihe (ISIN: DE000A1RE5T8) mit Einbeziehung in den Open Market der Deutsche Börse AG (Freiverkehr der Frankfurter Wertpapierbörse) in das Segment Entry Standard für Anleihen. Die Angebotsfrist für die Anleihe im Volumen von bis zu 20 Mio. Euro beginnt am 29. Oktober 2012 und endet voraussichtlich am 14. November 2012.

Der jährliche Zinssatz beträgt 7,125% bei einer Laufzeit von 5 Jahren. Von der Creditreform Rating AG erhielt Laurèl die Rating-Note ‚BBB‘ (Investment-Grade). Privatanleger in Deutschland, Luxemburg und Österreich haben die Möglichkeit, Kaufaufträge über ihre Haus- oder Depotbank an der Frankfurter Wertpapierbörse aufzugeben. Vermögensverwalter und institutionelle Investoren können über den Sole Global Coordinator und Bookrunner Close Brothers Seydler Bank AG, Frankfurt am Main, sowie den Selling Agent DONNER & REUSCHEL Aktiengesellschaft, Hamburg, zeichnen.

Den Emissionserlös aus der Unternehmensanleihe will Laurèl für das weitere Unternehmenswachstum einsetzen. Laurèl hat das strategische Ziel, die Umsätze bis zum Ende des Geschäftsjahres 2016/2017 auf bis 80 Mio. Euro zu verdoppeln. Ein Schwerpunkt liegt im Ausbau eigener Stores. So sollen neben den ohnehin bis Ende 2013 geplanten fünf neuen Stores in Amsterdam, Wien, Shanghai, Berlin, und Düsseldorf weitere Stores in Europa und den asiatischen Märkten, in denen Laurèl bereits vertreten ist, eröffnet werden. Beabsichtigt ist ein Wachstum von derzeit zehn auf über 40 eigene Stores bis zum Geschäftsjahresende 2016/2017.

Zudem ist beabsichtigt, auch die Zahl der Outlets von derzeit drei auf acht zu erhöhen. Weitere Mittel aus der Emission sollen in die IT-Optimierung und den Aufbau des Lizenzgeschäfts, beispielsweise für Parfüms und Sonnenbrillen, fließen. Außerdem plant das Management den Markteintritt in den USA, wahlweise durch Gründung einer US-Tochtergesellschaft oder Akquise eines Distributeurs. Sofern sich die Möglichkeiten am Markt ergeben, plant Laurèl, alternativ bis zu 50% des Emissionserlöses auch für Zuerwerbe eines im Markt eingeführten Markenamens oder eines Unternehmens mit einer im Markt eingeführten Marke in der Damenoberbekleidung zu verwenden.

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Coface wird für KMUs interessanter

Von Dr. Oliver Everling | 23.Oktober 2012

Mit einer komplett überarbeiteten Kreditversicherung für kleine und mittlere Unternehmen verstärkt Coface Deutschland seinen Antritt in diesem Kundensegment. „Wir sehen unsere Erwartung bestätigt, dass der Bedarf für Lösungen im Forderungsmanagement gerade bei Unternehmen mit Umsätzen im ein- oder niedrigen zweistelligen Millionenbereich groß ist“, sagt Vorstandsvorsitzender Franz J. Michel.

Die zweite Version der bereits am Markt etablierten @rating Versicherung sei mehr als ein Facelift, sagt Franz J. Michel. Weitgehend standardisiert, aber durch Module flexibel, werde die Versicherung den besonderen Anforderungen der Zielgruppe gerecht. Prämien und Kreditprüfungsgebühren seien nach festen Staffeln einfach zu kalkulieren. Der Einstieg in den unternehmerischen Überlebensschutz ist bereits für 1.000 Euro Mindestprämie zu haben. Ein Unternehmen mit einer Million Euro Jahresumsatz zahlt 3.600 Euro Prämie, bei zwei Millionen Umsatz etwa 5.500 Euro. Hinzu kommen, wie in der Kreditversicherungsbranche üblich, Kreditprüfungsgebühren. Coface bietet Paketpreise an, so dass auch hier schon vor Vertragsabschluss Transparenz gegeben ist.

„Mit der @rating Versicherung widerlegen wir auch auf der Preisseite die leider noch verbreiteten Bedenken gerade in kleineren Unternehmen, Kreditversicherung sei teuer und kompliziert“, setzt Franz J. Michel große Erwartungen in das Produkt. Es ist primär ausgelegt für Unternehmen mit weniger als einer Million bis fünf Millionen Euro Umsatz, eignet sich aber durchaus auch für Kunden bis 50 Millionen Euro Jahresumsatz. Wie in der Kreditversicherung bietet Coface auch im Factoring ein spezielles Produkt für kleinere Unternehmen: Coface Finanz @dvantage für Unternehmen mit einer Finanzierung bis eine Million Euro.

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Durchs Web mehr Kredit für Frauen

Von Dr. Oliver Everling | 23.Oktober 2012

Der Kreditmarktplatz smava (http://www.smava.de) gibt einen Blick auf die Struktur der Online-Kreditkunden 2012: Der durchschnittliche Kreditkunde ist 45 Jahre alt, männlich und nimmt einen Kredit in Höhe von 10.000 Euro mit einer ca. 60-monatigen Laufzeit auf. Der Anteil der weiblichen Kunden steige aber bemerkenswert kontinuierlich.

Das Internet beschert den Verbrauchern in fast allen Branchen deutlich bessere Konditionen als der stationäre Handel. „Insbesondere die wegfallenden Filialkosten und der einfache Preisvergleich sorgen für günstigere Konditionen. Der jederzeit mögliche Online-Zugang garantiert eine hohe Flexibilität. Deshalb steigt die Zahl der Online-Kunden auch im Ratenkredit-Geschäft jedes Jahr deutlich an“, stellt smava fest. „Dabei handelt es sich nicht nur um online-affine junge Menschen, sondern auch immer mehr um klassische Bankkunden. Das zeigt sich auch bei smava.de, Deutschlands größtem Online-Kreditmarktplatz.“

Die Gruppe der 18- bis 30-Jährigen mache gerade mal 14 Prozent der Kunden aus. Die meisten Kreditnehmer (57 Prozent) sind zwischen 31 und 50 Jahren, und nutzen das Angebot vor allem aufgrund der besseren Konditionen. Während rund ein Viertel der Kreditnehmer zwischen 51 und 65 Jahren ist, sind sechs Prozent älter als 66 Jahre. Der wachsende Anteil der Frauen bei den Online-Krediten beträgt bei smava zurzeit 31 Prozent und sei damit höher als bei Filialbanken. „Ein möglicher Grund: Laut einer Studie des deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) haben Frauen bei den klassischen Kreditinstituten häufig schlechtere Chancen auf einen Kredit und erhalten zudem oft nachteiligere Konditionen.“

Die Höhe der Kreditsumme variiert bei den Online-Kunden erheblich, wobei mehr als die Hälfte der Online-Kreditnehmer einen Kredit zwischen 4.000 und 15.000 Euro aufnehmen. Kleine Kredite bis 2.000 Euro werden von nur jedem Zehnten in Anspruch genommen, aber auch große Beträge über 35.000 Euro sind mit vier Prozent eher selten. Der durchschnittliche Kreditbetrag liegt bei rund 10.000 Euro.„Unsere Kunden sind deckungsgleich mit klassischen Bankkunden. Letztlich ist fast jeder Bankkunde auch im Internet unterwegs und will von den preislichen Vorteilen eines Kreditmarktplatzes profitieren,“ so Hannes Kassens, Leiter Business Development bei der smava GmbH. „Mit einer einzigen Anfrage bei smava erhalten die Interessenten Kreditangebote unterschiedlicher Banken. So etwas wäre offline nicht möglich, zumal die Anfrage kostenlos ist und binnen weniger Sekunden erfolgt.“

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AVANA erfüllt höchste Qualitätsstandards

Von Dr. Oliver Everling | 23.Oktober 2012

TELOS hat die beiden Fonds AVANA IndexTrend Europa Dynamic und AVANA IndexTrend Europa Control geratet. Die beiden Fonds erfüllen höchste Qualitätsstandards und erhalten die Bewertung „AAA-“ auf einer Skala von A bis AAA (höchste Qualitätsstandards).

Der AVANA IndexTrend Europa Control ist ein aktiv gemanagter Renten ETF-Dachfonds, der sich auf das Durationsmanagement deutscher Staatsanleihen konzentriert. Der AVANA IndexTrend Europa Dynamic hingegen ist ein aktiv gemanagter Aktien ETF-Dachfonds, der in 18 Sektoren (Subindizes) des STOXX® Europe 600 investiert.

„Der Fondsmanagementprozess beider Fonds erfolgt rein quantitativ anhand eines technischen Trendfolgemodells und ist damit frei von subjektiven Einflüssen“, kommentiert TELOS. „Der Fokus des Portfoliomanagementteams liegt auf dem aktiven Management des Marktrisikos mittels passiver Produkte. Durch die dynamische Steuerung des Investitionsgrads im Fonds wird eine Begrenzung von Verlusten und vor allem eine Reduktion des Maximum Drawdowns angestrebt.“

Auf Basis eines gut diversifizierten Portfolios und durch den Einsatz passiver Produkte kombiniert mit einem aktiven Risikomanagement glaubt TELOS, dass unabhängig von der Marktlage ein positiver absoluter Return generiert werden kann. „Der AVANA IndexTrend Europa Control erzielte seit Auflegung des Fonds stets eine absolute, positive Performance.Mit Hilfe der Signale des Trendfolgesystems konnten negative Wertentwicklungen im AVANA IndexTrend Europa Dynamic durch starke Einbrüche des Aktienmarktes verringert werden.“

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Europa ist kein Rechtsstaat

Von Dr. Oliver Everling | 22.Oktober 2012

„Europa ist kein Rechtsstaat. Europa ist überhaupt kein Staat. Sondern Staaten Europas haben sich verschiedene Regeln gegeben.“ So führt Frank Schäffler, Miitglied des Deutschen Bundestages und bis zum Streit über den Euro Obmann der FDP im Finanzausschuss des Bundestages im überfüllten, größten Saal des Steigenberger Hotels Langen in den Abend ein. Da Europa kein Rechtsstaat sei, könne man seine Rechte auch nicht ohne weiteres einklagen.

Schäffler zieht wirtschaftliche Größenvergleiche zwischen Griechenland und nun auch Zypern zu Städten und Gemeinden in Nordrhein-Westfalen: Der Vergleich zeige, dass es nicht um die angebliche wirtschaftliche Katastrophe gehe, wenn diese Staaten keine weiteren Hilfen erhalten würden. „Es geht um das Prinzip, dass Staaten nicht pleite gehen dürfen.“

Jörg-Uwe Hahn, Stellvertretender Ministerpräsident des Landes Hessen und Landsvorsitzender der FDP Hessen, erinnert an das Faktum, dass es die Bundesrepublik Deutschland selbst unter der damaligen rot-grünen Bundesregierung war, die nicht mehr nach den vereinbarten Regeln gehandelt habe. Hahn zeigt die Schwierigkeiten auf, nun anderen Ländern ihre Versäumnisse vorzuhalten.

Schäffler kritisiert die Auftritte Mario Draghis, mit denen er sich als stabilitätsorientierter Notenbanker präsentiere, tatsächlich sich aber in der Tradition der lateineuropäischen Länder in die Aufsicht über die Banken einschalte und auch sonst in der Politik mitdiskutiere. „Frau Merkel wird sagen, die EZB ist unabhängig, ist kann nichts dagegen machen. Wir alle werden aber faktisch enteignet.“ Schäffler zeigt die Zusammenhänge auf, die zwischen der eingeleitete Geldpolitik und der Geldentwertung bestehen. „Der Weg in die Inflationsunion wird unendlich fortgehen.“ Schäffler skizziert die Interessenlagen der verschuldeten Länder und deren Bedürfnis, eine schleichende Umverteilung zu ihren Gunsten zu bewirken. „Das ist nicht friedensstiftend für Europa“, warnt Schäffler und fordert eine Klärung wichitger Fragen vor dem Europäischen Gerichtshof.

Hahn „wettet einen hohen Einsatz, dass der Europäische Gerichtshof (EuGH) nun an die Fragen geht“. Die Chefs des EuGH seien wiedergewählt worden. Der Zentrale Wunsch der Franzosen seit den 1990er Jahren sei es, Geld- und Finanzpolitik zusammenzubringen. Die Bundesbank sei auch in Deutschland mit Aufgaben der Aufischt befasst. Daher bestehe auch hier das Risiko der Einmischung.

Schäffler sieht aus den Zusammenhängen einige Aufgaben für die Liberalen abgeleitet. „Von Anbeginn an treibt es mich an, dass das Recht beiseite gewischt wurde und der Pragmatismus regiert. Der Euro ist auf Rechtsbrüchen aufgebaut. Griechenland hat sich schon mit gefälschten Zahlen in die Währungsunion hineingemogelt.“ Schäffler zeigt auf, dass das, was vereinbart wird, nicht einmal ein halbes Jahr hält. „Es gibt tatsächlich unterschiedliche Kulturen. Wenn jeder unter ‚Recht‘ etwas anderes versteht, haben wir ein Problem.“ Im Kern habe der Kalauer eine Wahrheit, dass die Spanier und Italiener das Recht erfinden, die Franzosen das Recht aufschreiben und die Deutschen es umsetzen. „Welches Europa wollen wir? Viele wollen den europäischen Superstaat. Wenn, dann muss es aber rechtsstaatlich geschehen“, mahnt Schäffler an.

„Der Austritt Griechenlands hat seinen Schrecken verloren. Dann machen wir doch diese Politik konsequent weiter“, fordert Hahn. Auch die Länder könnten konkret und praktisch wirksam helfen: Beispiel Kataster und Grundbuch, beides in Misständen in Griechenland, aber in Deutschland in der Zuständigkeit der Länder. „Den Griechen wäre eher mit einem konkreten Hilfsprogramm geholfen. Derzeit ist Deutschland in Griechenland aber der Bumann.“ Der Eurobond konnte verhindert werden, ebenso der Altschuldenfonds, macht Hahn Mut.

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Mittelfristig weitere bilanzielle Überschuldungen

Von Dr. Oliver Everling | 21.Oktober 2012

In zahlreichen Städten und Gemeinden in Deutschland ist die finanzielle Situation extrem angespannt. „Seit Jahrzehnten steigt die Verschuldung. Die Aufnahme von Krediten für Investitionen soll die Ausnahme sein,“ schreibt Gert Klaus, seit 1999 Bürgermeister der Stadt Schieder-Schwalenberg (Kreis Lippe, NRW), „die Aufnahme von Krediten zur Liquiditätssicherung soll nur kurzfristig die Zahlungsfähigkeit gewährleisten. Die Lage hat sich dramatisch entwickelt.“ Gert Klaus gehört zu den Autoren im Buch „Kommunalrating“ (Artikel-Nr.: 22.485-1200, ISBN 3-86556-353-8), das im Bank-Verlag, Köln, erscheint.

Die „ordentlichen“ Einnahmen, also im Wesentlichen die Steuern, reichen vielerorts nicht mehr aus, um die laufenden Ausgaben zu decken. Kassenkredite werden zur Regel, kurzfristige Verbindlichkeiten werden faktisch zu langfristigen Schulden. Die Finanzierung konsumtiver Ausgaben, besonders für Transferleistungen im sozialen Sicherungssystem, erfordert zunehmend Kreditaufnahmen.Meldungen des Bundes über bisweilen steigende Steuereinnahmen, die Presse schreibt bildhaft von  „sprudelnden Steuerquellen“, dürfen nicht darüber hinwegtäuschen, warnt Klaus, dass die (Pflicht-)Ausgaben der kommunalen Ebene stärker steigen als deren Einnahmen und dass die Finanzierungslücke nicht kleiner, sondern immer größer wird.

„Die Kommunalverfassungsgesetze lassen Kredite für konsumtive Zwecke gar nicht zu“, macht Klaus klar. Das Verwaltungshandeln, auch „begleitet“ durch die Aufsichtsbehörden, spielt sich in einer juristischen Grauzone ab, die man mit Erlassen und sonstigen Arbeitshilfen zu managen versucht.

Das Klagen der Bürgermeister und Kämmerer werde beschwichtigend als „Gejammer“ abgetan, obwohl die Lage mancherorts mehr als bedrohlich ist.Nordrhein-Westfalen hat vor einigen Jahren verpflichtend ein Neues Kommunales Finanzmanagement eingeführt, das in vielen Punkten mit der Doppik privatwirtschaftlich geführter Unternehmen vergleichbar ist, schreibt Klaus, mit einer Erfolgsrechnung (annäherungsweise vergleichbar mit Gewinn- und Verlustrechnung) und einer Bilanz.

„Etwa 35 Kommunen in NRW, darunter viele größere Städte im Ruhrgebiet, sind bereits bilanziell überschuldet oder die Überschuldung droht unmittelbar und gesetzlich gezwungen, an dem Stärkungspakt Stadtfinanzen des Landes teilzunehmen und Haushaltssanierungspläne aufzustellen und umzusetzen.“ Klaus warnt vor Verharmlosung: „Bei einer fast gleichen Anzahl weiterer Kommunen droht die bilanzielle Überschuldung im Zeitraum der mittelfristigen Finanzplanung.“

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Heinzelmännchen von heute

Von Dr. Oliver Everling | 20.Oktober 2012

„Das Schöne an diesen Apps ist,“ schreibt Matthias Lamberti von yavalu, „dass der Mensch selbst bestimmen kann, wann er sie benutzt und wann er sie einfach in seinem klugen Telefon in der Hosen- oder Handtasche schlummern lässt, bis er sie bei Bedarf wieder weckt. Innerhalb von einer Sekunde stehen sie ihm dann mit Rat und Tat zur Seite.“

Der Mensch befreite sich damit unter anderem vom Stress, sich nach Öffnungs- und Geschäftszeiten richten zu müssen. „Die App ist rund um die Uhr für ihn da. Sie nimmt seine Aufträge auch nachts um halb drei noch entgegen, wenn das Personal am Bahninfoschalter tief und fest schläft, hoffentlich. Für den aktuellen Wetterbericht, der darüber entscheidet, ob nun gewandert wird oder nicht, muss er auch nicht den nächsten Nachrichtenblock im Radio abwarten. Für die neue Jeans muss er den Sonnenaufgang genauso wenig abwarten, wie für die Rückzahlung der 30 €, die der Freund wieder einmal für einen auslegen musste, weil man gerade im Biergarten kein Bargeld dabei hatte und die ja auch keine Karten akzeptieren, während man anderenorts die nicht angebotene Bezahlmöglichkeit per Handy kaum verzeihen möchte.“

Die zahlreichen Banking- und Finance-Apps sind zweifellos zu den äußerst nützlichen und praktischen Anwendungen zu zählen. Die meisten Banken und Finanzdienstleister haben inzwischen Apps für ihre Kunden gebaut oder vielmehr bauen lassen, um ihnen den Zugang zu deren Konten und Depots zu erleichtern. „Damit haben endlich auch lästiges und umständliches Scrollen und Zoomen in den mobilen Browsern ein Ende. Mit den Banking Apps kann der Kunde zum Beispiel seinen Kontostand samt Umsätzen abfragen,“ macht Lamberti klar, „Überweisungen vornehmen oder Aktien kaufen und verkaufen. Außerdem bieten die meisten Apps auch einen guten Überblick über die Kurse an den Wertpapiermärkten und die aktuelle Nachrichtenlage.“

Weiter lesen im Buch von Oliver Everling / Robert Lempka (Hrsg.): Finanzdienstleister der nächsten Generation – Die neue digitale Macht der Kunden, 1. Aufl. 2013, Frankfurt School Verlag GmbH, ISBN 978-3-940913-62-3.

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DNCA Invest Eurose A im Feri Fondsrating

Von Dr. Oliver Everling | 16.Oktober 2012

Der vermögensverwaltende Fonds DNCA Invest Eurose A (ISIN: LU0284394235) des französischen Asset Managers DNCA Finance hat im Feri Fondsrating für das Fondsuniversum Deutschland per 30.9.2012 exzellent abgeschnitten: Mit der Rating-Klasse A bewertet, gehört der Fonds in seiner Peergroup „Mischfonds Europa konservativ“ zu den sehr gut bewerteten Produkten.

Der Teilfonds des Flaggschiffproduktes von DNCA Finance ist 668 Millionen Euro schwer und setzt hauptsächlich auf Unternehmens- und Wandelanleihen in Europa sowie europäische Aktien. Sein defensiver Ansatz erlaubt dem Fondsmanagement einen Aktienanteil bis maximal 35 Prozent, derzeit liegt die Aktienquote im Fondsportfolio bei 21 Prozent. Unternehmensanleihen machen 60 Prozent aus, der Wandelanleihenanteil liegt aktuell bei 13 Prozent. „Das Rating zeigt, dass sich unser defensives Konzept auch in schwierigen Zeiten bewährt und bestärkt uns, unserer Investmentstrategie weiter treu zu bleiben“, so Fondsmanager Philippe Champigneulle. Seit der Auflage vor fünf Jahren hat der DNCA Invest Eurose A um gut 22 Prozent an Wert zugelegt.

Die Bewertung mit Rating-Klasse A bedeutet, dass der Fonds über einen mittleren Zeithorizont eine stabile über dem Durchschnitt liegende Performance bei relativ geringem Risiko aufweist. Das ist nach Angabe der DNCA France beim DNCA Invest Eurose A der Fall. In der Kategorie „Mischfonds Europa konservativ“ haben neben DNCA Finance nur zwei weitere Anbieter per 30.9.2012 ein A-Rating von Feri erhalten. Die Peergroup umfasst insgesamt 88 Fonds, von denen 50 ein Rating bekommen. Voraussetzung für die Bewertung ist ein Track Record von fünf Jahren. Feri vergibt zunächst Punkte in den Kategorien Performance und Risiko. Die Rating-Klasse ergibt sich anschließend zu 70 Prozent aus der Performance, das Risiko fließt zu 30 Prozent in das Rating ein. Insgesamt vergibt Feri fünf Rating-Klassen von A (sehr gute Bewertung) bis E (schwache Bewertung).

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