Smarter Weg in die Cloud: die hybride Cloud-Strategie der Deka
Von Dr. Oliver Everling | 3.Dezember 2024
Auf der Handelsblatt-Tagung „BankenTech“ erläuterte Dr. Hans-Jürgen Plewan, CIO der DekaBank, die hybride Cloud-Strategie seines Hauses und gab einen umfassenden Einblick in die seit 2020 laufende Cloud-Transformation. Im Zentrum seines Vortrags stand die Entwicklung von einem anfangs skeptischen Umgang mit Cloud-Technologien hin zu einer klaren strategischen Ausrichtung, die inzwischen in weiten Teilen umgesetzt ist. Plewan schilderte die frühen Herausforderungen, insbesondere die anfängliche Zurückhaltung in der Branche, die sich 2019 noch deutlich zeigte. Aussagen wie „Bist du wahnsinnig, unsere Daten in die Cloud zu geben?“ seien damals keine Seltenheit gewesen. Heute, so Plewan, stelle sich nicht mehr die Frage, ob Unternehmen in die Cloud wechseln, sondern wie sie diesen Übergang am effektivsten gestalten.
Die hybride Cloud-Strategie der Deka basiert auf vier wesentlichen Säulen: den „Finance Cloud Services der FI-TS“, „Cloud-Infrastruktur-Services bei Hyperscalern“, der „Bürokommunikation-Cloud“ und der Nutzung von „SaaS-Lösungen“ (Software as a Service). Plewan betonte, dass der Cloud-Einsatz in vielen Bereichen mittlerweile alternativlos sei, da immer mehr Software und Services ausschließlich aus der Cloud bereitgestellt werden, wie beispielsweise Microsoft Teams. Die Vorteile dieser Strategie liegen für die Deka vor allem in Kosteneinsparungen, erhöhter Geschwindigkeit, Flexibilität und Skalierbarkeit.
Ein zentrales Thema des Vortrags war die Bedeutung von Cloud-Souveränität. Plewan hob hervor, dass die Deka großen Wert auf Transparenz und Steuerbarkeit beim Einsatz von Cloud-Diensten legt. Ziel sei es, die Abhängigkeit von einzelnen Anbietern möglichst beherrschbar zu halten, um strategische Flexibilität zu gewährleisten. Gleichzeitig sei es essenziell, eine hohe IT-Sicherheit und Resilienz zu gewährleisten, um den gestiegenen Anforderungen in der digitalen Welt gerecht zu werden.
Neben technologischen Aspekten widmete sich Plewan auch den organisatorischen Herausforderungen der Cloud-Transformation. Die Cloud ermögliche nicht nur technologische Innovationen, sondern erfordere auch ein Umdenken innerhalb der Organisation. In diesem Zusammenhang sprach Plewan über die Bedeutung, die IT als Treiber von Innovation zu positionieren und dabei die Mitarbeiter aktiv mitzunehmen.
Die Cloud-Transformation der Deka erfolge auf mehreren Ebenen: Finance Cloud Enterprise (FCE, bisher Migration von über 200 Anwendungsservern seit 2020 in die FCE), Faincne Cloud Native (FCN) und Microsoft Azure.
„Der Kern unserer Cloud-Strategie, die Community-Cloud der SFG als primäre Cloud ergänzt um den selektiven Public Cloud Einsatz bei Hype-Scalern, stärkt unsere Cloud-Souveränität und erleichtert uns den Umgang und die Lösung von Fragestellung der Informationssicherheit, des Datenschutzes, aber auch der Resilienz“, sagt Plewan.
Abschließend betonte Plewan, dass die Cloud-Transformation ein kontinuierlicher Prozess sei. Die Deka habe in den letzten Jahren viel gelernt und die Erkenntnisse fließen fortlaufend in die Weiterentwicklung der Strategie ein. Die hybride Cloud-Strategie der Deka zeigt, wie eine durchdachte Kombination verschiedener Cloud-Modelle dazu beitragen kann, nicht nur Effizienz zu steigern, sondern auch die Wettbewerbsfähigkeit im digitalen Zeitalter zu sichern.
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Kundenengagement und Innovation fördern: Cloud, AI, Digital
Von Dr. Oliver Everling | 3.Dezember 2024
Holger Lehmann, Global Head of BSG – Digital bei Temenos, stellte in einem Vortrag auf der Handelsblatt Tagung „BankenTech“ zum Thema „Kundenengagement und Innovation fördern: Cloud, AI, Digital“ heraus, wie entscheidend es ist, strategische Ziele nicht nur zu definieren, sondern auch technologisch umzusetzen. Die digitale Transformation hat das Potenzial, Banken nicht nur effizienter zu machen, sondern auch das Kundenerlebnis fundamental zu verändern. Lehmann betonte, dass Cloud-Technologien, künstliche Intelligenz und digitale Plattformen dabei als zentrale Bausteine dienen.
Der Schlüssel liegt darin, Technologie so einzusetzen, dass sie sowohl Innovation als auch den reibungslosen Betrieb des täglichen Bankgeschäfts ermöglicht. Cloud-Lösungen bieten hier den Vorteil von Flexibilität und Skalierbarkeit, sodass neue Produkte schneller auf den Markt gebracht werden können, ohne die bestehenden Prozesse zu gefährden. AI hingegen spielt eine immer größere Rolle, um personalisierte Angebote zu erstellen und Kundenbedürfnisse besser zu antizipieren.
Lehmann hob hervor, dass es nicht ausreicht, technologische Innovationen isoliert zu betrachten. Vielmehr müssen sie nahtlos in die Geschäftsstrategie integriert werden. Dies erfordert ein Umdenken in den Banken, weg von starren Strukturen hin zu einer agilen Organisation, die kontinuierlich lernt und sich anpasst. Entscheidend ist, alle Mitarbeitenden in diesen Prozess einzubinden und ihnen die Werkzeuge an die Hand zu geben, um die neuen Technologien effektiv zu nutzen.
Von den Big Techs unterscheide sich das Modell von Temenos dadurch, dass es „explainable“ sei. „Wir können dem Kunden anbieten, für den Kunden genau solche Produkte anbieten und bereisen, wie der Kunde sie im Chat Bot formuliert“, sagt Lehmann.
„Banken, die kommerziell konsolidierte Beobachtungslisten und KI für Zahlungen und Kundenscreening verwenden, haben niedrigere False-Positiv-Raten“, nennt Lehmann einen weiteren, wichtigen Einsatzbereich der Künstlichen Intelligenz.
Die „Temenos Next-Gen Platform“ habe für die Kunden ein höheres Technology Agility Rating. einen höheren NPS Score, eine höhere Cross-Sell-Rate, einen höhere Operations STP Rate zur Folge.
Das Technology Agility Rating ist ein Bewertungsmodell, das die Flexibilität und Anpassungsfähigkeit einer Organisation im Umgang mit Technologie misst. Es bewertet, wie gut ein Unternehmen in der Lage ist, neue Technologien zu implementieren, bestehende IT-Infrastrukturen zu modernisieren und innovative Lösungen schnell in den Markt zu bringen. Dabei werden Faktoren wie die Agilität von Entwicklungsprozessen, die Nutzung von Cloud- und API-Technologien, die Integration von Daten und KI sowie die Fähigkeit zur kontinuierlichen Optimierung und Automatisierung von Prozessen berücksichtigt. Ziel des Ratings ist es, die technologische Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens zu bestimmen und strategische Handlungsfelder zu identifizieren.
Der Net Promoter Score (NPS) ist eine Kennzahl zur Messung der Kundenzufriedenheit und -loyalität. Er basiert auf der Frage, wie wahrscheinlich es ist, dass ein Kunde ein Unternehmen, ein Produkt oder eine Dienstleistung weiterempfiehlt. Kunden antworten z.B. auf einer Skala von 0 (sehr unwahrscheinlich) bis 10 (sehr wahrscheinlich).
Die Operations STP Rate (Straight-Through Processing Rate) ist eine Kennzahl, die den Grad der Automatisierung in operativen Prozessen misst. Sie gibt an, welcher Prozentsatz der Transaktionen oder Prozesse vollständig automatisiert und ohne manuelle Eingriffe abgewickelt wird. Eine hohe STP-Rate steht für effiziente Abläufe, geringere Fehlerquoten und schnellere Durchlaufzeiten.
Besonders im Finanzwesen, etwa bei Zahlungsabwicklungen, Wertpapiertransaktionen oder Kreditprozessen, ist die STP-Rate ein wichtiger Indikator für operative Exzellenz. Sie zeigt, wie gut Systeme integriert sind und ob Datenflüsse nahtlos zwischen verschiedenen Plattformen erfolgen. Unternehmen streben eine hohe STP-Rate an, um Kosten zu senken, Risiken zu minimieren und die Kundenerfahrung zu verbessern. Eine niedrige STP-Rate weist hingegen auf Prozesslücken hin, die durch Optimierung, bessere Schnittstellen oder Automatisierung behoben werden können.
Die Herausforderung, so Lehmann, besteht darin, die Balance zwischen Innovation und operativer Exzellenz zu finden. Banken müssen sicherstellen, dass technologische Investitionen nicht nur kurzfristige Effekte erzielen, sondern auch langfristig Mehrwert schaffen. Die Verbindung von Cloud, AI und digitalen Lösungen bietet hier eine einmalige Chance, nicht nur die Effizienz zu steigern, sondern auch das Kundenengagement auf ein neues Niveau zu heben.
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Spielfeld der CDOs der Zukunft und ihre wandelnde Rolle im Unternehmen
Von Dr. Oliver Everling | 3.Dezember 2024
In der Podiumsdiskussion „Das Spielfeld der CDOs der Zukunft und ihre wandelnde Rolle im Unternehmen“ unter der Moderation von Prof. Dr. Jürgen Bott von der Hochschule Kaiserslautern diskutierten führende Digitalexperten über die Anforderungen und Herausforderungen der digitalen Transformation. Die Handelsblatt Tagung „BankenTech 2024″ widmete sich in diesem Jahr dem Thema „Rethinking Banking – Emerging Roles for CIOs“.
Pranjal Kothari, Mitglied des Vorstands und Chief Digital Officer der Sparkasse Bremen, betonte, dass die Trennung zwischen IT und Business längst aufgehoben sei. Für ihn steht fest, dass eine moderne Bank nicht nur Finanzdienstleistungen anbietet, sondern auch als Partner für die digitale Transformation ihrer Kunden fungiert. Dabei spielt das Kundenfeedback eine zentrale Rolle, um passgenaue digitale Angebote zu entwickeln.
Kristina Lindenbaum, Generalbevollmächtigte für Kundenmanagement und Digitalisierung bei der dwpbank, hob hervor, dass ihre Bank als Backoffice für zahlreiche Kundeninstitute fungiert. In ihrer Rolle entwickelt sich der CIO zunehmend zum Kommunikationsmanager, der sowohl intern als auch extern den Dialog über digitale Strategien und Lösungen führt. Ein wichtiger Aspekt dabei ist, die Mitarbeitenden aktiv in diesen Wandel einzubinden, insbesondere in Zeiten, in denen Technologien wie ChatGPT Einzug in den Arbeitsalltag gefunden haben. Die Herausforderung besteht darin, das Potenzial solcher Technologien zu nutzen und gleichzeitig eine breite Akzeptanz unter den Mitarbeitern zu schaffen.
Moritz Otte, Bereichsleiter für Digital Products & Technology bei der Deutschen Kreditbank (DKB), berichtete über die Einführung einer neuen App, die erst kürzlich an den Start gegangen ist. Er unterstrich, dass der CIO heutzutage nicht mehr für Technologie in den eigenen Reihen werben müsse. Die Bedeutung digitaler Innovationen sei in den Führungsetagen längst angekommen, und der Fokus liege nun darauf, diese Technologien gewinnbringend einzusetzen.
Ein zentrales Thema der Diskussion war die Frage, welches Rüstzeug CDOs benötigen, um die digitale Transformation erfolgreich voranzutreiben. Dabei wurde klar, dass es nicht nur um technologische Tools geht, sondern vor allem um die Fähigkeit, verschiedene Interessen innerhalb des Unternehmens zu vereinen und eine gemeinsame Vision zu schaffen. Besonders die Nutzung von generativer KI, die bereits viele Arbeitsprozesse verändert, stellt Führungskräfte vor die Aufgabe, alle Mitarbeitenden in diesen Wandel mitzunehmen und gezielt zu schulen.
Ein weiterer Schwerpunkt lag auf Maßnahmen zur Cyberresilienz. Während manche diese als notwendiges Übel betrachten, sahen die Diskussionsteilnehmer darin eine Chance, sowohl die IT-Infrastruktur als auch die Belegschaft widerstandsfähiger zu machen. Sicherheit und Stabilität wurden als zentrale Voraussetzungen für eine nachhaltige digitale Transformation hervorgehoben. Die Rolle des CDOs wird sich in den kommenden Jahren weiter wandeln, hin zu einem integrativen und strategischen Treiber, der Innovation, Sicherheit und Mitarbeiterentwicklung gleichermaßen in den Fokus rückt. Die Diskussion verdeutlichte, dass der Erfolg in der Digitalisierung nicht allein von Technologie abhängt, sondern von einer ganzheitlichen Herangehensweise, die Menschen, Prozesse und IT gleichermaßen berücksichtigt.
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Die CIO-Agenda 2025+: Dr. Alena Kretzberg über die strategische Ausrichtung von Volkswagen Financial Services
Von Dr. Oliver Everling | 3.Dezember 2024
Auf der Handelsblatt-Tagung „BankenTech“ stellte Dr. Alena Kretzberg, CIO der Volkswagen Financial Services AG, ihre Vision für die kommenden Jahre vor. In ihrem Vortrag „Die CIO-Agenda: Prioritäten für 2025+“ skizzierte sie, wie eine wertschöpfende, innovative und sichere IT gestaltet werden kann, um den Mobilitätsbedürfnissen der Kunden nachhaltig gerecht zu werden. Volkswagen Financial Services, mit einer beeindruckenden Bilanzsumme von 268 Milliarden Euro und einem Vertragsbestand von 22,3 Millionen, positioniert sich als Schlüssel zur Mobilität der Zukunft.
Kretzberg betonte die Mission des Unternehmens, nachhaltige Lösungen entlang des gesamten Fahrzeuglebenszyklus zu bieten. Beispiele für diese Innovationskraft sind der „Brandshop Audi Finanzierung“ in Spanien, die „Europcar Mobility App“ in Deutschland und das „Volkswagen Auto-Abo“ in Frankreich. Diese Projekte verdeutlichen, wie digitale Angebote auf unterschiedliche Märkte und Kundenbedürfnisse zugeschnitten werden.
Ein zentrales Element ihres Vortrags war die Vorstellung der sechs Dimensionen ihrer Prioritäten für 2025+:
1. Moderne Applikationen: Das Unternehmen entwickelt Anwendungen, die das Geschäft effizient unterstützen und planmäßig bereitgestellt werden.
2. Flexible Plattformen: Die IT betreibt zentral gesteuerte, flexible und skalierbare Plattformen, die schnelle Anpassungen ermöglichen.
3. Daten und KI: Der Einsatz von Daten und künstlicher Intelligenz wird genutzt, um Kundenerlebnisse und Prozesse zu revolutionieren.
4. Kundenorientierte Geschwindigkeit: Das Ziel ist es, schneller als bisher zu liefern und dabei den tatsächlichen Bedürfnissen der Kunden gerecht zu werden.
5. Sichere IT: Ein Schwerpunkt liegt auf einer stabilen und nachhaltigen IT-Infrastruktur zu wettbewerbsfähigen Kosten.
6. Attraktives Arbeitsumfeld: Vielfalt wird gefördert, und es wird ein attraktives Arbeitsumfeld geschaffen, um Talente zu gewinnen und zu halten.
Kretzberg hob hervor, dass diese Ziele nur durch enge Zusammenarbeit mit den Geschäftsbereichen erreicht werden können. Gemeinsam sollen sichere, innovative und nachhaltige Lösungen entwickelt werden. Ein entscheidendes Werkzeug dabei sind OKRs (Objectives and Key Results), die innerhalb der Teams definiert und konsequent gelebt werden, um die gesetzten Ziele zu erreichen.
Ein weiterer Fokus liegt auf der Nutzung von künstlicher Intelligenz, um kurzfristig Geschäftsanwendungen umzusetzen. Besonders in den Bereichen Software Development, Customer Service, Data Analysis und Remarketing spielt KI eine entscheidende Rolle.
Zum Abschluss ihres Vortrags rief Dr. Kretzberg dazu auf, die IT als Treiber von Innovation und Nachhaltigkeit zu verstehen. Ihre Vision für die Zukunft ist klar: Volkswagen Financial Services wird durch eine strategisch ausgerichtete IT nicht nur wettbewerbsfähig bleiben, sondern auch den Mobilitätswandel aktiv mitgestalten.
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IT als „Digital Backbone“ erfolgreicher Transformation
Von Dr. Oliver Everling | 3.Dezember 2024
Auf der Handelsblatt Tagung „BankenTech 2024: Rethinking Banking – Emerging Roles for CIOs“ spricht David Vorih, CIO von Siemens Financial Services (SFS). Er machte in seinem Vortrag deutlich, dass IT der „Digital Backbone“ jeder erfolgreichen und notwendigen Transformation ist. Er beleuchtete insbesondere die Auswirkungen plattformbasierter Geschäftsmodelle auf die Finanzdienstleistungsbranche und die IT. Diese neuen Modelle ermöglichen es, Finanzdienstleistungen flexibler und kundenorientierter zu gestalten, was für den Erfolg im digitalen Zeitalter entscheidend ist. Ein zentrales Beispiel aus dem Portfolio von Siemens ist Sipayce, ein Zahlungs- und Finanzierungsgateway, das zusammen mit der Lösung „Extended Payment Terms“ digitale Finanzierungsoptionen bietet und Unternehmen hilft, ihre Liquidität zu verbessern und neue Wachstumsmöglichkeiten zu erschließen.
Vorih unterstrich, dass Business und IT sich kontinuierlich wandeln müssen, um mit der schnellen technologischen Entwicklung Schritt zu halten. Dabei sei es essenziell, ganzheitlich zu denken und sowohl Kunden als auch Mitarbeiter und Partner in die Transformation einzubeziehen. Nur durch eine enge Zusammenarbeit können nachhaltige Mehrwerte geschaffen werden. Siemens, das mit Software jährlich etwa 6,5 Milliarden Euro umsetzt, ist selbst ein Beispiel für die erfolgreiche Umsetzung digitaler Transformation. Das Unternehmen nutzt seine Expertise, um Kunden in den Bereichen Industrie, Infrastruktur, Mobilität und Gesundheitswesen bei ihrer digitalen Weiterentwicklung zu unterstützen.
Ein wichtiger Bestandteil der Digitalisierungsstrategie von Siemens ist das API-Management, das modular aufgebaute Services bereitstellt und eine flexible Integration neuer Technologien ermöglicht. Dabei kommen Low-Code-Plattformen und Automatisierungstechnologien zum Einsatz, um Prozesse effizient zu digitalisieren. Die Cloud dient als Grundlage für die Entwicklung und das Management von Dienstleistungen, während Daten und Künstliche Intelligenz eine gemeinsame Datenarchitektur schaffen, die die Grundlage für datengetriebene Innovationen bildet.
Zum Abschluss seines Vortrags betonte Vorih, dass eine erfolgreiche Transformation nur gemeinschaftlich und wertorientiert gelingen kann. Unternehmen dürfen nicht im Alleingang agieren, sondern müssen aktiv die Zukunft gestalten und den Menschen in den Mittelpunkt stellen. Die Digitalisierung ist nicht nur eine technische Herausforderung, sondern auch eine kulturelle und organisatorische. Siemens Financial Services zeigt mit seinem kuratierten Portfolio, wie IT als „Digital Backbone“ dazu beitragen kann, nachhaltige Erfolge zu erzielen.
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Verlorene Performance mit deutschen Aktien
Von Dr. Oliver Everling | 2.Dezember 2024
Ratings und ihre Implikationen: Eine internationale Perspektive auf Geldanlage
In der aktuellen Ausgabe seines CIO View analysiert Prof. Dr. Jan Viebig, Chief Investment Officer der ODDO BHF SE, die Entwicklungen der internationalen Finanzmärkte und mahnt zur internationalen Diversifikation in der Geldanlage. Seine Einschätzungen verdeutlichen, wie bedeutend ein globaler Blick für Investoren ist, insbesondere in Bezug auf die Bewertung von Risiken und Chancen durch Ratings. Viebig betont, dass die USA ihre Führungsrolle an den Weltbörsen seit der Finanzkrise von 2008 entscheidend ausgebaut haben und Anleger kaum um amerikanische Aktien herumkommen. Die beeindruckenden Marktkapitalisierungen von Unternehmen wie Apple, Nvidia und Microsoft übertreffen nicht nur die des gesamten deutschen Aktienmarktes, sondern sind auch Ausdruck der Innovationskraft und des effizienten Kapitaleinsatzes in den USA.
Ratings, die als zentraler Indikator für Investoren dienen, spiegeln die fundamentalen Stärken der amerikanischen Wirtschaft wider. Der S&P 500 und der Nasdaq 100 haben in den letzten fünf Jahren deutlich höhere Renditen erzielt als der Deutsche Aktienindex DAX, dessen Entwicklung im internationalen Vergleich ernüchternd wirkt. Diese Unterschiede lassen sich nicht allein durch Marktanalysen erklären, sondern weisen auf tiefgreifende strukturelle Herausforderungen hin. Höheres Produktionspotenzial, schnellere Produktivitätssteigerungen und eine deutlich höhere Eigenkapitalrendite machen die USA für Investoren besonders attraktiv. Wie Viebig betont, sind es nicht politische Konstellationen, sondern wirtschaftliche Rahmenbedingungen, die den Erfolg amerikanischer Unternehmen fördern.
Im Gegensatz dazu hat der deutsche Aktienmarkt an Bedeutung verloren, was sich unter anderem in einer rückläufigen Marktkapitalisierung im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt zeigt. Während die deutsche Wirtschaft früher für ihre Innovationskraft und Leistungsfähigkeit bewundert wurde, erschweren heute regulatorische Dichte, demografische Entwicklungen und ein Mangel an grundlegenden Reformen die Wettbewerbsfähigkeit. Viebig fordert tiefgreifende Veränderungen in der deutschen Wirtschafts-, Bildungs- und Sozialpolitik, um Innovationen zu fördern und den Standort langfristig zu stärken. Er sieht in der Künstlichen Intelligenz und produktivitätssteigernden Technologien großes Potenzial, weist aber darauf hin, dass Unternehmer dafür mehr Freiraum benötigen, um Erfolg und Wachstum zu generieren.
Vor diesem Hintergrund empfiehlt er eine internationale Diversifikation der Geldanlage, um nicht nur Risiken durch eine breitere Streuung zu minimieren, sondern auch die risikoadjustierte Rendite zu erhöhen. Wer sich zu früh vom US-Aktienmarkt abwendet, könnte einen entscheidenden Fehler begehen. Ratings sollten immer im globalen Kontext betrachtet werden, um wirtschaftliche Chancen optimal zu nutzen. Eine internationale Perspektive ist daher das Gebot der Stunde, um auf die Herausforderungen der deutschen Wirtschaft zu reagieren und die Möglichkeiten internationaler Märkte zu nutzen. Wie Viebig abschließend betont, bleibt eine breite Diversifikation der beste Weg, um die eigene Geldanlage zu optimieren und von der Stärke der führenden Märkte zu profitieren.
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Angela Merkels Traum von umfassender Kontrolle
Von Dr. Oliver Everling | 29.November 2024
In „Angela Merkel – Freiheit“ offenbart die ehemalige Bundeskanzlerin Angela Merkel ihre Perspektiven auf die Banken und Finanzmärkte, insbesondere im Kontext der Weltfinanzkrise und der darauffolgenden Eurokrise. Ihre Darstellung zeichnet das Bild einer politischen Führungsfigur, die gezwungen war, pragmatische Lösungen in einem von Unsicherheiten und globalem Druck geprägten Umfeld zu finden, während sie gleichzeitig mit den Grenzen staatlicher Einflussnahme konfrontiert wurde.
Merkel beschreibt die Finanzkrise als eine der tiefgreifendsten Herausforderungen ihrer Amtszeit, in der die Stabilität des gesamten globalen Finanzsystems auf dem Spiel stand. Banken und Finanzinstitute, die zuvor als Symbole wirtschaftlicher Stärke galten, wurden zu Risikofaktoren, die aufgrund ihrer systemischen Bedeutung staatliche Rettungsmaßnahmen erforderten. Ihre Schilderungen lassen erkennen, dass sie die Banken weniger als unabhängige Wirtschaftsakteure, sondern vielmehr als integrale Bestandteile ihres komplexen Machtsystems wahrnahm, dessen Kollaps massive gesellschaftliche Folgen nach sich ziehen würde.
Die politischen Entscheidungen, die während dieser Krise getroffen wurden, basierten auf der Prämisse, dass ein Zusammenbruch der Finanzmärkte weit über den Bankensektor hinausreichende Konsequenzen für die Realwirtschaft und das soziale Gefüge hätte. Merkel beschreibt die Rettungsmaßnahmen als „alternativlos“, ein Begriff, der in der öffentlichen Debatte oft kritisch aufgenommen wurde, jedoch stets die Dringlichkeit und Unvermeidbarkeit dieser Maßnahmen aus ihrer Sicht unterstreichen sollte. Die Banken wurden nicht nur als Institutionen, sondern als Vehikel zur Sicherung des gesellschaftlichen Wohlstands und der wirtschaftlichen Stabilität betrachtet.
Kritisch reflektiert Merkel auch die Rolle der Finanzmärkte und den Einfluss externer Akteure auf staatliche Entscheidungsprozesse. Der Druck, den die Märkte auf die Politik ausübten, wird in ihren Erinnerungen als allgegenwärtig beschrieben. Dies führte zu einem Spannungsfeld zwischen politischer Souveränität und wirtschaftlicher Abhängigkeit. Merkel sieht die Finanzmärkte als mächtige, aber oft unberechenbare Akteure, deren Einfluss auf die politische Entscheidungsfindung kaum zu leugnen ist. Ihre Erinnerungen lassen eine gewisse Ernüchterung erkennen, wenn es um die Grenzen staatlicher Kontrolle über globale Finanzströme geht, aber auch die Überheblichkeit des Anspruchs umfassender staatlicher Kontrolle.
Die Eurokrise brachte zusätzliche Herausforderungen mit sich, insbesondere durch die Notwendigkeit, gemeinsame europäische Lösungen zu finden. Merkel betont die Wichtigkeit einer engen Zusammenarbeit innerhalb der Europäischen Union, um die Stabilität des Euro zu sichern. Dabei wurde deutlich, dass wirtschaftliche Ungleichgewichte innerhalb der Eurozone und das Verhalten der Finanzmärkte in engem Zusammenhang standen. Ihre Darstellung zeigt, dass sie die Finanzmärkte nicht nur als Ursache der Krise, sondern auch als Indikator für das Vertrauen in politische Institutionen wahrnahm.
Zusammengefasst zeichnet „Freiheit“ das Bild einer Kanzlerin, die in den Banken und Finanzmärkten sowohl eine Bedrohung als auch eine unverzichtbare Komponente des modernen Wirtschaftssystems sah. Merkels Sichtweise ist geprägt von ihrer (zu) späten Erkenntnis, dass politische Steuerungsfähigkeit in einer globalisierten Weltwirtschaft immer wieder an ihre Grenzen stößt. Diese Reflexionen sind ein zentrales Element ihrer Erinnerungen und bieten einen tiefen Einblick in ihre politischen Entscheidungen während einer der turbulentesten Phasen ihrer Amtszeit.
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Angela Merkels Freiheit ist nicht freidemokratisch
Von Dr. Oliver Everling | 29.November 2024
In „Angela Merkel – Freiheit“ wird die FDP in verschiedenen politischen Kontexten erwähnt, wobei die Darstellung oft – erwartungsgemäß – kritisch ausfällt. Insbesondere während der Weltfinanzkrise wird die FDP als Partei beschrieben, die trotz erheblicher wirtschaftlicher Unsicherheiten und instabiler Haushaltslagen auf weitreichenden Steuersenkungen bestand. Diese Position wird von der ehemaligen Bundeskanzlerin als Ausdruck einer starren ideologischen Haltung gewertet, die kaum Rücksicht auf die realen ökonomischen Bedingungen nahm. Die Hartnäckigkeit, mit der die FDP ihre Forderungen verfolgte, erweckt bei ihr den Eindruck, dass die Partei ihre eigene politische Agenda über das Wohl des Landes stellte – eine verhängnisvoll irreführende Sichtweise, die im Buch deutlich mitschwingt.
In der Koalitionsbildung nach der Bundestagswahl 2009 wird die FDP als selbstbewusster und teilweise kompromissloser Partner beschrieben. Ihr Auftreten, gestärkt durch ein gutes Wahlergebnis, führte zu einer Dynamik, in der die Partei versuchte, ihre Oppositionspolitik direkt in Regierungsverantwortung umzusetzen. Besonders der Streit um die Steuersenkungen wird hier als Beispiel genannt, wie die FDP ihre Stärke aus der Wahl in politische Macht ummünzte, jedoch die Grenzen der praktischen Regierungsarbeit unterschätzte. Diese Konflikte werfen für Angela Merkel die Frage auf, ob die FDP bereit war, die Realitäten der Regierungsverantwortung in vollem Umfang anzuerkennen, oder ob sie in ihrer „ideologischen Blase“ verharrte.
Die Darstellung der FDP in Fragen gesellschaftlicher Ethik, insbesondere beim Thema Schwangerschaftsabbruch, zeigt weitere Spannungen. Die FDP vertritt hier eine liberale Position, die mit den konservativen Ansichten der CDU/CSU schwer vereinbar ist. Im Buch wird auf die Weigerung der FDP eingegangen, bei der Reform dieses sensiblen Themas einen gemeinsamen Gesetzentwurf mit der Union vorzulegen. Dies wird als Ausdruck der tiefen ideologischen Differenzen innerhalb der Koalition gewertet und lässt die FDP als Partei erscheinen, die zwar für individuelle Freiheitsrechte eintritt, aber wenig Bereitschaft zeigt, bei kontroversen Themen Kompromisse zugunsten der Konservativen zu finden.
Auch auf symbolischer Ebene wird die FDP in „Freiheit“ mehrfach – gegenüber anderen Parteien – hervorgehoben. Die Freien Demokraten stehen in der politischen Landschaft für den Wunsch nach einem Politikwechsel und einer Reformbereitschaft, die jedoch oftmals auf Angela Merkel mehr visionär als realpolitisch wirkt. Diese Darstellung lässt die FDP als eine Partei erscheinen, die zwar Veränderung anstrebt, dabei jedoch eine gewisse Distanz zur politischen Realität aufweist. Ihr Auftreten in der Öffentlichkeit und ihre Positionen in der Koalition werden dadurch teils als realitätsfern wahrgenommen.
Insgesamt vermittelt das Buch das Bild einer Partei, die ihren eigenwilligen Kurs konsequent verfolgt, jedoch nicht immer im Einklang mit den politischen und gesellschaftlichen Erfordernissen agiert. Diese kritische Betrachtung der FDP ist ein wiederkehrendes Motiv und verleiht ihrer Erwähnung eine gewichtige, oft auch problematische Rolle in den Erinnerungen Angela Merkels
Das Buch von Angela Merkel mit dem Titel „Freiheit“ zeichnet ein vielschichtiges Bild der politischen Ära Merkels, in dem die FDP als ideologisch eigenständiger, aber oft kompromissunfähiger Koalitionspartner dargestellt wird. Gleichzeitig bietet die Darstellung der FDP auch einen subtilen Kontrast zur politischen Führung Merkels selbst. Ihr Stil wird geprägt durch Pragmatismus, ad-hoc-Krisenmanagement und die Suche nach Konsens, während visionäre, langfristige politische Projekte häufig in den Hintergrund treten.
Die Konflikte mit der FDP, insbesondere in wirtschafts- und gesellschaftspolitischen Fragen, verdeutlichen diese Diskrepanz. Während die FDP durch ihre ideologischen Überzeugungen oft klare, wenn auch polarisierende Positionen einnahm, agierte Merkel in erster Linie als selbsternannte Krisenmanagerin. Ihre Entscheidungen, sei es in der Finanzkrise, der Eurokrise oder der Flüchtlingskrise, waren vor allem von der Maxime geprägt, akute Probleme zu Lasten langfristiger Ziele zu lösen und den Status quo der Macht zu stabilisieren. Visionäre Projekte, die eine grundlegende Neuausrichtung der deutschen Gesellschaft oder eine langfristige strategische Weichenstellung beinhalteten, blieben dagegen rar.
Merkels politische Philosophie, wie sie im Buch dargestellt wird, scheint darauf ausgerichtet zu sein, die Bundesrepublik durch schwierige Zeiten zu führen, ohne jedoch eine klare Zukunftsvision zu verfolgen. Ihre Regierungszeit wird als eine Epoche beschrieben, in der Stabilität über Veränderung und Konsens über Innovation gestellt wurden. Dies zeigt sich auch im Umgang mit Koalitionspartnern wie der FDP: Merkel bevorzugte den Kompromiss, um kurzfristige politische Stabilität zu sichern, anstatt ideologische Gräben zu überwinden und mutige Reformen voranzutreiben.
Das Fazit, das sich aus dieser Darstellung ergibt, ist klar: Angela Merkel war keine visionäre Kanzlerin im Sinne großer gesellschaftlicher Umwälzungen oder langfristiger Reformstrategien. Vielmehr war sie eine Kanzlerin, die in der Kunst der Macht und des Machbaren agierte, Krisen entschärfte und politische Kontinuität gewährleistete. In der Gegenüberstellung mit einer ideologisch festen, aber oft konfrontativen FDP wird dies besonders deutlich: Merkel wählte den Weg des geringsten Widerstands, während visionäre Projekte und große gesellschaftliche Visionen vielfach auf der Strecke blieben.
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Regulierung: Fluch für Kleine, Segen für Große?
Von Dr. Oliver Everling | 29.November 2024
Reinhard Pfingsten, Chief Investment Officer (CIO) der apoBank, beleuchtet in seinen aktuellen Einschätzungen die Lage an den internationalen Finanzmärkten und hebt dabei die unterschiedlichen Entwicklungen in den USA und Europa hervor. Während die US-Wirtschaft weiter boomt, kämpft Deutschland, die größte Volkswirtschaft Europas, weiterhin mit konjunkturellen Schwächen. Pfingsten betont die Risiken durch die von Donald Trump angekündigten Strafzölle: „Die vom künftigen US-Präsidenten Donald Trump angekündigten Strafzölle hängen dabei wie ein Damoklesschwert über Europa, und Deutschland als traditionell exportorientierte Volkswirtschaft hat darunter besonders zu leiden.“
Ein besonderes Augenmerk legt Pfingsten auf die Rolle der Regulierung und deren Auswirkungen auf unterschiedliche Unternehmensgrößen. „Was die Bewertungen von US-Aktien betrifft, sehen wir bei amerikanischen Small Caps einen Bewertungsvorsprung vor Blue Chips,“ so der CIO. Die Ernennung von Elon Musk zum Deregulierungs-Beauftragten der US-Regierung könnte laut Pfingsten speziell kleineren und mittleren Unternehmen (KMU) Rückenwind geben. „Wir erwarten, dass die Ernennung von Tech-Milliardär Elon Musk […] vor allem die Aktienkurse von kleinen und mittleren Unternehmen befeuern wird, denn diese leiden viel stärker unter den finanziellen Lasten von staatlicher Bürokratie und von Regulierung als amerikanische Großkonzerne.“
Diese Beobachtungen lassen sich auch auf Deutschland übertragen. Hierzulande scheint die Regulierungslandschaft ebenfalls eher den Großkonzernen zu dienen. Komplexe Regularien und bürokratische Anforderungen erfordern umfangreiche Ressourcen, die größere Unternehmen leichter aufbringen können als kleinere. Während für Großkonzerne Compliance-Abteilungen selbstverständlich sind, geraten KMU durch den gleichen Regulierungsdruck oftmals an ihre Belastungsgrenzen. In der Praxis resultiert dies in einem Wettbewerbsnachteil für kleinere Marktteilnehmer, während große Unternehmen von standardisierten Prozessen und Skalen-Effekten profitieren.
Die Frage, ob Regulierung tatsächlich zum Schutz aller Marktteilnehmer beiträgt oder am Ende die Marktposition der ohnehin mächtigen Konzerne stärkt, bleibt somit auch in Deutschland hochaktuell. Pfingstens Analyse der US-Märkte könnte also auch ein Spiegelbild für die Situation in Europa sein. Ein Umdenken in der Regulierungsstrategie könnte notwendig sein, um die Wettbewerbsfähigkeit kleinerer Unternehmen zu sichern und Innovationen zu fördern.
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Lazard rühmt sich für Euro-Hochzins-Unternehmensanleihen und erstmalig auch für japanische Aktie
Von Dr. Oliver Everling | 25.November 2024
Lazard Asset Management wird in diesem Jahr gleich zwei Mal von Scope ausgezeichnet. Der von Lazard Frères Gestion verwaltete Lazard Euro Corp High Yield-Publikumsfonds wurde bei den Scope Investment Awards 2025 zum dritten Mal in Folge in Deutschland und der Schweiz sowie das zweite Mal in Österreich in der Kategorie „Renten EURO Corp. High Yield“ zum Sieger gewählt. Der Fonds setzte sich gegen 96 andere Fonds durch. In der Kategorie „Aktien Japan“ kürte Scope zudem den Lazard Japanese Strategic Equity Fund in Deutschland und der Schweiz zum diesjährigen Gewinner aus 156 Fonds.
Der bereits 2008 aufgelegte Lazard Euro Corp High Yield-Publikumsfonds hat zum 15. November 2024 ein Volumen von über 347 Millionen Euro. Er wird von Alexia Latorre und ihrem Team verantwortet. Von Scope erhielt der Fonds ein A-Rating, was einem „sehr gut“ entspricht. Hohe Punktzahlen erzielt er vor allem in der Kategorie „Rendite“. Die Agentur Morningstar zeichnet den Publikumsfonds mit fünf von fünf Sternen aus.
Mit 98 von 100 Punkten überzeugt der Lazard Japanese Strategic Equity Fund besonders in Feld „Rendite“. Auch dieser Lazard-Fonds hat von Scope ein A-Rating erhalten. Manager des über 800 Millionen Euro schweren Fonds ist June-Yon Kim, Lead Portfolio Manager für japanische Aktien bei Lazard Asset Management. Auch für diesen Fonds, der 2024 seine Konkurrenz in der Kategorie „Aktien Japan Standardwerte“ um 4,5 Prozentpunkte schlagen konnte (alle Angaben Stand 15. November 2024), vergibt Morningstar fünf von fünf Sternen.
„Wir sind sehr glücklich, dass wir in diesem Jahr gleich in zwei Kategorien einen der begehrten Scope Investment Awards gewinnen konnten“, sagt Andreas Hübner, CEO von Lazard Asset Management Deutschland. „Alexia Latorre und ihrem Team ist es erneut gelungen, in einem anspruchsvollen Marktumfeld erfolgreich zu bestehen und zum dritten Mal in Folge den Award zu gewinnen. Dieser Award-Track-Record ist sowohl Ausdruck einer exzellenten Marktkenntnis als auch einer erfolgreichen Portfoliozusammenstellung des Teams über verschiedene Marktphasen hinweg.“
Trotz der kurzfristig angespannten politischen Lage ist Lazard für Japan langfristig optimistisch. Dort hatten vorgezogene Neuwahlen im Oktober die Regierungspartei hart abgestraft. „Auch wenn die Unruhe am Aktienmarkt noch eine Weile anhalten könnte, sind wir für japanische Aktien langfristig positiv gestimmt“, berichtet Hübner. „June-Yon Kim und sein Team haben über die letzten Jahre einen beeindruckend stabilen Track Record aufgebaut und wurden zuletzt mit starken Inflows belohnt. Unsicherheiten wie Neuwahlen bedeuten zwar immer auch eine erhöhte Marktvolatilität, aber gleichzeitig bieten sich für einen aktiven Manager, wie wir es sind, auch Gelegenheiten, das Portfolio weiter zu optimieren.“
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