Bonität und Justitiabilität im Euroraum
Von Dr. Oliver Everling | 12.April 2012
Im Gespräch mit Dr. Oliver Everling befasst sich Rechtsanwalt Michael C. Schneider, Frankfurt am Main, mit dem Thema „Bonität und Justitiabilität im Euroraum“. Schneider gibt mit seinen Antworten eine Reihe von Denkanstöße und Klarstellungen.
Was verstehen Juristen von der Bonität Griechenlands oder Portugals? „Überhaupt nichts,“ sagt Schneider, „aber sie werden letztlich darüber entscheiden. Ob Griechenland oder Portugal ihre Rechnungen bezahlenkönnen, hängt an Transferzahlungen aus Deutschland. Die Kapitalmärkte reagieren letztlich auf die Bereitschaft Deutschlands zuweiteren Transferzahlungen. Und welche Transferzahlungen zulässig sind, das entscheidet zuerst der Gesetzgeber, aber zuletzt das Bundesverfassungsgericht, und dort sitzen Juristen.“
Hat das Bundesverfassungsgericht denn kein grünes Licht gegeben für die Eurorettung? „Die Sache ist komplexer,“ antwortet Schneider, „als sie auf den ersten Blick scheint. Eurogegner haben versucht, den Euro-Rettungsschirm mit einem Verfügungsantrag und einer Verfassungsbeschwerde zu kippen. In dem Verfahren 2 BvR 987/10 ist der Verfügungsantrag am 09.06.2010 gescheitert, die Verfassungsbeschwerde dann am 07.09.2011. Und der Berichterstatter Prof. Dr. Dr. Udo di Fabio hat einen (auf seine einschlägigen Publikationen gestützten) Befangenheitsantrag am 11.10.2011 unbeschadet überstanden, bevor er am 19.12.2011 turnusgemäß aus dem Amt schied.“
Worum ging es bei dem Verfügungsantrag? Schneider: „Die Verfügungskläger wollten der Bundesregierung verbieten lassen, Griechenland zu retten. Sie behaupteten, dem Bundeshaushaltdrohe nicht wiedergutzumachender Schaden, wenn sich Deutschland die Rettung der EU-Südflanke aufbürde. Umgekehrt behauptete die Bundesregierung, der Gesamtwirtschaft drohe nicht wiedergutzumachender Schaden, wenn die Griechenlandrettung gestoppt werde.“ Dabei anerkannte das Bundesverfassungsgericht einen „Einschätzungsvorrang“ der Bundesregierung. Schneider mit anderen Worten: „Wir sind nur Juristen, wir wissen es nicht, also soll die Bundesregierung einmal machen. Das Bundesverfassungsgericht beugte sich hier dem Diktat der Bundesregierung, und die Bundesregierung dem Diktat der Kapitalmärkte.“
Und worum ging es bei der Verfassungsbeschwerde? „Da kam dann die ganze Konzeption der EFSF auf den Prüfstand,“ erläutert Schneider, „und das Bundesverfassungsgericht zog mit, mit kleinen kosmetischen Korrekturen (der Haushaltsausschuss statt eines 9er-Gremiums sollte beteiligt werden). Im Kern ging es um dasBudgetrecht des Parlaments und damit um den Kern der Demokratie.
Darf sich ein Staat derart verschulden, so dass künftige Generationen keine Gestaltungsspielräume mehr haben? Darf er sich so weit verschulden, dass das Parlaments eine Budgethoheit über Jahrzehnte hinaus verspielt? Das Bundesverfassungsgericht sei diesen Fragen ausgewichen, berichtet Schneider. Es erkannte einen „Einschätzungsspielraum“ des Parlaments an, und zwar auf den drei entscheidenden Ebenen, so Schneider: „Hinsichtlich der Wahrscheinlichkeit, für Gewährleistungen tatsächlich einstehen zu müssen, hinsichtlich der Tragfähigkeit des Bundeshaushaltes und hinsichtlich der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit der Bundesrepublik in der Zukunft. Das soll alles das Parlament wissen, und das Gericht will es nicht prüfen.“
Überzeugt die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts vom 07.09.2011? Schneider: „Das Bundesverfassungsgericht hat sich um eine Entscheidung in der Sache gedrückt. Mutig war das nicht.“ Nachdem praktisch alle Sachfragen im „Einschätzungsspielraum“ des Parlaments aufgehen, bleibe nur noch die Frage, ob dieser irgendwann erschöpft sei,und wann er erschöpft sei. „Ein delirierendes Parlament, das demographische Gegebenheiten, absehbare konjunkturelle Entwicklungenund ökonomische Fundamentaldaten nicht einordnen kann, kommt in der Denkstruktur des Bundesverfassungsgerichts nicht vor.“
Die Entscheidung sei eine unkritische Verneigung vor dem Bundestag – mit einer kleinen Hintertüre. Schneider argumentiert, dass die Hintertüre darin bestehe, dass das Bundesverfassungsgericht geurteilt hat, dass mit den der Entscheidung zugrunde liegenden Maßnahmen, also Stand 2010, die Grenze „noch“ nicht überschritten sei, wo das Parlament seine Budgethoheit aufgebe.
„Damals ging es aber um ganz andere Beträge als heute. Es macht doch einen erheblichen Unterschied, ob man die magische Grenze von 211 Mrd.Euro einhält,“ so Schneider, „oder ob man sie, gegebenenfalls um ein Vielfaches, überschreitet.“
Dann kann das Bundesverfassungsgericht sich irgendwann drehen? „Das kann es, und das wird es. Die Budgethoheit des Parlaments schmilzt nämlich schneller als das Grönlandeis. Bereits in der Regierungspressekonferenz vom 21.03.2012 führte Regierungssprecher Seibert einen Eiertanz auf,“ urteilt Schneider, „als er zur Verbindlichkeit dermagischen 211 Mrd. Euro befragt wurde. Gleiches bei Finanzminister Schäuble im BILD-Interview vom 30.03.2012. Kopenhagensprach insoweit für sich.“
Gegenüber der Osnabrücker Zeitung benutzte Schäuble dann am 10.04.2012 für künftige Zahlungendas Wort „schneller“ anstelle des Wortes „mehr“, das war der Kopenhagen-Konsens. Und dann fügte er hinzu: „Der Euro warimmer sicher“. So wie Blüm 1986 plakatierte: „Denn eines ist sicher – die Rente.“ Wähler kann man täuschen. „Die Demographie und Ökonomie nicht. Daher wird das Bundesverfassungsgericht irgendwann die Reißleine ziehen und dann urteilen, dass die Budgethoheit des Parlaments nicht mehr gewahrt sei,“ folgert Schneider, „weil das Transfersystem das Budget aufzehre. Die Kläger stehen schon in den Startlöchern, den ESM zu kippen.“
Und wo liegt die Grenze, ab der das Parlament seine Budgethoheit aufgibt? „Da scheiden sich die Geister. Entgegen der No-Bailout-Clause in Art. 125 AEUV, also europarechtswidrig, hat sich Deutschlandüber EFSF, ESM, IWF-Instrumente und EZB-Instrumente bereits mit einem Betrag an Gewährleistungen engagiert, der irgendwozwischen 400 und 800 Mrd. Euro geschätzt wird und ständig ansteigt. Die Verstrickung Deutschlands in das Euro-Schuldengebilde verdichtet sich also täglich rapide, während verfassungsgerichtliche Verfahren Jahre dauern. Das Bundesverfassungsgericht ist der finanzpolitischen Realität immer 1 bis 2 Jahre hinterher. Dass das Bundesverfassungsgericht die Reißleine ziehen muss und wird, ist sicher. Ob das Bundesverfassungsgericht die Reißleine vor oder nach dem Aufschlag zieht,“ resümiert Schneider, „ist noch völlig unklar.“
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Online-Kreditplatz smava.de
Von Dr. Oliver Everling | 11.April 2012
Seit März 2007 vermittelt der Online-Kreditmarktplatz smava.de (http://www.smava.de) Kredite von privat an privat: Kreditnehmer stellen ihre Kreditwünsche online auf smava.de ein, die dann von privaten Anlegern direkt finanziert werden können. Die Marktteilnehmer profitieren von günstigen Zinsen und besseren Renditen als bei einer Bank.
Das alles funktioniert dank Rating: Ohne Rating wäre es den Marktteilnehmern nicht oder nur schwer möglich, ihr Risiko richtig einzuschätzen. Nur verlässliches Rating macht eine solche Plattform möglich. Dreh- und Angelpunkt ist die richtige Risikoklassifizierung.
Das innovative Konzept von smava.de findet immer mehr Zuspruch und bescherte dem Unternehmen seit Marktstart ein jährliches Wachstum von rund 115 Prozent. Mit bisher fast 65 Millionen Euro an vermitteltem Kreditvolumen ist smava.de klarer Marktführer für Privatkredite in Deutschland.
„Das Konzept von smava.de bietet sichere und faire Rahmenbedingungen“, argumentieren die Experten von smava.de. Erstens werden alle Marktteilnehmer vor ihrer Zulassung von smava.de überprüft. Insbesondere bei Kreditnehmern wird ein umfangreicher Bonitäts-Check vorgenommen. So hat smava.de gemeinsam mit der SCHUFA dieses Jahr eine neue Scorekarte eingeführt. Diese bietet eine präzisere Beurteilung der Bonität von Kreditnehmern. Zweitens zahlen Anleger und Kreditnehmer nur im Erfolgsfall eine Gebühr, d. h. wenn sie Geld angelegt oder einen Kredit aufgenommen haben. Drittens wird der Kapitaleinsatz der Anleger durch die gemeinschaftliche Absicherung in Form von Anleger-Pools geschützt.Aufgrund dieser Rahmenbedingungen wurde smava.de auch als einziger Anbieter von der Stiftung Warentest in den vergangenen Jahren vier Mal durchgehend positiv bewertet. Das Fachmagazin rät sogar: „Wenn Sie es mit einem Kreditgesuch über das Internet probieren wollen, ist smava.de erste Wahl“.Innovation ist ein fester Teil der Unternehmensstrategie von smava.de. Seit letztem Jahr kooperiert das Unternehmen mit der Fidor Bank AG. Diese übernimmt seitdem die aufsichtsrechtliche Abwicklung der Geschäfte bei smava.de. Zusätzlich profitieren die Kunden von gemeinsamen Neuerungen, wie zum Beispiel der Geldanlage bis zu 500 Euro ohne Postident.
Durch die im Herbst 2011 erfolgte Investition in die führende italienische Online-Kreditplattform „Prestiamoci“ erweiterte smava.de seinen Aktionsradius in Richtung einer europäischen Plattform.„Das Konzept von smava.de gibt es jetzt seit fünf Jahren. Damit haben wir unsere Idee von einem Online-Kreditmarktplatz verwirklicht: Private Anleger haben zahlreichen Kreditnehmern geholfen, ihre Projekte und Vorhaben umzusetzen, und dabei noch attraktive Renditen erzielt“, so Alexander Artopé, Mitgründer und Geschäftsführer der smava GmbH. „Unser Unternehmen ist schnell gewachsen und hat sich als Marktführer in Deutschland etabliert. Wir freuen uns jetzt auf das Jahr 2012 mit vielen Produktneuerungen, an denen wir gerade arbeiten.“
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Aktien- und Multi-Asset-Fonds Nase vorn
Von Dr. Oliver Everling | 11.April 2012
Gefragt nach den größten Absatzpotenzialen im Jahr 2012, bescheinigen mehr als 96 Prozent der Fondsgesellschaften Schwellenländer-Aktienfonds die besten Vertriebschancen. Dies ergab die Frühjahrsumfrage „Trends in der Fondsbranche“ der Feri EuroRating Services AG unter 60 Fondsgesellschaften. Auch bei den Rentenfonds liegen die Schwellenländerprodukte vorn: Ihnen rechnen 90 Prozent der Befragten gutes bis sehr gutes Absatzpotenzial zu.
Aktienfonds mit Fokus auf Deutschland räumen mehr als drei Viertel der befragten Häuser gute bis sehr gute Absatzpotenziale ein, wenngleich sich hier die Stimmung im Vergleich zur Vorjahresumfrage merklich eintrübte. „Schwellenländer sind die neuen alten Lieblinge der Fondsgesellschaften“, sagt Christian Michel, Teamleiter Fonds bei der Feri EuroRating Services AG. „Im letzten Jahr waren die Asset Manager fast euphorisch mit Blick auf die Vertriebsaussichten von Produkten mit Deutschlandfokus. Diese Begeisterung hat sich gelegt: zum einen wegen der Eurokrise, zum anderen aber auch, weil viele Aktien deutscher Unternehmen mittlerweile schon keine Schnäppchen mehr sind. Daher erwarten die Fondsanbieter, dass sich die Anleger in den nächsten Monaten verstärkt auf die wachstumsstarken Emerging Markets konzentrieren werden.“
Auf Ebene der Assetklassen allgemein sehen die Fondsgesellschaften Aktien- und Multi-Asset-Fonds im Vertrieb weit vorn: Mehr als 80 Prozent der Befragten bescheinigen hier je-weils die besten Absatzpotenziale. Ähnlich wie in der Vorjahresumfrage sieht auch für Wandelanleihefonds und Alternative Investments jeweils eine Mehrheit gute Absatzchancen.
Gebessert haben sich gegenüber dem Vorjahr auch die Erwartungen für den Vertrieb von Rentenfonds. Waren die Absatzprognosen der Befragten für 2011 überwiegend negativ, so gestehen jetzt fast 64 Prozent der Anbieter Rentenfonds in diesem Jahr gute bis sehr gute Vertriebsaussichten zu. Neben Emerging-Markets-Anleihen werden hier nach Ansicht der Anbieter auch europäische Hochzinsanleihen verstärkt nachgefragt werden.
Am stärksten aufgeholt in den Vertriebserwartungen haben jedoch die Euro-Investment-Grade-Anleihen. Sah hier im letzten Jahr nur eine Minderheit von 46 Prozent der befragten Fondsgesellschaften gutes oder sehr gutes Absatzpotenzial, so stellt das Optimisten-Lager in der aktuellen Befragung mit rund 68 Prozent die klare Mehrheit.An Zuversicht der Anbieter eingebüßt haben dagegen Fonds mit Schwerpunkt auf inflationsgeschützte Anleihen. Hatten 2011 noch 70 Prozent der Anbieter diesen Produkten gute bis sehr gute Chancen eingeräumt, sind in der aktuellen Umfrage nur noch 50 Prozent der Befragten dieser Ansicht. Die andere Hälfte sieht hier nur schwaches bis sehr schwaches Potenzial.
Die Befragung offenbarte allerdings auch einen Widerspruch: Wenngleich Multi-Asset- und Schwellenländerfonds in der Befragung die größten Absatzpotenziale zugestanden wurden, stellen die meisten der befragten Fondsgesellschaften ihre Produktpalette nicht darauf ein. Denn obwohl mehr als drei Viertel der Gesellschaften erwarten, dass sich das Nettomittelaufkommen von Multi-Asset-Fonds mit Fokus auf Emerging Markets vergrößern wird, plant nicht einmal ein Drittel der befragten Häuser, ein entsprechendes Produkt anzubieten. Gerade einmal gut 20 Prozent bieten sie bereits an, etwas mehr als 10 Prozent wollen in diesem oder im nächsten Jahr solche Fonds lancieren.
Michel hierzu abschließend: „Interessant ist, wie eindeutig die Erwartungen hinsichtlich der Absatzchancen sind. Offenbar fehlt es aber an der Bereitschaft, darauf auch mit eigenen Fonds zu reagieren. Den Kuchen werden also diejenigen Gesellschaften unter sich aufteilen, die bereits mit entsprechenden Produkten am Markt sind oder kurz- bis mittelfristig eine Auflegung planen.“
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Ratings reflektieren regulatorische Unsicherheiten
Von Dr. Oliver Everling | 10.April 2012
Die Ratingagenturen S&P und Fitch haben ihre jeweiligen Ratings für zahlreiche spanische Versorger angepasst. So gab etwa S&P bekannt, das Rating von A- fürIberdrola auf eine mögliche Herabstufung hin zu überprüfen (Creditwatch negative). Fitch setzte die jeweilige Bonitätseinstufung von Iberdrola (A-) und Enel (A-) ebenfalls auf „Credit-watch negative“.
„Als Hauptgrund für ihre jeweiligen Ratingmaßnahmen nannten beide Ratingagenturen zunehmenderegulatorische Unsicherheiten in Spanien“, analysiert die DZ BANK in ihrem Research und hinterfragt die Begründungen der Agenturen.
„Die Ratingaktionen von S&P und Fitch haben uns insbesondere im Falle von Enel nicht wirklich überrascht. Allerdings können wir die Begründung beider Agenturen nicht ganz nachvollziehen.“ Die Analysten der DZ BANK verweisen auf die Hauptgründe.
„Sowohl S&P als auch Fitch nennen zunehmende regulatorische Unsicherheiten als Hauptgrund für ihre Ratingschritte. Den Ratingaktionen vorausgegangen waren zuletzt einige Maßnahmen der spanischen Regulierung zur Eindämmung des künftigen spanischen Tarifdefizits. Das mittlerweile schonseit vielen Jahren existierende Tarifdefizit resultiert aus derTatsache, dass die Strompreise in Spanien auf politischen Druck hin nicht kostendeckend sind.“ Allerdings sei es das Bestreben der spanischen Regierung, die daraus resultierenden Verluste der heimischen Versorger wieder auszugleichen bzw. zurückzuzahlen.
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Schwächephase der Konjunktur
Von Dr. Oliver Everling | 10.April 2012
Die Zahlungsmoral deutscher Unternehmen ist im März erneut leicht gesunken. Sie liegt allerdings weiter auf sehr hohem Niveau. Der im Auftrag der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX erstellte D&B-Zahlungsindex fiel im März auf 87,68 (Februar: 87,79) Punkte, wie der Wirtschaftsinformationsdienstleister D&B am Dienstag in Darmstadt mitteilte.
Der Index hatte erst im Januar seinen bisher höchsten Stand erreicht und ging jetzt zum zweiten Mal in Folge leicht zurück. „Die leichte Schwächephase der Konjunktur macht sich jetzt auch in der Zahlungsmoral bemerkbar“, sagte D&B-Geschäftsführer Thomas Dold. „Unternehmen achten an der einen oder anderen Stelle strikter auf ihre Ausgaben und halten daher manche Zahlungen auch ein wenig länger zurück.“ Er sieht in dem Rückgang allerdings keinen großen Grund zur Sorge.
Die finanzielle Lage der Unternehmen sei weiter sehr solide. „Sie haben zudem aus der letzten Krise gelernt und sind heute um ein Vielfaches besser aufgestellt als 2008 – sowohl wirtschaftlich gesehen als auch beim Risiko- und Krisenmanagement“, sagte Dold. So würden die meisten Unternehmen weiter kräftig in neues Personal investieren, um so für eine höhere Nachfrage gerüstet zu sein.
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Griechenlands Ausschied aus der Währungsunion
Von Dr. Oliver Everling | 4.April 2012
„Die realistischerweise zu erwartenden Wachstumsraten nach einem Austritt aus der Währungsunion sind deutlich höher, als wenn Griechenland in der Eurozone bliebe“, sagt Alexander Ruddies von der Feri EuroRating Services AG im Feri Workshop Länderrating in Frankfurt am Main. Bei einem Austritt sei realistischerweise möglich, dass sich die Verschuldung Niveaus annähert, die tragfähig sind. „Allerdings mittelfristig bis langfristig“, warnt Ruddies.
Der kurzfristig wirksame Wirtschaftseinbruch in Griechenland – schon heute in vollem Gange – werde sich nicht verhindern lassen, macht Ruddies klar. Hohe Inflationsraten, mittelfristig aber höhere Wachstumsdynamik, seien unvermeidbar. Extrem hohe Nettoauslandsverschuldung,kurfristig hohes Leistungsbilanzdefizit sind weitere Schlagworte in der Beurteilung durch die Feri.
Die Verringerung der Schuldenlast Griechenlands um knapp 100 Mrd. € ändere nichts an der verheerenden wirtschaftlichen Lage des Landes. Die gesamtwirtschaftliche Erwartung, auf der das zweite Hilfspaket für Griechenland basiere, „ist nach unserer Einschätzung zu optimistisch.“
Das Kreditrisiko bleibe extrem hoch. Ein weiteres Kreditereignis sei sehr wahrscheinlich. Das aktuelle Rating für Griechenland sei E-, damit nur eine Stufe oberhalb von der Klasse „Default“.
Das Ausscheiden aus der Eurozone ginge kurzfristig einher mit einer deutlichen Zunahme der auf Euro lautenden Verschuldung in heimischer Währung. Die Verwerfungen eines Währungsschnitts führten zudem zu einem weiteren Einbruch der Wirtschaft bei gleichzeitig steigenden Inflationsraten. Obowohl sich die Perspektiven Griechenlands auf diese Weise mittelfristig deutlich verbessern würden, bleibe das Risiko eines erneuten Zahlungsausfalls im Zuge des Ausscheidens aus der Eurozone sehr hoch, unterstreicht Ruddies. Das Rating für Griechenland liege deshalb – wie dargelegt – nur eine Stufe oberhalb des Defaults bei E-.
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Die umstrittensten Momentaufnahmen der Finanzwelt
Von Dr. Oliver Everling | 4.April 2012
Das Feri Länderrating wird seit mehr als zwanzig Jahren berechnet. Ihm liegt ein fundamentaler Ansatz zugrunde (Fair Value Konzept), das 59 Länder erfasst (21 Industrie- und 38 Schwellenländer), für die jedes Rating monatlich aktualisiert wird.
Axel Angermann, Mitglied der Geschäftsleitung der Feri EruoRating Services AG aus Bad Homburg, erläutert auf dem Feri Workshop Länderrating detailliert den Feri Ratingprozess. Prognose und Rating sind die Zwillingsbrüder, die sich einerseits auf ökonometrische Modelle, andererseits auf quantitative und qualitative Bewertungen stützen. Beim Rating tritt in der qualitative Bewertung ein Beschluss durch das Ratingkomitee hinzu.
Aktuelle Wirtschaftslage, Länderprognose, quantiatives Ergebnis, vorläufiges Country Credit Rating und endgültiges Rating – das sind im Stakkato die wichtigsten Schritte hin zum Rating. Angermann spricht im Feri Workshop Länderratings, der unter den Titel „Die umstrittensten Momentaufnahmen der Finanzwelt – und was sie wirklich aussagen“ steht.
Um die Debt Position eines Landes zu analysieren, betrachtet Feri beispielsweise den Schuldenstand, den Haushaltssaldo, die Zinszahlungen und die Kapitalmarkstruktur mit einer Mehrzahl weiterer Indikatoren und Kritierien. Public Debt, Public Balance und Interest Payments sind hier wichtige Aspekte.
Angermann erläurtert die Bedeutung von Aussagen über die wirtschaftliche Dynamik bei der Analyse des Wachstums. Nettoauslandsposition, Leistungsbilanz, Wechselkurs und die Finanzierung der Kapitalbilanz beeinflussen das außenwirtschaftliche Risiko eines Landes. Aussagen über die Verschuldung des Landes im Ausland sind ebenso von Bedeutung wie auch der Leistungsbilanzsaldo. „Wir würden gar nicht den Anspruch erheben, selbst politische Kompetenz zu haben“, macht Angermann klar. In Bezug auf Fragen nach der Rechtsstaatlichkeit, der wirtschaftlichen Freiheit und nach den politischen Rahmenbedingungen greife die Feri auf externe Quellen zurück, wie beispielsweise Transparency International.
Qualitative Beurteilungen werden bei der Analyse von Faktoren erforderlich, deren Wirkung auf die Zahlungsfähigkeit oder Zahlungswilligkeit eines Staates nicht hinreichend durch die im Rating verwendeten quantitativen Faktoren erfasst wird und deren Berücksichtigung dem Ratinganalysten sachlich geboten scheint.
Angermann erläutert die Ratingskala, bei der zwischen dem „D“ für „Default“ und den anderen Stufen zu unterscheiden ist, denn mit „D“ wird nicht eine Meinung, sondern das Faktum der bereits eingetretenen Leistungsstörung zum Ausdruck gebracht.
Mit Blick auf die Finanzkrise kann Angermann mit Stolz auf die Ratings der Feri EuroRating Services AG verweisen, denn die sich zuspitzende Situation wurde frühzeitig in den Ratings der Agentur angedeutet. Herabstufungen von Griechenland, Irland, Portugal und Spanien durch die Feri EuroRating Services AG ermöglichten Anlegern, frühzeitig Verluste zu vermeiden. Der eindrucksvolle Track Record der Feri EuroRating Services begründet die Tatsache, dass sich Investoren in ihren Anlageentscheidungen maßgeblich auf die Urteile der Feri EuroRating Services stützen.
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Spieler im Ratingmarkt aus Sicht der Feri
Von Dr. Oliver Everling | 4.April 2012
Lange Zeit führte das Länderrating bei der Feri eher ein „Mauerblümchendasein“, leitet Dr. Tobias Schmidt, CEO der Feri EuroRating Services AG in den Feri Workshop „Länderrating“ ein. Lange Zeit wurde das Länderrating eher nur für die strategische Unternehmensplanung und von Profis für Anlageentscheidungen eingesetzt. Inzwischen aber hat das Länderrating eine neue Bedeutung erlangt, denn es ist offizielles Ergebnis der Einschätzung eines Staates durch eine nach der EU-Verordnung anerkannten Ratingagenturen.
Schmidt stellt das Länderrating in den Kontext der Regulierung der Ratingagenturen und erläutert auch die wesentlichen Voraussetzungen, unter denen Ratingagenturen nur eine Anerkennung erlangen können. Die Arbeit der Analysten von Ratingagenturen untersteht einer strengen Kontrolle, um Unabhängigkeit, Objektivität, Transparenz und Neutralität jeder Klassifizierung sicherzustellen.
Weitere kleinere, anerkannte Ratingagenturen, Zusammenschlüsse in Ratingnetzwerken oder die Übernahme einer kleineren Ratingagentur wie auch Bemühungen zur Gründung einer europäischen Ratingagentur kennzeichnen heute den Ratingmarkt.
„Wir glauben nicht, beim Rating von Emittenten und Emissionen mit globaler Relevanz kurzfristig mitzuspielen“, sagt Schmidt und fügt eine realistische Einschätzung seiner Ratingagentur hinzu. „Wir sind Spezialisten in der Frage der Bewertung von Real Assets,“ sagt Schmidt und macht klar, dass Immobilienmarkt Research, Immobilienbewertung und Rating von geschlossenen Fonds schon seit vielen Jahren zu den Kernkompetenzen der Feri EuroRating Services AG gehört.
Feri setzt auf langfristige Expertise bezüglich Marktdaten, Marktresearch, Bewertungsmodelle, Rating und Scoringmodelle. „Was bisher bei den amerikanischen Ratingagenturen zur Beurteilung von Pfandbriefen gemacht wird, halten wir für nicht hinreichend. Im Deckungsstock finden sich teils tausende von Objekte“, macht Schmidt klar und skizziert die Bedeutung einer umfassenden und detailgetreuen Abbildung des Risikos im Rating.
Der regulierte Ratingmarkt biete Chancen, aber auch größere Unsicherheiten. Die Feri Kompetenz bei der Bewertung von Real Assets beitet insbesondere Chancen im Structured Finance Bereich. Die Notwendigkeit für Investoren, eine eigene Meinung zu entwickeln, stützt das Researchgeschäft. Die regulatorischen Anforderungen an Intermediäre fördere das Selektionsgeschäft.
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Gothaer Comfort Fonds als hochwertige Basisinvestments ausgezeichnet
Von Joana Everling | 3.April 2012
Die drei vermögensverwaltenden Fonds der Gothaer Asset Management AG sind von Scope Analysis offiziell als qualitativ hochwertiges Basisinvestment ausgezeichnet worden. Die vermögensverwaltenden Fonds Gothaer Comfort Ertrag, Balance und Dynamik eignen sich laut Scope aufgrund ihrer Qualität und Risikosteuerung über verschiedene Anlageklassen besonders gut als grundlegendes Investment für Anleger.
Scope vergibt die Auszeichnung als Basisinvestment an Fonds, die neben dem Gesamtrating auch im Managementbereich überzeugen. Mit dem Siegel „Basisinvestment – Hohe Qualität“ bescheinigt Scope den Fonds, dass sie aufgrund ihrer Anlagestrategie, der Risikokontrolle sowie der Erfahrungen und Aktivitäten des Fondsmanagements in der Lage sind, auch hohe Anlagebeträge längerfristig zu verwalten. „Das Siegel von Scope Analysis trägt unserer vermögensverwaltenden Strategie Rechnung und bestärkt uns in unserem Investmentansatz“, erklärt Christof Kessler, Vorstandssprecher der Gothaer Asset Management. „Wir wollen auch zukünftig mit qualitativ hochwertigen Produkten für unsere Kunden nachhaltige Vermögenszuwächse erzielen.“
Auch im Scope-Investmentrating haben die drei Comfort Fonds überdurchschnittlich gut abgeschnitten: Bei der kürzlich von Sternen auf Buchstaben umgestellten Rating-Systematik reichen die Noten bei entsprechend angepassten Analysen von „A – Gute Qualität“ für die Fonds Gothaer Comfort Ertrag und Balance bis „BBB – Überdurchschnittliche Qualität“ für den Gothaer Comfort Dynamik. Insgesamt vergibt Scope in seinem Rating Noten zwischen „AAA – Hervorragende Qualität“ und „D – Sehr geringe Qualität“. In den Ratingprozess fließen sowohl quantitative als auch qualitative Merkmale ein. Hinzu kommen Informationsqualität und die Transparenz der Fonds. Beides wird von Scope für alle drei Gothaer-Produkte als hervorragend eingestuft.
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Faires Rating für fairvesta
Von Dr. Oliver Everling | 3.April 2012
Das Hamburger Analysehaus G.U.B. hat den aktuellen Immobilienhandelsfonds Mercatus X von fairvesta mit der Bestnote „sehr gut“ ausgezeichnet – das entspricht der höchstenQualitätsstufe „Dreifachplus“.
Wichtigstes Qualitätsmerkmal sei die Investitionsstrategie des Immobilienhandelsfonds. Mercatus X nutze Sondersituationen wie zum Beispiel Bankenverwertungen, Erbauseinandersetzungen oder Zwangsversteigerungen, um Immobilien besonders günstig zu erwerben, um sie nach einer kurzen Haltedauer von drei bis fünf Jahren mit Gewinn wieder zu verkaufen. Dabei setze fairvesta auf Qualität und setze strenge Investitionskriterien voraus: „Es wird ausschließlich in schulden- undlastenfreie Qualitäts- und Renditeimmobilien in Deutschland investiert. Diese dürfen keinenSanierungs- und Modernisierungsstau aufweisen. Der Kaufpreis darf maximal 70 Prozent desaktuellen Verkehrswertes nicht übersteigen. Die durchschnittliche Ist-Rendite der infragekommenden Objekte muss bezogen auf den Kaufpreis mindestens zehn Prozent pro Jahr betragen.“
Der Mercatus X habe somit gleich zwei Gewinnquellen: den Mietgewinn und den Handelsgewinn. Deutschlands „älteste Ratingagentur“ sieht darin generell sehr gute Chancen auf überdurchschnittliche Ergebnisse. Die G.U.B. hebt die von fairvesta abgegebene Platzierungsgarantie, die externe Mittelverwendungskontrolle über die gesamte Laufzeit und den vorgesehenen Anlegerbeiratbesonders hervor.
Auch die neuen Features des Fonds überzeugen die Ratingagentur: Es besteht ein Sonderkündigungsrecht bei Berufs- oder Erwerbsunfähigkeit (mindestens 50 Prozent) sowie eine Rückkaufgarantie (zu 80 Prozent des steuerlichen Buchwertes). Die Analyse bescheinigt Mercatus X ein weiteres „großes Plus: Seine Herkunft“. Mit der fairvesta Unternehmensgruppe stehe ein platzierungsstarkes und im Bereich des Immobilienhandels etabliertes Emissionshaus hinter dem Fonds. Die vor zehn Jahren gegründete fairvesta habe bis dato rund 500 Millionen Euro Eigenkapital eingeworben, die Investitionsstrategie bei den Vorläuferfonds über seiner eigenen Prognose umgesetzt und könne sehr positive Ergebnisse bei den bisherigenTransaktionen vorweisen.
Anleger des kurzlaufenden Vorgängerfonds „fairvesta zweite Immobilienbeteiligungsgesellschaft mbH“, der in 2011 aufgelöst wurde, erzielten nach der Endabrechnung eine Rendite von 12,37 Prozent pro Jahr, berichtet Jan Olaf Hansen, Leiter Marketing & PR der fairvesta Group AG.Der Fonds Mercatus X habe ein Volumen von 100 Millionen Euro mit der Erweiterungsoption auf 200 Millionen Euro. Anleger können sich ab einer Anlagesumme von 10.000 Euro bei einer Mindestlaufzeit von fünf oder zehn Jahren beteiligen. Während der Laufzeit können jährlich bis zu 6,5 Prozent der Anlagesumme gebührenfrei als gewinnunabhängige Entnahme entnommen werden.
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