HALLESCHE zum 14. Mal mit sehr gutem Rating
Von Jian Ren | 17.Januar 2012
Die HALLESCHE Krankenversicherung a.G. (Hallesche) stellt im aktuellen Assekurata-Rating erneut ihre sehr gute Unternehmensqualität (A+) unter Beweis. Insbesondere verbessert die Hallesche ihr Urteil zur Beitragsstabilität von sehr gut auf exzellent.
Laut Assekurata ist die exzellente Unternehmenssicherheit der Hallesche vom kontinuierlichen Ausbau des Eigenkapitals gekennzeichnet. Das Unternehmen weist in 2010 mit 19,23 % erneut eine höhere Eigenkapitalquote auf, als dies für Versicherungsvereine im privaten Krankenversicherungsmarkt üblich ist (18,69 %). Zudem erfüllt die Hallesche die Solvabilitätsanforderungen nach dem Value-at-Risk-Modell von Assekurata in exzellenter Weise. Die hierbei gestellten Kapitalanforderungen gehen über den derzeit gültigen aufsichtsrechtlichen Ansatz hinaus und berücksichtigen insbesondere die Kapitalanlagerisiken. Grundsätzlich ist die Hallesche in der Kapitalanlage sehr konservativ ausgerichtet. Den vorhandenen Risiken begegnet das Unternehmen mit einem exzellenten Risikomanagement.
In der Teilqualität Kundenorientierung erhält die Hallesche ein sehr gutes Urteil. In die Bewertung fließen die Ergebnisse einer Kunden- und einer Vermittlerbefragung sowie die von Assekurata analysierte Servicequalität ein. Die Hallesche legt großen Wert auf einen qualitativ hochwertigen Service, der sich sowohl auf die zügige und kompetente Bearbeitung von Kundenanliegen als auch auf die größtmögliche Unterstützung der Vermittler und Makler erstreckt. Dies wird sowohl von den Vertriebspartnern als auch von den Endkunden gewürdigt. So sind beispielsweise 72,4 % der Hallesche-Versicherten vollkommen oder sehr zufrieden mit der Schnelligkeit der Rechnungserstattung, während die von Assekurata gerateten Krankenversicherer hier im Schnitt auf 71,2 % kommen.
Der Erfolg der Hallesche wird als sehr gut bewertet. Die Rohergebnisquote der Gesellschaft liegt im Vierjahresdurchschnitt (2007 bis 2010) bei 12,98 % und damit über dem Branchenwert (10,91 %). Hierbei profitiert die Hallesche insbesondere von den exzellenten versicherungsgeschäftlichen Ergebnissen und den vergleichsweise soliden Kapitalanlagerenditen. Die Nettoverzinsung beträgt im Vierjahreszeitraum durchschnittlich 4,18 % und liegt damit auf Marktniveau (4,20 %). Die versicherungsgeschäftliche Ergebnisquote der Hallesche übertrifft mit durchschnittlich 12,36 % den Branchenwert um rund drei %-Punkte (Markt: 9,57 %). Unter Berücksichtigung der Ertragssituation in 2011 ist auch weiterhin von einer überdurchschnittlichen Positionierung der Hallesche auszugehen.
Die überdurchschnittliche Ertragslage der Hallesche trägt maßgeblich zu der Bewertungsanhebung der Beitragsstabilität von sehr gut auf exzellent bei. Sie sorgt dafür, dass die Hallesche einen hohen Anteil der Überschüsse zugunsten der Kunden verwenden und der Rückstellung für Beitragsrückerstattung (RfB) zuweisen kann. Die dort zurückgestellten Mittel setzt die Gesellschaft vornehmlich ein, um notwendige Beitragsanpassungen zu limitieren. Diese liegen im Sechsjahresdurchschnitt (2006 bis 2011) bei 5,68 % (Vorjahr: 6,00 %) und nähern sich sukzessive dem Assekurata-Durchschnitt (4,18 %) an. Im Sinne der Beitragsstabilität setzt die Hallesche auf ein modernes Leistungsmanagement und eine sehr strenge Annahmepolitik, die zuletzt weiter verschärft wurde.
Die Intensivierung der finanziellen Prüfung im Rahmen der Annahmepolitik der Hallesche bringt in 2010 einen Rückgang des Personenwachstums in der Vollversicherung von 3,74 % auf 0,34 % mit sich. In der Ergänzungsversicherung verzeichnet das Unternehmen in 2010 ebenfalls einen Rückgang, wobei der Vierjahreswert mit 4,63 % über dem Branchenwachstum (4,15 %) liegt. Trotz der erschwerten Annahmebedingungen gelingt es der Hallesche in 2011, einen Zuwachs von 2,82 % bzw. 6.486 versicherten Personen in der Vollversicherung zu erzielen. Unter Berücksichtigung der bedarfsgerechten Produkte und der vertrieblichen Positionierung der Hallesche als Qualitätsanbieter bleibt das Wachstum und die Attraktivität im Markt nach wie vor sehr gut.
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Durch Transparenz zum Level Playing Field
Von Dr. Oliver Everling | 15.Januar 2012
Der Hauptzweck des Erreichens eines „Level Playing Field“ in der Kommunikation Aktiengesellschaften und ihren Anlegern ist es, eine gewisse Investitionssicherheit für den Investor zu gewährleisten. “Eine höhere Transparenz bzw. ein hoher Informationsstatus wird von dem Anleger honoriert,” schreibt Metehan Sen im Buch “Transparenzrating”, “welche anhand der Höhe der Investitionssumme gemessen werden kann. Andererseits führt ein Mangel an Informationen dazu, dass Investoren einen Risikoabschlag in ihre Investitionsentscheidung einpreisen was dazu führt, das die Nachfrage nach Aktien in dem betreffenden Unternehmen geringer sein können so dass die Bewertung durch den Kapitalmarkt sub-optimal ist.” Das Ziel eines Unternehmens sei es, schrittweise vom imperfekten Zustand zum perfekten Zustand zu gelangen um eine höhere Marktbewertung durch das senken der Eigenkapitalkosten zu erreichen.
Der Artikel von Sen erscheint im Buch Buch “Transparenzrating – Wege zur effizienten Analyse und Bewertung der Rechnungslegung von Unternehmen“ (herausgegeben von Dr. Oliver Everling, Peter Schaub und Rolf Stephan, Gabler Verlag – Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH, www.gabler.de, Wiesbaden 2012, ISBN 978-3-8349-3365-2).
Ein „Level Playing Field“ zwischen den Akteuren des Unternehmens ist gegeben, schreibt Sen, wenn externe Investoren keine signifikante Diskrepanz bezüglich des Informationsgefälles/Informationsasymetrien vis-a-vis zu den Unternehmens-Insidern feststellen können. Somit wäre ein attraktives level-playing-field gegeben wenn das Informationsgefälle sehr niedrig ist, welches dazu führt das Investoren ein Investment in das betreffende Unternehmen als lukrativ erachten.
Metehan Sen ist Vorstandssprecher der Franconofurt AG (www.franconofurt.de) und dort zuständig für die Verantwortungsbereiche Finanzen, Investor Relations, Controlling und Steuern. In seinem Urteil stützt er sich auf Kapitalmarkterfahrung bei Sal. Oppenheim, Credit Suisse und Barclays BZW. Er ist außerdem Aufsichtsratsvorsitzender des Tochterunternehmens OperaOne AG.
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Transparenz durch Wettbewerb um besten Geschäftsbericht
Von Dr. Oliver Everling | 13.Januar 2012
Der vom manager magazin ausgetragene Wettbewerb “Der beste Geschäftsbericht“ unter der wissenschaftlichen Gesamtleitung eines der Autoren (Prof. Dr. Dr. h.c. Jörg Baetge) lässt sich als Transparenzrating-Instrument interpretieren. Jörg Baetge, Markus May und Tatjana Oberdörster schildern in ihrem Beitrag zum Buch “Transparenzrating – Wege zur effizienten Analyse und Bewertung der Rechnungslegung von Unternehmen“ (herausgegeben von Dr. Oliver Everling, Peter Schaub und Rolf Stephan, Gabler Verlag – Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH, www.gabler.de, Wiesbaden 2012, ISBN 978-3-8349-3365-2) den Wirkungszusammenhang zwischen Transparenz des Geschäftsberichts und Vertrauen der Geschäftsberichtadressaten in das Unternehmen und machen klar, dass der Geschäftsbericht als ein geeignetes Instrument zur Herstellung einer glaubwürdigen, d. h. einer authentischen und über die gesetzlichen Anforderungen hinausgehenden Selbstdarstellung eines Unternehmens genutzt werden kann (sollte).
Die inhaltliche Beurteilung der Geschäfts- und Zwischenberichte im Wettbewerb „Der beste Geschäftsbericht“ ist wegen der empirisch ermittelten und im Internet einsehbaren Bewertungskriterien und systematischen Bewertungsschritte und -methoden sehr transparent.
“Auffällig sind die zwischenbetrieblichen Unterschiede der hinsichtlich verschiedenster Checkpunkte erzielten Teil-Qualitätswerte der Geschäfts- und Zwischenberichte. Überdies besteht”, so das Fazit der Autoren in ihrem Buchbeitrag, “zwischen den best- und schlechtestbeurteilten Geschäfts- und Zwischenberichten eine erhebliche Diskrepanz in dem Gesamt-Qualitätswert. Der beste Geschäftsbericht erreicht in der Kategorie inhaltliche Qualität mehr als die doppelte Punktzahl des schlechtesten Geschäftsberichts; im Lagebericht des Geschäftsberichts beträgt die höchste erreichte Punktzahl sogar mehr als das Dreifache der niedrigsten. Die Zwischenberichte zeigen vergleichbar große Unterschiede.
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Einflussmöglichkeiten auf das Rating
Von Dr. Oliver Everling | 12.Januar 2012
Eine Entscheidungsfindung erfordert unabhängig von ihrem Kontext immer ein gewisses Maß an Hintergrundwissen und grundsätzlichen Informationen. Im Zuge von Finanzentscheidungen, sei es die Kreditgewährung oder die Beteiligung an einer Gesellschaft mittels Eigenkapital, ist die Bedeutung des Wissens- und Informationsbedarfs aufgrund monetärer Konsequenzen besonders hoch, macht Andreas Dahmen in seinem Beitrag zum Buch “Transparenzrating – Wege zur effizienten Analyse und Bewertung der Rechnungslegung von Unternehmen“ klar (herausgegeben von Dr. Oliver Everling, Peter Schaub und Rolf Stephan, Gabler Verlag – Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH, www.gabler.de, Wiesbaden 2012, ISBN 978-3-8349-3365-2). Dahmen ist Vorstand der vwd group, vwd Vereinigte Wirtschaftsdienste AG in Frankfurt am Main (www.vwd.com).
“In erster Linie geht es um die Möglichkeit,” so Dahmen, “über die zukünftige Bestandskraft von Unternehmen urteilen zu können. Hierfür sind sowohl quantitative als auch qualitative Erkenntnisse über das Bewertungssubjekt ins Kalkül zu ziehen. Neben der Ertrags- und Finanzlage eines Unternehmens, sind Informationen über die strategische Ausrichtung, das Management sowie die Organisation für eine zuverlässige Bewertung bedeutsam.”
Während in der idealisierten Vorstellung die Bewertung eines Unternehmens einfach erscheine, zeigen sich in der Praxis im Hinblick auf den Zugang zu Informationen Schwierigkeiten und unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Marktteilnehmer auch Differenzen. “Während private und vielfach auch institutionelle Marktteilnehmer im Rahmen einer Investitionsentscheidung zumeist nur auf öffentlich zugängliche Informationen über das Unternehmen zurückgreifen können, erhalten Ratingagenturen, Analysten und Banken im Falle eines vereinbarten Ratings sämtliche erforderliche Unterlagen.”
In diesem Zusammenhang zeigt Dahmen auf, dass, obwohl Unternehmen von allen beschriebenen Stakeholdergruppen profitieren können, Diskrepanzen bei den Informationsständen vorliegen können. Dabei stellt sich die Frage, in welchem Maß ein Unternehmen durch die Informationsbereitstellung Einfluss auf das Ergebnis des Ratings nehmen kann. Dieser und weiteren Fragen geht Dahmen in seinem Beitrag zum Buch “Transparenzrating” nach.
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Transparenzrating aus Fondssicht
Von Dr. Oliver Everling | 10.Januar 2012
Inzwischen wird die dritte Auflage des auf der Website des BVI verfügbaren Transparenztableaus der vom BVI erstmals 2004 veröffentlichten Ranking-/Rating-Transparenz-Standards (RRTS) vorbereitet. “Diese neue Fassung wird bei der Abgrenzung von Peer Groups und der Prognosefähigkeit des Ratings verstärkt Zahleninformationen einfordern”, kündigt Rudolf Siebel an, Geschäftsführer des BVI Bundesverband Investment und Asset Management e.V.
Siebel befasst sich in seinem Beitrag zu dem Buch “Transparenzrating – Wege zur effizienten Analyse und Bewertung der Rechnungslegung von Unternehmen“ (herausgegeben von Dr. Oliver Everling, Peter Schaub und Rolf Stephan, Gabler Verlag – Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH, www.gabler.de, Wiesbaden 2012, ISBN 978-3-8349-3365-2) mit dem Transparenzrating aus Fondssicht.
Das auf der Website des BVI www.bvi.de verfügbare Tableau der RRTS gliedert sich in die fünf Themenbereiche Begriffsbestimmungen (was unterscheidet ein Ranking von einem Rating?); Unternehmensprofil (Rechtsform, Eigentums- und Beteiligungsverhältnisse); Methodik (Datenerhebung, -auswertung und -verdichtung); Qualitätssicherung; Grundsätze der Veröffentlichung von Rankings und Ratings.
“Reichte vor einigen Jahren die Datenhistorie nicht,” schreibt Siebel, “so sind die meisten Anbieter heute mehr als zehn Jahre präsent und wie alle Marktteilnehmer um die Erfahrungen zweier Börseneinbrüche reicher.” Stärken und Schwächen der gewählten Verfahren spiegeln sich in den vorliegenden Zeitreihen und gaben Anlass für eine Überarbeitung des Methodeninventars der Agenturen, berichtet Siebel.
“Mit der Veröffentlichung des Transparenztableaus in neuer Form liegen nicht nur Antworten auf einen inhaltlich erweiterten und präzisierten Fragenkatalog vor, sondern auch print- und webtechnisch in einer verbesserten Form. Inhaltlich werden eine veränderte Anbieterlandschaft und”, fügt Siebel hinzu, “neue Ratingansätze sichtbar. Der BVI leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Ratingtransparenz.”
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Baltische Staaten konsolidieren erfolgreich
Von Joana Everling | 9.Januar 2012
Die Feri EuroRating Services AG stuft im Januar die Ratings von Estland und Lettland herauf. Grund für die Einschätzung geringerer Kreditrisiken sind vor allem die erfolgreichen Konsolidierungsbemühungen beider Länder. Die baltischen Staaten zeigen damit, wie die Folgen der Finanzmarktkrise erfolgreich überwunden werden können, auch wenn dies mit drastischen Einschnitten in die Haushalte verbunden war. Estland und Lettland wurden besonders hart getroffen, als im Jahr 2008 die Finanzmarktkrise ausbrach und die Immobilienblase platzte. Der folgende massive Einbruch der Wirtschaftsleistung mit entsprechend negativen Auswirkungen auf die Staatshaushalte schlug sich in einer deutlichen Verschlechterung der Bonität dieser Länder nieder.
Mit dem Abbau externer Ungleichgewichte, einem frühzeitigen Gegensteuern der Finanzpolitik sowie einer massiven internen Abwertung gelang es den baltischen Staaten relativ zügig, den Tiefpunkt der Krise hinter sich zu lassen. Unsere Prognose zeigt eine mittlerweile deutlich verbesserte Projektion zur Entwicklung der Staatsfinanzen, weshalb wir die Ratings beider Länder im Januar 2012 heraufstufen. Während in Lettland die Risiken eines Zahlungsausfalls immer noch sehr hoch bleiben (Note D), erhält Estland nunmehr die viertbeste Note B+. Neben den fundamentalen Faktoren wirkte sich auch eine Weiterentwicklung der Feri-Ratingmethodik positiv aus: Die höhere Gewichtung der Prognose der öffentlichen Finanzen und die entsprechend geringere Gewichtung der außenwirtschaftlichen Faktoren führten auch bei weiteren Staaten zu einer positiven Ratingänderung.
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Ausbleibender Zusammenbruch begründet Optimismus
Von Dr. Oliver Everling | 9.Januar 2012
„Beim Haus unseres Referenten zum Neujahrsempfang handelt es sich um das erste, bei dem der Begriff der Systemrelevanz bekannt wurde“, erinnert Arnulf Manhold zur Einführung des Neujahrsempfangs. Manhold ist Vorsitzender des eff Europäischen Finanz Forum e.V. (http://www.eff.de/). „Wir sehen hier im eff Europäischen Finanz Forum optimistisch in die Zukunft. Die Wirtschaft lebt von Erwartungen, wenn diese positiv sind, ist das für uns alle gut“, macht Manhold klar.
Dr. Dieter Glüder, Vorstand der IKB Deutsche Industriebank AG, spricht im eff über die Banken – „Ansichten und Aussichten 2012″, Glüder ist im Vorstand für Informationstechnologie, Finanzen und Steuern zuständig. „Wie führt man eigentlich einen Vortrag zum neuen Jahr, wenn Sie alle mit Freude und Optimismus ins neue Jahr gehen wollen?“ Glüder warnt, dass das Jahr 2012 schwierig sein werde, aber nicht in einer Weltwirtschaftskrise enden werde.
Glüder blickt zunächtst auf 2011 zurück: Jahr 5 nach Beginn derFinanzkrise. Der halbe WegseizurBewältigung derFinanzkrisebereitszurückgelegt. Die Bankenkrisewerde nun durch dieS taatsschuldenkrise beschleunigt. „In der Finanzwirtschaft sind wir komplett abgekoppelt vom Bewusstsein der Bürger“, denn im Konsum und im Handel sei die Krise nicht angekommen.
Die Eurzone habe eine ideale Angriffsfläche für die Krise geboten: Konstruktionsmängel von Geburt an, Rettungshandeln konnte nicht überzeugen. Es ergibt sich ein komplexes Problem für die Politik: Moral hazard, akute Rettung versus ordnungspolitische Prinzipien, Rückkehran den Kapitalmarkt versus Dauer von Öffentlichen Rettungshilfen, Teufelskreis fürgesunde, aber illiquide Staaten versus Anleihekauf durchdie EZB – das sind nureinige der Punkte, die Glüder in seinem Vortrag zum eff anspricht. Banken halten in hohem Umfang Staatsanleihen der Eurozone; aus dieser Tatsache resultiert ein maßgeblicher Teil des Problems.
„Dem Ertrinkenden kann man keinen Schwimmkurs zur Auflage machen“, sagt Glüder kritisch in Bezug auf die Bedingungen, die von der Politik den Banken auferlegt wurden. „Es kann sich ein gewisser Teufelskreis in Gang setzen“, denn wenn Märkte den Schuldnern den Zugang zu neuen Finanzmitteln verweigern, fallen auch die so geannten „lender of last resort“ schließlich aus.
„Wir verbieten die Spekulation“ – solche Parolen führten in die falsche Richtung, da damit den Banken nicht geholfen wird. Glüder mahnt, sich auf die Zusammenhänge zu besinnen. „Es wurde von den eigentlichen Problemen abgelenkt:“ Das Vertrauen der Märkte war nicht zurückgewonnen worden. Für Banken war die Finanzierung in Euro kaum noch möglich, in US_Dollar nur noch knapp. Außer Deutschland und einige kleinere Länder waren praktisch alle Staaten zu Weihnachten 2011 in Verhandlungen, berichtet Glüder.
Die Ausnutzung der Einlagenfazilitäten bei der EZB entwickelten sich zu „dem“ Barometer des Misstrauens unter Banken schlechthin, berichtet Glüder. Praktisch wöchentlich dürfte in 2012 getestet werden, ob die Märkte wieder Vertrauen in den Euro fassen. Fast 700 Mrd. € Refinanzierungsbedarf der Banken im nächsten Jahr werde diese vor große Herausforderungen stellen.
„Die Haushaltsprobleme Ungarns könnten sich zu mehr als einer Randnotiz entwickeln“, warnt Glüder. Die Märkte könnten weiterhin in der Schockstarre einer überragenden Risikoaversion verharren. Glüder warnt davor, die Zusammenhänge zwischen Staatsschuldenkrise und Bankenkrise zu übersehen.
„Mein Optimismus für 2012 speist sich daraus, dass ich ein Ausscheiden aus dem Euro ausschließe“, sagt Glüder. Glüder skizziert den Prozess de Deleveragings. Mehrere Sektoren müssen sich entschulden. In den USA gehören dazu auch die privaten Haushalte. Die staatlichen Haushalte müsen konsolidieren. „Nehmen Sie alle Faktoren zusammen, sehen Sie daraus, dass Sie keine großen Wachstumsimpulse erwarten dürfen.“
Wie zerrüttet das Verhältnis zwischen Banken und Staaten sei, das zeige sich an der Diskussion der Aufsichtsfelder. Deleveraging und 9 % Eigenkapitalanforderungen würden maßgebliche Auswirkungen auf die Wettbewerbsfähigkeit der Banken weltweit haben. Wenn vorrangig Kredite abgebaut würden, würden daraus Veränderungen in den Marktstrukturen resultieren, zeigt Glüder auf. „Das überraschende Vorhaben der Bankenaufsicht ist zu einem Risikofaktor geworden“, dies insbesondere auch vor dem Hintergrund, dass 80 % der Bürger eine stärkere staatliche Kontrolle der Banken wünschen würden.
Die Institute sehen sich nun mit sehr komplexen Steuerungsanforderungen konfrontiert. HGB und IFRS müssen beachtet und zugleich eine Vielzahl von Kapitalnormen erfüllt werden. Beurteilung der Risikotragfähigkeit nach Going-Concern und Liquidationssicht, interne und externe Stresstests usw. wirken wie zusätzliche Eigenkapitalnormen.
2012 werde „das“ Umsetzungsjahr für eine umfassende Welle an Re-Regulierungen. das komplexe (Un-) System der Steuerungsgrößen sei nciht widerspruchsfrei. Technische Ausführungen der EBA zur EU-Verordnung gibt es noch nicht. Eine zentrale Gegenpartei für Derivategeschäft, Die Mindestbetriebsgröße für aufsichtliche Erfüllung der Normen steigt an. „Eine kritische Reflexion der Gesamtheit der Vorhaben tut not“, fordert Glüder und fügt hinzu, „zuviel kann kontraproduktiv sein“.
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Transparenzrating als Maßstab des Transparenzniveaus
Von Dr. Oliver Everling | 8.Januar 2012
Um Transparenzrating als Maßstab des Transparenzniveaus zu verstehen, ist die Unterscheidung der beiden Begriffe symmetrische und asymmetrische Informationen unerlässlich. Metehan Sen, befasst sich in seinem Beitrag zu dem Buch “Transparenzrating – Wege zur effizienten Analyse und Bewertung der Rechnungslegung von Unternehmen“ (herausgegeben von Dr. Oliver Everling, Peter Schaub und Rolf Stephan, Gabler Verlag – Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH, www.gabler.de, Wiesbaden 2012, ISBN 978-3-8349-3365-2) mit den entscheidenden Begriffen.
Metehan Sen ist Vorstandssprecher der Franconofurt AG (www.franconofurt.de) und dort zuständig für die Verantwortungsbereiche Finanzen, Investor Relations, Controlling und Steuern. In seinem Urteil stützt er sich auf Kapitalmarkterfahrung bei Sal. Oppenheim, Credit Suisse und Barclays BZW. Er ist außerdem Aufsichtsratsvorsitzender des Tochterunternehmens OperaOne AG.
Der Ausdruck „asymmetrische Informationsverteilung“ beschreibt, so Sen, dass Marktteilnehmerüber einen unterschiedlichen Informationenstand verfügen. Dies bedeutet, dass eine Seite einen bestimmten Informationsvorsprung gegenüber der anderen besitzt. Dem gegenüber steht die “symmetrische Information“ bei der die Akteure über den gleichen Kenntnisstand an Informationen verfügen und somit gleichermaßen informiert sind.
“Weiterhin kommt der Thematik des Insider und Outsider Problems eine besondere Rolle zu. Bei Insidern handelt es sich insbesondere um das Management und die Stakeholder,” schreibt Sen, “welche aufgrund der unmittelbaren Nähe zum Unternehmen einen gewissen Informationsvorsprung besitzen. Zudem befinden sich auf der anderen Seite die Outsider, bei denen es sich um Eigenkapitalgeber/Aktionäre und Kreditgeber handelt und deren Investmententscheidungen grundlegend von der Informationspolitik der Unternehmen abhängig sind.”
Das Ziel sieht Sen darin, die Kommunikation zwischen beiden Akteuren zu erhöhen um somit das gleiche Informationslevel zu erreichen damit die operativen Erfolgsaussichten des Unternehmens von externen Investoren richtig eingeschätzt werden können.
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Gute Zahlungsmoral trotzt Schuldenkrise
Von Joana Everling | 6.Januar 2012
Die Zahlungsmoral deutscher Unternehmen hat sich im Dezember dank der weiterhin guten wirtschaftlichen Lage im Inland erneut verbessert. Der im Auftrag der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX erstellte D&B-Zahlungsindex stieg im Dezember auf 87,75 (November: 87,65) Punkte und rückte damit auf einen neuen Höchststand, wie der Wirtschaftsinformationsdienstleister D&B Deutschland am Freitag in Darmstadt mitteilte. Damit bezahlen die deutschen Unternehmen ihre Rechnungen trotz der Schuldenkrise in der Eurozone so pünktlich wie noch nie. D&B-Geschäftsführer Thomas Dold begründete dies mit dem anhaltend hohen Wachstum im Inland.
Dold geht davon aus, dass sich die Zahlungsmoral in den ersten Monaten des laufenden Jahres nicht eintrüben wird. Allerdings sei die Entwicklung über das ganze Jahr derzeit schwer einzuschätzen.
„Aktuell gibt es noch keine Anzeichen, dass die Unternehmen auf die Ausgabenbremse treten oder ihre Liquidität auf Kosten ihrer Lieferanten schonen“, sagte er. Die Unternehmen könnten allerdings die politische und wirtschaftliche Entwicklung nur schwer einschätzen und daher im Moment nur auf Sicht manövrieren. Eine Prognose für die Entwicklung der Zahlungsmoral im gesamten Jahr sei daher schwer.
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Euro bleibt bestehen
Von Jian Ren | 3.Januar 2012
Die deutschen Vermögensverwalter bewerten das finanzpolitische Umfeld sowie die Aussichten der Finanzmärkte für das Jahr 2012 kritisch. Das zeigt eine aktuelle Umfrage unter den Mitgliedern des Verbandes unabhängiger Vermögensverwalter Deutschland e.V. (VuV).
Ein Zweifel trifft insbesondere die europäische Zentralbank EZB. So glauben knapp drei Viertel der Umfrageteilnehmer (70 Prozent), dass die EZB ihre Unabhängigkeit nicht bewahren kann. Damit schenken lediglich 30 Prozent der befragten Vermögensverwalter dem EZB-Präsident Mario Draghi Glauben. In der Folge rechnen rund zwei Drittel der Befragten mit einem Anstieg der Inflation in Deutschland: 65 Prozent gehen von Steigerungsraten über zwei Prozent aus. Eine Minderheit von 35 Prozent hingegen kalkuliert mit einer Inflationsrate unter zwei Prozent. „Wie die Mehrheit meiner Kollegen bin ich der Meinung, dass das Thema Inflation uns in 2012 beschäftigen wird“, kommentiert VuV-Vorstandsvorsitzender Günter T. Schlösser die Antworten. Insgesamt beteiligten sich 80 Verbandsmitglieder an der Onlineerhebung, die zwischen dem 16. und 21. Dezember durchgeführt worden ist.
Trotz aller Unsicherheiten durch die europäische Staatsschuldenkrise sehen die unabhängigen Vermögensverwalter mehrheitlich keine grundlegende Gefahr für den Euro. Auf die Frage, ob es den Euro bis zum Jahresende 2012 noch geben wird, gab es keine einzige verneinende Antwort. Uneinigkeit besteht hingegen in Bezug auf die Zusammensetzung der Euromitgliedstaaten: Mit rund 59 Prozent glaubt die Mehrheit an die aktuelle Zusammensetzung inklusive Krisenstaaten wie Griechenland, Italien oder Portugal. Dem gegenüber steht aber mit rund 41 Prozent eine ebenfalls große Gruppe von VuV-Mitgliedern, die zwar über das Jahresende 2012 mit dem Fortbestand des Euro rechnet – dann allerdings mit weniger Mitgliedstaaten.
Ebenfalls differenziert ist die Meinung der Vermögensverwalter mit Blick auf die Börsen: Eine knappe Mehrheit (rund 59 Prozent) sieht den Tiefpunkt an den Finanzmärkten noch nicht erreicht. Der andere Teil der Befragten rechnet damit, dass es in 2012 mit den Kursen wieder bergauf geht.
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