Geld verdreht leicht Mittel und Zweck
Von Dr. Oliver Everling | 9.Dezember 2011
Geld, das seinen Wert behält, entspricht einer Batterie für menschliche
Energie. Rahim Taghizadegan erklärt in seinem Buch “Wirtschaft wirklich verstehen” aus dem FinanzBuch Verlag (ISBN 978-3-89879-624-8) anschaulich die Grundbegriffe rund um Geld und Zinsen.
Geld ist ein Speicher, argumentiert Taghizadegan, mit dem der Ertrag heutiger Arbeit in eine Form gebracht werden kann, von der dann gezehrt werden kann, wenn keine Lust, keine Kraft oder keine Möglichkeit zur Erwerbsarbeit mehr gegeben ist. “Geld ermöglicht es, unsere Energie über die Zeit hinweg zu konservieren und an andere weiterzugeben, für entfernte Projekte zu nützen und gemeinsam mit anderen Menschen zu unterschiedlichen Zeitpunkten und an anderen Orten an einer größeren Sache zu wirken”, schreibt Taghizadegan.
Eine Wirtschaft ohne Arbeitsteilung und Wertspeicherung über das Medium Geld bedeute eine große Verschwendung menschlichen Potenzials, macht Taghizadegan klar.
“Freilich bringt das Geld auch viele Probleme mit sich. Die Skepsis, mit der wir unserem Tauschmittel oft gegenüberstehen, ist also durchaus berechtigt. Das größte Problem ist ein psychologisches und äußert sich in einer Paradoxie: Eben weil Geld ein Mittel von so universeller Tauglichkeit darstellt, kann es unsere persönlichen Maßstäbe aus dem Lot bringen. Menschen neigen dazu, besonders taugliche Mittel nach und nach als Selbstzweck anzustreben.”
Eben weil sich so viele Ziele mit einem universellen Tauschmittel erreichen lassen, beginnen Menschen oft diese Mittel an die Stelle der Ziele zu setzen, also Mittel und Zweck zu verdrehen. “Dann streben wir das Geld nicht mehr an, um es als Hilfsmittel einzusetzen, sondern verlieren den Bezug zu unseren Zielen: Wir neigen dazu, den Besitz von immer mehr Geld anzustreben und dies als das Ziel unserer Handlungen selbst anzusehen.”
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Nur knappes Geld ist wertvoll
Von Dr. Oliver Everling | 8.Dezember 2011
Geld besitzt seinen Wert nur dann, wenn Geld knapp ist. Was manchen als Binsenweisheit erscheint, blieb bei der Suche nach Lösungsansätzen zur Überwindung der jüngsten Finanzkrise völlig außer Betracht. Allein die Sicherung der Liquidität der Banken schien das Gebot der Stunde. Daher wurden die Märkte mit Liquidität – also Geld – geflutet, ohne Rücksicht auf die langfristigen Implikationen einer drastischen Geldmengenausweitung.
Es war der Österreicher Ludwig von Mises, der die Frage beantwortete, warum Geld überhaupt einen Wert hat, den jedermann dem Geld beimisst. “Freilich, wenn man einen heutigen Österreicher fragt, woher der Euro seinen Wert hat, werden alle, außer den ganz Jungen, antworten, dass dieser eben damals behördlich als 13,7603 Schilling definiert wurde. Doch woher hatte der Schilling seinen Wert?” Das fragt Rahim Taghizadegan in seinem Buch “Wirtschaft wirklich verstehen” aus dem FinanzBuch Verlag (ISBN 978-3-89879-624-8) und präsentiert eine geneigte Antwort: Der Schilling “war eben wertvoll in dem Ausmaß, in dem wir Waren für ihn bekommen haben. Doch warum haben wir Waren in einem bestimmten Ausmaß für ihn bekommen? Weil der Schilling für unsere Tauschpartner eben diesen bestimmten Wert hatte.”
Man sieht deutlich, dass man sich nun argumentativ im Kreis dreht. Diesen Zirkelschluss, das Geld über den Wert der Waren und den Wert der Waren über das Geld zu erklären, löste Mises dadurch auf, indem er das so genannte Regressionstheorem einführte. Taghizadegan: “Um zu verstehen, wie es zu einer bestimmten Wertbeimessung kommt, so Mises, müssen wir Stück für Stück in der Geschichte zurückschreiten”.
Taghizadegan beschreibt das, was hier wissenschaftlich als Regression bezeichnet wird, das Zurückschreiten: “Allzu lange haben wir diese Kette in die Vergangenheit gar nicht zu verfolgen, um auf Silber- und Goldmünzen zu stoßen. Doch woher hatten diese ihren Wert? Weil es Menschen gab, für die Silber und Gold an sich wertvoll waren – eben als Güter tauglich, ihnen zu helfen, ihre jeweiligen Ziele zu erreichen.”
Ökonomisch betrachtet besitzen Gold und Silber wie jedes andere Gut nur jenen Wert, den ihnen Menschen beimessen. “Da sich die Präferenzen und Möglichkeiten ändern, schwankt auch die industrielle Nachfrage nach Edelmetallen dementsprechend. Davon zu unterscheiden ist die Nachfrage als Tauschmittel, welche die Ökonomen monetäre Nachfrage nennen. Auch diese Nachfrage währt nicht ewig.” Die Eigenschaften, die über die Tauglichkeit als Tauschmittel entscheiden, hängen vom Wissenstand der Menschen ab. Die Kaufkraft wird zudem auch bedingt von den Bewertungen im Vergleich zu anderen Gütern – und damit auch von ihrer relativen Knappheit.
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IACVA-Ergebnisse zur Bewertung nicht börsennotierter Unternehmen
Von Tino Rietz | 7.Dezember 2011
Die Kenntnis der Ausfall- bzw. Insolvenzwahrscheinlichkeit eines Unternehmens (des Ratings) ist für viele betriebswirtschaftliche Fragestellungen von zentraler Bedeutung. Auf die Bedeutung von Insolvenzwahrscheinlichkeit und Rating für den Unternehmenswert wurde jüngst in wissenschaftlichen Veröffentlichungen und einer fachlichen Stellungnahme des IACVA-Arbeitskreises „Bewertung nicht börsennotierter Unternehmen“ nachdrücklich hingewiesen (siehe Gleißner, Unternehmenswert, Rating und Risiko, WPG, 2010 sowie IACVA, Bewertung nicht börsennotierter Unternehmen – die Berücksichtigung von Insolvenzwahrscheinlichkeiten).
Entgegen der in der Bewertungspraxis noch üblichen Annahme der ewigen Existenz von Unternehmen, zeigt das Rating die Wahrscheinlichkeit einer Insolvenz. Die Möglichkeit der Insolvenz führt (in der sogenannten „Terminal-Value-Phase“) zu tendenziell sinkenden Erwartungswerten der Cash-Flows, was erhebliche Auswirkungen auf den Unternehmenswert haben kann.
Wie Beispielrechnungen in einem Beitrag von Gleißner (2010) zeigen, kann der Wert eines Unternehmens mit einem „B“-Rating leicht um rund 50% überschätzt werden, wenn die Ausfallwahrscheinlichkeit vernachlässigt wird. Die Insolvenzwahrscheinlichkeit wirkt sich aus wie eine „negative Wachstumsrate“ der Erträge oder Cash-Flows eines Unternehmens. Der IACVA-Arbeitskreis für die Bewertung nicht börsennotierter Unternehmen fordert daher die (planungskonsistente) Abschätzung der zukünftigen Insolvenzwahrscheinlichkeit von Unternehmen und die Berücksichtigung bei der Bewertung. Eine sachgerechte Unternehmensbewertung erfordert damit Rating-Know-how.
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Commerz Real: Scope Investment Award für Solar-Fonds
Von Jian Ren | 7.Dezember 2011
Für die Fortsetzung ihrer CFB-Solarfonds-Emissionen mit dem inzwischen vierten Fonds (CFB-Fonds 179 Solar-Deutschlandportfolio IV) hat die Commerz Real den Scope Investment Award 2011 in der Kategorie der Geschlossenen Energiefonds erhalten.
In ihrer Begründung nennt die Scope-Jury zunächst die drei Kriterien, die ein gutes Beteiligungsangebot im Segment Energie auszeichnen: „Hohe Investitionssicherheit durch konkrete Investitionsobjekte, namhafte Partner und attraktive Renditeaussichten.“ Die Commerz Real habe gezeigt, dass Solarinvestments in Deutschland auch im aktuellen Marktumfeld alle drei Kriterien erfüllen könnten. „Darüber hinaus hat der Initiator im Solarmarkt Deutschland bei der installierten Leistung neue Maßstäbe gesetzt“, so Scope.
Bereits im vergangenen Jahr war die Commerz Real in der Kategorie der Energiefonds für ihren CFB-Fonds 177 Solar-Deutschlandportfolio III als bestes Emissionshaus mit dem Scope Investment Award ausgezeichnet worden.
Mit der Leistungsbilanz 2010 kann die Commerz Real Fonds Beteiligungs-gesellschaft mbH (CFB) 178 realisierte Fonds mit einem Investitionsvolumen von 12,9 Milliarden Euro darstellen. Die Leistungsbilanz wurde fristgemäß zum 30. September 2011 nach den Leitlinien des Verbands Geschlossene Fonds (VGF) veröffentlicht und kann unter www.leistungsbilanzportal.de abgerufen werden.
Für rund 71.000 Kunden mit rund 140.000 Beteiligungen betreut die CFB Eigenkapital in Höhe von umgerechnet 5,1 Milliarden Euro. Die Mehr-fachzeichnungen zeigen, dass viele Investoren gute Gründe für ihr Vertrauen zur CFB haben.
Das Ergebnis des Soll-Ist-Vergleichs zwischen den prospektierten und den tatsächlich erzielten Ausschüttungen zeigt: 90 Prozent aller laufenden CFB-Fonds liegen über bzw. in Höhe der prognostizierten und über die jeweilige Fondslaufzeit einschließlich 2010 kumulierten Werte. Dabei wurde die übliche Toleranzgrenze von plus/minus fünf Prozent berücksichtigt.
„Durch die vorliegende Leistungsbilanz können wir die langjährige Erfahrung der CFB im Fondsmanagement belegen. Die Transparenz der vielfältigen Produkte und umfassenden Leistungen ist ein wichtiger Baustein unserer Unternehmenspolitik“, sagt Michael Kohl, Geschäftsführer der Commerz Real Fonds Beteiligungsgesellschaft. „Trotz des schwierigen Marktumfelds hat sich unsere solide Geschäftspolitik mit langfristigen Nutzungsverträgen unter Einbindung kompetenter Partner bewährt“, ergänzt sein Geschäftsführungskollege Rolf-Dieter Müller.
Schwerpunkt der CFB-Produktpalette sind Geschlossene Immobilienfonds im In- und Ausland, Energiefonds, selektiv Flugzeugfonds sowie Schiffsfonds. 2010 konnte die CFB alle drei neuaufgelegten Fonds vollständig ausplatzieren. Neben den beiden Flugzeugfonds mit je einem Airbus A319 wurde insbesondere der großvolumige CFB-Solarfonds 177 in wenigen Wochen ausplatziert.
Der Umsatz von CFB-Fonds im Zweitmarkt erreichte 2010 ein Volumen von insgesamt 30,7 Millionen Euro, gerechnet in Nominalanteilen. Über die internetbasierte Handelsplattform CFB-Fonds Transfair konnten dabei Anteile von nominal 5,1 Millionen Euro gehandelt werden. Die Plattform verfügt über einen umfangreichen Informationsteil und umfasst einen Prognoserechner für eine transparente Kursbildung. Mit der Smartphone-Applikation „CFBPortal“ können Nutzer seit Kurzem den CFB-Zweitmarkt über ihr Handy ansteuern.
Bei der Ratingvergabe für Emissions- und Managementgesellschaften von Geschlossenen Fonds erhielt die Commerz Real Fonds Beteiligungs-gesellschaft von Scope erneut die Gesamtnote AA (sehr hohe Qualität) für ihre Managementqualität.
Das Segment der Immobilienfonds wurde mit AA+ besonders gut gewertet. Auch den Bereichen Schiffsfonds und Energiefonds wurde mit AA eine sehr hohe Qualität bescheinigt. Damit zählt Scope die CFB wiederholt zu den bestgemanagten Fondsgesellschaften für Geschlossene Fonds.
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Deutschland bleibt noch AAA
Von Dr. Oliver Everling | 7.Dezember 2011
Die Feri EuroRating Services AG hält an ihrer höchsten Bonitätseinschätzung für Deutschland fest. Für die Beibehaltung der höchsten Bonitätsnote „AAA“ sprechen vor allem die große Wirtschaftskraft, die Position Deutschlands als weltweiter Nettogläubiger und die hohe Stabilitätskultur auch in Bezug auf die öffentlichen Finanzen.
Nach Einzelindikatoren betrachtet, liegt die Bewertung des deutschen Schuldenstandes mit aktuell mehr 80% des BIP und des Haushaltssaldos mit einem Defizit von knapp 1% des BIP im Jahr 2011 zwar unterhalb der Bestnote. Jedoch wird dies durch die Stärken Deutschlands mehr als ausgeglichen.
Die finanziellen Verpflichtungen, die Deutschland mit der EFSF und den Notkrediten für Griechenland bisher eingegangen ist, sind in den Feri-Prognosen bereits enthalten. Selbst wenn die gegebenen Bürgschaften und Garantien für die Griechenland-Hilfe in voller Höhe zahlungswirksam würden, stiege die Verschuldung Deutschlands lediglich um etwa 2 Prozentpunkte des BIP an. Auch dies würde an der höchsten Bonitätseinschätzung Deutschlands nichts ändern.
Eine Neubewertung der Risiken wäre erforderlich, wenn ein großes Mitgliedsland der Eurozone Hilfsgelder benötigen würde, deren Höhe die Mittel der EFSF übersteigt, oder wenn die Europäische Währungsunion auseinanderbrechen würde. Beides ist aus heutiger Sicht unwahrscheinlich. Daher ist aus unserer Sicht eine schlechtere Bonitätseinschätzung Deutschlands derzeit nicht absehbar.
Unabhängig davon wird die Feri EuroRating Services AG die politischen Beschlüsse des kommenden Wochenendes sowie ihre möglichen Auswirkungen auf die Bonität der einzelnen Länder analysieren und gegebenenfalls ihre Bonitätseinschätzungen anpassen.
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Feri ist Sieger im Vermögensmanager-Test von Fuchsbriefe
Von Jian Ren | 6.Dezember 2011
Feri ist der Sieger im aktuellen Vermögensmanager-Test von Fuchsbriefe. Die Bad Homburger landeten nicht nur in der Top-5-Liste für Deutschland auf dem ersten Platz, sondern auch im Top-30-Jahresranking, das die Länder Deutschland, Österreich, Schweiz, Luxemburg und Liechtenstein umfasst. Hier setzte sich Feri mit 75,9 von 100 möglichen Punkten durch und erhielt das Fuchsbriefe-Top-Rating. Auf der ewigen Bestenliste konnte Feri sich Platz drei sichern. Getestet wurden rund 100 Anbieter von Vermögensmanagement-Dienstleistungen.
Als Gründe für die Platzierungen von Feri nannte der Fuchsbriefe Verlag vollen Kundeneinsatz, hohe fachliche Kompetenz, sehr gutes Eigenresearch und Prognosekompetenz, Konzentration aufs Wesentliche ohne Lücken zu lassen, Strukturiertheit des Anlageprozesses, faire Gebühren sowie herausragende Portfolioqualität. In die Bewertung floss das Beratungsgespräch zu 40% ein, die Vermögensstrategie zu 36%, Transparenz zu 15% und die Portfolioqualität zu 9%.
„Wir freuen uns sehr über die Auszeichnung, denn sie bestätigt uns darin, dass Werte wie Unabhängigkeit, Integrität und Innovationskraft die beste Basis für unseren und damit den Erfolg unserer Mandanten sind“, sagt Arnd Thorn, Vorstandsvorsitzender der Feri Finance AG. „Der Preis gibt uns Schwung für die nächste Stufe der Entwicklung von Feri in unserer neuen Struktur.“
Im Geschäft mit der Vermögensberatung und -verwaltung tritt Feri seit Ende September in einer neuen Struktur auf. Unterschieden wird nicht mehr nach vermögenden Privatkunden und institutionellen Anlegern, sondern nach Vermögensverwaltung und reiner Beratung. Unabhängig von Anlegergruppen bietet die Feri Trust GmbH alle Leistungen rund um die Vermögensverwaltung an, die Feri Institutional & Family Office GmbH wiederum die Beratungsleistungen.
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Profis für das anwaltliche Inkasso
Von Jian Ren | 2.Dezember 2011
"Wir sind keine typische Anwaltskanzlei, sondern der größte konzernunabhängige Inkassodienstleister", berichtet Pagenkemper. Ob man von Miniforderungen an ganz viele aus dem e-commerce rede oder von hohen Einzelforderungen, jeweils müsse die geeignete Lösung gefunden werden. Pagenkemper kommt hierbei auf aktuelle Trends zu sprechen.
Die Datenschutznovelle wurde mit großem Aufwand implementiert. Auftragsdatenverarbeitung kann ein Datenschutzthema sein, wenn der Dienstleister sehr eng eingebunden sein. "IT Hosting, Inkassovertrag usw. können Beispiele dafür sein, dass Externe Daten erhalten und daher in den Datenschutz einbezogen werden müssen."
Pagenkemper gibt ein weiteres Beispiel, zum Vollstreckungsrecht. Beim "pfändungsfreien Konto" könne man durchaus noch weiter pfänden, berichtet Pagenkemper aus der Praxis. Rund 8,2 Millionen Deutsche ziehen jedes Jahr um, so Pagenkemper, und daher werden nach der neuen Rechtslage die Herausforderungen groß, den Kunden eindeutig weiter zu identifizieren.
Anhand eines Standardbeispiels macht Pagenkemper klar, welche Bedeutung das Inkasso für ein Unternehmen haben kann. "So komme man auch mit dem Vertrieb ins Gespräch", sagt Pagenkemper, denn angesichts des Neugeschäfts, das notwendig ist, um einen Forderungsausfall auszugleichen, werden die Vorteile deutlich, die sich mit jedem vermiedenen Ausfall verbinden.
"Was passiert, wenn eine Forderung überfällig wird?" Auf diese Frage müsse jedes Unternehmen eine eindeutige Antwort haben. Wer auf die erste Mahnung schreibe "1. Mahnung", mache schon den ersten Fehler. Jeder säumige Schuldner erkennt an der Bezeichnung "1 Mahnung", dass er noch eine zweite abwarten kann. Zeit und Kosten können also gespart werden, wenn von vornherein professionell kommuniziert wird.
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Individuelle Absicherungen maßschneidern
Von Jian Ren | 1.Dezember 2011
Aon Deutschland gehört zu Aon in den USA und ist die Muttergesellschaft von Aon Credit International Insurance Broker GmbH. "Wir begleiten unsere Kunden ins Ausland", sagt Büchler und verweist auf die vielen Sprachen, in denen Aon mit Kunden kommuniziere.
Die Fähigkeit, Risiken selbst zu tragen, ist bei jedem Unternehmen unterschiedlich ausgeprägt. Daher gibt es den Bedarf an Versicherungsleistungen, die individuell zugeschnitten werden. "Wir greifen auf die großen Marktteilnehmer zu wie Atradius, Coface, aber auch weitere", sagt Büchler und verweist auf Nischenanbieter, die mit speziellen Lösungen aufwarten und zwar auch dann, als die großen Versicherer "etwas schmal waren mit ihren Versicherungsleistungen", wie Büchler es formuliert.
Die Spezialdeckungen holen wir meist von den kleinen Versicherern. Diese vereinnahmen im Verhältnis auch nicht so hohe Prämien wie die Großen. Voraussetzung sei in jedem Fall aber das Rating: Nur wer das Rating durchlaufen habe, spiele hier mit.
"Lloyds war früher der Markt für politische Deckungen", erinnert sich Büchler und berichtet, wie sich die Verhältnisse inzwischen geändert haben. Büchler gibt ein Beispiel für Delkrederegeschäfte in Schwellenländern. Euler Hermes Bund sei zwar in aller Munde, aber darüber hinaus will Büchler auch den freien Markt angesprochen sehen.
Das politische Risiko umfasst jedes Ereignis, das weder durch den Einfluss des Verkäufers noch des Käufers, sondern durch den Export- bzw.Importstaat oder eine staatliche Behörde oder ein staatliches Gremium (UNO, EU) ausgelöst wird und einen erheblichen Einfluss auf das Exportgeschäft oder auf die Investition haben kann.
Büchler skizziert die Verhältnisse bei verschiedenen Versicherern und zu welchen Deckungen diese in der Lage seien. "Wir sprechen über politische Deckungen, aber auch Vorfinanzierungsdeckungen", sagt Büchler. "So komme man manchmal ins Grübeln, ob man das Geld herüberschicken will", sagt Büchler, "und so komme es zur Absicherung".
Büchler ermutigt dazu, die Absicherungsmöglichkeiten für Geschäfte mit dem Ausland zu suchen. Nach Darstellung von Büchler gibt es mehr Absicherungen, als allgemein angenommen werde. "Auch wenn das eigentliche Geschäft schon über die Bühne gegangen sei, gibt es noch Absicherungsmöglichkeiten", gibt Büchler auch in Fällen Hoffnung, in denen die meisten nicht mehr erwarten, einen Versicherer zu finden.
Büchler illustriert die Probleme, die sich mit der Wahl des Gerichtsstandes verbinden. "Es kann günstiger sein, den Gerichtsstand in Moskau statt in Düsseldorf zu haben", gibt Büchler ein Beispiel. "Viele deutsche Unternehmen senden ihre Mitarbeiter in Länder, die nicht ganz sicher sind", berichtet Büchler. Während die Waren abgesichert seien, würden die Mitarbeiter nicht abgesichert. Büchler fordert dazu auf, die Risiken sorgfältiger abzuwägen.
Büchler gibt Tipps für die Praxis. So werde beispielsweise die Bedeutung der Verschwiegenheitspflichten unterschätzt. Vielfach könne es zu Obliegenheitsverletzungen kommen. In einigen Ländern gäbe es bei Unternehmen die Mentalität, ihre Lieferanten einfach nicht zu bezahlen, wenn dem ausländischen Kunden bekannt werde, dass der Lieferant in seiner Heimat gegen Zahlungsausfälle versichert sei. Der Lieferant könne sich dann ja aus seiner Kreditversicherung befriedigen. In diesen Fällen wird die Bedeutung der Geheimhaltung der Versicherung deutlich.
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Audit für Credit Management zertifizieren
Von Jian Ren | 30.November 2011
Aus den sechs Geschäftsbereichen des TÜV Rheinland sind insbesondere diejenigen der technischen Überwachung sehr bekannt. Hier geht es meistens um die Überwachung der Technik von Produktionsprozessen. Diese Prozesskompetenz wendet der TÜV Rheinland mit wachsendem Erfolg auch im Credit Management an.
"Die Produktion guter Forderungen" – das steht für Döller im Vordergrund eines guten Credit Managements. Es geht Döller um die Weiterentwicklung und Transparenz leistungsfähiger Geschäftsprozesse. "Wie kann ich meine Qualität in den Credit Management Prozessen transportieren?" Auf diese Frage setzen die Lösungen der TÜV Rheinland Cert GmbH als Antwort an.
Theorie und Praxis fallen oft auseinander. Die Zertifizierung sorgt dafür, Anspruch und Wirklichkeit gegenüberzustellen. Aus dem externen Blickwinkel liefert die TÜV Rheinland Cert eine Einschätzung, die sich auf die Mindestanforderungen an das Credit Management abstützen. Döller schließt Beispiele aus dem Mahnwesen an, wie das Blickfeld erweitert werden kann.
Die TÜV Rheinland Cert gibt durch die Zertifizierung einen Bericht an die Hand, mit dem nicht nur Credit Manager Informationen erhalten, sondern auch die gesamte Geschäftsführung, Vorstand, Aufsichtsrat, Geschäftspartner bis hin zu Ratingagenturen. Transparenz über die Forderungsproduktion ist eine der Stärken eines solchen Berichts.
Ein Audit hilft auch sehr, um den Vertrieb an das Thema heranzuführen. Klare, nachvollziehbare Prozesse sind bei allen Unternehmen zu finden, die von der TÜV Rheinland Cert zertifiziert wurden, denn Nachvollziehbarkeit ist eine der wesentlichen Voraussetzungen für jede Zertifizierung. Döller zeigt eine Vielzahl konkreter Beispiel und illustriert das Vorgehen für die Praxis.
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Lohnende Investitionen ins Credit Management
Von Jian Ren | 29.November 2011
Steffen Nettelmann, Prokurist und Leiter Debitoren von der cts business support GmbH erläutert auf dem Kreditrisiko- und Forderungsmanagement Tag in Frankfurt am Main die Bedeutung der Analyse von Konzernverflechtungen und Identifizierungen von Kundenakten.
Nettelmann kommt darüber hinaus auf die zukünftige Entscheidungsgrundlage zu sprechen, der "Informationsanreicherungsmatrix": Es sei in jedem Fall besser, vorher Geld auszugeben, um mehr über den Kunden zu erfahren, als nachher die gesamten Forderungen an den Kunden abschreiben zu müssen.
Mit einer aussagekräftigen Kundendatenbank werden die Prozesse von der eindeutigen Auskunftszuordnung über die Faktura bis zum Inkasso beschleunigt und optimiert. der Kundenprozess ist die wichtigste Einheit zur Umsatzgenerierung und Umsatzrealisierung, unterstreicht Nettelmann. Die Erfolge sind offensichtlich: Forderungsausfallquote reduziert, beschleunigte Zahlungen etc.
Heute wickelt die cst business support das komplette Forderungsmanagement der Adecco Group Germany mit über 1,5 Mrd.€ Jahresumsatz ab. Das gesamte Debitorenmanagement wird heute permanent überwacht und überprüft. Dafür sorgt u.a. auch die Zertifizierung durch die TÜV Rheinland Cert GmbH durch ihren Audit.
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