Netzwerk der ICAP Group
Von Dr. Oliver Everling | 7.Oktober 2011
Die als Ratingagentur nach der EU-Verordnung zugelassene ICAP Group aus Griechenland hat internationale Zusammenarbeiten mit spezialisierten Häusern in Bezug auf ihr Aktivitätsspektrum abgeschlossen. An der Aktienzusammensetzung der Gesellschaft beteiligt sich Global Finance durch das aktuelle Kapital der Unternehmensbeteiligungen, die sie verwaltet, sowie auch der Konzern Coface (http://www.coface.com/), einer von den größten europäischen Konzernen für die Versicherung von externen Krediten und wirtschaftlichen Informationen.
Einzelheiten des Netzwerks und der Partnerschaften der ICAP Group gehen aus einem Beitrag hervor, der in der Zeitschrift “Kredit & Rating Praxis” veröffentlicht wurde (Ausgabe 5/2011, http://www.krp.ch/).
ICAP Group ist ein Partner von DUN &BRADSTREET, Mitglied des internationalen Netzes D&B European Network, CreditAlliance, von FEBIS (Federation of Business Information Services), von EADP (European Association of Directory Publishers), von FEACO (European Federation of Management Consulting Association), von der internationalen Forschungsorganisation Gallup International und SESMA (Verband der Gesellschaften von Managementberatern in Griechenland).
Die griechische Ratingagentur hat noch strategische Allianzen mit führenden Gesellschaften abgeschlossen, so wie BAIN & CO (einer von den größten Konzernen im Bereich der Berater weltweit), GOOGLE (die größte Suchmaschine), HOGAN Assessment Systems (eine Spitzengesellschaft für die Persönlichkeitsbewertung), Cut-e (ein Multikonzern für elektronische Systemen über die Bewertung der Arbeitnehmer) und HUTHWAITE (sie steht weltweit an der Spitze in dem Bereich der beruflichen Ausbildung).
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Externes Rating, das Instrument für die Finanzkommunikation
Von Hien Hoang | 7.Oktober 2011
Im Bereich „Ratings für die Kapitalmarktfinanzierung“ ist die Creditreform Rating AG derzeit eine der führenden Agenturen. Ein Großteil der Ratings derjenigen Unternehmen, deren Anleihen an den Börsen Stuttgart, Düsseldorf oder Hannover/Hamburg gehandelt werden, stammt aus der Creditreform Rating AG.
„Unternehmen beauftragen uns zur Erstellung von Unternehmensratings, die im Zusammenhang mit der Emission von Anleihen genutzt werden. Aber auch abseits der Kapitalmarktfinanzierung sind unsere Ratings gefragte Instrumente zur Unterstützung der Finanzkommunikation oder bei Verhandlungen mit Banken. Denn Banken verwenden zwar ihre eigenen internen Ratingsysteme, nutzen für die Kreditentscheidung (Kreditlinie, Zinshöhe, Besicherung, Covenants) aber gerne eine zweite Meinung in Form eines Ratings. Wir gehen davon aus, dass die Nachfrage nach Ratings auch vor diesem Hintergrund in Zukunft weiter steigen wird.“ sagte Herr Dr. Michael Munsch, Vorstand der Creditreform Rating AG.
„Auffallend ist aus unserer Sicht, dass das wichtige Finanzierungsinstrument Mittelstandsbond sich zum Teil harscher Kritik ausgesetzt sieht“, so Michael Munsch weiter, „von unverhältnismäßig hohen Risiken für die Investoren ist oft die Rede, man vermutet eine kurze Konjunktur und spricht von einer Investitionsblase. Doch diese Betrachtungsweise springt zu kurz. Die Bewertung der Risikostruktur mittelständischer Anleihen bedarf einer differenzierteren Analyse.“
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Rücknahme des Ratings der PBV Lebensversicherung
Von Dr. Oliver Everling | 5.Oktober 2011
Seit 4. Oktober 2011 hat das Assekurata Rating der PBV Lebensversicherung AG (vom 5. Oktober 2010) keine Gültigkeit mehr. Hintergrund sind Veränderungen in der Gesellschaftsstruktur der PB Versicherungen.
Die Rücknahme des Ratings der PBV Lebensversicherung AG geht auf die strategische Neuordnung der Gesellschaftsstruktur unter der Dachmarke Postbank Versicherungen (PB Versicherungen) zurück. Die als 100 % ige Tochter der Talanx Deutschland AG geführte PBV Lebensversicherung AG wird auf die ebenfalls unter der Dachmarke PB Versicherungen bestehende PB Lebensversicherung AG verschmolzen.
Für das aktuelle Assekurata Rating der PBV Lebensversicherung AG (mit A+ ein sehr gutes Rating aus Kundensicht) sind damit die rechtlich formalen Grundlagen nicht mehr gegeben, kommentiert die Ratingagentur dazu aus Köln. Assekurata hat somit das im Oktober 2010 vergebene Rating ausgesetzt und steht mit dem Unternehmen in Kontakt. Damit trägt Assekurata den veränderten Rahmenbedingungen Rechnung. „Eine Aussetzung des Ratings bedeutet nicht,“ unterstreicht Alexandra Rohmig, Leitende Analystin bei der Ratingagentur, „dass sich die Qualität der Gesellschaft für die Bestandskunden geändert hat oder sich verändern wird.“
Zukünftig gibt es für die Kunden der Postbank AG mit der PB Lebensversicherung AG nur noch einen Rechtsträger für das private und betriebliche Altersvorsorgegeschäft.
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Mehr Transparenz durch Investment Monitoring
Von Hien Hoang | 5.Oktober 2011
Mit dem neuen Investment Monitoring bietet Scope Analysis seit April dieses Jahr erstmalig ein System, das Geschlossene Fonds fortlaufend überwacht und analysiert. Derzeit klafft zwischen der Transparenz in der Emissionsphase und dem Kenntnisstand der Anleger während der Fondslaufzeit eine Lücke. Ziel des Investment Monitorings ist es, diese Lücke zu schließen, so dass Berater und Anleger permanent über die Entwicklung einer Vielzahl von Fonds gleichzeitig im Bilde sind. Außerdem führt Scope Stress-Tests und Fortführungsprognosen durch und ermittelt Indikationen für den Anteilswert. Anleger erhalten dadurch eine realistische Vorstellung, mit welchen Kapitalrückflüssen sie im besten und auch im schlimmsten Fall rechnen können.
Lloyd Fonds hat als erstes großes Emissionshaus ein kontinuierliches Investment Monitoring für eine neue Fonds installiert. „Gerade auch in Krisenzeiten hat sich gezeigt, dass die Qualität und die Transparenz der Berichterstattung während der Fondslaufzeit immer wichtiger werden. Die After-Sales-Betreuung der Anleger ist heute mindestens genauso relevant für den Erfolg eines Emissionshauses wie der Betrieb. Hier ist das Investment Monitoring von Scope eine ideale Ergänzung. Es gibt uns die Möglichkeit, unseren Vertriebspartnern und Anlegern zusätzlich ein Kontrollinstrument an die Hand zu geben, das von externer, unabhängiger Stelle über die Entwicklung der Fonds informiert und die weiteren Zukunftsaussichten bewertet “ betonnt Dr. Torsten Teicher, Vorstandsvorsitzender der Lloyd Fonds AG.
„Dies ist für Anleger einer der größten Vorteil, die mit dem Investment Monitoring verbunden sind. Bislang ist die fehlende Anteilswertermittlung während der Laufzeit eines der größten Schwachstellen des Geschlossenen Fonds . Dies gilt vor allem im Vergleich mit anderen Kapitalanlagen. Die Veräußerung, Vererbung und Beleihung von Fondsanteilen wird dadurch derzeit enorm erschwert. Himzu kommt, das Anleger nicht erst nach zehn- oder fünfzehnjähriger Fondslaufzeit mit dem Wert ihres Investments konfrontiert, sondern fortlaufend darüber informiert werden. Damit können sie ihre individuelle Vermögenssituation wesentlich besser planen“.
Wie zum Beispiel die aktuelle Bewertung der Lloyd-Fonds durch Scope Investment Monitoring (www.investment-monitoring.de) ziegen: Lloyd – Airbus A380 Singapore Airlines hat im Segment Leasing ein Investment Rating A, Lloyd-Energie Europa, Segment Energie, Investment Rating A- und Lloyd-Holland Utrecht, Segment Immobilien, Investment Rating A-.
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Deutsche Lebensversicherer bleiben stabil
Von Dr. Oliver Everling | 5.Oktober 2011
Fitch Ratings bestätigt in einer neuen Analyse den stabilen Ausblick für die Ratings deutscher Lebensversicherer. Fitch ist der Auffassung, dass die deutschen Lebensversicherer den gegenwärtigen Herausforderungen gut gewachsen sind und erwartet deshalb keine wesentliche Zahl von Ratingänderungen in den nächsten 12 bis 24 Monaten.
Fitch hält das gegenwärtige Niedrigzinsumfeld und die hohe Volatilität der Finanzmärkte für die größten Herausforderungen der deutschen Lebensversicherungsbranche. Während es in diesem Umfeld sehr schwierig ist, Kapitalanlageerträge im gewünschten Umfang zu generieren, so sind die deutschen Lebensversicherer heute besser positioniert, diese Herausforderung zu meistern, als während der Kapitalmarktturbulenzen 2000 bis 2003.
“Die Kapitalanlagen deutscher Lebensversicherungen sind gut strukturiert und ertragreich genug, um die Garantieverzinsung für die Lebensversicherungskunden zu gewährleisten“ führt Dr. Stephan Kalb aus, Senior Director im deutschen Versicherungsteam von Fitch Ratings. „Auch könnten gegebenenfalls Teile des Risiko- und Kostenergebnisses zur Deckung der Garantieverzinsungen herangezogen werden. Ab 2012 wird das Neugeschäft mit niedrigerem Rechnungszins die Situation etwas entspannen.“
Deutsche Lebensversicherungen haben nur einen kleinen Teil ihrer Finanzanlagen in Anleihen von europäischen Ländern mit hoher Staatsverschuldung (GIIPS) investiert. Selbst ein weiterer Einbruch der Marktwerte dieser Anleihen hätte vergleichsweise geringe Auswirkungen. Insgesamt ist festzustellen, dass deutsche Lebensversicherer über die letzten Jahre die Risiken ihrer Kapitalanlagen deutlich reduziert haben.
Für das Jahr 2011 erwartet Fitch ein Rückgang beim Neugeschäft. Nachdem der Markt in den Jahren 2009 und 2010 nur wuchs, weil das Geschäft mit den Einmalbeiträgen stark ausgeweitet wurde, tritt nun eine Normalisierung ein, die einen Rückgang der Bruttoprämieneinnahmen zur Folge hat. Gegen Jahresende dürfte sich der Markt wieder etwas beleben, da vor der Absenkung des Rechnungszinses im Januar 2012 mit Vorzieheffekten zu rechnen ist.
Der Ratingausblick unterstellt für 2012 und 2013 ein geringes Wirtschaftswachstum in Deutschland. Sollte das Land in eine Rezession abgleiten oder sollte sich die Staatsschuldenkrise verstärken, könnte Fitch den Ratingausblick (für den Sektor) auf negativ ändern.
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Deutsche Schaden- & Unfallversicherungsbranche trotzt der Krise
Von Dr. Oliver Everling | 5.Oktober 2011
itch Ratings berichtet in einem heute veröffentlichtem Bericht, dass die deutsche Schaden-/ Unfallversicherungsbranche auf stabilem Ausblick bleibt. Die Agentur denkt, dass die Branche ihren aktuellen Herausforderungen gut gewachsen ist, und erwartet nicht allzu viele Veränderungen bei den Ratings dieser Versicherungsnternehmen.
Fitch geht davon aus, dass die Branche 2011/12 ihre versicherungstechnische Ertragslage leicht verbessern wird, und eine Netto Combined Ratio von 98%/97% vermelden wird. Im Vorjahr musste die Branche die schwächste Netto Combined Ratio (99%) seit 2002 hinnehmen. Fitch glaubt, dass die Branche 2010 einen kleinen versicherungstechnischen Ertrag (vor Schwankungsrückstellung) von rund 25 Mio. Euro erzielte, und erwartet, dass dieser auf 500 Mio. Euro in diesem Jahr und 1 Mrd. Euro im nächsten Jahr steigen wird.
Das niedrige versicherungstechnische Ergebnis 2010 war in erster Linie der schwachen Ertragslage in der Kfz-Versicherung geschuldet. Nachdem die Prämien für Krafahrzeuge fünf Jahre in Folge gesunken sind, stiegen sie 2010 erstmals wieder an, wenn auch nur um 0,5 Prozent. Allerdings stieg die Netto Combined Ratio in Kfz auf 106% (2009: 104%) an, weil die Schäden um mehr als drei Prozent stiegen. Die Agentur erwartet, dass sich die Netto Combined Ratio in diesem Jahr auf 104% verbessern wird und erwartet für 2012 einen weiteren Rückgang.
„Der Wettbewerb in der Kfz-Versicherung hat sich in den vergangenen 12 Monaten beruhigt, und die Versicherer haben ihre disziplinierte Zeichnungspolitik bis dato in diesem Jahr bewahrt“, sagt Christoph Schmitt, Director im Versicherungsteam von Fitch Ratings. „Fitch erwartet, dass die Prämieneinnahmen der Kfz-Versicherung in diesem Jahr um vier Prozent höher ausfallen, und sich dieser Trend 2012 fortsetzen wird. Da die Kfz-Versicherung ein Drittel des Marktes abdeckt, geht die Agentur davon aus, dass sich auch die versicherungstechnische Ertragslage der ganzen Branche in diesem und im nächsten Jahr verbessern wird.“
Wegen des Niedrigzinsumfeldes und des deutlichen Rückgangs im Deutschen Aktien Index erwartet Fitch, dass die Branche 2011 eine niedrigere Nettoverzinsung von 3,9% erzielen wird. Die Branche wird wohl einen Rückgang des Kapitalertrages auf 5,4 Mrd. von 6,0 Mrd. Euro im Vorjahr erleiden. Nach Agenturschätzung erreichte der Sektor 2010 eine höhere Nettoverzinsung von 4,3% (2009: 4,2%).
Ähnlich wie in vorherigen Zyklen hat auch die jetzige Phase rückläufiger Prämien die Kapitalisierung der Schaden-/Unfallversicherer nicht allzu sehr in Mitleidenschaft gezogen (außer dem Rückgang der Schwankungsrückstellung). Die Schadenrückstellungen stiegen sowohl brutto als auch netto weiter an. Die Reservierungsstandards blieben auf hohem Niveau. Fitch glaubt, dass sie doch etwas weniger vorsichtig ausgefallen sein könnten als vor der weichen Marktphase.
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Echiquier Major mit SRI-Label von Novethic
Von Dr. Oliver Everling | 5.Oktober 2011
Der europäische Aktienfonds Echiquier Major der unabhängigen französischen Fondsgesellschaft Financière de l’Echiquier wurde mit dem Label für Socially Responsible Investments (SRI) von Novethic ausgezeichnet. Das französische Forschungsinstitut prämiert seit 2009 sozial verantwortliche Fonds, die bei ihrer Anlageentscheidung folgende Kriterien erfüllen: transparente und systematische Berücksichtigung von Umwelt-, Sozial- und Corporate-Governance-Faktoren bei mindestens 90 Prozent des Portfolios, kontinuierliche Berichterstattung über nicht-finanzielle Fondsmerkmale sowie regelmäßige und vollständige Veröffentlichung aller Positionen im Portfolio.
„Wir freuen uns sehr über diese Auszeichnung. Sie bestätigt unsere Überzeugung, dass sozial verantwortliches Handeln ein entscheidender Erfolgsfaktor ist, der sich vor allem auf die langfristige Unternehmensperformance positiv auswirkt“, sagt Frédéric Plisson, Fondsmanager des Echiquier Major. Mit rund 700 Millionen Euro Fondsvermögen gehört der Echiquier Major in Frankreich zu den größten Aktienfonds mit dem SRI-Siegel.
Bereits seit 2008 berücksichtigt Financière de l’Echiquier nicht-finanzielle Kriterien in ihrer Vermögensverwaltung. Alle Fondsmanager sind den „Principles for Responsible Investment“ der Vereinten Nationen verpflichtet. Alle Fonds und ihre Einzelwerte werden einer kritischen Analyse von Umwelt-, Sozial- und Corporate-Governance-Faktoren unterzogen.
Im Jahr 2005 aufgelegt, konzentriert sich Echiquier Major auf die Marktführer unter den europäischen Wachstumsunternehmen. Laut Morningstar gehört der Fonds sowohl auf Drei- als auch auf Fünf-Jahressicht zu den Top 10 in seiner Kategorie. Investieren können private und institutionelle Anleger in Frankreich, Deutschland, Belgien, Italien, Spanien, den Niederlanden und der Schweiz.
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Staatenkartell der Geldfälscher
Von Dr. Oliver Everling | 4.Oktober 2011
Wer bei den Autoren Roland Leuschel und Claus Vogt einmal in Ungnade gefallen ist, hat nicht mehr viel zu lachen: Allen voran die Geldpolitik Alan Greenspans und seines Nachfolgers sowie seiner opportunistischen Kollegen nicht nur in den USA, sondern auch in den Zentralbanken Europas sind die Zielscheiben fundierter Kritik der beiden Autoren, die schon in ihrem Buch „Das Greenspan-Dossier“ vor der Finanzkrise die Verfehlungen der US-amerikanischen Geldpolitik dokumentierten.
Prognosen sind schwierig, insbesondere wenn sie die Zukunft betreffen – daher lässt sich über Bücher schwer urteilen, die Szenarien künftiger Entwicklungen aufzeigen. Seit 2009, seit Erscheinen des Buches im WILEY-VCH Verlag „Die Inflationsfalle – Retten Sie Ihr Vermögen!“ (ISBN 978-3-527-50418-3), sind immerhin zwei Jahre vergangen, um die von Leuschel und Vogt skizzierten Entwicklungen der Realität gegenüber- und wiederum festzustellen, wie sie erneut Recht behalten mussten.
Im Kern geht es um die leeren Versprechungen von Politikern, die immer wieder demselben Muster folgen: Gleich, ob Technologieblase oder Subprime-Katastrophe, stets wird zum probaten Mittel der Geldmengenvermehrung gegriffen, um durch staatliche Nachfrage dem keynesianischen Modell folgend den Konjunkturabsturz zu bremsen. Hinter den bloß buchungstechnischen Geldmengenvermehrungen stehen aber keine realen Leistungen: Irgendwann müssen die Gläubiger von Staatsanleihen leer ausgehen, entweder durch Inflation, also Reduktion des realen Geldwertes, oder durch Währungsreform.
Leuschel und Vogt warnten schon 2009 vor dem, was 2011 aktenkundig wurde: Durch immer weitere Hilfs- und Rettungspakete blähen sich die Geldmengen praktisch ohne jeden Widerstand der verantwortlichen Geldpolitiker und Zentralbankgouverneure in schier unvorstellbare Größenordnungen auf. Während die Bürger an den Wahlurnen nur in Kategorien von Jahresgehältern oder allenfalls des Preises ihres Einfamilienhäuschens denken, koppeln sich die Werte der Hilfspakete völlig von jedem Vorstellungsvermögen ab. Angesichts der irrealen Zahlen macht sich dann keiner mehr Sorgen, da ohnehin jedes Verständnis für die Zusammenhänge fehlt.
Leuschel und Vogt machen deutlich, warum die beim Aldi oder Lidl von jedermann wahrgenommene Preissteigerung nicht die wirkliche Inflationsrate repräsentiert. Das „Falschgeld“ der Notenbanken fließe in andere Assetklassen. Bis zum Platzen der Technologieblase waren es die dot.com-Aktien, danach die mit Subprime-Krediten finanzierten US-Immobilien. Leuschel und Vogt machen klar, warum die von Politikern fast jeder Couleur mitgetragenen Rettungspakete höchst unsozial wirken, da sie stets zum Vorteil von denjenigen Eigentümern und Aktionären wirken, die im Besitz der Assetklassen sind, in denen die überflüsssige Geldmenge absorbiert wird.
Leuschel und Vogt machen die Geldpolitik daher für die weltweit auseinanderkrätschende Schere von Arm und Reich verantwortlich. „Gerettet“ wird durch Rettungspakete stets nur das Vermögen der Reichen, die sonst – ohne „Rettung“ – für ihre Fehlentscheidungen durch Insolvenzen ihrer Schuldner büßen müssten. Statt das Staatsversagen zu erkennen, wird umgekehrt von einem Marktversagen und der Notwendigkeit der Regulierung und von Eingriffen gesprochen, um wirtschaftlich und sozial ungerechte Einkommens- und Vermögensstrukturen zu erhalten.
Inzwischen ist klar, dass die Prognosen von Leuschel und Vogt in wichtigen Punkten eintreten: Von der Subprime-Krise ging es weiter zur Bankenkrise, von dort weiter zur Staatenkrise. Leuschel und Vogt prognostizierten 2009, dass die Politik versuchen werde, die Probleme weiter in die Zukunft zu verschieben – so geschehen.
Der Sündenfall des Aufkaufs von Staatsanleihen durch die Zentralbanken, durch die Fed in den USA wie auch durch die Europäische Zentralbank (EZB) in Europa vergleichen Leuschel und Vogt in ihrer ökonomischen Tragweite mit der Aufgabe der Goldstandards durch US-Präsident Richard Nixon 1971, durch den der Weg der „Geldfälschung“, also der ungezügelten Gelddruckerpressen, frei gemacht wurde. Indem Zentralbanken nun auch offiziell leere Versprechungen (Schrottanleihen) durch weiteres Geld ersetzen, wird ein neues Gefahrenstadium erreicht, das noch bedenklicher erscheint, als es zum Zeitpunkt der Drucklegung des Buches von Leuschel und Vogt absehbar war.
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Fondsrating ist nicht ETF-Rating
Von Dr. Oliver Everling | 1.Oktober 2011
Die Komplexität des vermeintlich einfachen Anlagevehikels ETF zeigt sich in seinem vollen Umfang erst bei der praktischen Umsetzung einer ETF-Ratingsystematik. Das Hauptproblem ergibt sich nach dem Motto „garbage in, garbage out“ bereits bei der Verwendung der Datengrundlage mit der Option, Börsenkurse oder die festgestellten Rücknahmepreise zu verwenden und somit auch je Anlageklasse die richtige zeitliche Abgrenzung zum Referenzindex zu finden, schreiben Prof. Dr. Niklas Wagner und Rüdiger Sälzle in ihrem Beitrag zum Buch „Exchange Traded Fund Rating“ (herausgegeben von Dr. Oliver Everling und Götz Kirchhoff, Art.-Nr. 22.472-1100 Bank-Verlag Medien GmbH, ISBN 978-3-86556-257-9).
Dipl.-Kaufmann Rüdiger Sälzle ist Gründungsgesellschafter und Vorstand der FondsConsult Research AG. Das Unternehmen wurde in Jahr 1993 gegründet und zählt zu den renommiertesten Adressen im Fondsresearch und in der Managerselektion im deutschsprachigen Raum. Zahlreiche Stellungnahmen und regelmäßige Veröffentlichungen und Studien zu aktuellen Themen im Segment des Asset Managements bestätigen die hohe Akzeptanz auch in den Medien. Weitere berufliche Stationen von Rüdiger Sälzle waren Tätigkeiten als Portfoliomanager und Vertriebsrepräsentant im Konzern der Bayerischen Vereinsbank.
Prof. Dr. rer. pol. habil. Niklas Wagner ist Ordinarius für Finanzcontrolling an der Universität Passau. Seine Tätigkeitsschwerpunkte liegen in den Bereichen des Finanzmanagements mit besonderer Berücksichtigung der Gebiete Asset Management und Risiko. Nach einem Studium der Betriebswirtschaftslehre mit Promotion in Augsburg sowie einem Forschungsaufenthalt in Berkeley und Stanford habilitierte sich Prof. Wagner an der TU München. Weitere berufliche Stationen beinhalten Tätigkeiten im Portfolio Management bei der HypoVereinsbank München, als Managing Director des CEFS sowie als Berater in diversen Projekten des Finanzmanagements. Herr Wagner ist Mitglied in der American Finance Association, im Verband der Hochschullehrer für Betriebswirtschaft sowie in der Deutschen Gesellschaft für Finanzwirtschaft. Er ist Aufsichtsratsmitglied der FondsConsult Research AG München.
„Bei ETFs mit zumeist marginalen Abweichungen innerhalb einer Anlageklasse können sich gravierende Konsequenzen auf den Tracking Error ergeben, während bei aktiven Fonds die Folgen einer ungenauen Datengrundlage eher abgeschwächt auftreten und in der Regel keine Auswirkungen auf die Gesamtbewertung haben.“ Ferner werfen die Autoren die Frage der sauberen Abgrenzung eines ETF-Ratings auf: „Werden in ein ETF-Rating subjektive Parameter wie beispielsweise die Eignung des zugrunde liegenden Index einbezogen, so stellt sich die berechtigte Frage, welcher allgemeine Mehrwert aus der Analyse gezogen werden kann.“
Die spezifische Situation bei ETFs erfordere ein maßgeschneidertes Ratingkonzept, welches auf die Besonderheiten des Marktes eingeht. Vor diesem Hintergrund erscheine es nicht verwunderlich, dass die Ergebnisse einer Umfrage die geringe Akzeptanz einiger bestehender Ratings bestätigen. Die Ergebnisse sind in dem Buch nachzulesen.
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Ausfallrisiken auch bei Depotbanken beachtlich
Von Dr. Oliver Everling | 30.September 2011
Die Komplexität der Wahl der richtigen Depotbank und Master-KAG wird oft unterschätzt. Selbst institutionellen Investoren sind oft die vielfältigen Faktoren nicht bewusst, die bei der Entscheidung zu berücksichtigen sind, wem Kapital zur Verwaltung anzuvertrauen ist. „Die Depotbankfunktion hatte früher eher Hinterhofcharakter“, sagt Arnulf Manhold, Berater der itechx GmbH aus Frankfurt am Main, anlässlich der Buchvorstellung „Rating von Depotbank und Master-KAG“ (herausgegeben von Volker Braunberger, Dr. Oliver Everling und Uwe Rieken im Gabler Verlag, ISBN SBN 978-3-8349-2578-7). Master-KAGen und Depotbanken bieten oft ähnliche Dienstleistungen an und geraten in Konkurrenz zueinander, bemerkt Manhold.
Manhold macht darauf aufmerksam, dass auch das Kreditrisiko eine Rolle spielen kann. Der Fall der Lehman-Bank zeige, wie lange Anleger auf die Abwicklung ihrer Ansprüche warten müssen, selbst wenn diese grundsätzlich gesichert seien. Die Fragen nach dem effizientesten und transparentesten Anbieter gemäß Depotbankrating sowie nach dem Kreditrating seien daher verwandt.
Die institutionellen Investoren begannen nach der Lehman-Pleite, die Qualität ihrer Abwicklungspartner zu hinterfragen. So wurden Aufträge nicht abgewickelt, die bei Lehman in Auftrag gegeben worden seien. Uwe Trautmann, Vorsitzender der Geschäftsführung der Helaba Invest GmbH, mit seiner Gesellschaft selbst Gegenstand eines Ratings durh eine unabhängige Ratingagentur, weist auf die Problematik hin.
Dietmar Roessler, Mitglied der Geschäftsleitung der BNP Paribas Securities Services S.A., wie Trautmann auch Mitautor des Buches „Rating von Depotbank und Master-KAG“ fügt weitere Beispiele hinzu, wie der Lehman-Fall auch bei den Beziehungen von Depotbanken und Master-KAGen zu ihren Kunden Spuren hinterlassen habe, da heute mehr noch als zuvor Fragen nach den Qualitästen der Anbieter gestellt würden.
Asset Management und Handel müsse getrennt werden, fordert Roessler. Asset Manager machten mit der Kombination beider Geschäftsarten gute Geschäfte, im Interesse der Sicherheit seien diese Funktionen aber besser zu trennen. Dafür müssten standardisierte und effiziente Prozesse sichergestellt werden. Madoff sei ein Beispiel für massive Interessenkonflikte, die nicht erkannt und nicht hinterfragt worden seien. „Das hätte damals auch hier passieren können“, glaubt Roessler. Jetzt sei durch das Depotbankrundschreiben – die „deutsche Reaktion“ darauf – die konkrete Auslegung des Gesetzes niedergeschrieben worden.
Die Fondsbuchhaltung der KAG muss exakt durch die Depotbank gespiegelt werden. Das klassische Modell sei aber in Deutschland, dass die KAG den Fondspreis kalkuliere. „Die Kontrollen waren nicht systematisch genug.“ Die unabhängige Replizierung des Fondspreises sieht Joachim Hüfken von der LBBW als ein wichtiges Element zur heutigen Sicherung der Funktionsfähigkeit des Systems.
„Wenn wir in Kolumbien z.B. oder anderen Ländern Wertpapiere verwahren müssen, stehen wir für die Auswahl der Partner ein“, sagt Roessler, aber die Frage der Verhältnismäßigkeit der Anlage zur Tragfähigkeit der Partner sei ein Anlegerrisiko. Die Depotbanken würden viele Risiken schlucken müssen, ohne sie kostenmäßig weitergeben zu können.
Der wichtigste Punkt sei eigentlich die Trennung der eigenen Bestände von fremden Beständen, meint Manhold. Die großen, internationalen Anbieter hätten „eine Riesentruppe“, um Kontrolle auszuüben bei allen Depotstellen.
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