Auto Bank AG

Von Rainer Kreutz | 22.September 2011

Am Montag, 29. August 2011, stellte sich die AuoBank AG (WKN: A1C27D) auf der größten unabhängige Investorenkonferenz für den börsennotierten Mittelstand in Deutschland, die 9. SCC_ Small Cap Conference, in Frankfurt vor. Die AutoBank (www.autobank.at) ist eine Bank mit einer Vollbanklizenz der Republik Österreich. Der Fokus der Bank liegt ganz auf dem Kraftfahrzeug-Finanzierungsgeschäft (Leasing- und Kreditfinanzierung von Kraftfahrzeugen), sowie dem Einlagengeschäft zur Finanzierung des Kraftfahrzeug-Finanzierungsgeschäfts. Im strategischen Fokus steht dabei der Autohandel in seiner Doppelfunktion als Finanzierungskunde einerseits und als Absatzmittler andererseits. Auf der Aktivseite sind daher die Händlerfinanzierung sowie die Endkundenfinanzierung von Kraftfahrzeugen hervorzuheben, auf der Passivseite das Einlagengeschäft. Im Gegensatz zu zahlreichen Gesellschaften aus dem Bereich der Kraftfahrzeug-Finanzierung ist die AutoBank herstellerunabhängig, agiert also nicht als Absatzfinanzierungs- und Marketing-Vehikel von Autokonzernen sondern ist allein auf Ertragsmaximierung ausgerichtet. Daneben kauft die AutoBank auch Kraftfahrzeug-Leasingforderungen auf, welche durch die jeweiligen Kraftfahrzeuge besichert sind.

Die Bank wurde 1990 als Auto Handels und Leasing Bank AG in Wien gegründet. 1995 wurde sie in AutoBank umbenannt. Der Vorstand besteht aus zwei Mitgliedern, Markus Beuchert, zuständig für das Risikomanagement, Händlerfinanzierung und Finanzen, und Gerhard Fischer, zuständig für Vertrieb, Strategie, Unternehmensentwicklung und Marketing. Die 53 Mitarbeiter der AutoBank AG betreuen die 120 Autohändler mit einer Lagerfinanzierung von 42 Mio. EUR., die 6.700 Leasingnehmer mit einer Leasingforderungen von 73 Mio. EUR, die 5.500 Kreditnehmer mit einer Kreditforderungen von 42 Mio. EUR und verwalten die täglich fälligen und gebundenen Einlagen Ihrer 41.500 Sparer mit einem Gesamtvermögen von 236 Mio. EUR.

Die derzeit 6,143 Mio. im Entry Standard der Frankfurter Wertpapierbörse handelbaren Stammaktien, werden zu 24,73 % von der DSK-Leasing GmbH, zu 17,25 % von der Lease Beteiligung GmbH, zu 14,89 % von der Nörenberg Beteiligungs- und Verwaltungsgesellschaft mbH und zu 8,14 % von der CM Consulting und Management gehalten. Es befinden sich 34,99% im Streubesitz, d.h. Beteiligungen von weniger als 5 %.

Bislang waren die Wiener nur in Österreich aktiv, 120 Autohändler nutzen ihre Angebote. Jeden Monat sollen nach Aussage des Vorstandes zwei dazukommen. Der Eintritt in den zehnmal größeren Markt Deutschland ist erfolgt. Um nicht bei null anfangen zu müssen, hat die Autobank den süddeutschen Leasing­anbieter Lease Trend übernommen. Dadurch haben sie Zugriff auf dessen Kundenstamm und können die Vertriebswege nutzen. Insgesamt sollen dieses Jahr in Deutschland Kreditverträge über zehn Millionen Euro abgeschlossen werden.

Nachdem die Bank 2009 noch mit 992000 EUR im Minus war, lief es 2010 besser als erwartet. Inklusive der Kosten für den Börsengang landete das Jahresergebnis nur ganz leicht mit 45000 EUR im Minus. Für 2011 wird ein Nettogewinn in Höhe von 1,6 Millionen Euro erwartet (KGV(e) 13,9), 2012 sollen es 2,674 Millionen EUR sein (KGV(e) 8,6) und 2013 soll die 3 Millionen EUR Nettogewinnschwelle überschritten werden.

Die AutoBank bietet ein sicheres Fundament. Das risikoarme und seit 20 Jahren etablierte Geschäftsmodell, ist durchgängig mit Sicherheiten (Fahrzeugen) hinterlegt. Es besteht eine breite Basis bei Kfz-Händlernetzen, Leasingverträgen und Einlagenkunden. Die Bank unterliegt zudem hoher aufsichtsrechtlicher Bestimmungen.

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Ratings von europäischer Plattform

Von Dr. Oliver Everling | 22.September 2011

Dr. Markus Krall sprach in der FDP Bundestagsfraktion für die Finanzplatzinitiative Frankfurt. Es sei nicht die Frage, ob man die Ratingindustrie brauche, sondern wie man sie besser organisiere. “Lohnt es sich mal, über eine europäische Ratingagentur nachzudenken?”

Die Ratingagenturen haben durch ihre Verbriefungen einen wesentlichen Beitrag zur Aufblähung der Märkte geleistet und das blinde Vertrauen der Banken genossen, die die von den Agenturen gerateten Papiere gekauft haben. Die institutionellen Rahmenbedingungen hätten dies möglich gemacht.

Krall prangert die 95 % Marktanteil an, die von den drei führenden Ratingagenturen gehalten werden, die auch noch von einer gemeinsamen Aktionärsbasis letztlich getragen würden, wenn man insbesondere Moody’s und S&P’s betrachte.

Die sechs anerkannten Ratingagenturen in Deutschland funktionieren in Nischen, ändern aber nicht die Grundfunktionen des Marktes, analysiert Krall. “Die Nischenanbieter sind unterkritisch und werden sich im Markt gegen die US-Amerikaner nicht etablieren können.”

Die wesentliche, ordnungspolitische Frage sei, wie ein Rahmenwerk geschaffen werden könne, dass Ratingagenturen in einem besseren Wettbewerb zueinander stünden. “Ohne Haftung keine Sorgfalt”, warnt Krall. Ratings hätten auch den Charakter einer Meinung, aber ihre Eigenschaft als Meinung würde als Schutzschild gegen jede Haftung getragen.

“Ratings sind nicht nur eine Meinung, sondern sind auch ein Produkt”, sagt Krall. Solange es kein Vertragsverhältnis mit dem Investor gibt, ist das Haftungsverhältnis der Ratingagentur problematisch. Daher müsse dieser Aspekt neu gestaltet werden.

Eine europäische Agentur muss europäisch sein, aber global agieren, da institutionelle Investoren ihre Portfolien auch international streuen müssen. Banken seien das Vorbild, wie man hoch effizient mit einem anderen operativen Modell Ratings erstellen könne. Banken haben ihren Ratingprozess wesentlich transparenter organisiert als die Ratingagenturen, urteilt Krall.

“Die Ratingagentur sollte alles veröffentlichen, die Prozesse, die Statistiken, die Komponenten, die quantitativen und qualitativen Aspekte usw., damit die Investorengemeinde weltweit sich ein Urteil bilden könne.” Der Vorstand der Ratingagentur solle nicht besser informiert sein als jeder Surfer im Internet.

Krall schwebt ein neues Bezahlsystem vor, das von den Börsen getragen werden könne. Die Emittenten müssten alle relevanten Informationen in ein einheitliches System einstellen. Die Emittenten können sich dann auch nicht mehr aussuchen, von welcher Agentur sie geratet werden wollen.

Investoren müssen ein Rating aus der Plattform käuflich erwerben, um den Prozess zu finanzieren. Wenn der Investor eine eigene Infrastruktur aufbaut, um sich von der externen Meinung unabhängig zu machen, werde er von der Verpflichtung zum Erwerb von Ratings befreit. Der Wettbewerb unter den Ratingagenturen würde direkt beim Investor dann ausgetragen, prognostiziert Krall.

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Bankenverbünde fürs Rating gefordert

Von Dr. Oliver Everling | 22.September 2011

Dr. Andreas Buschmeier, Dozent an der Universität Kassel, unterstreicht die Bedeutung von Ratings. „Ratingagenturen muss es geben, da nicht jeder Anleger selber in der Lage ist, alle Risiken richtig einzuschätzen“, sagt Buschmeier und macht klar, wie wichtig Ratings für die Finanzmärkte sind. Es gehe um die wichtige Frage der Einschätzung der zukünftigen Zahlungsfähigkeit.

Kreditinstitute machen nichts anderes als Einschätzungen der Zahlungsfähigkeit ihrer Kreditnehmer, wenn es um die Bonitätsprüfung gehe. Die Ratingmethoden sollten nicht zwangsweise offengelegt werden.

Buschmeier stellt seine Idee der Gründung von vier neuen Ratingagenturen vor, indem institutsgruppeneigene Ratingagenturen (für das Votum Marktfolge) gegründet werden. Der Kreditantrag des Kreditinstituts soll aus dem Rating Marktbereich des Kreditinstituts über die Ratingagentur laufen.

Die Finanzverbünde würden jeweils auch für die Ratings ihrer Agenturen haften, so dass diese ein großes Interesse daran haben würden, korrekte Ratings abzugeben. Aufgrund der jahrelangen Bindung der Kreditinstitute zu ihren Kunden in Deutschland hätten diese Vorteile bei der Risikoeinschätzung, macht Buschmeier klar.

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Moody’s, S&P’s Ratings wahrscheinlich nur noch partiell anerkannt

Von Dr. Oliver Everling | 22.September 2011

Jörg Janotte, Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht, gibt in der Bundestagsfraktion seine eigene Meinung kund, nicht eine offizielle Stellungnahme der Finanzdienstleistungsaufsicht. Janotte macht die Notwendigkeit einer globalen Abstimmung der Aufsicht deutlich. Gleich, in welchem Land der Welt man sich befinde, in jedem Fall würden dieselben Standards benötigt, um die Verlässlichkeit von Ratings zu sichern.

Janotte geht auf Details der Regulierung von Ratingagenturen in der EU ein gemäß Artikel 5 „Equivalence and Certification“. Janotte erläutert die Voraussetzungen: Die CRA ist im Drittstaat registriert und steht unter Aufsicht; Äquivalenzentscheidung der EU-Kommission; Kooperationsabkommen; Ratings sind nicht entscheidend für die Finanzstabilität in einem Mitgliedstaat der EU.

ESMA lässt mit der Anerkennung der US-Agenturen auf sich warten: Janotte erläutert den Zusammenhang zur Anforderung, dass die Regulierung in dem betreffenden Land, in diesem Fall in den USA, „broadly equivalent“ sei.

Wenn die CRA in der EU registriert ist und unter Aufsicht steht, muss das Aufsichtssystem im Drittstaat gleichwertig sei mit dem der EU. Außerdem muss ein Kooperationsabkommen getroffen sein. Hier kann die ESMA entscheiden, eine Äquivalenzentscheidung der EU-Kommission ist hier nicht erforderlich.

Seit 7. Juni 2011 ist die ESMA für die Aufsicht über die Ratingagenturen zuständig. Seitdem muss jede Ratingagentur registriert sein. Für einen Übergangszeitraum von drei Monaten dürfen alle Banken und Versicherer Ratings nutzen. Danach kann ESMA entscheiden, dass es zu Verwerfungen in den Finanzmärkten kommen könnte, wenn die Ratings nicht weiter benutzt werden können.

„You should not outsource your judgement“ ist eines der maßgeblichen Grundprinzipien. Finanzdienstleister sollen dazu angehalten werden, an Ratings nicht mechanische Entscheidungen zu knüpfen, ohne selbst eine eigene Beurteilung vorgenommen zu haben.

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Immunsystem durch eigenen Verstand stärken

Von Dr. Oliver Everling | 22.September 2011

„Kreditwürdigkeitsprüfungen gab es auch in Deutschland, mit Wahrscheinlichkeiten versehen aber nicht“, führt Rainer Brüderle, MdB, Vorsitzender der FDP Bundestagsfraktion, in die Konferenz der FDP-Bundestagsfraktion ein. Brüderle spricht Fragen nach der Haftung der Ratingagenturen, nach den Markteintrittsbarrieren für neue Agenturen und die Interesse des Gemeinwohls an, die Anlass geben könnten, Monopolsituationen zu öffnen.

Brüderle spricht verschiedene Möglichkeiten des Aufbaus von Kompetenz im Rating an, beispielsweise aus der Zusammenführung aus vorhandenen Strukturen und dem besseren Gebrauch vorhandenen Knowhows. Brüderle warnt vor der allzu großen Instrumentengläubigkeit. Das „Immunsystem des eigenen Verstands“ müsse ebenso gestärkt werden wie die Pluralität der Meinungen. Interessensgebundenheit und Kapitalverflochtenheit seien wichtige Themen, mit denen sich die Untersuchung der Unabhängigkeit der Ratingagenturen befassen müsse.

Entscheidungsträger müssen den „Tachometer zur Kenntnis nehmen“, es sei aber stets auch eigenständiges Denken zu erwarten. Es gebe „zu viele Ableser“, die sich einfach auf die Urteile anderer stützen, statt sich selbst ein Urteil zu bilden.

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Rettung vor dem Euro – verbesserte Länderratings

Von Dr. Oliver Everling | 15.September 2011

Die Ratingagenturen haben in der Euro-Krise abermals zu spät auf die zu hohen Schuldenstände der südeuropäischen Staaten reagiert. Christian Rieck, Professor für Finanzdienstleistungen an der FH Frankfurt, hält das für eine Konsequenz daraus, dass die gesamten Staatschulden eines Staates in einem großen Block zusammengefasst sind.

Rieck zufolge würde es den Ratingagenturen und den Märkten das Downgrading stark erleichtern, wenn die Schulden eines Staates in mehrere Ränge unterteilt würden, also in vor- und nachrangige Schulden. Auf diese Weise könnten Risiken für einzelne Tranchen unterschiedlich bewertet werden. Die Ratingagenturen und die Anleger könnten dann viel flexibler auf geänderte Schuldenstände reagieren. Auch würde diese Konstruktion einen teilweisen Zahlungsausfall eines Staates ermöglichen, ohne eine Systemkrise auszulösen.

Schuldenränge wären genau die gegenteilige Entwicklung im Vergleich zu den Eurobonds. Rieck bezeichnet die Eurobonds demgegenüber als „Kooperationskiller“ und zeigt, wie deren Konstruktion die europäischen Staaten an der Zusammenarbeit hindern. Das gilt auch dann, wenn Eurobonds und Schuldenränge kombiniert werden.

Die Thesen hat er in seinem neuen Buch „Rettung vor dem Euro“ dargestellt und erklärt sie in populärer Sprache. Rieck beschreibt zahlreiche weitere Konstruktionsfehler des Euro und Maßnahmen zur Abhilfe. Er leitet daraus mögliche Entwicklungen für die Zukunft unserer Währung ab und analysiert auch eine mögliche Aufteilung in Nord- und Süd-Euro. Auch geht er darauf ein, was das für die Geldanlage bedeutet.

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Emotionslos im Trend bleiben

Von Dr. Oliver Everling | 15.September 2011

Das Handelsblatt zitiert im Interview mit Götz Kirchhoff von der AVANA Invest GmbH (www.avanainvest.com) eine alte Börsenweisheit: Sell in May and go away – but rember to come back in September – und fragt daher den ETF-Experten: “Geht es wieder aufwärts?”

“Ich halte nichts von Prognosen”, so die Antwort von Kirchhoff, “und gebe auch keine ab. Ich habe auch keine eigene Meinung zu den Märkten.” Im Unterschied zu selbst ernannten “Aktiengurus” ist Kirchhoff keine Vorhersage zu entlocken: “Vielleicht werden die Aktien noch günstiger, vielleicht normalisiert sich die Volatilität aber auch und die Märkte erholen sich. Und weil das eben keiner weiß, ist es so wichtig, dass ein Fonds nicht nur die Performance, sondern auch die insbesondere Risiken managt.”

Kirchhoff setzt im Unterschied zu manchen Fachkollegen auf ein Trendfolgesystem. “Unsere Computermodelle analysieren die Märkte aufgrund reiner Indexzeitreihen und berechnet daraus gleitende Durchschnitte. Sie erkennen Trends und geben dann die entsprechenden Verkaufs- oder Kaufsignale. Diese Signale werden dann strikt umgesetzt, ganz ohne Emotionen.”

„The trend is your friend“ – eine weitere Börsenweisheit, kommentiert dazu das Handelsblatt. Kirchhoff: “Genau, und eine sehr kluge noch dazu. Es gibt nichts Besseres als den Trend. Wer ihm folgt, macht alles richtig. Die Kunst ist es, Trendwechsel möglichst zu erkennen – unsere Systeme sind da sehr sensitiv – und dann auch konsequent zu handeln.”

Götz Kirchhoff ist Mitherausgeber des Buches “Exchange Traded Fund-Rating – Marktüberblick, Einsatzkriterien und Praxiseinsatz”, das in der Bank-Verlag Medien GmbH in Köln erschien (375 Seiten, Art.-Nr. 22.472-1100, ISBN 978-3-86556-257-9).

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Paradigmenwechsel im Antragsgeschäft

Von Oliver Schlecht | 13.September 2011

Leasingunternehmen steht im Antragsgeschäft ein Wandel bevor:  Konnten im Neukundengeschäft bisher Anträge auch ohne hohen Automatisierungsgrad bewältigt werden, so haben sich die Anforderungen nun deutlich geändert und erfordern umfangreiche Anpassungen.

Verschärfte Wettbewerbsbedingungen, vergleichbare Angebote und eine verstärkte Marktkonsolidierung im Bereich der Marktfolge führen dazu, dass Leasingunternehmen ihre Geschäftsprozesse künftig viel schneller und flexibler anpassen müssen. Aber auch neue gesetzliche Anforderungen und aufsichtsrechtliche Regelungen wie Basel II und III, das Kreditwesengesetz (KWG) und dessen nochmals verschärften Anforderungen hinsichtlich der Umsetzung des Geldwäschegesetzes (GWG) und der Betrugsprävention, haben die Anforderungen an eine valide Prüfung der Kunden deutlich erhöht und zwingen Leasingunternehmen nun zum Handeln. Gerade für Nischenanbieter, die Antragsprüfungen oftmals noch manuell durchführen, ergibt sich hier ein großer Bedarf an automatisierten, flexiblen, revisionsgesicherten und vor allem individuellen Lösungen.

Für Leasingunternehmen ohne automatisierte Prozesse sind vor allem folgende neuen Regelungen besonders schwierig umzusetzen: die Durchführung von einheitlichen Risikoklassifizierungsverfahren; Maßnahmen zur Früherkennung von Risiken sowie deren revisionssichere Dokumentation; Vorkehrungen zum Schutz vor Geldwäsche, Terrorismusfinanzierung; sowie eine aktive Betrugsprävention.

Mit automatisierten Antragsprozessen, wie sie bereits schon bei Captives und Direktbanken genutzt werden, können Leasingunternehmen sichere, nachvollziehbare und dokumentierte Bonitätsentscheidungen unter der Berücksichtigung aller notwendigen gesetzlichen Prüfungen treffen und zugleich Aufwand und Kosten für die Bearbeitung deutlich reduzieren.

Gleichzeitig kann auf Basis der bestehenden Prozesse und Daten nicht nur eine Neukundenbewertung, sondern unter Berücksichtigung von z.B. Zahlungserfahrungen auch ein Bestandsscoring/-rating etabliert werden. Somit werden auch die Auflagen hinsichtlich der regelmäßigen Prüfungen voll erfüllt.

Vorteile für Leasingunternehmen ergeben sich insbesondere bei der Bereitstellung der geforderten Datenqualität. Eine automatisierte Lösung integriert problemlos Daten aus unterschiedlichsten Quellen und wertet diese zuverlässig in Sekundenschnelle aus. So können beispielsweise entsprechend dem § 25 c KWG alle notwendigen Informationen zur Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung erhoben und ausgewertet werden. Vor allem können in einem automatisierten System Prüfungsergebnisse und Daten dokumentiert und revisionssicher gespeichert werden und stehen damit auch in den Folgeprozessen wie z.B. dem Risikocontrolling oder für eine Scorecard-Erstellung bzw. -Validierung zur Verfügung.

Automatisierte Antragsprozesse bieten Leasingunternehmen die ideale Grundlage, jederzeit auf wirtschaftliche Änderungen reagieren und die aktuellen gesetzlichen Anforderungen optimal umsetzen zu können. Nicht zuletzt geht mit einer gut durchgeführten Automatisierung auch immer eine Prozessoptimierung einher. Entscheidungen im Antragsprozess können zuverlässiger gefällt und Ausfallrisiken deutlich gesenkt werden. Es bleibt mehr Zeit für qualitativ hohe, strategische Arbeit. Die Vorteile der systemgestützten Prozessoptimierung bringen denjenigen Unternehmen, die sich bereits mit dem Thema beschäftigen, schon heute maßgebliche Wettbewerbsvorteile.

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KTG Agrar auf der 9. SCC

Von Rainer Kreutz | 13.September 2011

Am Dienstag, 30. August 2011, stellte sich die KTG Agrar AG (WKN: A0DN1J) auf der größten unabhängige Investorenkonferenz für den börsennotierten Mittelstand in Deutschland, der 9. SCC_ Small Cap Conference der DVFA, in Frankfurt vor. Die KTG Agrar AG ist ein deutscher Produzent von Agrarstoffen, der mit seinem Angebot zu den führenden Lieferanten Europas gehört. Das Unternehmen ist auf den Anbau von Marktfrüchten wie Getreide, Mais und Raps spezialisiert. Die Kernkompetenz des Hamburger Unternehmens ist der ökologische und konventionelle Anbau von Marktfrüchten. Des Weiteren ist das Unternehmen in der Erzeugung von Bioenergie tätig. Die KTG Agrar AG fungiert als Holdinggesellschaft der KTG-Gruppe, zu der zahlreiche größere und kleinere Agrarunternehmen gehören. Diese werden von der Holdinggesellschaft durch zentrale Marketing- und Beratungsdienste unterstützt und können sich dadurch auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren und die Unternehmensproduktivität steigern.

Die KTG bewirtschaftet aktuell mehr als 35 000 Hektar Fläche, verteilt zu 28 000 Hektar auf Ostdeutschland und 7 000 Hektar auf Litauen. Ein Fünftel davon befindet sich in Besitz der Gesellschaft, während die Pachtflächen durch langfristige Verträge gesichert sind Seit 2004 stieg der Preis pro Hektar in Litauen um 400% und in Ostdeutschland um 150 % an. Der KTG-Biogas-Chef Thomas Berger, bezifferte daher die stillen Reserven, die darauf zurückgehen, dass die Ländereien des Unternehmens zum Buchwert in den HGB-Bilanzen stehen, auf rund 30 Mill. Euro. Die KTG Agrar profitierte davon, dass Anleger aus Angst vor Inflation verstärkt Ackerland gekauft haben.

Durch den Erwerb der Frenzel Tiefkühlkost und der Ölmühle Anklam soll die Wertschöpfungskette verlängert werden. Insbesondere der Bio-Tiefkühlmarkt sei ein attraktiver Wachstumsmarkt, und man verfüge über die Erfahrung und die Kontakte, diesen Markt erfolgreich zu besetzen. Es gibt nach Berger derzeit keinen Händler, der Biolebensmittel tiefgefriert und veräußert. Schon 2012 soll der neue Geschäftsbereich „Lebensmittelproduktion“ einen guten Ergebnisbeitrag liefern.

Der Konzern erwirtschaftet mit seinem „alten“ Standbeinen, dem konventionellen und dem ökologischen Fruchtanbau, weiterhin gute Geschäfte. Im Jahr 2010 erzielte die KTG im ökologischen Anbau einen Umsatz von 7,1 Mio. EUR und im konventionellen Anbau einen Umsatz von 21,5 Mio. EUR. In dem neuen Sektor, Energieproduktion/Biogas, wurde ein Umsatz von 14,2 Mio. EUR erzielt. Es wurde ein Konzernergebnis von 2,4 Mio. EUR erwirtschaftet. Das Ziel der KTG Agrar AG ist es bis 2015 einen Cash Flow von 50 Mio. EUR zu erreichen.

Die Gesamtleistung im ersten Halbjahr 2011 stieg von 27,3 Mio. Euro um 69 Prozent auf 46,1 Mio. Euro. Der Umsatz legte sogar um 165 Prozent auf 27,1 Mio. Euro zu. Wie KTG Agrar weiter ausführte, haben zu der positiven Entwicklung im ersten Halbjahr alle Geschäftsfelder beigetragen. Hauptwachstumstreiber war insbesondere der Sektor: Energieproduktion/Biogas. Die Erlöse aus dem Verkauf des umweltfreundlichen Stroms und der Wärme nahmen von 6,5 Mio. Euro um 75,4 Prozent auf 11,4 Mio. Euro zu. Die KTG Agrar will nach eigenen Angaben weiterhin "massiv" in diesem Bereich investieren. Zu den 16,5 Megawatt Biogasanlagen, die das Unternehmen bereits am Netz hat, sollen zunächst weitere 14,5 Megawatt kommen, die bereits im Bau sind. Darüber hinaus sind noch mehr Anlagen in der Planungs- und Genehmigungsphase. Mehr als 45 Millionen Euro an Umsätzen sollen mittelfristig erreicht werden, das entspricht dem gesamten Jahresumsatz 2010, so KTG-Biogaschef Thomas Berger.

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“Mister DAX” sieht Schuldenschnitt voraus

Von Dr. Oliver Everling | 12.September 2011

Hätte Josef zur Geburt Jesu ein Sparbuch bei einer “Judäischen Volksbank” über nur einen einzigen Euro mit einem Zinssatz von 5 % eröffnet und weder den Euro, noch die aufgelaufenen Zinsen und Zinseszinsen jemals abhoben, würde sich sein Guthaben heute, 2011 Jahre später, auf rund 4.089.596.209.829.360.000.000.000.000.000 Billionen € belaufen.

“Der ganze Mond, die ganze Weltkugel aus purem Gold würden nicht ausreichen, um eine solche Geldsumme auszuzahlen”, sagt Dirk Müller, bekannt als “Mister DAX”, beim MontagsMeeting im eff Europäisches Finanz Forum e.V. (http://www.eff.de/) in Frankfurt am Main vor mehr als 150 Teilnehmern aus der Bank- und Finanzwirtschaft.

Müller sprach zum Thema “Schulden – Geld – Schuldgeld”. Verluste abscheiden, den Trend bis zum Ende spielen, richtige Positionsgröße, Stops einsetzen und “heiße Nachrichten” ignorieren – so das Fazit von Müller, der seine Anlageempfehlungen unter der Marke “Cashkurs” verbreitet (http://www.cashkurs.com/).

Müller gibt zu denken, dass die Geschichte der Menschheit von Schuldenschnitten gekennzeichnet sein, denn niemand könne einen Euro über Jahrtausende hinweg mit 5 % verzinsen, wie sein Beispiel von Josef zeige. Müller erwartet daher auch für die Euroschulden tiefe Einschnitte, die zu einer Umverteilung führen würden.

Müller glaubt, dass nur von den “Reichen” zu den “Armen” umverteilt werden könne. Nur eine Minderheit profitiere von den stets weiter auflaufenden Zinsen und Zinseszinsen, die von einer Mehrheit erwirtschaftet werden müsse. “Der Bürger heißt Bürger, weil er für die Schulden seines Staates bürgt”, scherzt Müller.

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