Profiteure des kräftigen Digitalisierungsschubs
Von Dr. Oliver Everling | 18.November 2022
Die Transaktion steht noch unter Finanzierungsvorbehalt, der sich zeitnah erledigen soll: RNT Rausch, Anbieter von Server- und Speicherlösungen, gibt eine Vereinbarung über die Transaktion und somit den Reverse-IPO mit der Securize IT Solutions AG bekannt. Das Unternehmen macht nach Abschluss der Transaktion damit einen wesentlichen Teil der an der Börse München notierten Securize-Aktie (ISIN DE000A2TSS58) aus.
Die Transaktion wurde von der Securize IT Solutions AG strukturiert, die mit Christian Damjakob (Vorstand) und Andreas Empl (Aufsichtsratsvorsitzender) große Erfahrung in der erfolgreichen Umsetzung solcher Unternehmenstransaktionen aufweist. Georg Paschwitz von der Deutschen Mergers & Acquisitions in Düsseldorf fungierte als exklusiver Placement Agent und begleitete RNT Rausch bei den Verhandlungen.
Für RNT ist dies ein weiterer Schritt im Ausbau seiner Unternehmensstrategie. Der Ettlinger Technologiepionier entwirft zukunftssichere Server- und Storage Solutions, die hybride Lösungen ermöglichen, um KMUs, Unternehmen, Rechenzentren und Service Provider auf der ganzen Welt fit für die Digitalisierung zu machen. Dafür bietet RNT ein umfangreiches Portfolio maßgeschneiderter Produkte und Dienstleistungen, die Kunden helfen, Sicherheit, Flexibilität, Skalierbarkeit und Nachhaltigkeit zu verbessern.
Sebastian Nölting, CEO von RNT sagte: “Mit dem Börsengang schlagen wir ein neues Kapitel in der Geschichte unseres Unternehmens auf. Dieser Schritt gibt uns die Möglichkeit, unser Wachstum nachhaltig zu beschleunigen und führend auf dem Server and Storage Solution-Markt zu werden. Wir freuen uns darauf, gemeinsam mit Securize die weitere Skalierung und Internationalisierung voranzutreiben.”
Securize bietet vom cloud-basierten Arbeitsplatz bis zur intelligenten Big Data-Analyseplattform Lösungen und Services im Bereich Secure Data und Cloud Computing. Dazu gehört auch der speziell für größte Cybersicherheit entwickelte SCWP (Swiss Cloud Workplace), ein virtueller Arbeitsplatz, der bereits erfolgreich bei Unternehmen in Deutschland und der Schweiz Einsatz findet. Das Münchner Unternehmen erweitert mit der Übernahme seine Geschäftstätigkeit zum Hardware-, Software- und Serviceanbieter für Cloud- und Unternehmens-IT-Systeme.
„Wir haben ein Unternehmen gesucht, dass selbst wachstumsstark ist, Cloud und Cyber Security als Kompetenz besitzt und zudem durch eine gefestigte Führung überzeugt. RNT war der ideale Kandidat. Die RNT Rausch GmbH ist einer der Profiteure des kräftigen Digitalisierungsschubs, der gerade erst begonnen hat und lange Zeit anhalten wird. Wir sind
stolz, dass wir als Securize IT Solutions AG die RNT-Gesellschafter von unserem Modell überzeugen konnten. Gemeinsam mit dem RNT-Management werden wir gezielt den bestehenden technologischen Vorsprung halten und ausbauen – und als Konzern in Deutschland und der Schweiz das Geschäftsvolumen deutlich vergrößern durch Zusammenbringen der jeweiligen Stärken und Ausnutzen unseres gemeinsamen Kundenpotenzials“, so Christian Damjakob, Vorstand der Securize IT Solutions AG.
Der Reverse-IPO wird keinen Wechsel in der Führung von RNT mit sich bringen. Vielmehr sieht die Vereinbarung vor, dass Sebastian Nölting im Rahmen der Transaktion zukünftig zur Geschäftsführung der RNT Rausch GmbH, auch als Vorstandsmitglied bei Securize fungiert. RNT-Mitgesellschafter Manfred Schwarztrauber bleibt auch weiterhin an Nöltings Seite. Gemeinsam werden sie ca. 34% der Securize-Aktien halten.
“Es war eine aufregende Reise. Nach mehr als einem Dutzend Gesprächen mit potenziellen Kandidaten sind wir sicher, in Securize IT Solutions den passenden Partner gefunden zu haben, der uns die Freiheit gibt, weitere innovative Speichertechnologien zu entwickeln und RNT als deutschen Mittelständler in die breitere Öffentlichkeit zu führen”, berichtete Nölting weiter. “Damit steht dem kontinuierlichen Ausbau einer Service-basierten Infrastruktur durch die Zusammenführung beider Expertisen nichts mehr im Wege.”
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Erfolgsfaktor Resilienz: Wege zur krisenfesten Kapitalanlage
Von Dr. Oliver Everling | 17.November 2022
Resilienz ist das Schlagwort der Stunde. Dies gilt auch für professionelle Anleger, die mit dem Aufeinandertreffen von Stagflation, einer zunehmend restriktiven Geldpolitik und wachsenden geopolitischen Risiken äußerst widrige Bedingungen an den Märkten vorfinden. Wie Resilienz in der Kapitalanlage gelingt, darüber sprachen die Experten von FERI mit hochkarätigen Gästen auf der 35. FERI Tagung vor mehr als 100 institutionellen Investoren. „Eine resiliente Anlagestrategie erkennt Chancen und begrenzt Risiken, die in Krisen und strukturellen Umbrüchen liegen. Dafür braucht es einen aktiven Multi-Asset Ansatz, der über herkömmliche Formen der Diversifikation hinausgeht“, sagte Carsten Hermann, Geschäftsführer FERI Trust GmbH.
Mit Blick auf die Konjunktur und die Kapitalmärkte machte Axel D. Angermann, Chef-Volkswirt der FERI-Gruppe, deutlich, dass das Jahr 2023 für Investoren weiterhin herausfordernd und komplex bleibe: „In Europa erwarten wir mit Sicherheit eine Rezession, in den USA mit signifikanter Wahrscheinlichkeit. Chinas Wachstumsdynamik wird vorerst gedämpft bleiben. Die Inflationsraten sinken zwar, aber das 2-Prozent-Ziel der Notenbanken wird vorerst nicht erreicht. Insgesamt bewegen wir uns weiterhin in einem stagflationären Umfeld“.
Marcus Zasada, Leiter Portfolio Management FERI Trust GmbH, zeigte sich dennoch zuversichtlich, dass das Anlagejahr 2023 besser werden könne als das laufende Jahr. „Die Märkte erwarten ein baldiges Ende der Zinserhöhungen durch die amerikanische Notenbank, das könnte Aktien Auftrieb geben. Außerdem sehen wir, dass sich die Bewertungsrelationen unter anderem in Europa deutlich verbessern“. Hinzu komme, dass Anleihen aufgrund fast durchgehend positiver Renditen wieder stärker gefragt sein dürften. Gerade angesichts der zu erwartenden anhaltend hohen Volatilität an den Märkten blieben alternative Anlagemöglichkeiten im Fokus. Beispielhaft führte Zasada dafür Relative Value basierte Hedgefonds-Strategien an.
Thomas Gerner, Direktor Portfolio Management FERI Trust GmbH, erläuterte, dass eine Erweiterung der faktorbasierten Anlagestrategien erforderlich sei, um die neue Wirklichkeit an den Finanzmärkten besser abbilden zu können. Faktoren, die in Zukunft stärker beachtet werden sollten, seien etwa die Auswirkungen von Rohstoffmärkten und Währungsrisiken auf Unternehmen, die Kapitalstruktur von Emittenten zur Ermittlung der Zins- und Inflationsrisiken sowie die geografische Exponierung. So könne eine tiefere systematische Verzahnung von Makro- und Mikroebene bei der Aktienauswahl erreicht werden.
Prof. Friedrich Heinemann vom ZEW Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung verdeutlichte am Beispiel der Europäischen Währungsunion, dass auch auf supranationaler Ebene Anpassungsmechanismen weiterentwickelt werden müssten, um das Finanzsystem insgesamt resilienter zu machen: „Die Zinswende birgt enorme Risiken insbesondere für die Euro-Staaten, bei denen hohe Schuldenstände mit einer schwachen Wirtschaft einhergehen. Finden Länder wie Italien nicht den Weg zu mehr Wachstum, droht eine neue Euro-Schuldenkrise“.
Was das Resilienz-Prinzip über die ökonomische Sphäre hinaus grundsätzlich ausmacht, erläuterte Markus Brunnermeier, Professor für Volkswirtschaft an der Princeton University und Buchpreisträger zum Thema Resilienz, der bei der FERI Tagung live aus den USA zugeschaltet war. „Es geht nicht einfach darum, Risiken zu vermeiden oder zu minimieren. Gefragt ist vielmehr ein Gesellschaftsvertrag, der Resilienz sichert, etwa indem der Staat die Bürger in Krisenzeiten aufklärt und so kommuniziert, dass mögliche Gefahren gar nicht erst hochkommen“, sagte Prof. Brunnermeier. Dies beinhalte die Befolgung sozialer Normen und das bewusste Nutzen von Marktmechanismen. Offene Gesellschaften seien zudem besser in der Lage, Resilienz zu entwickeln als autoritär geführte, wie Brunnermeier an vielen Beispielen erläuterte.
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FERI sieht neue Chancen auf Kapitalerhalt
Von Dr. Oliver Everling | 17.November 2022
Der perfekte Sturm an den Kapitalmärkten hat zu einigen Schocks und auch zu einer hohen Inflation geführt, sagt Marcel Renné, Vorstandsvorsitzender der FERI Gruppe anlässlich der 35. FERI Tagung in Bad Homburg. Die neue Weltordnung zwingt zum Überdenken der Anlagestrategien. 2022 gab es den schärfsten Einbruch bei den amerikanischen 10jährigen Anleihen, den US Treasuries, seit 1788. Es war für Anleger mit Investments in diesen Anleihen das schlechteste Jahr seit mehr als zwei Jahrhunderten. „Unsere Multi-Asset-Strategien basieren auf langfristigen Allokationen und liefern einen sinnvollen Beitrag zur Diversifikation“, macht er klar.
Carsten Hermann, Geschäftsführer und Leiter Investment Management der FERI Trust GmbH, diskutiert mit Experten der FERI, Marcus Zasada, Leiter Portfolio Management, und Axel Angermann, Chef-Volkswirt, über den Performance-Überblick. Marcus Zasada zeigt auf, dass sowohl Aktien als auch Renten keinen sicheren Hafen geboten hätten. Die sonst als „sicher“ geltenden Rentenpapiere hätten ebenfalls gelitten. Die Rohstoffpreisentwicklung war die fast einzige Ausnahme.
Die Rohstoffpreise werden nicht einfach sinken, aber ihr Beitrag zur Inflation werde im Zeitablauf geringer, kündigt Axel Angermann an. Angebotsengpässe werden geringer, sieht der Chef-Volkswirt. Die Inflation werde spürbar sinken, aber keineswegs auf 2 %. Bis Ende des Jahres 2022 bleiben die USA bei mindestens 7 % Inflation, rechnet Axel Angermann aus. Im nächsten Jahr könne es bis 3 % heruntergehen.
Die Notenbanken hätten mit Verzögerung, aber deutlich reagiert. Der Zinserhöhungszyklus sei noch nicht vorbei. Die FED könne möglicherweise auch über die 5 % hinausgehen, dies würde es ihr aber auch erlauben, im nächsten Jahr auch die Zinsen wieder zu senken. Der gegenwärtige Status der USA sähe robust aus, immer noch im positiven Bereich, wenn auch die Hausverkäufe nach unten gehen, weil sich die hohen Zinsen bemerkbar machen.
Eine hohe Zahl offener Stelle würde sich selbst bei Abkühlung des Arbeitsmarktes nicht sofort in einer hohen Arbeitslosigkeit niederschlagen. Die Notenbank hebt die Zinsen an, die Inflation geht herunter und die Welt kehre zum Zustand vor der Corona-Krise zurück – „das wäre ein Szenario, was wir für wenig wahrscheinlich halten“, so Axel Angermann.
Szenario 1 ist für die FERI eine abwartende FED mit vorerst keiner Senkung der Zinsen. Eine taubenhafte FED wäre Szenario 2, eine falkenhafte Szenario 3. Die BIP-Entwicklung bleibe in jedem Fall schwach, der Zeitpunkt einer Rezession bleibe unklar. Wichtigster Punkt sei, dass die Geldpolitik der FED zunehmend restriktiv wurde und realwirtschaftliche Wirkung mit Zeitverzögerung zeige.
Marcus Zasada zeigt auf, wie das „Makrobild“ verdichtet werden und zu Anlageentscheidungen geführt werden muss. Arbeitsmarkt, Lohnstückkosten, Energie- und Rohstoffpreise und Inflationsdynamik seien die wichtigen Stichworte, denen bei der Frage nachgegangen werden muss, wie die Notenbank reagieren werde. „Die ganz restriktive Haltung geht schon ein stückweit zurück“, sagt Marcus Zasada.
25 % bis 30 % Verluste habe man in Rezessionen immer wieder an den Aktienmärkten gesehen. Die ständige Liquiditätszufuhr habe während der Corona-Krise ja die Kurse nach oben getrieben. Der Gewinnrückgang preise aber noch keine Rezession ein, warnt Marcus Zasada. Die Gewinndynamik habe abgenommen, aber in den KGVs sei noch nicht abgebildet, dass die Unternehmen mit einem scharfen Gewinneinbruch zu rechnen hätten.
Die Corona-Prämie sei klar abgebaut, insofern sehe man nun eine historisch neutrale Bewertung. Wenn ein Zins-Peak zu sehen wäre, könne es zu einer Trendwende kommen. Die Margen seien stabil oder ansteigend, wenn man die Sektoren Health Care, Cons Staples, IT und Energy betrachte.
Der Blick auf China zeige vorerst eine anhaltend schwache Wirtschaftsentwicklung. Die Inflation ist vergleichsweise niedrig, allerdings haben die Produzentenpreise starke Schwankungen gesehen. Das offizielle Wachstumsziel werde deutlich verfehlt. Die Notenbank hätte aufgrund der niedrigen Inflation eigentlich den Spielraum, stimulierend zu wirken. China exportiere derzeit eher deflatorische Effekte in die Weltwirtschaft, was natürlich positiv zu beurteilen sei. China werde mit hoher Wahrscheinlichkeit zu einem Gegenstand zunehmender Konflikte und Risiken. In der chinesischen Führung sei das Risiko von Politikfehlern gestiegen, warnt Axel Angermann.
Marcus Zasada würde China nicht einfach mehr über einen Index kaufen. Strategische Allokationen mit einem Portfolioanteil in China seien erst einmal weniger im Fokus, aber selektive Investments können dennoch sinnvoll sein. Der Markt insgesamt sei deutlich skeptischer zu sehen.
Axel Angermann skizziert, wie Inflationsdruck, Ukrainekrieg und starker Dollar in unterschiedlichem Maße die Emerging Markets belasten. Indonesien, Indien, Korea oder Thailand seien stark von der Entwicklung in China abhängig.
Für alle Coupon-Sammler skizziert Marcus Zasada eine gute Nachricht: Durationen von 3, das habe dann praktisch keine Effekte mehr, so könne man mit Kurzläufern realen Kapitalerhalt erzielen. Hohe Bonitäten zeigten kurzfristige Gewinnmöglichkeiten. Am Rentenmarkt gäbe es insofern durchaus noch einen Weißen Ritter.
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Wachsender Einfluss in Schwellenländern
Von Dr. Oliver Everling | 15.November 2022
China baut enge politische und wirtschaftliche Beziehungen zu den energie- und rohstoffreichen Ländern des „Globalen Südens“ als Basis für die Versorgung der eigenen Wirtschaft weiter aus. Dies zeigt die aktuelle Studie „Chinas globales Powerplay: Wie China seine eigene wirtschaftlich-technologische Hemisphäre erschafft”, mit der das FERI Cognitive Finance Institute die Reihe seiner China-Analysen unter Mitwirkung renommierter China-Experten fortsetzt.
„Die chinesische Doktrin nationaler Größe und wirtschaftlicher Autarkie wird den Systemkonflikt zwischen China und dem Westen in den kommenden fünf bis zehn Jahren deutlich verschärfen und die Aufspaltung der Weltwirtschaft weiter vorantreiben“, erklärt Dr. Heinz-Werner Rapp, Gründer und Leiter des FERI Cognitive Finance Institute.
China konzentriere seit längerem seine Außenwirtschaftspolitik auf den vom Westen vernachlässigten „Globalen Süden“ und habe sich damit eine realistische Option für eine „asymmetrische Entkopplung“ von der westlichen Wirtschaftshemisphäre geschaffen. „China will in Zukunft so wenig wie möglich auf Lieferanten des US-Bündnissystems angewiesen sein. Umgekehrt soll der Rest der Welt weiter abhängig von China bleiben. Im Konfliktfall könnte man so westliche Sanktionen ins Leere laufen lassen“, sagt Prof. Sebastian Heilmann, Inhaber des Lehrstuhls für Politik und Wirtschaft Chinas an der Universität Trier und Verfasser der Studie.
Auch habe China es frühzeitig verstanden, seine Rohstoff- und Energielieferanten zu diversifizieren, um Abhängigkeiten zu vermeiden. Stellvertretend hierfür stehe etwa die chinesisch-russische Energiepartnerschaft, die China eindeutig zum eigenen Vorteil organisiert habe. In vielen Schwellenländern sei China heute mit Abstand wichtigster Ausrüster für Informations-, Telekommunikations-, Datenzentren- und Sicherheitstechnologien. Damit nehme Peking in vielen Ländern Asiens, Afrikas und Lateinamerikas dominanten Einfluss auf Infrastruktur und Geschäftsmodelle. Besonders in Afrika habe China seine Interessen tief verankert. „Die chinesische Regierung investiert in das Entwicklungspotential Afrikas und setzt darauf, dass der Kontinent zum Niedrigkosten-
Parallel zum strategischen Ausbau einer eigenständigen Hemisphäre wolle China das „Große Wiedererstarken der chinesischen Nation“ durch eine „Wiedervereinigung“ mit Taiwan untermauern. Die unverhüllten Drohungen Xi Jinpings, den Inselstaat notfalls mit Gewalt einzunehmen, seien als klare Kampfansage an die USA und ihre Bündnispartner zu verstehen. Sollte der Konflikt militärisch eskalieren, sei mit massiven Folgen für die Weltwirtschaft zu rechnen.
Die im Kriegsfall gegen China verhängten Wirtschafts- und Finanzsanktionen würden alle Handelspartner treffen und zu wirtschaftlichem Chaos führen. Taiwan sei zudem der weltweit wichtigste Produzent von High-End-Halbleitern, was im Konfliktfall die Versorgung mit den systemrelevanten Bauteilen gefährde. „Das Dominanzstreben Chinas und der zunehmende staatliche Dirigismus erhöhen die Risiken für Anleger. Das Land verliert unter diesen Vorzeichen deutlich an Anziehungskraft für globale Investoren“, sagt Dr. Heinz-Werner Rapp, Gründer und Leiter des FERI Cognitive Finance Institute.
Die Studie „Chinas globales Powerplay: Wie China seine eigene wirtschaftlich-technologische Hemisphäre erschafft” ist beim FERI Cognitive Finance Institute erschienen. Sie steht zum Download unter Content Center | FERI (feri-institut.de) zur Verfügung.
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Erster internationaler Online-Marktplatz für Gewerbeimmobilien
Von Dr. Oliver Everling | 14.November 2022
Ein führender Anbieter von Online-Immobilienmarktplätzen, Informationen und Analysen auf den Gewerbe- und Wohnimmobilienmärkten, hat LoopNet, den weltweit größten Marktplatz für Gewerbeimmobilien, auf dem britischen Markt eingeführt. Der Start markiert die Schaffung des weltweit ersten internationalen Online-Marktplatzes für Gewerbeimmobilien, der es Mietern, Maklern und Investoren ermöglicht, über eine einzige Plattform auf Immobilien zuzugreifen, die in mehreren Ländern zum Kauf und zur Miete verfügbar sind.
Vor seiner Einführung in Großbritannien vermarktete LoopNet ausschließlich US-amerikanische und kanadische Gewerbeimmobilien an eine internationale Kundschaft von Käufern und Mietern. Die Integration von Zehntausenden von britischen Immobilienangeboten in den Marktplatz wird den globalen Zugang zum britischen Gewerbeimmobilienmarkt mit einem geschätzten Wert von 1,5 Billionen £ freischalten, was Maklern, Investoren, potenziellen Nutzern und Eigentümern von Gewerbeimmobilien zugute kommt.
Mit über 11 Millionen Einzelbesuchern pro Monat wird LoopNet britischen Nutzern eine beispiellose Präsenz gegenüber potenziellen Investoren und Mietern bieten und die Reichweite jedes Eintrags erheblich vergrößern, indem es erfolgreich relevante lokale und globale Zielgruppen erfasst. LoopNet wird von 93 % der Fortune-100-Unternehmen verwendet und hat erhebliche Investitionen in das Suchmaschinenmarketing (SEM) von Google sowie in andere Marketingarten getätigt, was nach eigenen Angaben zu einem höheren Verkehrsaufkommen auf der Plattform und effizienteren Ergebnissen für den Endbenutzer geführt hat.
Vor der Einführung von LoopNet wurde der britische Markt von Realla bedient, einem Unternehmen der CoStar-Gruppe und dem führenden britischen Marktplatz für gewerbliche Immobilien, der nun in LoopNet integriert wurde, wodurch der Zugang zu zusätzlichen Kapitalpools, einer größeren Anzahl von Angeboten und ein hochkarätiges internationales Publikum ermöglicht wurde. Vor der Integration hatte Realla durchschnittlich 734.000 monatliche Besucher, die nun durch den zusätzlichen Traffic, der durch LoopNet generiert wird, erheblich gesteigert wird. Dadurch soll der erwartete LoopNet-Traffic ab dem ersten Tag der Einführung auf fast 12 Millionen monatliche Benutzer steigen.
Da 88 % der gewerblichen Immobiliensuchen derzeit online initiiert werden – die Marktteilnehmer wollen Zeit und Geld sparen -, bietet LoopNet eine ausgeklügelte Technologie, die es Maklern, Mietern und Investoren ermöglicht, Besichtigungen online durchzuführen und von aktuellen Preisen und Informationen zu profitieren. Die durch LoopNet ermöglichte Transparenz kommt allen Benutzern zugute, ermöglicht ihnen Einblicke in den Markt aus erster Hand und stellt Marktteilnehmern ein nützliches Benchmarking-Tool zur Verfügung – ein wesentliches Merkmal für diejenigen, die im heutigen volatilen Marktumfeld Geschäfte tätigen.
Andy Florance, Gründer und Chief Executive Officer der CoStar Group, sagte: „Die britische Einführung von LoopNet, unserem führenden Marktplatz für Gewerbeimmobilien, ist ein wichtiges Element der laufenden strategischen internationalen Expansionsbestrebungen der CoStar Group. Nachdem wir über CoStar und Realla eine starke Beziehung zu unserem britischen Kundenstamm aufgebaut haben, freuen wir uns, unseren britischen Benutzern Zugang zum internationalen Markt bieten zu können, was ihre Sichtbarkeit und Reichweite erheblich steigern wird. Angesichts des steigenden Auslandsinteresses an britischen Gewerbeimmobilien aufgrund des attraktiven Wechselkurses hätte die Einführung von LoopNet zu keinem besseren Zeitpunkt erfolgen können, wodurch Tausende von britischen Marktteilnehmern von den Vorteilen der globalen Präsenz profitieren konnten. LoopNet wurde schnell zum Branchenführer für kommerzielle Marktplätze in den USA, und wir sind optimistisch, was seine Aussichten in Großbritannien angeht, wo es der einzige Marktplatz ist, der Zugang zu einem so großen globalen Publikum bietet, was Maklern, Mietern, Eigentümern und Investoren direkt zugute kommt. ”
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Bonität einfach per WhatsApp
Von Dr. Oliver Everling | 9.November 2022
Experian India ist eines der führenden Datenanalyse- und Entscheidungsunternehmen und das erste Kreditbüro, das in Indien gemäß dem Credit Information Companies (Regulation) Act von 2005 lizenziert wurde.
Nun hat Experian India einen Dienst angekündigt, der es indischen Verbrauchern ermöglicht, ihre Kreditwürdigkeit auf WhatsApp zu überprüfen. Das soll kostenlos ermöglicht werden – das erste Mal, dass eine Kreditauskunftei in Indien einen solchen Service anbietet. Verbraucher können jetzt regelmäßig ihre Experian-Kreditauskünfte einsehen und ihr Kreditportfolio einfach überwachen.
Die Initiative bietet eine schnelle, sichere und bequeme Möglichkeit, überall und jederzeit auf die Experian-Kreditauskunft zuzugreifen. Verbraucher können ihre Experian-Kreditauskunft überprüfen, Unregelmäßigkeiten nachverfolgen, Betrug sofort erkennen und ihre Kreditwürdigkeit rekonstruieren, wodurch sie die Kontrolle über ihr Kreditprofil erlangen.
Da Indien mit 487,5 Millionen Nutzern die weltweit größte Anzahl von WhatsApp-Nutzern hat, ist der WhatsApp-Messaging-Dienst für indische Verbraucher ein fester Bestandteil des täglichen Lebens.
Neeraj Dhawan, Country Manager, Experian India, sagt: „Dies ist ein bedeutender Meilenstein in der Mission von Experian, Daten für die Bonität zu nutzen. Wir möchten, dass Verbraucher einfachen Zugang zu Kreditinformationen erhalten und ein stärkeres Kreditökosystem in Indien aufbauen. Als erstes Kreditbüro in Indien, das einen solchen Service anbietet, zeigt es unser Engagement, die finanzielle Inklusion in Indien voranzutreiben. Wir bei Experian glauben, dass jeder Verbraucher Zugang zu fairen und erschwinglichen Krediten verdient. Indem sie ihre Kreditwürdigkeit kostenlos über WhatsApp überprüfen können, können indische Verbraucher in Echtzeit auf ihre Kreditinformationen zugreifen, was ihnen hilft, fundierte Kreditentscheidungen zu treffen, gute Finanzgewohnheiten einzuführen und die Vorteile einer guten Kreditwürdigkeit zu genießen – was sie befähigt, ihre finanzielle Gesundheit zu verbessern und ihr Leben zu verändern.“
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Weng Fine Art sieht Ziel erreicht
Von Dr. Oliver Everling | 7.November 2022
Nachdem der Weng Fine Art AG (WFA) bisher im Rahmen des Erwerbsangebotes bereits 22.464 Aktien der artnet AG (Artnet) angedient worden sind, wird die Gruppe, zusammen mit der mit ihr verbundenen Rüdiger K. Weng A+A GmbH, mit mindestens 1.532.464 (26,86 %) Aktien noch im November größter Anteilseigner der Artnet werden. Somit löst die WFA, nach Vollzug des Erwerbsangebotes, den bisher führenden Aktionär der Artnet, die Galerie Neuendorf AG, ab. Damit hätte die WFA das wichtigste Ziel ihres Erwerbsangebotes erreicht.
Die WFA sieht Artnet als ein für sie sehr wichtiges strategisches Investment für den digitalen Teil des Kunstmarktes, das ihr in den nächsten Jahren helfen wird, im Kunst-eCommerce wesentliche Schritte zu tätigen. Die Verwaltung der WFA geht davon aus, dass Artnet in einem völlig neuen Setup eine herausragende Position im Kunstmarkt erreichen und dabei zukünftig auch sehr profitabel arbeiten kann.
Die Stellungnahme der Verwaltung der Artnet AG vom 28.10.2022, in der das Kaufangebot der WFA von 7,20 EUR als „unzureichend“ qualifiziert worden ist, stieß bei der WFA auf Irritation, nachdem Hans Neuendorf selbst in den letzten Wochen mehrere Verkäufe von Artnet-Aktien zu Kursen deutlich unter diesem Preis an der Börse getätigt hat.
Die Gesellschaft will das Ergebnis des Erwerbsangebotes nach Ablauf der Annahmefrist veröffentlichen und dann auch sukzessive über ihr weiteres Vorgehen bei Artnet informieren.
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Valide Daten: Kein Bonus, sondern das Fundament für erfolgreiches Maklergeschäft
Von Dr. Oliver Everling | 7.November 2022
Smart InsurTech treibt seit rund zwei Jahren die Validierung der Versicherungsbestände auf seiner Plattform SMART INSUR voran. Zum 31. Oktober 2022 überstieg der validierte Vertragsbestand mit 1,07 Mrd. Euro Jahresnettoprämie die wichtige Marke von einer Milliarde Euro. Die Datenvalidierung beinhaltet Abgleich und Prüfung der Vertragsdaten von angebundenen Maklerunternehmen und Vertriebsorganisationen mit den Informationen der Versicherer. Daraus resultieren konsolidierte, valide Daten, die für die Entwicklung datengetriebener Geschäftsmodelle essentiell sind.
„Wir freuen uns sehr, dass wir einen wichtigen Meilenstein erreicht haben, um Daten nutzbar zu machen“, berichtet Marcus Rex, Chief Sales Officer Insurance Market der Hypoport SE und Mitglied im Executive Committee der Smart InsurTech AG. „Denn nur mit sauberen Datenbeständen ist die Automatisierung von Prozessen möglich. Und nur mit aktuellen Daten können verbraucherzentrierte Angebote entwickelt werden.“
Während der validierte Bestand nun bei mehr als einer Milliarde Euro Jahresnettoprämie liegt, beträgt das gesamte Volumen der migrierten Versicherungsbestände im Oktober bereits 3,78 Mrd. Euro Jahresnettoprämie. Da die Smart InsurTech AG aus einer Vielzahl eigenständiger Unternehmen entstanden ist, werden die Versicherungsbestände der erworbenen Unternehmen sukzessive auf die Versicherungsplattform SMART INSUR überführt.
Valide Daten sind – gerade mit Blick auf Herausforderungen wie Digitalisierung, Kundenzentrierung und regulatorische Anforderungen – dabei die Voraussetzung für den Erfolg der plattformnutzenden Maklerunternehmen. Sie gewährleisten eine vollumfängliche Sicht auf die Versicherungsnehmer. Konsolidierte Daten ermöglichen darüber hinaus eine optimierte Vertragsdatenverwaltung mit schneller Dokumentensuche, verbesserte Prozesse im Provisions-Clearing sowie eine intelligente Prozesssteuerung und Verbesserungen von der korrekten Zuordnung bis hin zur automatischen Prozessauslösung bei geänderten Daten.
„Wir haben bei der Validierung der Bestände nun einen wichtigen Zwischenschritt erreicht“, hält Rex fest. „Aber vor uns liegt auch noch ein gutes Stück des Weges. Die Arbeit an der Datenqualität ist dabei eine gemeinsame Aufgabe. Maklerunternehmen sollten regelmäßig die Versicherungsdaten ihrer Kunden überprüfen und aktualisieren. Dies schafft die Grundlage für valide Daten.“
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EVERLING.DE für Award nominiert
Von Dr. Oliver Everling | 7.November 2022
Ganz ohne unser Zutun ist unser Blog „everling.de“ wieder einmal für einen Award vorgeschlagen worden: Unser Blog ist für den „Smeil 2022″ nominiert, und zwar durch Leser/Dritte. Während sich andere Blogs „selbst“ vorschlagen – das ist erlaubt und auch in Ordnung -, kommt die Nominierung für everling.de von außen.
„Die Nominierung wurde von uns angenommen“, berichten Christian Drastil, Josef & Jonathan Chladek und das Börse Social-Network-Team sowie die Partner VBV, S Immo und wikifolio.com.
Das Uservoting für den „VBV Smeil Alps 2022″ ist bereits eröffnet, Abstimmung unter http://boerse-social.com/smeil/vote ab sofort möglich.
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Nachhaltigkeit bringt Demokratie in Bewegung
Von Dr. Oliver Everling | 4.November 2022
„Unser Papier soll die Gründe darlegen,“ heißt es in einem Abstract zum Cluster „Nachhaltigkeit und Demokratie“ der German-Baltic Conference Riga 2022, „warum wir demokratische Systeme in Europa stärken müssen, um angemessenere Entscheidungsprozesse in der Klimapolitik zu erreichen. Wir konzentrieren uns insbesondere auf die Jugend; nicht nur, weil dieses Papier das Ergebnis einer Jugendkonferenz ist, geschrieben von Gymnasiasten und Studenten, sondern auch, weil wir behaupten, dass die Jugendpartizipation in Bezug auf Inklusion, Interesse und Möglichkeiten in der Politik fehlt.“
Während die repräsentative Demokratie die Partizipation älterer Generationen begünstigt, sind jüngere Generationen stärker von der Klimakrise betroffen. „Diesem Ungleichgewicht wollen wir entgegenwirken. Unser Ziel ist es, politische Instrumente für jüngere Generationen zu entwickeln, um ihre Meinung zu äußern, die dann von den nationalen Regierungen berücksichtigt wird.“
Dafür wird vorgeschlagen, eine Jugendbürgerversammlung zu organisieren. „Während Bürgerversammlungen (unter Beteiligung aller Altersgruppen) seit langem weit verbreitet und als wichtiges Instrument für deliberative Demokratie bekannt sind, haben wir festgestellt, dass Versammlungen, die sich insbesondere an Personen unter 30 Jahren richten, nicht häufig genutzt werden.“
Die Deutsch-Baltischen Konferenzen bringen junge europäische Führungskräfte zusammen, um „wahrhaft europäische“ Lösungen für eine gemeinsame Zukunft zu entwerfen. In vier Clustern entwickeln Jugendbotschafter Ideen, die mit Entscheidungsträgern auf regionaler, nationaler und europäischer Ebene diskutiert werden. Parallel nutzen die Partnerorganisationen des German-Baltic Youth Exchange Network (GBYEN) diese Möglichkeit, ihre grenzüberschreitenden Netzwerke auszubauen.
„Wir behaupten,“ so heßt es in dem Papier weiter zur Idee der Jugendbürgerversammlung, „dass eine solche Jugendbürgerversammlung ein ideales Instrument sein könnte, um das Bewusstsein für klimabezogene Themen zu schärfen und die Beteiligung junger Menschen an klimapolitischen Entscheidungen zu fördern. Dies ist besonders wichtig, da diese Politik in erster Linie ihr zukünftiges Leben beeinflusst und wir es daher für entscheidend halten, jüngeren Generationen die Möglichkeit zu geben, Klimapolitik zu gestalten.“
Es wir ein Modell einer Jugendbürgerversammlung vorgeschlagen, das 100 zufällig ausgewählte Teilnehmer umfasst, die die Jugend einer bestimmten Gesellschaft unter Verwendung von Quoten repräsentieren. Sie kommen über einen Zeitraum von sechs Monaten einmal im Monat zusammen, um Input von Experten einzuholen, ausgewählte Themen zu diskutieren und Kompromisse und Vorschläge zu finden. „Das Gesamtergebnis der Versammlung kann ein Gesetzesrahmen sein, der dann dem nationalen Parlament übergeben wird. Wir fordern, dass das Parlament zwar nicht verpflichtet ist, die Vorschläge anzunehmen, es aber lesen und diskutieren und eine Erklärung abgeben muss, falls ein Vorschlag abgelehnt wird.“
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