Solvent mit Handbuch Solvency II
Von Dr. Oliver Everling | 7.August 2011
Wer nicht bloß schlagwortartig in das neue Regelwerk für die Versicherungswirtschaft eingeführt werden will, wird mit dem Sammelband aus dem Schäffer-Poeschel Verlag Stuttgart fündig. Das “Handbuch Solvency II: Von der Standardformel zum Internen Modell, vom Governance-System zu den MaRisk VA” von Christoph Bennemann, Lutz Oehlenberg und Gerhard Stahl (Herausgeber, www.schaeffer-poeschel.de, ISBN 978-3-7910-2430-1) führt nicht nur kurz und bündig in Solvency II ein, sondern geht auch über die Grundlagen hinaus in Spezialthemen.
Von der Standardformel nach Solvency II, der Erörterung praktischer Fragen der Umsetzung vor dem Hintergrund der Quantitative Impact Studies (QIS) über die Anforderungen an das Governance-System von Versicherungsunternehmen und –gruppen sowie an Interne Revision sowie dem Wandel der Gruppenaufsicht bis zu den Internen Modellen nach Solvency II für einen Holding geführten Versicherungskonzern liefert das Buch die Grundlagen der Säulen I und II.
Der Einsatz der internen Modelle wird als Grundlage der Strategieentscheidungen skizziert, replizierende Portfolios sowie ökonomische Szenarien als Kern des Marktrisikomodells vorgestellt und Einzelheiten der stochastischen Risikoaggregation, der Profit and Loss Attribution sowie die Modellrisiko, seine Spezifikation und Validierung ebenso erörtert wie die wesentlichen Schritte der Vorantragsphase. Das Sammelwerk schließt mit Spezialthemen wie der Rückversicherung und Variable Annuities.
Das Verständnis und die Umsetzung der gesetzlichen Anforderungen sowie die Implementierung unter versicherungsbetriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten stehen im Vordergrund dieses Praktikerbuches, das wohl in keinem Versicherungskonzern fehlen darf, wenn Solvency II professionell umgesetzt werden soll.
Die Implikationen von Solvency auf die Ratings der Versicherungskonzerne werden in diesem Buch nicht angesprochen. Da die Umsetzung von Anforderungen der neuen europäischen Aufsicht im Vordergrund stehen, bleibt die Kriteriologie der auf Versicherungen spezialisierten Ratingagenturen wie Standard & Poor’s oder A.M. Best außen vor.
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Szenarioanalysen und Stresstests in der Bank- und Versicherungspraxis
Von Dr. Oliver Everling | 6.August 2011
Die Finanzkrise war für fast alle Banken der Fall eines in der Praxis eingetretenen “Stresstests”: Ein Szenario, das eine Vielzahl von Risikofaktoren betraf. Parameterkonstellationen, die zu besonders großen Änderungen im Wert von Portofolien bzw. in einer Risikokennzahl führen, sollen durch Stresstests berücksichtigt werden. Die Wahrscheinlichkeit des Eintritts des Szenarios sollte zwar niedrig, aber dennoch plausibel sein.
Aufgrund der Erfahrungen aus der Finanzkrise, dass die Berechnungen aus den “Labors” der Banken und Versicherungen doch nicht nur Spielfelder für Theoretiker sind, haben solche Modellierungen nun Hochkonjunktur. Nicht zuletzt auch getrieben durch die ständig steigenden regulatorischen Anforderungen von Gesetzgebern auf nationaler und europäischer Ebene müssen sich immer mehr Mitarbeiter in Banken und Versicherungen ein tiefergehendes Methodenwissen erarbeiten.
Das Buch von Walter Gruber, Marcus R.W. Martin und Carsten Wehn (Herausgeber) im Schäffer-Poeschel Verlag Stuttgart, “Szenarioanalysen und Stresstests in der Bank- und Versicherungspraxis” (ISBN 978-3-7910-2953-5, www.schaeffer-poeschel.de), ist ein von Praktikern für Praktiker geschriebenes Buch: Wer in einer Buchhandlung das Buch durchblättert, mag zunächst aufgrund der zahlreichen Formeln und Funktionsdiagramme den Eindruck von einem eher theoretischen Werk erhalten – tatsächlich ist aber die Theorie längst in die Praxis eingezogen. Auch Praktiker haben sich daher mit Abstraktionen zu beschäftigen, die alleine eine Komplexitätsreduktion soweit ermöglicht, die Konsequenzen der Schwankungen von Einflussfaktoren auf die Vermögens-, Ertrags- und Finanzlage von Banken und Versicherungen zu begreifen.
Das Buch befasst sich mit den aufsichtlichen Anforderungen an Szenarioanalysen und Stresstests, gibt einen Überblick über die Möglichkeiten und Grenzen von Szenarioanalysen und Stresstests, zeigt die Umsetzung von Stresstests in einzelnen Risikoarten und vermittelt Wege zur Steuerung mit Hilfe von Stresstests.
Denkt man beispielsweise über die im Buch skizzierten Stresstests über Kreditrisiko weiter nach, drängt sich der Schluss auf, dass die Fehlkonstruktion bankinterner Ratings nun eine eigene Generation von Szenarioanalysen und Stresstests erforderlich macht: Da bankinterne Ratings auf der Schätzung von Ausfallwahrscheinlichkeiten binnen Jahresfrist beruhen und sich nicht – wie bei Ratings unabhängiger Agenturen regelmäßig der Fall – auf einen langfristigen Zeithorizont von vier bis fünf Jahren beziehen, müssen Migrationen mit artifiziellen Annahmen modelliert werden.
Würden bankinterne Ratings von vornherein nicht auf einjährige Ausfallraten hin kalibriert, sondern langfristige Entwicklungen von Kreditnehmern einbeziehen, würden sich manche Tests nicht im Bereich der Spekulation bewegen müssen, sondern auf empirisch nachvollziehbaren Daten gründen können.
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Investmentfonds in der Flusskreuzfahrt bei der Premicon AG
Von Tino Rietz | 4.August 2011
Das Geschäftsfeld der Premicon AG umfasst hauptsächlich das Flusskreuzfahrtgeschäft. Darüber hinaus betätigt sich die Premicon AG als Investor für die Hochseekreuzfahrt, der Containerschifffahrt und dem Immobiliengeschäft. Seit über 12 Jahren ist das Unternehmen Premicon AG auf dem Markt mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von ca. 630 Mio. Euro und einer Eigenkapitalquote von rund 274 Mio. Euro tätig. Der Gesamtjahresumsatz aller Gesellschaften, an der die Premicon beteiligt ist, beziffert sich im Jahr 2010 auf rund 165 Mio. Euro.
Die Premicon AG tritt nicht nur als Investor in der Flusskreuzschifffahrt auf, sondern auch als Dienstleister für deutsche Kapitalanleger und Reiseveranstalter. So bietet die Premicon AG seinen Anlegern Fonds, speziell für den Bereich der Flusskreuzfahrt an. Seit der Unternehmensgründung im Jahr 1998 wurden 19 Fonds mit einer Gesamtinvestitionssumme von über 630 Mio. Euro am Kapitalmarkt platziert. Die Kapitalanleger halten mehr als 5.000 Beteiligungen an diesen Fonds. Gemeinsam mit dem Kreuzfahrtschiff „MS/ASTOR“ und die gesamte Kreuzfahrtflotte der Premicon AG von insgesamt 25 Kreuzfahrtschiffen ergibt sich eine Gesamtauslastung von rund 4.000 Passagieren.
Der Bedarf nach gehobenen Kreuzfahrten nimmt stetig zu, berichtet Daniel Begher, Prokurist und Vertriebsleiter der Premicon AG. So stieg der Umsatz im deutschen Kreuzfahrtenmarkt im Jahr 2010 um 7,9 Prozent auf insgesamt 2,54 Mrd. Euro. Zu den Reisenden gehören besonders junge Menschen, wie eine aktuelle repräsentative Emnid-Umfrage im Auftrag der TUI belegt. Demnach können sich 42 Prozent der unter-30-Jährigen gut vorstellen, eine Kreuzfahrt mitzumachen. Auch bei den 50- bis 59-Jährigen können sich sogar 48 Prozent vorstellen, eine solche Reise zu unternehmen. Kürzlich erschien eine Kreuzfahrtstudie des Deutschen Reiseverbandes (DRV), die zeigt, dass die Flusskreuzfahrten-Veranstalter ihre Passagiere im Jahre 2010 um 9,3 Prozent steigern konnten.
Dennoch existierten trotz weltweiter Finanzkrise auf dem Kreuzfahrtenmarkt keine Überkapazitäten an Schiffen. Die Premicon AG ist ein Unternehmen, welches sich trotz der Krise am Markt positiv behaupten konnte, so Begher. Der Portfolio-Beitrag der Premicon-Schiffsflotte (Auszahlungen und Tilgungen) war im Jahr 2008 und 2009 konstant. Auch der Cash-Flow-Beitrag der Schiffsflotte (Auszahlungen) blieb im Jahr 2008 mit 7.3 Prozent und im Jahr 2009 stabil. Das Geldvermögen der Premicon AG hatte im Vergleich im Jahr 2008 von minus 18,7 Prozent auf minus 12,0 Prozent im Jahr 2009 ein positiven Verlauf eingenommen.
Die 25 Flusskreuzfahrtschiffe der Premicon AG fahren mehrjährig unter dem Namen bekannter europäischer Reiseunternehmen wie Nicko Tours, Phoenix Reisen, Globus Cosmos, Noble Caledonia oder seit neustem auch die TUI. Die Zusammenarbeit mit der TUI Deutschland GmbH wurde zu einer langfristigen Zusammenarbeit ausgebaut, berichtet Begher.
Die Premicon ist mit insgesamt 25 Kreuzfahrtschiffen Marktführer deutschen Flussflotte im Beteiligungsmanagement. Das macht die Premicon AG zum passenden Partner für den Marktführer TUI: „Unser neuer Fonds in Kooperation mit der TUI Deutschland GmbH ist eine überzeugende Antwort auf die Trends des Marktes kombiniert mit einer hohen Absicherung – und bietet somit beste Renditeaussichten für unsere Anleger“, berichtet der Vorstand Alexander Nothegger der Premicon AG. Die Gesamtinvestitionssumme des Fonds umfasst 87.000.000 Euro, 51 Prozent davon sind Eigenkapital.
Die Ausschüttung liegt laut einem Prospekt bei 7 Prozent im Jahr und steigt bis 2025 auf 16 Prozent, so die Premicon AG. Die Mindestinvestition in geschlossenen Fonds liegt bei 20.000 Euro. Damit kehrt die Premicon AG zu einem altbewährten und kalkulierenden Ansatz zurück: ein hoher Eigenkapitalanteil. Der Kreuzfahrtenmarkt zählt zu den stärksten wachsenden Marktsegmenten im Tourismusbereich. Denn innerhalb der letzten zehn Jahre stiegen die Flusspassagierzahlen um rund 186 Prozent. Laut einer Studie der DRV aus dem Jahr 2009 war ein Zugewinn von 3,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen. Das Potenzial auf dem Kreuzfahrtenmarkt ist aber noch lange nicht ausgeschöpft. Das zeigt eine aktuelle Emnid-Umfrage. So gaben knapp 40 Prozent der Befragten an, eine solche Reise mitzumachen. Fast 1/10 der Befragten haben dieses Reisebedürfnis nach einer solche Fahrt bisher umgesetzt.
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Praxistipps und Verhandlungsstrategien bei gestörten Kreditengagements
Von Dr. Oliver Everling | 4.August 2011
Der erfahrene Kreditmediator und Advanced Negotiator, Ulli Engelmann, befasst sich in seinem Beitrag zum Buch: „Finanzkommunikation – Chancen durch Kreditmediation“ von Frank Armbruster, Oliver Everling und Rainer Langen (Herausgeber: Bank-Verlag Medien GmbH, http://www.bank-verlag-medien.de/, Köln 2011, Art.-Nr. 22.474-1100, ISBN 978-3-86556-262-3.) anhand praktischer Beispiele mit der wirkungsvollen und fairen Lösung des Konfliktes zwischen Kunden und Banken.
Ulli Engelmann schreibt: „Bemühungen, die bisherige Unternehmenskultur in wirtschaftlichen Konfliktfällen deutschlandweit zu hinterfragen, zeichnen sich im Rahmen des Round Table Mediation und Konfliktmanagement der deutschen Wirtschaft und in Studien, wie sie z. B. von PwC veröffentlicht werden, ab. Diverse Verhaltenskodizes der Kreditinstitute im Konfliktfeld mit deren Kunden sind zwar formuliert, nur finden sie noch zu selten den praktischen Weg in die vom Kunden gesuchte faire und vertrauensvolle Konfliktlösung. Finanzkommunikation, momentan eine Einbahnstraße, die vorrangig aus Forderungen gegenüber dem Kunden besteht, muss sich wandeln in eine Kultur des wertschätzenden Verhandelns auf `Augenhöhe‘. Dann hat sie auch das Potential einer mehrwertschaffenden Streitbeilegung für alle betroffenen Parteien.“
Der Spezialist in hocheskalierten Konflikten zwischen Bankkunden und Kreditwirtschaft führt weiter aus: „Ethisches Verhalten in einer modernen Streitkultur, wie Vertrauen, Verantwortung, Respekt und Würde sind bei den Auseinandersetzungen zwischen Kunde und Bank Voraussetzung, um die Konflikte auf der Sachebene einer Lösung zuführen zu können. Der Wertewandel in der Streitkultur hin zu konsensualen Lösungen zwischen den Vertragspartnern nimmt spürbar zu. Die Kreditgeber haben neben der strikten Anwendung bankrechtlicher Vorgaben Kompetenzen im fairen und verantwortungsvollen Umgang mit redlichen Kunden entwickelt, die den gemeinsamen Fokus auf werterhaltende und existenzsichernde Alternativen richtet.“
Ulli Engelmann geht in seinem Beitrag unter anderem ausführlich auf die Frage ein, welche fachlichen Voraussetzungen einen qualifizierten Verhandlungsexperten ausmachen. Zudem wird geklärt, wie das Persönlichkeitsprofil eines erfolgreichen Verhandlungsprofis aussieht. Anregungen für eine kooperative Streitkultur und weitere interessante Erkenntnisse von Herrn Engelmann sind ab Dezember 2011 mit dem oben genanntem Buch erhältlich: „Finanzkommunikation – Chancen durch Kreditmediation“.
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200 Millionen Unternehmen erfasst
Von Dr. Oliver Everling | 4.August 2011
Mitte Juli 2011 war es so weit: Seitdem bietet der Wirtschaftsinformationsdienst D&B Deutschland seinen Kunden Zugriff auf weltweit über 200 Millionen Unternehmensprofile. Damit steigerte D&B in den letzten neun Monaten die Zahl der Unternehmen in seiner Datenbank um 30 Millionen Einträge (+17,7 Prozent, Oktober 2010-Juli 2011, www.risiken-weltweit.de). „Vor allem in den stark wachsenden BRIC-Staaten konnten wir die Zahl der gelisteten Unternehmen enorm steigern“, beschreibt Thomas Dold, Geschäftsführer D&B Deutschland, die Entwicklung. „Damit bilden wir die Unternehmenslandschaft in über 200 Ländern transparent ab, gewährleisten ein globales Risikomanagement und ermöglichen das sichere Erschließen von Marktpotenzialen – national wie international.“
Nicht erst seit der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise stehen verlässliche Risikodaten bei Unternehmen hoch im Kurs, stellt D&B fest. Zahlreiche Insolvenzen und Zahlungsausfälle in dieser Zeit haben Verantwortliche verstärkt für das Thema sensibilisiert. Das Vermeiden von Risiken und rechtzeitige Einleiten entsprechender Gegenmaßnahmen erfordert frühzeitiges und systematisches Identifizieren, Beurteilen, Kontrollieren und Dokumentieren der Risikodaten von Unternehmen und Geschäftspartnern.
“Hierfür sammeln alle Partner des D&B Worldwide Network in sämtlichen Regionen der Welt Daten über Unternehmen und pflegen sie nach festen Qualitätskriterien in der D&B Worldbase ein”, erläutert Christian Noack, Manager Public Relations von der D&B Deutschland GmbH.Allein in den letzten neun Monaten werden jetzt in Saudi-Arabien fast sieben Mal so viele Unternehmen erfasst. Hohe Zuwächse sind unter den G20-Staaten auch in China (+52,3%), Türkei (+37%), Indonesien (+31%), USA (+22,1%) und Indien (+16,4%) zu verzeichnen. Dass darüber hinaus bereits auch gut erschlossene Märkte noch Potenzial bieten, beweisen Kanada (+15,4%), Mexiko (+8,8%) und Australien (+ 7.4%). „Die Zuwächse an Unternehmen in der Datenbank entsprechen dem Lauf der Weltwirtschaft. Die Nachfrage nach Unternehmen- und Risikodaten in den aufstrebenden Märkten ist in den letzten Monaten stark gestiegen“, führt Thomas Dold aus. „Hier haben wir besonders in die Recherche investiert, um unseren Kunden hochwertige Unternehmensprofile liefern zu können.“
Mit nun über 200 Millionen Unternehmensprofilen auf der D&B Datenbank bietet das Netzwerk global die umfassendsten Informationen für Marketing und Vertrieb. D&B-Kunden können in der Datenbank nach mehr als 50 Kriterien Profile selektieren, um daraus entweder potenzielle Neukunden zielgenau für Vertriebsaktivitäten zu gewinnen oder aber weltweit neue Absatzpotenziale zu entdecken. Allein in Deutschland stehen dafür rund 4,7 Millionen Unternehmensprofile – und damit fast alle Firmen – zur Auswahl.
In gleichem Maße wie Unternehmen weltweit tätig sind, sind sie auch global aufgestellt. Alle relevanten Informationen zu Unternehmensverflechtungen sollen deshalb ebenfalls in der D&B Datenbank verfügbar sein. Damit ergeben sich für den Vertrieb oft zusätzliche und bisher unbekannte Potenziale – insbesondere wenn man Anteileigner, Mutter-, Schwester- oder Tochtergesellschaften der Kunden in seine Betrachtungen mit aufnimmt. Dun & Bradstreet (D&B) wurde 1841 in New York als „Mercantile Agency“ gegründet und feiert 2011 das 170-jährige Jubiläum.
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POLIS sieht sich durch Feri EuroRating Services bestätigt
Von Dr. Oliver Everling | 4.August 2011
Die POLIS Immobilien AG [ISIN: DE0006913304] erzielte im ersten Halbjahr ein gegenüber dem Vorjahreszeitraum deutlich verbessertes Ergebnis vor Steuern in Höhe von 9,6 Mio. Euro (Vorjahr: minus 1,6 Mio. Euro). Zur positiven Entwicklung trugen die abgeschlossenen Modernisierungen und steigende Mieteinnahmen bei. Hinzu kam ein gutes Bewertungsergebnis aus der Neubewertung von Anlageobjekten und Zinssicherungsinstrumenten, das bereits im ersten Quartal wirksam wurde.
Der Spezialist für die Modernisierung und Verwaltung von Büroimmobilien erhöhte im ersten Halbjahr seine Mieterträge gegenüber dem Vorjahr um 15 Prozent auf 7,4 Millionen Euro (Vorjahr: 6,5 Mio. Euro) und das Ergebnis aus laufender Immobilienbewirtschaftung auf 5,5 Mio. Euro (Vorjahr: 4,8 Mio. Euro). Das operative Ergebnis nach Bereinigung von Veräußerungen und Bewertungsveränderungen (FFO = Funds from Operations) lag im Vergleich zum Vorjahr trotz eines höheren Zinsaufwandes unverändert bei 1,4 Mio. Euro.
POLIS Immobilien profitiert von der positiven wirtschaftlichen Lage in Deutschland, in der die Nachfrage nach Büroflächen weiter spürbar steigt. Im ersten Halbjahr schloss das Unternehmen Mietverträge und Mietvertragsverlängerungen über insgesamt rund 16.600 Quadratmeter ab, davon waren 9.500 Quadratmeter Neuabschlüsse oder Erweiterungen, 7.100 Quadratmeter waren Mietvertragsverlängerungen. Im Juli kamen weitere Neuverträge über rund 1.650 Quadratmeter und Mietvertragsverlängerungen von 460 Quadratmetern hinzu.
Die Vermietungsquote verbesserte sich zum Ende des Halbjahres gegenüber dem Vorjahr um acht Prozent auf 77 Prozent. Am Jahresbeginn hatte POLIS Immobilien drei Objekte in Dresden übernommen und stieg damit erfolgreich in den Immobilienmarkt der sächsischen Landeshauptstadt ein. Unter den vom externen Gutachter Feri EuroRating Services bewerteten Objekten von POLIS Immobilien waren auch die zum 31. März erstmals bilanzierten Dresdner Objekte. Für diese ermittelte der Gutachter zum 30. Juni einen hohen Verkehrswert von 22,8 Mio. Euro. Die Entscheidung, in Dresden zu investieren, bestätigte sich damit erneut.
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[pma:] besteht Überprüfung exzellent
Von Dr. Oliver Everling | 4.August 2011
Die ASSEKURATA Solutions GmbH nimmt das Rating der [pma:] Finanz- und Versicherungsmakler GmbH ([pma:]) von der Watchlist. Damit behält das exzellente Rating bis zu der turnusgemäßen Aktualisierung im Oktober 2011 seine Gültigkeit.
Aufgrund der Übernahme durch die Dr. Maasjost & Collegen AG hatte Assekurata Solutions im Juni dieses Jahres das Maklerpoolrating der [pma:] einer Prüfung unterziehen müssen. „Hierbei handelt es sich um einen Routineprozess, wenn seitens des Unternehmens, im Konzern oder im Markt außerordentliche Entwicklungen zu beobachten sind, die eine erneute Prüfung notwendig machen“, erklärt Markus Kruse, Bereichsleiter Vertriebe der Assekurata Solutions.
Überprüft wurden die Auswirkungen des Eigentümerwechsels auf die Kundenbeziehung zu den angeschlossenen Maklern und Mehrfachagenten. Zudem aktualisierten die Assekurata-Analysten die Qualitätsaussage zur Solidität des Unternehmens. „Anders als ein Folgerating bezieht sich die Prüfung jedoch nicht auf einen einjährigen Zeitraum“, betont Markus Kruse. „Das Urteil gilt also lediglich bis zu dem Zeitpunkt, an dem das ursprüngliche Rating seine Gültigkeit verliert und durch einen Folgeprozess aktualisiert werden muss.“ Im Falle der [pma:] ist dies im Oktober 2011.
„Aktuell erkennen wir bei der [pma:] keine Anzeichen, die für eine Veränderung des Ratings sprechen“, so Kruse. „Dies gilt sowohl für die Bewertungsaspekte, die auf die unmittelbaren Serviceleistungen für Makler und Mehrfachvertreter abzielen, als auch für die Aussage zur Solidität.“ Hier prüfte Assekurata die aktuelle Umsatzentwicklung sowie die Auswirkungen des Eigentümerwechsels auf die Sicherheitsmittel des Unternehmens. Darüber hinaus wurde auch die Liquidität des Unternehmens thematisiert. Das Serviceangebot der [pma:] steht den Maklern und Mehrfachvertretern in unverändertem Umfang zur Verfügung. Zwar haben sich im Nachgang des Eigentümerwechsels einige personelle Veränderungen ergeben, diese nehmen jedoch nach Aussage des neuen Eigentümers keinen Einfluss auf die Servicebereitschaft.
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Halbzeitstand im Zertifikatemarkt 2011
Von Dr. Oliver Everling | 2.August 2011
Zum Abschluss jedes Halbjahres beleuchtet Scope Analysis in einer umfassenden Studie den Markt für strukturierte Produkte. Für den aktuellen Analysezeitraum 1. Januar 2011 bis 30. Juni 2011 wurden 200.000 Zertifikate von 27 Emittenten einer umfassenden Analyse unterzogen (www.scope.de).
Die Auswertungen auf Ebene der Emittenten sollen Aufschluss darüber geben, welche Häuser das beste Pricing, die niedrigsten Spreads und die höchste Bonität bieten. Die vorliegende Studie wirft somit ein Schlaglicht darauf, ob die Häuser die beim einmal jährlich stattfindenden Scope Management Rating „Zertifikate“ bescheinigten Qualitätsstandards in Bezug auf wichtige Kriterien halten können.
Unabhängig von den jeweiligen Emittenten betrachtet Scope Analysis auf einer weiteren Ebene – der Produktebene – aktuelle Entwicklungen bei den wichtigsten Zertifikate-Kategorien wie den Bonus-Zertifikaten oder den Discount-Produkten. Hier werden u.a. in der jeweiligen Kategorie die durchschnittlichen Spreads, Knock-In-Quoten und die Outperformance gegenüber den Basiswerten gemessen. Der letzte Abschnitt der Studie ist ein Statistikteil, der die Zertifikate nach Basiswerten aufschlüsselt und zahlreiche Einzelinformationen vermittelt.
Da Zertifikate rechtlich gesehen Inhaberschuldverschreibungen sind und das Kapital des Anlegers im Fall einer Emittenteninsolvenz nicht geschützt ist, kommt der Bonität des Emittenten eine besondere Rolle zu. Scope Analysis gewichtet diese beim Analyse-Prozess daher dynamisch: Je niedriger die Bonität des Emittenten, desto höher die Gewichtung beim Rating. So wird sichergestellt, dass selbst ein Produkt mit attraktiven Konditionen keine gute Bewertung erhalten kann, wenn der Emittent eine niedrige Bonität aufweist. Zwei Faktoren geben Hinweise auf die Bonität: Credit Default Swaps und die Ratings der Agenturen Moody’s, Standard & Poor’s und Fitch. All diese Komponenten fließen in das Scope Bonitätsrating ein.
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Feri bewertet Wandelanleihefonds von Warburg mit „gut“
Von Dr. Oliver Everling | 2.August 2011
Die Bad Homburger Feri EuroRating Services AG hat den Warburg – L – Fonds – Wandelanleihe (ISIN LU0549675600) der Warburg Invest KAG zum Stichtag 30. Juni 2011 mit dem Rating „B“ („gut“) ausgezeichnet. Der im November 2010 aufgelegte Fonds wird aktiv verwaltet und investiert in Wandelanleihen europäischer Emittenten mit Investmentgrade-Bonität (www.fonds-rating.de).
Die Einzeltitelauswahl erfolgt durch fundamentale und technische Analysen sowohl der Kennzahlen der Wandelanleihen als auch der zugehörigen Basiswerte und Emittenten. Durch konsequente Absicherung besteht für den Anleger kein Währungsrisiko.
Gemanagt wird der Fonds von Stefan Krause, der seit Juli 2010 bei Warburg Invest für Publikums- und Spezialfonds zuständig ist und davor bei der UBS fünf Jahre lang im Wandelanleihensegment arbeitete. Ihm zur Seite steht Andreas Stehr, Co-Head für Produktentwicklung, SRI und Spezialitäten, der ebenfalls mehrere Wandelanleihen- und Total Return-Mandate verantwortet.
Dem Rating ging eine umfangreiche qualitative Bewertung der Managementqualität voraus. Fähigkeit und Strategie des Fondsmanagements, langfristig eine stabile und überdurchschnittliche Performance zu erzielen (Performance-Indikator), wurden bei allen Teilkriterien mit „gut“ beurteilt. Positiv ausgewirkt haben sich dabei die Qualität des Researchs in dieser komplexen Assetklasse sowie die dahinter stehende Investmentphilosophie. Beispielsweise sind die Faktoren für ein Investment nicht statisch, sondern haben je nach Gesamtmarktlage unterschiedlich starken Einfluss. Dieselbe Note „gut" konnte der Risiko-Indikator erzielen. Hier ist die Risikoüberwachung sowohl organisatorisch als auch technisch herausragend. Das Gesamtrating gewichtet Performance- und Risiko-Indikator im Verhältnis 70 zu 30.
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Verbundeigene Ratingagenturen
Von Dr. Oliver Everling | 31.Juli 2011
Im Buch “Ratingagenturen” befasst sich Dr. Andreas Buschmeier mit Wettbewerb und Transparenz im Ratingmarkt, wie auch der Untertitel ankündigt. Das Buch aus dem Gabler Verlag der Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (www.gabler.de, ISBN 978-3-8349-3036-1) beruht auf der bei Prof. Dr. Rainer Stöttner am Institut für BWL, Lehrstuhl für Finanzierung, Banken und Versicherungen der Universität Kassel entstandenen Dissertation.
Der Titel könnte vermuten lassen, dass sich das Buch mit allen Arten von Ratingagenturen befassen würde. Dazu würden dann auch solche Agenturen zählen, die sich beispielsweise auf Ratings für Investmentfonds, offene und geschlossene Fonds, Versicherungsprodukte und –policen, Investmentzertifikate, ETFs oder Immobilienfonds, Immobilieninvestitionen oder andere Finanzprodukte spezialisiert haben. Mit “Ratingagenturen” spricht Buschmeier nur diejenigen Agenturen an, die Ausfallrisiken aus Forderungstiteln wie Anleihen und Krediten analysieren.
Buschmeier nimmt den Anfang bei den theoretischen Grundlagen des Kreditgeschäfts, befasst sich dann mit der Aufsicht und Regulierung von Banken und Ratingagenturen, mit den Ratingformen nach Basel II und schließlich mit einem eigenen Modell eines zentralisierten bankinternen Ratings der Institutsgruppen.
Das Buch eignet sich hervorragend für Studierende der Bankbetriebslehre, von den Funktionen der Banken an diejenigen von Ratingagenturen herangeführt zu werden, denn es zeigt anhand der gängigen theoretischen Grundlagen (Stichworte Informationsasymmetrien, “moral hazard” usw.) die Problematik der Aufsicht über Kreditinstitute auf und führt damit zur Erkenntnis der Notwendigkeit unabhängiger Ratingagenturen.
Angesichts der problematischen Struktur des Ratingmarktes, der gegenwärtig von nur drei US-amerikanischen Agenturen dominiert wird, kann es für Buschmeier nicht bei dem “suboptimalen Marktzustand” bleiben. Daher stellt er ein Modell vor, wie aus den gegenwärtigen Säulen des deutschen Bankensystems von den jeweiligen Verbünden getragene Ratingagenturen hervorgehen könnten.
Die Frage nach einer neuen Ratingagentur ist hoch aktuell, allerdings eher auf europäischer Ebene. Daher ist nach den Ansatzpunkten zu fragen, wie aus dem dreigliedrigen deutschen Bankensystem die Voraussetzungen für eine international reputierte Ratingagentur hervorgehen könnten. Dabei sind die Zersetzungstendenzen zu berücksichtigen, denn einerseits beteiligte sich in der Finanzkrise der Staat an Instituten, die einst zu den Hauptrepräsentanten des “privaten” Bankgewerbes zählten, und andererseits wird für öffentliche Banken um privates Kapital geworben.
Die Delegation der Ratingaufgaben auf jeweils verbundeigene Agenturen innerhalb der Bankengruppe auch mit Blick auf Basel II bzw. III wirft Fragen nach der Effizienz einer solchen Organisation des Kreditgeschäfts auf, da sich diese neuen Ratingagenturen in die Kundenbeziehungen der zum jeweiligen Verbund zählenden Kreditinstitute einschalten müssten. Eine Folge könnte darin bestehen, dass “weiche” Ratingkriterien noch weiter zugunsten “harter”, also von Prüfern kontrollierbarer, objektiver Kriterien verdrängt werden.
Mit Blick auf die aktuelle Diskussion um eine europäische Ratingagentur ist bei den Vorschlägen von Buschmeier zu beachten, dass diese sich stark an den von Basel II geprägten Vorstellungen eines “Ratings” orientieren, das letztlich nur eine Klassifikation der “Probability of Default” (PD) binnen Jahresfrist zum Zwecke der Kalkulation der Eigenmittelunterlegung im Kreditgeschäft der Banken darstellt und nicht die Perspektive institutioneller Investoren nimmt, die sich mit Hilfe unabhängiger Ratings über die Zins- und Tilgungswahrscheinlichkeiten einer langfristig zu bedienenden Schuldverschreibung orientieren wollen.
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