Bankenkrise auch mit viel Eigenkapital
Von Dr. Oliver Everling | 27.Juni 2011
Was sind die Folgen für Basel III? Das ist “die” große Frage aus Sicht von Hilmar Kopper, Aufsichtsratsvorsitzender, HSH Nordbank AG, beim Reuters Bankentag. Kopper geht der Frage nach, woher der neue Kapitalbedarf von rund 80 Mrd. € gedeckt werden könne. Diese Frage richtet er insbesondere auch an Bund, Länder und Kommunen, die nun für ihre Banken und Sparkassen “echtes” haftendes Eigenkapital zur Verfügung stellen müssten.
Mark Hembury, Vorsitzender der Geschäftsführung Thomson Reuters (Markets) Deutschland GmbH, durfte Kopper anlässlich des 40jährigen Bestehens von Thomson Reuters in Deutschland begrüßen.
Die Commerzbank wolle sich zurzeit mit einem großen Maß an Verwässerung aus den Schwierigkeiten zu befreien. Der Fall der Commerzbank zeige, wie schwierig das gegenwärtige Marktumfeld für die Eigenkapitalbeschaffung von Banken sei.
In keinem Land der Welt sei Retail Banking so wenig profitabel wie in Deutschland. Die Attraktivität dieses Geschäfts sei für Investoren daher entsprechend niedrig. “Ist unser nationales, geschätztes Drei-Säulen-Modell noch das, das uns in die Zukunft trägt?” Kopper hinterfragt die Bankenstruktur in Deutschland.
Anerkennende Worte findet Kopper für den Genossenschaftssektor. Die engen Kundenbeziehungen der Volksbanken und Raiffeisenbanken hätten diesen geholfen, mit Stärke durch die Krise zu gehen. Auch die Eigenkapitalbeschaffung sei für die Genobanken aufgrund dieser Strukturen einfacher. “Man muss sie eigentlich davor warnen, das auf den Spiel zu setzen.”
Kopper macht klar, dass die Eigenkapitalausstattung, die jetzt von den Banken verlangt werde, nicht vor der nächsten Krise bewahre. Eine höhere Eigenkapitalausstattung hätte die Bankenschieflagen der jüngsten Vergangenheit nicht verhindern können. “Hier wird dem breiten Publikum Sand in die Augen gestreut”, warnt Kopper.
Mit dem verlangten Eigenkapital werde es für die Eigenkapitalrendite von Banken schwieriger werden, sagt Kopper. Ein niedrigeres Risiko müsse mit einer niedrigeren Rendite bezahlt werden, sagt Kopper, “insofern nichts Neues”.
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SIAG gibt 9 % wegen S&P’s B-
Von Dr. Oliver Everling | 27.Juni 2011
Die SIAG Schaaf Industrie AG ist in den vergangenen 15 Jahren vom klassischen Stahlbauer zum führenden Zulieferer der Energiebranche gewachsen, sagt Rüdiger Schaaf, CEO der SIAG Schaaf Industrie AG. Wie auch in der Automobilindustrie gibt es auch in anderen Industrieren Zuliefererstrukturen, macht Schaaf in Frankfurt am Main klar. Anlass seiner Präsentation ist die Begebung einer Mittelstandsanleihe im Volumen von bis zu 50 Mio. €.
Die Gruppe beschäftigt weltweit 2.000 Mitarbeiter an 10 Standorten in Europa, Afrika, Asien und den USA. Das Kerngeschäft teilt sich in zwei Business Units: Windkrafttechnologie Onshore und Maritime Systeme/Offshore. Zielmärkte der SIAG sind Windkraftanlagenhersteller für Onshore- und Offshore-Windparks sowie Unternehmen aus den Bereichen hochtechnologischer Stahlbau und Maschinenbau.
“Die SIAG verbindet die Vorteile eines inhabergeführten Familienunternehmens mit der Effektivität einer internationalen Gruppe. Durch kurze Entscheidungswege ist die SIAG in der Lage,” sagt Schaaf, “auf die Anforderungen des Marktes unverzüglich zu reagieren.”
Die hohe Verzinsung, die für diese Anleihe der SIAG vorgesehen ist, gibt Schaaf Anlass zu Erläuterungen. “Wir haben uns diesen Zins nicht ausgesucht”, räumt Schaaf offen ein.
“Wie kann man eigentlich so bescheuert sein, Standard & Poor’s auszuwählen, um sich von denen raten zu lassen”, zitiert Schaaf seine Ratgeber. Die Entscheidung fiel dennoch für S&P’s und nicht für Creditreform Rating, nachdem die SIAG Schaaf Industrie AG international aufgestellt sei, daher habe man ein internationales Rating haben wollen. Allerdings habe er mindestens auf das Rating B gehofft, will Schaaf nicht verhehlen. Nun sei eben das B- von S&P’s da, so dass ein Kupon von 9 % für die fünfjährige Anleihe versprochen werden müsse. In Paris hätten zuvor Anleger signalisiert gehabt, dass sie die Anleihe auch ohne Rating nehmen würden.
Roland Schüttpelz, CFO der SIAG Schaaf Industrie AG, erläutert die geplante Mittelverwendung: Onshore für USA und Ägypten, gibt Schüttpelz Beispiele, im Bereich Offshore sind u.a. Bankbürgschaften erforderlich, die auch eine entsprechende Liquiditätsbasis erfordern. “Wir werden die Anleihe auch zu Umschuldungszwecken nutzen. Die Schulden kommen in der Bilanz also nicht einfach obendrauf.” In den USA zahle man für eine Finanzierung mehr als 9 %%, diese wolle man auf jeden Fall zurückführen. Außerdem wolle man sich aus der Bankenabhängigkeit befreien. “Das ist uns ein oder zwei Prozent wert.”
Schaaf verwirft den Gedanken, sich nach dem B- von S&P’s auch noch von Creditreform Rating in der Hoffnung raten zu lassen, von dieser Agentur ein besseres Rating zu bekommen. “Diese 40.000 € oder 50.000 € können wir uns sparen”, sagt Schaaf und setzt auf eine offene Kommunikation mit den Anlegern. “Die Prognosen hatten im Rating doch nicht das Gewicht, das wir uns gewünscht haben. Ratings sind nach unserer Erfahrung doch überwiegend vergangenheitsorientiert”, fügt Schüttpelz hinzu.
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Taktische Steuerung mit ETFs
Von Dr. Oliver Everling | 25.Juni 2011
Im Rahmen der taktischen Allokations-Steuerung bieten ETF den Vorteil, sehr schnell, d.h. ohne nennenswerte zeitliche Verzögerung Positionen auf- bzw. abbauen zu können, schreibt Wolfgang Maier, Director Asset Management bei der EnBW Energie Baden-Württemberg AG, in seinem Beitrag zum Buch „Exchange Traded Fund Rating“ (herausgegeben von Dr. Oliver Everling und Götz Kirchhoff, Art.-Nr. 22.472-1100 Bank-Verlag Medien GmbH, ISBN 978-3-86556-257-9).
Dies sei insbesondere dann ein Vorteil, wenn – wie bei EnBW aus IFRS Gründen – auf die Alternative, den Einsatz von Derivaten, verzichtet wird. Die laufende Preisfeststellung, der Intraday- Börsenhandel und die Market Maker sorgen hierbei für die nötige Liquidität, führt Maier aus.
„Um bestehende Aktien- und/ oder Bondbestände für Zwecke der taktischen Steuerung nutzen zu können,“ schreibt Maier, „hat sich auch der Weg der ETF-Creation bewährt. Hierbei werden durch gezielte, errechnete Zukäufe bzw. Verkäufe von z.B. Aktien die gewünschten Indices im gewünschten Volumen repliziert und in ETF umgewandelt. Dadurch werden die taktischen Steuerungsspielräume erweitert.“
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Finanzdienstleister Dr. Klein macht Bausparen wieder attraktiv
Von Tino Rietz | 24.Juni 2011
Der Finanzdienstleister Dr. Klein & Co. AG bietet seinen Privatkunden ein innovatives Finanzierungsprodukt an, welches einen Bausparvertrag mit einem Darlehen kombiniert. Mit diesem Angebot des Finanzdienstleisters haben Bausparverträge wieder an Attraktivität gewonnen.
So ermöglicht der Bausparvertrag mit einem Darlehen eine langfristige Zins- und Ratensicherheit, die Sicherung der Anschlussfinanzierung und die Flexibilität bei der Besparung und Tilgung. Außerdem erhält der Kunde mit dem Produkt eine zusätzliche staatliche Förderung sowie Steuervorteile. Damit werden größtmögliche Flexibilität und Sicherheit bei günstigen Konditionen gewährleistet. In der Vergangenheit sah dies nicht immer so rosig aus. „In der Phase sinkender Zinsen verlor der Bausparvertrag an Attraktivität“, erklärt der Vorstandssprecher Stephan Gawarecki des Finanzdienstleisters Dr. Klein. „Nun hat der Wind gedreht, und moderne Bauspar-Produkte haben enorme Vorteile“, so Gawarecki. Auch die deutsche Verbraucherschutzorganisation Stiftung Warentest bewertet die Finanzierung mit Bausparen überwiegend positiv.
Das Modell funktioniert folgendes: Der Kunde nimmt ein Darlehen auf, welches in den Folgejahren getilgt wird. Parallel dazu schließt er einen Bausparvertrag ab, den er individuell maßgeschneidert anspart. Nach dem Ende der Sollzinsbindung des Darlehens, beispielsweise nach zehn Jahren, besteht die Möglichkeit den Baussparvertrag zur Umschuldung des Darlehens zu verwenden. Auf diese Weise wird die Rate für die Anschlussfinanzierung zu den gegenwärtigen günstigen Konditionen festgesetzt. Somit sind die Kosten einer Immobilie überschaubar und über die gesamte Darlehenslaufzeit festgelegt. Ein herkömmliches Darlehen beinhaltet eine Mindesttilgung von einem Prozent, mit der Möglichkeit den Tilgungssatz innerhalb der gesamten Laufzeit ein bis zwei Mal zu wechseln. Daher sind die klassischen Bausparprodukte im Vergleich zu der Bausparkombination von Dr. Klein nicht flexibel genug. „Es gibt Menschen, die können nicht mehr als ein Prozent tilgen und es gibt solche, die trotz der Empfehlung vieler Experten keinen höheren Tilgungssatz vereinbaren wollen, obwohl sie es könnten“, erklärt Gawarecki. Hierbei handelt es sich oft um junge Menschen, dessen Einkommen im Vergleich zu Älteren deutlicher schwankt. Das Finanzprodukt bietet junge Menschen die Chance, ihre zinssichere Finanzierung individuell zu gestalten.
Selbstverständlich werden auch ältere Zielgruppen angesprochen, nicht zuletzt durch eine staatliche Bausparförderung. Darüber hinaus ermöglicht das Finanzprodukt dem Kunden eine Zinsersparnis von 0,15 Prozent.
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Hannoversche Lebensversicherung AG bestätigt sehr gutes Assekurata-Rating
Von Jian Ren | 22.Juni 2011
Die Hannoversche Lebensversicherung AG (Hannoversche Leben) erhält zum sechsten Mal in Folge ein sehr gutes (A+) Assekurata-Rating. Dabei erreicht die Gesellschaft,laut Assekurata, in der Teilqualität Sicherheit unverändert ein exzellentes Urteil und bestätigt in den Teilqualitäten Kundenorientierung, Erfolg, Gewinnbeteiligung/Performance sowie Wachstum/Attraktivität im Markt das jeweils sehr gute Vorjahresergebnis.
Nach Assekurata stärkt die Hannoversche Leben kontinuierlich ihr Eigenkapital. Dieses belaufe sich 2010 auf 224,4 Mio. €. Mit der deutlichen Erhöhung der freien Rückstellung für Beitragsrückerstattung (RfB), auf 654,1 Mio. € (2009: 587,5 Mio. €), werden die gesamten Sicherheitsmittel deutlich gestützt. Die komfortable Sicherheitsmittelausstattung der Hannoversche Leben spiegelt sich auch in der marktüberdurchschnittlichen freien RfB-Quote (freie RfB in % gebuchter Bruttoprämie) von 74,80 % (Markt: 52,73 %) wider. Eine mit ausreichend Sicherheitszuschlägen versehene Prämienkalkulation sowie eine auf Sicherheit ausgerichtete Kapitalanlagestrategie begrenzen zudem die Risikolage der Gesellschaft.
Der Rohüberschuss steige 2010 um 23,60 % auf 292,8 Mio. €. Gemessen am Umsatz erreicht die Hannoversche Leben damit eine Quote von 22,85 % und bewegt sich so deutlich über dem Marktniveau (12,25 %). Hierzu tragen insbesondere Steigerungen in den Ergebnisquellen Risiko-, Kosten- und Kapitalanlagegewinne bei, so Assekurata. Die Nettoverzinsung bewegt sich in 2010 mit 4,20 % auf einem marktüblichen Niveau (4,27 %). Darüber hinaus siedelt sich die Hannoversche Leben sowohl mit ihrer Abschlusskosten- (3,43 %) als auch mit ihrer Verwaltungskostenquote (1,25 %) auf einem marktunterdurchschnittlichem Niveau an (Markt: 5,08 % bzw. 2,42 %).
Mit einer Ausschüttungsquote von 94,06 % beteiligt das Unternehmen seine Kunden stärker am Unternehmenserfolg als marktweit üblich (91,51 %). Auch hinsichtlich der Gewinnbeteiligungshöhe kann die Gesellschaft sich positiv von den Mitbewerbern absetzen. So erreicht die Hannoversche Leben unter Berücksichtigung der Schlussüberschussanteile eine Gesamtverzinsung des Sparguthabens von 5,01 % (Markt: 4,73 %). Das vom Unternehmen für das Geschäftsjahr 2011 abgegebene Gewinnversprechen kann nach der Meinung von Assekurata aufgrund vorhandener Stabilisierungsmittel als mittelfristig tragfähig bezeichnet werden.
Die hohe Zufriedenheit der Hannoversche Leben-Kunden spiegelt sich unter anderem in der positiven Imagewahrnehmung wider, berichtet Assekurata. So geben 51,1 % der im Zuge des Ratings befragten Kunden an, mit dem Image des Unternehmens vollkommen, beziehungsweise sehr zufrieden zu sein. Die von Assekurata gerateten Lebensversicherer erreichen hier im Durchschnitt (Assekurata-Durchschnitt) mit 46,8 % einen niedrigeren Wert. Ebenso ist bei der Hannoversche Leben die Kundenbindung sehr ausgeprägt. Dies zeigt sich insbesondere in der Kündigungsresistenz. Danach geben mehr als 90 % der Befragten an, noch nie darüber nachgedacht zu haben, bei der Hannoversche Leben einen Vertrag zu kündigen. Im Assekurata-Durchschnitt sind dies weniger als 80 %.
Die Wachstumskennzahlen im Beobachtungszeitraum von Assekurata bestätigen die nachhaltige und erfolgreiche Neuausrichtung der Hannoversche Leben als Direktversicherer und Anbieter von Absicherungslösungen biometrischer Risiken. Das Beitragswachstum nach gebuchten Bruttobeiträgen ist unter Berücksichtigung des Geschäftsjahres 2010 unverändert positiv. Mit Zuwachsraten von 2,27 % gebuchter Bruttobeiträge gelingt es der Hannoverschen Leben sehr gut, auslaufende Altverträge durch positives Wachstum im Neugeschäft aufzufangen, so kommentiert Assekurata.
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[pma:] auf der Watchlist
Von Jian Ren | 20.Juni 2011
Die Übernahme der Finanz- und Versicherungsmakler GmbH durch die Dr. Maasjost & Collegen AG gibt den Impuls für die Ratingagentur ASSEKURATA Solutions GmbH, das laufende Maklerpoolrating der [pma:] zu überprüfen.
Der Bereichsleiter und gleichzeitig Prokurist der Assekurata Solutions Markus Kruse ist der Auffassung, dass das „exzellente Rating“ „bis zur abschließenden Klärung“ der [pma:](Oktober 2010) weiterhin bestehen bleiben soll. Gleichzeitig setzt die Assekurata Solutions das Rating auf eine sog. „Watch-List.“ Hierunter fallen beispielsweise Unternehmen, deren Rating im Laufe des Jahres wiederholt unter die Lupe genommen werden, wenn im Unternehmen oder am Markt „Veränderungen“ eintreten, die eine „außerplanmäßige Beobachtung erfordern“, laut Markus Kruse. Die Übernahme der [pma:] durch die Dr. Maasjost & Collegen AG macht eine solche Überprüfung notwendig, da der Eigentümerwechsel Einfluss auf die Kundenbeziehung mit den dazugehörigen Maklern und Mehrfachagenten der [pma:] mit sich bringt. Im Zuge dessen ist eine Neubewertung hinsichtlich der Qualität zur Solidität des Unternehmens notwendig.
Zur Überprüfung des bestehenden Ratings der [pma:] durch die Assekurata Solutions sind daher „aktuelle Informationen“ erforderlich, welche die „betroffenenen Teilqualitäten“ anbelangen, als auch mit dem „Gesamtrating“ des Unternehmen in Verbindung stehen. Die Assekurata Solutions steht deshalb mit der [pma:] im ständigen Kontakt. Eine Modifikation des Ratings möchte sich die Assekurata Solutions vorbehalten. Die Unternehmen, deren Rating von Assekurata Solutions auf der Watch-List gesetzt worden sind, werden mit dem Zusatz „w“als „Ratingw“ kenntlich gemacht.
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Kugelsicher durch China
Von Dr. Oliver Everling | 20.Juni 2011
Die China Specialty Glass AG entwickelte gemeinsam mit den zuständigen Ministerien und Sicherheitsdiensten 1996 das erste kugelsichere Glas in China, berichtet Nang Heung Sze, CEO und Gründer der Gesellschafter, und auf die Anerkennung durch die chinesische Regierung. Mit dem Ministerium für öffentliche Sicherheit wurde im letzten Jahr das erste bruchsichere Glas für Fahrzeuge eingeführt.
Die Forschung und Entwicklung zielte darauf, Vorteile für Polizeiautos zu erreichen. Das Glas darf auch für zivile Autos benutzt werden, auch Supermärkte werden nun damit ausgestattet. Nicht nur für Supermärkte, sondern auch für andere Geschäfte leistet China Specialty Glass AG einen Beitrag zur Sicherheit.
Zur Finanzierung der Erweiterung der Produktionskapazität führt die Gesellschaft in Frankfurt am Main ihren IPO durch. Die Zusammenarbeit mit hochtechnologischen Unternehmen, der gemeinsame Vertrieb und gemeinsamer Produktionsaufbau sind weitere Motive, wie auch das Ziel, die steigende Nachfrage zu befriedigen. Mit Stolz verweist Sze auf die enge Beziehung zu Saint-Gobain und die mit Saint-Gobain vereinbarte, 10jährige exklusive Vertriebsvereinbarung für hochwertige Glasprodukte in China.
Kugel-, einbruch- und explosionssicheres Glas wie auch Bauglas, das besonderen Belastungen ausgesetzt ist, sind die Hauptprodukte der Gesellschaft, die sich als “first mover” in China versteht. Kapazitätserweiterungen stehen nun im Vordergrund, um die Nachfrage bedienen zu können. Zurzeit werden 480 Mitarbeiter beschäftigt.
Die Nettogewinnmarge beziffert Dr. Liming Ge von der China Specialty Glass AG mit 32 % in 2010, eine Marge, die von 28 % in 2009 gesteigert werden konnte und deutlich über Beijing Mingdun Tongchuang und Shezhen Laioyuan Glass liegt.
Unter den Stärken der Gesellschaft sieht Ge insbesondere auch das Management, so habe auch Herr Chun Li Shi, COO, einen Hintergrund im Militär und ausgezeichnete Beziehungen zur Politik in China. Banken (64 % Marktanteil) und Polizei seien wichtige Abnehmer, aber auch energiesparendes Bauen begünstige die Gesellschaft. Mehr als die Hälfte des Umsatzes mit Sicherheitsglas in Autos entfällt auf China Specialty Glass.
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Aktien-ETF – Ideal für Privatanleger
Von Dr. Oliver Everling | 18.Juni 2011
Von vielen Seiten wird oft bemängelt, in Deutschland gäbe es keine Aktienkultur. „Insbesondere kritisiert dies natürlich die Fondsbranche selbst. Aber muss es verwundern,“ fragt Martin Krebs, Vorstand der ING-DiBa AG, „dass der deutsche Anleger auf Produkte zurückgreift, die ein klares Renditeversprechen ohne Kursschwankungen bieten, also insbesondere das Banksparen, wenn eine grundsätzlich sinnvolle Anlage in Aktien über Fonds mit Ausgabeaufschlägen von 5 % und jährlichen Kosten von 2 % belastet wird?“
Martin Krebs ist seit 2006 Mitglied des Vorstandes der ING-DiBa AG. Nach Abschluss des Studiums an der European Business School, Oestrich-Winkel, beriet Martin Krebs im Rahmen seiner Tätigkeit bei Goldman Sachs und JP Morgan Banken und Versicherungen bei Kapitalmarkttransaktionen und bei Fusionen und Übernahmen.
Selbstverständlich sei vielen Fondsbesitzern das Ausmaß der Kosten nicht bewusst, schreibt Krebs in seinem Beitrag zum Buch „Exchange Traded Fund Rating“ (herausgegeben von Dr. Oliver Everling und Götz Kirchhoff, Art.-Nr. 22.472-1100 Bank-Verlag Medien GmbH, ISBN 978-3-86556-257-9). Wenn der Fondsbesitzer aber nach zehn Jahren feststelle, dass er mit dem Aktienfonds kaum die zum Einstandszeitpunkt verfügbare Bundesanleihenrendite übertroffen hat, werde er sich an die vielen schlaflosen Nächte in schlechten Börsenzeiten erinnern und sich fragen, ob es das Wert war – wenn er nicht längst zu Tiefstkursen ausgestiegen ist. „2 % pro Jahr sind in zehn Jahren über 20 %. Hier kann der Aktien-ETF eine strukturelle Verbesserung bewirken“, macht Krebs klar.
„Denn selbstverständlich ist es volkswirtschaftlich wünschenswert,“ so Krebs weiter, „dass sich möglichst viele Bürger Miteigentum an Unternehmen erwerben und von der Wertschöpfung nicht nur als Arbeitnehmer langfristig profitieren. Und in Zeiten, in denen es Banken, Versicherungen und Pensionseinrichtungen zunehmend schwer fällt und – durch hohe Garantieversprechen, transparente Quartalsrechnungslegung und zunehmende Regulierung – schwer gemacht wird, Aktien mit dem Geld ihrer Kunden zu erwerben, bleibt der Fonds neben der direkten Aktienanlage das einzige Instrument dazu.“
Ein günstiger Aktien-ETF auf einen europäischen oder auch globalen Aktienindex stellt Krebs als ideale Aktienanlage für Privatanleger vor. Für viele Anleger sei dabei ein ETF, der regelmäßig aufgestockt wird, auch langfristig völlig ausreichend. „Für den nachhaltigen Erfolg ist es aber entscheidend,“ zeigt Krebs auf „dass Sie Ihren den Aktien-ETF Bestand auch dann gleichmäßig ausbauen, wenn die Börse gefallen ist.“
Diese Anforderung an die erfolgreiche Aktienanlage sei für den Privatanleger die größte Herausforderung – eine Herausforderung, der im „Ernstfall“ viele Privatanleger nicht gewachsen sind. Krebs: „Gestern wie morgen, mit oder ohne Anlageberater.“
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Von der Leyen auf dem Eurobörsentag
Von Dr. Oliver Everling | 16.Juni 2011
Die zeitlos gültigen Tugenden des ehrbaren Kaufmanns sind die Grundlagen des Vertrauens von Kunden, Mitarbeitern und Kapitalgebern, macht Ernst Padberg, Verleger und Herausgeber der Börsen-Zeitung in seiner Einführung zum “Eurobörsentag 2011” in Frankfurt am Main deutlich (www.euroboersentag.de). Der Eurobörsentag widmet sich dem Thema “Kapital fürs Alter”. Mit der gelebten Sozialpartnerschaft “Made in Germany” leitet Padberg zur Bundesministerin über.
Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin für Arbeit und Soziales befasst sich mit dem Wandel der Arbeitswelt und seiner Gestaltung. Früher, vor einem halben Jahrhundert, wurde Rente im Durchschnitt 10 Jahre lang bezogen und von 5 Erwerbstätigen erwirtschaftet, heute wird im Durchschnitt 18 Jahre bezogen und muss von nur 3 Erwerbstätigen erwirtschaftet werden. In den nächsten drei Jahrzehnten wird die sich die Zahl der über 80 Jährigen mehr als verdoppeln.
“In den USA haben sich Pensionsfonds in Luft aufgelöst”, warnt von der Leyen und verweist auf die gravierenden Probleme in europäischen Nachbarländern, die Altersvorsorge sicherzustellen. Im Vergleich stehe Deutschland “unglaublich stark da” und kommt auf die Krise zu sprechen, aus der Deutschland stärker herausgekommen als hineingegangen sei.
Von der Leyen lobt auch die Tatsache, dass sich Deutschland nicht das Prinzip “hire and fire” zu eigen gemacht habe, dies bewähre sich gerade in der Krise. Interne Flexibilität herzustellen, das führe Unternehmen auch durch die Krise. Allerdings kämen auf Deutschland auch einige Herausforderungen zu. “Wir brauchen keine Angst haben, dass uns die Arbeit ausgeht, wohl aber, dass uns die Menschen ausgehen, die die Arbeit machen.”
Wenn 6,5 Millionen weniger am Arbeitsmarkt in wenigen Jahren da sein werden, käme das dem “Wegfall” der Arbeitskräfte eines ganzen Bundeslandes wie Baden-Württemberg gleich. Junge Menschen aus sozial benachbarten Familien, ältere Menschen und Frauen – das seien die drei Gruppen, bei denen hohes Potential bestehe, das heute nicht richtig genutzt werde. Schulabschlüsse zu erreichen sowie ältere Menschen und Frauen im Arbeitsleben zu integrieren, in der Bewältigung dieser Aufgaben sieht von der Leyen die Potenziale der Zukunft.
Teurer als Bildung ist nur “keine” Bildung, zitiert von der Leyen den ehemaligen US-Präsidenten John F. Kennedy. Von der Leyen tritt der Vorstellung entgegen, dass es mehr “nicht ausbildungsfähigen” Jugendliche gebe.
Die “Älteren” sind “die” Gewinner der letzten Jahre, sagt von der Leyen. Wenn man sich die Statistiken anschaue, habe ein enormer Paradigmenwechsel stattgefunden. Von der Leyen zeigt die Vorteile der Integration von mehr älteren Mitarbeitern ins Arbeitsleben auf.
“Wir sind das einzige Land außer Österreich, dass sich noch eine Halbtagsschule leistet”, sagt von der Leyen. In angelsächsischen oder französischen Ländern sei die Ganztagsschule Standard, mahnt die Bundesministerin.
Der Mittelstand habe still und leise bewiesen, wie das Potential von Frauen genutzt werden könne, da der Anteil der Frauen deutlich gestiegen sei. “Es ist das falsche Signal nach innen”, wenn Frauen zwar in der Breite mitarbeiten dürften, nicht aber in der Spitze. “Wir werden qualifizierte Zuwanderung brauchen”, sagt von der Leyen und fordert daher auch Signale der Wirtschaft in Bezug auf die Chancen der Frauen.
Barrieren müssen für qualifizierte Zuwanderung gesenkt werden, macht von der Leyen klar. Auch sei mehr Präsenz auf ausländischen Jobbörsen wichtig, um den Fachkräftemangel als Achillesverse Deutschlands zu überwinden. “Seien wir offen für diejenigen, die kommen und das Land voranbringen wollen!”
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EU-Registrierung von PSR RATING
Von Dr. Oliver Everling | 13.Juni 2011
Die Ratingagentur PSR RATING GmbH konnte das Registrierungsverfahren gemäß der EU-Verordnung Nr. 1060/2009 erfolgreich abschließen, und zwar als “erste konzernunabhängige Ratingagentur in Westeuropa”, unterstreicht Thomas Morgenstern, Geschäftsführer der PSR RATING aus Tübingen. Die in 2002 gegründete Gesellschaft erhält damit den Status einer EU-weit registrierten „Credit Rating Agency“ (CRA). Nun "beginnt das Oligopol der Big Three aufzubrechen – ein erklärtes Ziel der Politik in Brüssel", sagt Morgenstern (www.psr-rating.de).
Die Akkreditierung als registrierte Ratingagentur in der EU durch die Europäische Aufsichtsbehörde ESMA (European Security and Market Authority) in Zusammenarbeit mit der nationalen Bankenaufsicht BAFIN (Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht) bestätigt die Bewertungskompetenz von PSR RATING und eine langjährige Pionierarbeit in Deutschland, führt Morgenstern in einem Beitrag zur aktuellen Ausgabe der Zeitschrift "Kredit & Rating Praxis" (Augabe 3/2011, www.krp.ch) weiter aus.
Als erste konzernunabhängige Agentur Deutschlands, frei von institutionellen Investoren oder Gruppe- und Finanzverbünden, liegt die Kernkompetenz von PSR RATING insbesondere in der neutralen Analyse von mittelständischen Unternehmensstrukturen (Corporates). "Die EU-Registrierung kennzeichnet Ratings der Agentur als einen wichtigen Baustein in den Entscheidungsprozessen institutioneller Anleger und Investoren, insbesondere im Bereich der Anleihen- und Mezzanine-Finanzierung", unterstreicht Morgenstern.
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