Durch Einkauf Gewinnmarge steigern

Von Dr. Oliver Everling | 31.März 2011

Dass für Unternehmen der Einkauf genauso wichtig sein sollte wie der Verkauf, unterstreicht eine aktuelle Studie von McKinsey: 5 % niedrigere Beschaffungskosten können die Gewinnmargen um bis zu 50 % steigern. Und mit einem intelligenten System für Supplier Relationship Management sind Unternehmen in der Lage, innerhalb von drei Jahren ihre Gesamtausgaben für die Beschaffung um 5 bis 15 % zu senken und zugleich die Qualität der Lieferprozesse zu verbessern. Besonders geprägt durch die aktuellen Ereignisse in Japan dürften dem Einkauf die besonderen Herausforderungen klar sein.

Schon jetzt zeigen sich empfindliche Störungen der Lieferantenkette, die in den nächsten Wochen erst richtig zu einem Problem werden. Der Veranstalter Neue DEUTSCHE KONGRESS GmbH reagiert auf diese aktuelle Entwicklung und bietet Unternehmen mit den „Lieferantenrating und -controlling Tagen“ eine optimale Plattform zur Überprüfung von Lieferanten.

Die teilnehmenden Unternehmensvertreter haben die Gelegenheit, sich an nur einem Tag über Lösungen und Strategien zur Steuerung von Lieferanten und Lieferantenausfällen zu informieren und sich mit Experten vor Ort auszutauschen. Sie erhalten Unterstützung bei der Bewältigung der anstehenden Herausforderungen und erfahren, wie über Lieferantenrating weiter optimiert und eine Absicherung eingebaut werden kann.

Viele Lösungsbeispiele und Erfahrungswerte: Im Programm präsentieren zahlreiche Lösungsanbieter als Mitveranstalter ihre Ideen und Erfahrungen zur Bewältigung der anstehenden Herausforderungen im Lieferantenrating. Mit Vorträgen sind Aon Credit International Insurance Broker GmbH, Coface Rating GmbH, D&B Deutschland GmbH und Soplex Consult GmbH vertreten. In der Fachausstellung können die Teilnehmer Lösungen und Produkte zum Lieferantenrating kennenlernen und testen. Weitere Informationen unter www.lieferanten-rating.de.

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Ratingagenturen im Clinch mit der EU-Kommission

Von Karl-Heinz Goedeckemeyer | 31.März 2011

Der Streit zwischen den Ratingagenturen und der Europäischen Union scheint zu eskalieren. Wie „Handelsblatt Online“ berichtet, drohen die Agenturen damit, ihre Bewertung der Zahlungsfähigkeit hochverschuldeter Euro-Staaten ganz einzustellen. In diesem Fall würden Investoren um diese Länder komplett einen Bogen machen, sollen Experten der Nachrichtenagentur Reuters am Donnerstag erklärt haben. Offenbar besteht bei den Agenturen die Angst für falsche Ratingeinstufungen haftbar gemacht zu werden. In diesem Falle könnten die Institute ihre Bewertungen ganz einstellen.

Hintergrund des Streits sind die jüngsten Herabstufungen von Staaten wie Portugal und Griechenland durch Agenturen wie Moody’s, S&P oder Fitch. Das Rating spielt eine entscheidende Rolle für den Zins, den die Länder bei Anleihen auf den internationalen Märkten zahlen müssen. Wiederholt hat die EU-Kommission in der letzten Zeit die Herabstufungen der Ratingagenturen kritisiert und mit Konsequenzen gedroht.

Offenbar scheint den Agenturen zu entgehen, dass ihre Bonitätsabstufungen wie Brandbeschleuniger wirken. Insbesondere stark bedrohte Krisenländer wie Griechenland, Irland und Portugal geraten dadurch zusehends in die Bredouille. Ferner stellt sich die Frage, warum die Downgrades nicht viel früher erfolgten? Es war doch bereits im vergangenen Jahr absehbar gewesen, dass die Krisenländer hoch verschuldet waren – und demzufolge früher oder später unter dem Rettungsschirm (EFSF) kommen mussten.

Und warum zielen die US-Agenturen nur auf die Peripherieländer in der Eurozone? Warum haben ebenfalls stark verschuldete Länder wie USA und Großbritannien keine Abstufungen erfahren? Wird hier versucht, den Euro weiter zu beschädigen – um die Dominanz des Dollars aufrecht zu erhalten? Oder trauen sich die amerikanischen „Brandbeschleuniger“ nicht zu das „AAA“-Rating der USA und Großbritanniens infrage zu stellen.

Welche Konsequenzen sind daraus zu ziehen? Die Agenturen müssen stärker kontrolliert werden. In Zeiten nervöser Märkte kann eine unausgewogene und ungerechtfertigte Entscheidung, zu einer zerstörerischen, sich selbst erfüllenden Prophezeiung werden. Deshalb wird die EU-Kommission die Regulierung der Agenturen weiter vorantreiben müssen. Ferner bedarf es eines stärkeren Wettbewerbs, die Dominanz des US-Trios muss zerschlagen werden. Die Zeit für unabhängige Ratingagenturen ist gekommen.

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USA: Banken-Rettungsprogramm wird profitabel

Von Karl-Heinz Goedeckemeyer | 31.März 2011

Während hierzulande noch völlig unklar ist, wann die Krisenbanken die Staatshilfe komplett zurückzahlen werden, sind in den USA inzwischen 251 Mrd. Dollar in die Staatskasse zurückgeflossen. Damit hat nach Angaben des Finanzministeriums das milliardenschwere US-Regierungsprogramm zur Bankenrettung erstmals die Gewinnzone erreicht.

Wie das amerikanische Finanzministerium ferner mitteilte, haben drei weitere Geldinstitute Rückzahlungen geleistet. Damit seien fast sechs Milliarden Dollar mehr zurückgeflossen als ursprünglich in notleidende Geldinstitute investiert worden waren. US-Finanzminister Timothy Geithner sprach von einem „wichtigen Meilenstein in unseren Bemühungen, die Dollar der Steuerzahler wieder zurückzuholen“.

Das Finanzministerium rechnet damit, dass die Investitionen in angeschlagene Geldhäuser während der Finanz- und Wirtschaftskrise am Ende durch Rückzahlungen, Dividenden oder Zinsen 20 Mrd. Dollar Profit abwerfen werden. Mit Blick auf den gesamten Reigen der Hilfen – also auch für die US-Autoindustrie oder den verstaatlichten Versicherungsgiganten AIG – werden den Berechnungen zufolge dem Steuerzahler am Ende „keine oder nur wenige Kosten entstehen“.

Das „Troubled Asset Relief Program“ war ursprünglich aufgelegt worden, um Banken von toxischen Wertpapieren zu befreien, die im Mittelpunkt der Krise standen .Als sich dieser Plan aber als wenig praktikabel herausstellte, wurden die Mittel stattdessen für direkte Geldspritzen vor allem an notleidende Finanzinstitutionen verwendet.

In Deutschland hat bisher nur die Aareal Bank einen Teil der Staatshilfe an den Rettungsfonds SoFFin zurückgezahlt. Jüngst hat die Commerzbank angekündigt, noch in diesem Jahr mit der Rückzahlung der Staatshilfe zu beginnen. Konkretisiert wurden diese Ankündigung jedoch nicht.

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Covered Bond-Privilegien bestätigt

Von Dr. Oliver Everling | 30.März 2011

Die vorteilhafte Behandlung ausgewählter Covered Bonds unter Basel III wird von Moody!s unterstützt, stellt Michael Spies vom DZ BANK Research in den „Strategie Credits“ fest, einer Research-Publikation der DZ BANK. Bereits im Januar des laufenden Jahres kündigte der deutsche Pfandbriefverband in Zusammenarbeit mit der dänischen Vertretung Realkreditrådet an, sich für eine privilegierte Behandlung bestimmter Covered Bonds im Rahmen der neuen Liquiditätsregeln des Basel-III Regelwerks und deren Anerkennung als Level 1 Assets einzusetzen.

Als Merkmale, die für eine vorteilhaftere Behandlung ausgewiesen werden müssen, wurden von den beiden Verbänden, die unter anderem von ihren schwedischen, norwegischen und polnischen Kollegen unterstützt werden, folgende Eigenschaften vereinbart, berichtet Spies: Die Mindestgröße des Covered-Bond-Marktes in der jeweiligen Jurisdiktion muss 50 Mrd. Euro überschreiten. 25% aller von Finanzinstituten emittierten Anleihen müssen Covered Bonds sein. Das Mindestvolumen ausstehender Covered Bonds muss größer als 15% des nationalen Bruttoinlandsprodukts betragen.

Die vorrangige Abstellung auf die Größe bei der Kriterienauswahl wurde mit den Entwicklungen der Covered-Bond-Märkte innerhalb der Krise begründet: Demnach waren die Märkte für gedeckte Anleihen der Länder Deutschland, Frankreich, Dänemark und Schweiz sehr viel krisenresistenter als andere und konnten immer eine gewisse Grundliquidität bereitstellen.

„De facto hätten 2010 die Länder Deutschland, Dänemark, Irland, Luxemburg, Schweden und Spanien die Erfüllung der genannten Merkmale einhalten können. Die Besserstellung soll sich nach Ansicht des VdP folgendermaßen darstellen: Jene Covered Bonds, die die Kriterien erfüllen, werden als Level 1 Assets behandelt und müssen damit einhergehend keinen Haircut hinnehmen und können mehr als 40% des Liquiditätspuffers ausmachen“, berichtet Spies.

Gleichzeitig würde dies natürlich für Emittenten aus Ländern, die diese Voraussetzungen nicht erfüllen werden, einen bedeutenden Wettbewerbsnachteil darstellen. Eine Fallentscheidung auf der Emittentenebene wäre in den Augen der Kritiker sinnvoller, skizziert die DZ BANK die Diskussion. Dass Frankreich in diesem Streit neutral bleibt zeigt nach Ansicht von Spies, dass dieser Vorstoß bei Weitem nicht von allen vermeintlich sicheren Covered-Bond-Emittenten getragen wird.

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Nachhaltig gute Karrierechancen bei der SDK

Von Dr. Oliver Everling | 30.März 2011

Zum dritten Mal in Folge bestätigt die Süddeutsche Krankenversicherung a. G. (SDK) das sehr gute Karriere-Rating der ASSEKURATA Solutions GmbH. Mit kontinuierlicher Arbeit kann die SDK für ihren Ausschließlichkeitsvertrieb die sehr guten beruflichen Rahmenbedingungen auf konstant hohem Qualitätsniveau halten.

Das Karriere-Rating der ASSEKURTA Solutions GmbH bewertet die beruflichen Rahmenbedingungen für potenzielle neue Vermittler und die bereits tätigen Berater. Dabei berücksichtigt das Verfahren unter anderem die Verdienstsituation, die Entwicklungsmöglichkeiten sowie die Vertriebsunterstützung beziehungsweise die Aus- und Weiterbildung.

Bereits in den vorherigen Ratings hatte die SDK mit sehr guten Einzelnoten erfolgreich Punkten können. Um dieses Niveau weiter zu steigern, gründete das Unternehmen in 2010 unter aktiver Mithilfe der Vertriebsmitarbeiter mehrere Arbeitsgruppen. Getreu dem Motto „Aus dem Vertrieb – für den Vertrieb“ brachten gestandene und jüngere Vertriebsmitarbeiter hierbei ihre Ideen zur Optimierung der Vertriebsunterstützung ein.

Aus diesen Arbeitsgruppen entstanden dem Bericht der Ratingagentur zufolge zahlreiche neue Instrumente, die die Vertriebsmitarbeiter in ihrer täglichen Arbeit zielführend unterstützen. Mit dem Jahreswechsel etablierte die SDK beispielsweise eine neue Beratungskonzeption für ihre Vertriebsmitarbeiter, welche insbesondere für Neuankömmlinge ein wichtiges Instrumentarium für die qualitative Kundenberatung darstellt.

Übern den Bereich der IT-Unterstützung wird berichtet, dass die regelmäßige Informationsversorgung weiter optimiert und automatisiert wurde. Die Informationsschnittstelle zwischen Innen- und Außendienst war das Thema einer weiteren Arbeitsgruppe. Ihre Ergebnisse sollen zukünftig dazu beitragen, Vertriebsimpulse aus dem Bestand schneller und gezielter weiterzuleiten.

„Eine serviceorientierte und fachlich hochwertige Beratung ist die Visitenkarte des Vertriebs“, sagt Markus Kruse, Bereichsleiter Vertriebe der ASSEKURATA Solutions GmbH. Fachlich geschulte Berater sind hier nicht immer die Garantie für ein zielführendes Beratungsgespräch.

„Vielmehr sind auch verständliche und transparente Beratungsunterlagen, ein strukturierter Gesprächsleitfaden und ein definierter Prozess für die anschließende Betreuung des Kunden wichtige Erfolgsgaranten“, so Kruse. Die zum Jahreswechsel eingeführte Beratungskonzeption der SDK liefert hier einen wichtigen Beitrag und wird von den Assekurata-Analysten mit gut bewertet. „Konzeptionell auf sehr gutem Niveau muss das Instrument jetzt mit Leben gefüllt werden“, bestätigt Kruse.

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Kostengünstiger ETF-Handel

Von Dr. Oliver Everling | 30.März 2011

Wenn ein Vermögen anzulegen ist, trifft der Anleger zuerst eine Entscheidung über die zugrunde liegende Anlageklasse, also insbesondere ob in Aktien, festverzinsliche Wertpapiere oder Rohstoffe investiert werden soll. Im Wesentlichen hängt diese Entscheidung ab von den individuellen Rendite-Risiko-Erwartungen und von der Einschätzung der aktuellen Wirtschaftslage, führt Rainer Riess in das Thema ein. Riess ist Autor im Buch „ETF Rating“.

Rainer Riess ist Geschäftsführer der Frankfurter Wertpapierbörse und Managing Director des Bereichs XETRA Market Development der Deutsche Börse AG. In dieser Funktion ist er verantwortlich für Vertrieb, Produkt- und Systementwicklung des Kassamarktes der Deutschen Börse – insbesondere die Weiterentwicklung des elektronischen Handelssystems Xetra®. Zudem ist er Aufsichts- und Verwaltungsrat der Scoach Gesellschaften, Vertreter der Deutschen Börse in der Braintrade GmbH Gesellschafterversammlung und Mitglied im Vorstand des eFinance-Lab.

Derzeit nutzen mehr als 257 Banken und Wertpapierhandelshäuser aus 19 Ländern und 4 Börsen das Xetra-System. Insgesamt sind am Kassamarkt der Deutschen Börse mehr als 550.000 Aktien, festverzinsliche Wertpapiere, Indexfonds und aktiv gemanagte Fonds, Zertifikate und Optionsscheine gelistet.

„Natürlich ist dies keine Entweder-Oder-Entscheidung, im Gegenteil: Wer sein Risiko weiter diversifizieren will, als er dies durch den ETF ohnehin tut, kann sein Portfolio aus verschiedenen ETF-Anlageklassen zusammenstellen“; schreibt Riess. Innerhalb der jeweiligen Anlagenklassen wird im nächsten Schritt ein Indextyp ausgewählt: „Hier haben Investoren die Wahl zwischen Performance- und Kursindizes. Anschliessend fällt der Investor eine Entscheidung über die Art der Indexreplikation – physisch oder synthetisch, mit jeweils unterschiedlichen Kosten, aber auch unterschiedlichen Risiken. “

Im nächsten Schritt gilt es nach der von Riess vorgeschlagenen Schrittfolge, die Kosten der zur Auswahl stehenden ETFs zu berücksichtigen. Ein bedeutender Kostenfaktor aus Anlegersicht ist die Gesamtkostenquote oder „total expense ratio“ (TER). Die TER fasst die wichtigsten Kosten auf Ebene des Fonds in einer Kennzahl zusammen und verbessert dadurch die Vergleichbarkeit von ETFs. „Zu den wesentlichen Komponenten der TER zählen unter anderem jährliche Verwaltungsgebühren für Fondsmanagement und Geschäftsführung sowie sonstige Gebühren wie z.B. Depotbankgebühren. Nicht in der TER enthalten sind dagegen die Transaktionskosten,“ zeigt Riess auf, „die auf Fondsebene beim Wertpapierkauf und -verkauf entstehen.“ Diese Kosten sind beim Handel von ETFs auf Xetra® besonders niedrig.

Zum Schluss spielen die impliziten Kosten eine Rolle, so Riess, die von der Liquidität des jeweiligen ETF abhängig sind. Die Deutsche Börse sorgt hier mit XLM für objektive Vergleichbarkeit, wirbt Riess. Dabei erzielen ETFs regelmäßig die besten Werte von allen börsengehandelten Instrumenten.

Wie bei allen Anlageformen sei auch bei ETFs letztlich das individuelle Chance-Risiko-Profil des einzelnen Instruments ausschlaggebend, schreibt Riess: „Wer von Sonderentwicklungen profitieren will, die sich etwa an den weltweiten Rohstoffmärkten, bei Edelmetallen oder in Emerging Markets ergeben, erhält mit ETFs zudem einen einfachen Zugang zu diesen Bereichen. Er muss sich dabei jedoch auch der Risiken bewusst sein, die stark schwankende Preise und Wechselkurse mit sich bringen können.“

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Fonds setzen auf Aktien

Von Dr. Oliver Everling | 30.März 2011

Die Mehrheit der Fondsgesellschaften sieht weiterhin großes Absatzpotenzial für Aktienfonds. Renten- und Geldmarktfonds hingegen werden größtenteils geringes Potenzial zugesprochen. Dies geht aus der Frühjahrsumfrage der Feri EuroRating Services AG unter 62 Fondsgesellschaften hervor.

Besonders gut sehen die Erwartungen für Fonds mit Schwerpunkt auf deutschen Aktien aus. 92 Prozent der Anbieter rechnen sich hier gute bis sehr gute Absatzchancen aus. Damit stehen deutsche Aktien in der Rangliste der Fondsgesellschaften für 2011 ganz oben, gefolgt von Aktien aus den Schwellenländern und Europa, für die 81 bzw. 79 Prozent der Befragten optimistisch sind.

„Nach der starken Performance in den vergangenen Monaten und weiterhin guten Wirtschaftsdaten interessieren sich die Anleger wieder stärker für deutsche Aktien“, sagt Christopher Wolter, Fondsanalyst bei der Feri EuroRating Services AG. „Ähnlich großes Absatzpotenzial sehen die Fondsgesellschaften nur bei Schwellenländeranleihen, die wegen niedriger Zinsen und hoher Verschuldung der Industriestaaten Anlegergelder anziehen können.“

Für Aktienfonds allgemein sehen 87 Prozent der Fondsgesellschaften großes Potenzial, aber auch Mischfonds stehen hoch im Kurs. Mehr als 80 Prozent rechnen mit starker Nachfrage in diesem Segment. Die Mehrheit der Anbieter erwartet dies auch für Wandelanleihenfonds und Alternative Investments. Ein deutlich negatives Bild zeichnet sich für Geldmarktfonds ab. Hier sehen 86 Prozent der Befragten schwaches bis sehr schwaches Potenzial.

Negativ sind auch die Umfrageergebnisse für Rentenfonds. Der mit 59 Prozent größte Teil der befragten Gesellschaften schätzt die Absatzchancen von Rentenfonds als schwach ein. Die Angaben der Gesellschaften bescheinigen insbesondere den Investment-Grade-Anleihen geringe Vertriebschancen. Rund 54 Prozent sehen nur schwaches Potenzial bei Euro-Anleihen, 88 Prozent der Befragten schätzen US-Dollar-Anleihen als wenig aussichtsreich ein. Demgegenüber glauben 70 Prozent an Euro-Hochzinsanleihen, 87 Prozent schätzen Schwellenländeranleihen als attraktiv ein.

Uneinheitlich sind die Umfrageergebnisse zu Immobilienfonds. Eine Hälfte der Teilnehmer glaubt an Vertriebschancen für diese Anlageklasse, die andere Hälfte geht vom Gegenteil aus.

Das Jahr 2011 steht nach Meinung der Fondsgesellschaften auch im Zeichen der Inflation. So wird das Absatzpotenzial für Produkte mit Inflationsschutz als positiv eingeschätzt. 70 Prozent der Anbieter erwarten für inflationsgeschützte Rentenfonds gute bis sehr gute Chancen. Zudem rechnet eine große Mehrheit von 81 Prozent der Befragten mit Mittelzuflüssen in Sachwerte-Fonds. Eindeutig sieht die Branche auch einen anhaltenden Trend im Segment „Absolute Return“. Das Fondsvolumen für diese Assetklasse werde im Jahr 2011 weiter wachsen, vermuten gut 76 Prozent der Umfrageteilnehmer.

Angesichts der erwarteten Vertriebschancen plant ein Großteil der Fondsgesellschaften eine Ausweitung ihrer Produktpalette. Insbesondere bei Aktienfonds sehen sie Bedarf an neuen Produkten. Rund 55 Prozent der Anbieter wollen hier neue Fonds auflegen. Auch bei Rentenfonds und Alternativen Investments planen viele Umfrageteilnehmer aufzustocken.

Rückenwind beim Fondsvertrieb erhofft sich die Branche von der Steuergesetzgebung. Sollte es zu einer steuerlichen Gleichbehandlung von Fondssparplänen und privater Rentenversicherung kommen, rechnen mehr als zwei Drittel der befragten Fondsgesellschaften mit steigenden Sparplaninvestitionen.

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Heike Gündling verlässt Corpus Sireo

Von Dr. Oliver Everling | 23.März 2011

Auf eigenen Wunsch wird Heike Gündling zum 31. März bei Corpus Sireo ausscheiden. Heike Gündling war seit Januar 2003 mit verschiedenen Führungsaufgaben des Unternehmens betraut. So zeichnete sie zuletzt als Managing Director für die Geschäftsfelder Transaction Management und Business Development verantwortlich.

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Rating globaler Lieferketten

Von Dr. Oliver Everling | 23.März 2011

Unternehmen müssen sich auf längerfristige Unterbrechungen der weltweiten Lieferketten vorbereiten, warnt einer der weltweit führenden Industrieversicherungsmakler und Risikoberater, Marsh. Marsh ist Teil der Marsh & McLennan Companies, einem internationalen Dienstleistungsunternehmen mit weltweit 51.000 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von über 10 Milliarden US-Dollar. Zu Marsh & McLennan Companies gehören neben Marsh auch der Rückversicherungsmakler Guy Carpenter, die Beratung für Personal- und Finanzmanagement Mercer sowie die Unternehmensberatung Oliver Wyman.

Das Erdbeben in Japan und der nachfolgende Tsunami werden voraussichtlich tausende von Fertigungs- und Dienstleistungsunternehmen über mehrere Monate hinweg in ernsthafte Bezugs- und Lieferschwierigkeiten bringen, sagt Marsh. Der größte Teil der zu erwartenden Produktionsausfälle wird jedoch nicht durch zerstörte Fertigungsstätten, sondern durch indirekte Folgen der Katastrophe wie Energie- und Wassermangel oder beschränkte Infrastrukturnutzung verursacht werden.

Marsh rechnet mit einem um bis zu mehrere Monate verzögerten Einsetzen der Lieferkettenprobleme aus dem Erdbeben. Dennoch sollten sich Unternehmen, die direkt oder indirekt auf Produkte aus Japan angewiesen sind, bereits jetzt mit möglichen längerfristigen Lieferausfall-Szenarien beschäftigen.

Die am meisten betroffenen Branchen dürften nach Einschätzung von Marsh Hightech, Stahl und Automobil sein. Doch auch in den Bereichen Medizintechnik, Kommunikationsausrüstung, Photovoltaik, Schiffbau, Luft- und Raumfahrt sowie Unterhaltungselektronik könnte es zu Engpässen kommen. Lieferantenrating gewinnt vor diesem Hintergrund an Bedeutung.

„Die Prioritäten in Japan liegen derzeit auf dem Schutz der Menschen und der Versorgung der vom Tsunami betroffenen Bevölkerung“, sagt Jochen Körner, Mitglied der Zentralen Geschäftsleitung bei Marsh und Leiter Vertrieb. „Daher könnte es eine Weile dauern, bis die für den Export wichtige Infrastruktur wiederaufgebaut oder nach eventueller Sperrung wieder freigegeben werden kann.“

Aufgrund der zunehmenden Spezialisierung und der globalen Lieferketten sind weltweit immer mehr Unternehmen auf funktionierende Zulieferung angewiesen. Oft reicht bereits der Lieferausfall einer kritischen Komponente von einigen Wochen, um ein gesundes Unternehmen substanziell zu gefährden. Viele dieser Lieferkettenrisiken können versichert werden – typischerweise in der Betriebsunterbrechungsversicherung.

„In den letzten Jahren haben bereits viele Unternehmen die Widerstandsfähigkeit ihrer Lieferkette gegen solche Ausfälle erhöht“, so Körner. „Doch es gibt auch Unternehmen, die entweder keine Möglichkeit haben, etwa durch Aufbau alternativer Lieferanten weitere Optionen zu schaffen, oder deren Risikomanagement noch nicht weit genug entwickelt ist.“

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Klärende Kraft der Krise

Von Dr. Oliver Everling | 22.März 2011

„Niemand will einem insolventen Schuldner noch Kredit geben“, sagt Moritz Krämer, Standard & Poor’s Managing Director für Sovereign Ratings, dies gelte auch für Staaten. Er sprach auf der Konferenz „Managing Credit Risk in the New Normal“ in Frankfurt am Main. Krämer skizziert die Probleme des Länderratings für Staaten in Europa.

Krämer illustriert den Diskussionsprozess unter den zahlreichen Ministern, Staatssekretären usw. in Europa: Private und „offizielle“ Meinungen lassen sich oft nicht genau unterscheiden. Werden Gerüchte über Zahlungsschwierigkeiten eines Staates bekannt, würden sich vorsichtige Investoren eher zurückziehen als abwarten, bis die Gerüchte durch die Realität bestätigt werden.

„Eine Herabstufung um 3 Notches bei einem Staatenrating war sehr ungewöhnlich“, berichtet Krämer mit Blick auf die enorme Publizität, die diese Ratingaktion in den Medien erfuhr. Krämer zeigt, wie im Falle von Griechenland zunächst die Markteinschätzungen mit AA- noch bis Ende 2008 über dem von S&P’s erteilten Rating A lag. Danach stürzte das aus den Zinsspreads abgeleitete Länderrating ab.

Die Darstellung von Krämer zeigt, wie das Länderrating von S&P’s den Marktspekulationen eher hinterher lief als Auslöser für diese war. Ferner wurden von S&P’s nie so niedrige Ratings erteilt, wie sie sich aus den Risikoprämien argumentieren ließen.

„Wenn man mit dem Rücken an der Wand stehe, fange man an, das Richtige zu tun“, sagt Krämer. Es seien nun in kürzester Zeit mehr Reformen auf dem Weg gebracht worden, als in Jahrzehnten zuvor. Es bleibe allerdings abzuwarten, inwieweit die Gesellschaft bereit sei, den von den Regierungen gewählten Weg der Reformen mitzutragen.

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