Gewinner der Morningstar European Fund Awards 2011
Von Dr. Oliver Everling | 13.März 2011
Die Gewinner der Morningstar European Fund Awards 2011 sind Cédric de Fonclare von Jupiter European Special Situations als Morningstar Fund Manager of the Year für Europäische Aktien und Graham French von M&G Global Basics als Morningstar Fund Manager of the Year für Globale Aktien.
“Cédric de Fonclare ist sehr erfahren und hat ein gutes Gespür für Aktien. Seine pragmatische Herangehensweise bezieht auch eine starke Top-Down-Komponente in die Aktienselektion mit ein. Fonclares Anlagestil hat sich in unterschiedlichen Marktphasen bewährt“, sagt Christopher Traulsen, CFA, Morningstars Director of Fund Research für Europa und Asien.
“2010 erzielte der Jupiter European Special Situations damit eine Rendite von 16,03% , womit er zu den besten 20% der Morningstar Kategorie ‘Aktien Europa ohne Großbritannien Standardwerte‘ gehörte. Im Krisenjahr 2008 verlor der Fonds weniger als 85% seiner Konkurrenten. Im Laufe der Zeit kann de Fonclare auf überdurchschnittliche Renditen verweisen, während es ihm gleichzeitig gelang, Verluste für seine Anleger zu begrenzen. Cédric de Fonclare verdient aus gutem Grund unsere positive Einschätzung.”
Traulsen fährt fort: “Wir halten Graham French für einen sehr erfahrenen und versierten Manager, bei dem gute langfristige Ergebnisse an erster Stelle stehen. French ist seit über 20 Jahren für M&G tätig und leitet ein erfahrenes und beständiges Team. Seine Anlagestrategie ist langfristig orientiert und er konzentriert sich auf Unternehmen, die ihr Kapital effizient einsetzen und ihre Aktionäre gut behandeln. Mit dem M&G Global Basics sucht French nach langfristigen Investments innerhalb der grundlegenden Sektoren der globalen Volkswirtschaft. Diese Konzentration kann zwar zu einem etwas höheren Risiko führen, wenn die gewählten Themen von den Märkten nicht gespielt werden. French versteht es aber, diese kurzfristigen Schwankungen geduldig auszusitzen, wenn er vom Potential der Aktien überzeugt ist. 2010 erwirtschaftete der Fonds unter French eine Rendite von 32,39%, wodurch er zum besten Dezil seiner Vergleichsgruppe gehörte.Über die letzten zehn Jahre übertraf er die Morningstar Kategorie ‚Aktien weltweit Nebenwerte‘ deutlich. Dies führte zu einer Positionierung unter den besten 5% der Kategorie.”
Die Morningstar European Fund Awards basieren auf der Expertise und Erfahrung des Fondsresearch-Teams in Europa. Sie prämieren Fondsmanager, die nicht nur über gute Leistungen im Jahr 2010 verfügen, sondern sich auch langfristig als ausgezeichnete Treuhänder des ihnen anvertrauten Kapitals erwiesen haben. Die Auszeichnungen werden in zwei Kategorien vergeben: Fund Manager of the Year: Europäische Aktien und Fund Manager of the Year: Globale Aktien.
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„The Squaire“ Großprojekt auf wackeligen Füßen
Von Karl-Heinz Goedeckemeyer | 11.März 2011
An Superlativen hat zu Europas größtes Gewerbeimmobilienprojekt nie gemangelt. Mal wurde es mit einem Raumschiff, mal mit einem beschrieben, auch von einen Zeppelin war die Rede. Doch das monströse Prestigeobjekt des Immobilienkonzerns IVG und des Flughafenbetreibers Fraport stand zu oft in den Schlagzeilen, wobei vor allem die lokale Presse oftmals die Entwicklung dieses Kolosses oftmals mit kritischen Kommentaren begleitet hat. Angesichts der vielen Pleiten und Pannen kann nicht verwundern, dass statt der geplanten 660 Mio. Euro das ehrgeizige Bauprojekt am Ende wohl mehr als eine Milliarde Euro kosten wird.
Denn wie viele andere Großvorhaben wurde der Bau nicht rechtzeitig fertig und auch viel zu teuer. Die Probleme begannen frühzeitig mit dem Austausch des Bauunternehmens. Mitte April 2008 hat die vormalige Airrail Center Frankfurt GmbH der Alpine Bau Deutschland AG überraschend den Auftrag entzogen. Die Gesellschaft begründete dies mit dem wiederholt rechtswidrigen Verhalten der Alpine. Als Ersatz wurde daraufhin die Schweizer Baufirma Züblin mit der Fertigstellung des Rohbaus am Frankfurter Flughafen beauftragt. Nach dem Austausch des Generalauftragnehmers musste die Stahlkonstruktion wegen minderwertigem Stahl aus China erneuert werden, danach die fehlerhaften Rolltreppen, die auch aus der Volksrepublik geliefert wurden. Jüngst tauchten Gerüchte auf, dass ausgerechnet an einer so unfall- und terrorgefährdeten Zielscheibe wie dem zwischen stark befahrenen Autobahnen eingekeilten Bau nun auch noch der Brandschutz fehlt und Fluchtwege nicht ausreichend durchdacht wurden.
Diese Gerüchte sind Folge einer unzureichenden Informationspolitik betreibt, die auch schon bei der früheren Airrail-Betreibergesellschaft zu vernehmen waren. Bemerkenswert ist des Weiteren, dass „The Squaire“ nach nunmehr vier Jahren Bauzeit immer noch nicht bezugsfertig ist. So müssen Reisende, die eine Hotelbuchung in eines der Hilton-Hotels vornehmen wollten, sich inzwischen bis auf September 2011 vertrösten. Wer kommt eigentlich für den damit einhergehenden Einnahmeausfall auf – der Hotelbetreiber? Immerhin ist Hilton neben KPMG eine der Ankermieter des Projekts.
Hinzu kommt, dass nach der Absage des Logistikunternehmens DB Schenker immer noch rund ein Drittel der vermietbaren Fläche des Gebäudekomplexes mit einer Gesamtmietfläche von insgesamt 140.000 Quadratmetern leer stehen. Das ist ein schwerer Schlag für die IVG, zumal die Deutsche Bahn im vergangenen Juli entschieden hatte, ihre derzeit auf drei Standorte verteilte Logistiksparte in Frankfurt zu bündeln. DB Schenker wolle statt dessen im Bürohaus Alpha Rotex nahe des Frankfurter Flughafens einziehen, hieß es aus Presseberichten.
IVG – Mit „The Squaire” zum Erfolg verdammt: Auf die IVG – die zu 97 % am „Squaire“-Projekt beteiligt, die restlichen 3 % hält der Flughafenbetreiber Fraport – wartet somit eine Herkules-Aufgabe, muss sie doch in kurzer Zeit noch rund ein Drittel der freien Fläche vermieten.
Wegen dem Missmanagement im Rahmen der Krisenbewältigung des Flughafenprojekts und den hohen Finanzschulden wäre das „Squaire“-Objekt der IVG fast zum Verhängnis geworden. Immerhin ist „The Squaire“ das mit Abstand größte Objekt im IVG-Portfolio. Nur dank des Supports von Sal Oppenheim, die letztlich auch den kompletten Austausch des Vorstands und die Restruktuierung des angeschlagenen Unternehmens vorangetrieben hat, konnten sich die Bonner aus der Krise winden. Unterm Strich blieb aber dennoch ein Verlust von knapp 452 Mio. Euro in 2008 übrig. Maßgeblich dazu beigetragen haben unrealisierte Wertveränderungen von -944 Mio. Euro. Auch im vergangenen Jahr sind die Bonner nicht aus den roten Zahlen herausgekommen, per Ende 2009 blieb ein Verlust von 158 Mio. Euro übrig. Inzwischen schreibt nicht nur der Gesamtkonzern, sondern auch die Developmentsparte mit einem EBIT von 30 Mio. Euro (Stand: 9 Monate 2010) wieder leicht schwarze Zahlen.
Aus Finanzkreisen ist zu hören, dass bis Mitte 2011 „The Squaire“ in den hauseigenen Fonds Euroselect der IVG gepackt werden soll, wo er nicht mehr die Konzernbilanz belastet. Die Immobilienfirma hofft, für das Projekt Verwaltungsgebühren von Investoren einzustreichen, die in den Fonds einzahlen sollen. Ein Verkauf an Fondsanleger würde auch die Refinanzierungssituation des Konzerns verbessern. Denn bis 2012 muss das Unternehmen laut Finanzchef Wolfgang Schäfers Kredite von rund 2,5 Mrd. Euro verlängern. Das Darlehen für „The Squaire“ von derzeit weniger als 500 Mio. Euro, das noch 2010 verlängert werden muss, würde später bei entsprechenden Mittelzuflüssen in den Fonds obsolet.
Durch den Verkauf an den eigenen Fonds gerät das Unternehmen aber in einen Interessenkonflikt: Einerseits muss die IVG als Immobilienunternehmen die Gebäude möglichst teuer verkaufen. Als Fondsinitiator muss sie für ihre Anleger andererseits einen möglichst günstigen Preis erzielen. Dass die IVG den Bau nun ihrem eigenen Fonds verkaufen will, zeigt, dass sie die Chancen einer Veräußerung als gering einschätzt. Bei 760 Mio. Euro Objektvolumen, die bei der IVG nach Baufertigstellung in den Büchern stehen werden, dürfte es nicht viele Investoren geben, die das alleine stemmen können.
Stadt unter einem Dach – New Work City: Um diesem Projekt dennoch einen Hauch von Zukunftsfantasie zu verleihen, soll in „The Squaire“ mit dem New Work City-Konzept eine neue Arbeits- und Lebenswelt entstehen. Im Zentrum des Konzeptes soll der Mensch als wichtigster Erfolgsfaktor in der heutigen Wissensgesellschaft stehen, heiß es auf der Webseite. Begründet wird dies damit, dass rund 80 % aller innovativen Ideen und wichtigen Entscheidungen in persönlichen Gesprächen entstehen. Dazu biete das New Work City Raum für jede Gelegenheit – in ihren Atrien, Restaurants und Cafés, in der Business-Lounge sowie im Business- und Conference-Center. Zum Konzept gehören ferner ein Concierge-Service sowie Medical-Center, Fitness-Center, Wellness-Angebote und Shoppingmöglichkeiten mit insgesamt 3.100 Parkplätzen.
Bei dem inzwischen ohnehin großen Flächenangebot am Flughafen mit Gateway Gardens und dem Main Airport Center von insgesamt 427.000 Quadratmetern – ganz zu schweigen von den hohen Leerständen in der City – drängt sich die Frage auf, ob mit „The Squaire“ nicht ein zu hohes künstliches Angebot geschaffen wird. Denn immerhin sollen nach Angaben des Immobilienberaters Colliers rund 20 % der Flächen am Flughafen im Januar 2011 leer stehen. Colliers traut dem IVG-Großprojekt trotzdem gute Chancen zu: Grund dafür seien die kurzen Wege von den Flugsteigen bis zu den Büros der Unternehmen. Derzeit erscheinen die Aussichten des Objekts mit Blick auf den guten Konjunkturverlauf und den Passagier-Boom bei der Fraport günstig. Doch die nächste Krise kommt bestimmt – und die wird sich nicht nur auf dem Vermietungsmarkt in der City, sondern auch auf den Flughafen auswirken.
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Exzellente neue leben
Von Dr. Oliver Everling | 10.März 2011
Die in Hamburg beheimatete neue leben Lebensversicherung AG (neue leben) hat sich zum wiederholten Mal dem Rating der ASSEKURATA Rating-Agentur GmbH gestellt. Die hervorragende Unternehmenssicherheit sowie die exzellente Erfolgslage und Gewinnbeteiligung bescheren der neuen leben ein exzellentes Gesamturteil.
Der konstante Aufbau an Eigenkapital sowie die stabile Ausstattung an freier RfB (Rückstellung für Beitragsrückerstattung) tragen für die Ratinganalysten zu der exzellenten Einschätzung der Unternehmenssicherheit der neuen leben bei. Die Eigenkapitalquote von 1,94 %, gemessen an den Versichertenguthaben, ist marktüberdurchschnittlich (Markt: 1,76 %). Aufgrund ihrer restriktiven Kapitalanlagepolitik kam die neue leben weitestgehend unversehrt durch die Kapitalmarktkrise, ohne auf die freie RfB und damit auf ihre Eigenmittel zurückgreifen zu müssen.
Die vorhandenen Sicherheitsmittel sind gemessen an den bestehenden Risiken sehr auskömmlich, schreibt die Kölner Ratingagentur. Dies bestätigt der von Assekurata analysierte exzellente VaR-Deckungsgrad von 164 %. Hier werden die unternehmerischen Risiken im Verhältnis zu den verfügbaren Sicherheitsmitteln betrachtet. Darüber hinaus unterstützt das implementierte Risikomanagementsystem die neue leben in sehr guter Weise bei der Unternehmenssteuerung.
In der Teilqualität Erfolg bestätigt das Unternehmen das exzellente Kölner Urteil aus dem Vorjahr auch im Folgerating 2010. Die defensiv ausgerichtete Kapitalanlage liefert einen konstanten Erfolgsbeitrag. Die erzielte Nettorendite aus Kapitalanlagen setzt sich hauptsächlich aus laufenden Erträgen zusammen und liegt mit 4,45 % über dem Markt (4,17 %). Gemeinsam mit den soliden Erfolgskomponenten aus der Versicherungstechnik weist die neue leben im Zeitverlauf einen hohen Rohüberschuss für ihre Versicherungsnehmer auf. Hier spielt insbesondere die geringe Verwaltungskostenquote von 1,12 % eine wichtige Rolle, die zu den niedrigsten im Markt zählt (Markt: 2,57 %). Hieraus erwächst den Versicherungsnehmern ein echter Kostenvorteil.
Aufgrund ihrer stabilen und hohen Ertragslage gewährt die neue leben unverändert eine überdurchschnittlich hohe Gewinnbeteiligung. Mit einer laufenden Deklaration von 4,40 % (Markt: 4,07 %) beteiligt die neue leben ihre Kunden damit umfänglicher am erzielten Rohüberschuss. Unter Berücksichtigung der vorhandenen Stabilisierungspotenziale, die der neuen leben für die zukünftige Gewinnbeteiligung der Versicherten zur Verfügung stehen, bewertet Assekurata die Teilqualität Gewinnbeteiligung mit exzellent.
Das gute Urteil der Teilqualität Kundenorientierung setzt sich aus dem Urteil einer Kundenbefragung sowie einer Einschätzung zu den bestehenden Servicepotenzialen zusammen. Die neue leben versteht sich als Vorsorgepartner der Sparkassen und richtet ihr gesamtes Serviceangebot auf deren Klientel aus. Das Produktsortiment ist übersichtlich. Mit der Einführung des Altersvorsorgeproduktes aktivplan² beweist die neue leben erfolgreich ihre Innovationskraft. Da das Unternehmen über keinen eigenen Vertrieb verfügt, stellt sie ihren Vertriebspartnern, den Sparkassen, eine umfassende und auf die jeweiligen Anforderungen vor Ort zugeschnitte Betreuung und Unterstützung bereit.
Die Teilqualität Wachstum/Attraktivität am Markt bewertet Assekurata mit sehr gut. Sowohl nach Vertragsstückzahlen als auch nach Versicherungssumme bestätigt die neue leben seit Jahren ein konstant und weit marktüberdurchschnittliches Wachstum. Die Beitragseinnahmen wachsen in 2009 um 5,91 % gegenüber dem Vorjahr (Markt: 5,48 %) und sind infolge der zunehmenden Einmalbeiträge volatiler geworden. Dabei weist die neue leben eine hohe Nachhaltigkeit ihres Versichertenbestandes auf, was sich in der gegenüber dem Markt (6,14 %) geringeren Stornoquote von 5,83 % verdeutlicht. Die zukünftigen Wachstumsaussichten beurteilt Assekurata aufgrund der erfolgreichen Vertriebskooperationen sowie der hohen Produktqualität als exzellent.
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Kreditmediation rechnet sich für alle
Von Dr. Oliver Everling | 9.März 2011
Gibt man den Begriff „Kreditmediator“ in eine der Suchmaschinen im Internet ein, werden inzwischen mehr als 30.000 Seiten zur Lektüre nachgewiesen. Umso mehr muss es überraschen, dass der „Kreditmediator Deutschland“ gerade erst ein Jahr im Amt ist. An jedem Tag seiner Tätigkeit kamen zahlreichen Berichte hinzu, denn erst am 1. März ist der Kreditmediator Deutschland, Hans-Joachim Metternich, seit einem Jahr im Amt.
Binnen Jahresfrist konnte sein Team 722-mal durch Beratung oder Mediationsverfahren dazu beitragen, stockende oder bereits gescheiterte Kreditverhandlungen zum Erfolg zu bringen und alternative Hilfen anzubieten. Insgesamt waren 20.000 Arbeitsplätze in Gefahr. Die Arbeit des Mediators rechnet sich: Durch die monatlichen Steuer- und Sozialversicherungseinnahmen aus den gesicherten Arbeitsplätzen errechnet sich eine wesentliche Gegenfinanzierung der Kosten des Kreditmediators.
983 Firmenkontakte und eine Erfolgsquote von mehr als 70 Prozent: Seit dem 1. März 2010 hat die Anlaufstelle für Unternehmen in Finanzierungsschwierigkeiten ein bundesweit einheitliches Kreditmediationsverfahren entwickelt und mit den Spitzenverbänden der Kammerorganisationen und der Kreditwirtschaft koordiniert.
Das Maßnahmenpaket der Bundesregierung in der Finanzkrise hat vielen Unternehmen im Wirtschaftsaufschwung die Existenz gerettet. Trotz Aufschwung wären aber ohne die Arbeit des Kreditmediators viele Unternehmen auf der Strecke geblieben. „Mehr als 980 Anfragen belegen, dass das Angebot sehr gut angenommen wird“, sagt Metternich.
Die Dienstleistung seines Büros in Frankfurt am Main reicht dabei von Beratung zu lokalen Förderungsmöglichkeiten über Unterstützung bei der Finanzkommunikation bis hin zum offiziellen Mediationsverfahren. „Oft können wir schnell und unbürokratisch helfen, bevor es zur ausdrücklichen Absage kommt“, sagt Metternich. „Komplizierter sind natürlich die Fälle, in denen ein Kredit bereits abgelehnt wurde. Doch auch dort gilt unser Grundsatz: Für jedes wirtschaftlich sinnvolle Projekt sollte auch eine Finanzierung erreicht werden können.“
Bei der Hälfte der 243 Mediationsfälle ließ die wirtschaftliche Lage und Aussicht der Antragsteller tatsächlich keine Kreditmediation zu. In diesen Fällen konnte vielfach auf das bewährte Instrument der „runden Tische“ bei den Industrie- und Handelskammern sowie Handwerkskammern verwiesen werden. Oft können Metternich und sein Team aber noch helfen: Bei 20 Prozent der Fälle wurde die Kreditabsage zurückgenommen, bei weiteren 30 Prozent laufen die Gespräche.
Bereits in den Härtefällen, in denen Kreditabsagen nach der Mediation wieder zurückgenommen wurden, konnten 3.678 Arbeitsplätze gesichert werden. „Bei durchschnittlicher Bezahlung bringt jeder einzelne davon monatlich Lohnsteuereinnahmen von 577 Euro und 1337 Euro für Kranken-, Renten-, Arbeitslosen- und Pflegeversicherung durch Arbeitnehmer- und Arbeitgeberanteile. Zudem entfallen Kosten für die Sozialsysteme,“ rechnet Metternich vor, „wenn die Stellen erhalten bleiben: Dies spart monatlich im Schnitt 1.491 Euro.“
Auch wenn die ausgefallene Wertschöpfung und Steuerzahlungen der insolventen Unternehmen häufig durch zusätzliche Wertschöpfung und Steuerzahlungen konkurrierender Unternehmen ausgeglichen werden, kann man von einer Gegenfinanzierung der Kosten des Mediators in wesentlichem Umfang ausgehen.
„Bei mittlerweile 3.678 Stellen sichern wir jeden Monat in beträchtlichem Umfang Einnahmen beziehungsweise verhindern Ausfälle“, weiß Metternich. Wichtig ist ihm allerdings auch der soziale Aspekt seiner Tätigkeit: „Wir haben viele Menschen vor dem Sturz in die Arbeitslosigkeit bewahren können. In diesem Sinne wollen wir auch diesem Jahr unsere erfolgreiche Arbeit fortsetzen.“
Auf der Tagung „Braucht unsere Wirtschaft auch zukünftig eine Kreditmediation und was hat der Mittelstand davon?“ wird Metternich am 8. bis 10. April 2011 auf der Theodor-Heuss-Akademie der Friedrich-Naumann-Stiftung in Gummersbach Einblick in seine Erfolgsbilanz geben, http://www.la.fnst-freiheit.org/uploads/470/3168/THA_Kreditmediation_8_4_2011_web.pdf.
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Hervorragend liquide ETFs
Von Dr. Oliver Everling | 9.März 2011
Wesentliche Herausforderung für die Entwicklung der Anlageklasse sind die Erhaltung von Transparenz und Liquidität, schreibt Rainer Riess, Geschäftsführer der Frankfurter Wertpapierbörse und Managing Director des Bereichs XETRA Market Development der Deutsche Börse AG, in seinem Artikel im Buch „ETF Rating“.
Die Deutsche Börse bietet über ihre Website nicht nur umfassende Informationen über die einzelnen ETFs, sondern auch kontinuierlich Handelsdaten in Echtzeit sowie mit XLM ein objektives Maß für die Liquidität. „Diese öffentlich zugänglichen Daten zeigen,“ schreibt Riess, „dass ETFs an der Deutschen Börse zu den liquidesten Werten überhaupt zählen.“
Riess fügt hinzu: Börsen sind gesetzlich zur Einhaltung hoher Anlegerschutz-Standards verpflichtet. Alle Marktteilnehmer haben gleichen Zugang zu allen offenen Kauf- oder Verkaufsaufträgen. „Es bestehen strikte Transparenzvorschriften für die sofortige Verbreitung aller offenen und ausgeführten Orders an alle Marktteilnehmer. Eine unabhängige Überwachungsstelle kontrolliert gemeinsam mit der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht den Handel auf mögliche Fälle von Marktmissbrauch wie Preismanipulationen oder Insiderhandel. Auch börsliche Märkte sind nicht perfekt. Aber“, macht Riess klar, „sie sind die beste Annäherung an perfekte Märkte, die es gibt.“
Die Entscheidung liege letztlich beim einzelnen Anleger, so Riess, und niemand könne sie ihm abnehmen. „Den Ausschlag gibt die individuelle Präferenz nach den Kriterien Rendite, Risiko und Fungibilität. Die Auswahl bei ETFs ist groß genug, um jedem Anleger die Zusammenstellung eines passgenauen Portfolios zu ermöglichen.“
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Praktische Vorteile durch Steuervereinfachungsgesetz
Von Dr. Oliver Everling | 9.März 2011
Die im IT-Sicherheitsverband TeleTrusT Deutschland e.V. organisierten Signaturanwendungs-Hersteller begrüßen in einer Stellungnahme das vom Bundeskabinett beschlossene „Steuervereinfachungsgesetz“. Mit dem Gesetz setzt die Regierung die Vorgaben des EU-Ministerrates zur Änderung der EU-Mehrwertsteuerrichtlinie um und definiert entsprechende Änderungen für das deutsche Umsatzsteuergesetz.
Ab 1. Juli 2011 ermöglicht das neue Gesetz den Unternehmen die Wahl zwischen drei Verfahren zur Sicherung des Vorsteuerabzugs bei elektronischen Rechnungen. Gemäß Anforderung des EU-Ministerrats akzeptiert das Bundesfinanzministerium die folgenden drei Verfahren zum elektronischen Rechnungsaustausch, nämlich elektronische Signaturen basierend auf einem qualifizierten Zertifikat, den Einsatz von standardisierten EDI-Verfahren oder „andere Verfahren“, die die Echtheit der Herkunft und Unversehrtheit des Inhalts gewährleisten (NEU).
„Insbesondere für international agierende Unternehmen bedeutet das Steuervereinfachungsgesetz Planungssicherheit, Investitionssicherheit und Kostenersparnis“, erläutert Dr. Holger Mühlbauer, Geschäftsführer des TeleTrusT Deutschland e.V. „Sie können elektronische Rechnungen qualifiziert signieren und mit nur einem einzigen technischen Verfahren, international standardisiert und EU weit anerkannt austauschen.“
Der Vorsteuerabzug wird länderübergreifend gesichert. Teure nationale Insellösungen und komplexe interne Kontrollsysteme, welche auf die unterschiedlichen nationalen Ausprägungen ausgelegt sind, können bei Rechnungsversender und -empfänger vermieden werden. „Die qualifizierte Signatur ist daher nicht nur die einfachste,“ so Mühlbauer, „sondern zugleich kostengünstigste Lösung zur Erfüllung der gesetzlichen Auflagen.“
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Wirtschaftsaufschwung bleibt
Von Dr. Oliver Everling | 7.März 2011
Der anhaltende Wirtschaftsaufschwung treibt die Zahlungsmoral deutscher Unternehmen weiter nach oben. Daran änderten im Februar weder die politischen Unruhen in Afrika noch der Ölpreisantieg etwas, berichtet D&B Deutschland (früher Dun & Bradstreet), ein Unternehmen der Bisnode Gruppe. Es gehört zum weltweiten D&B Netzwerk für Wirtschaftsinformationen und Firmenbewertungen.
Der im Auftrag der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX erstellte D&B-Zahlungsindex legte im Februar bereits den 21. Monat nacheinander zu. „Es gibt zwar Befürchtungen einer Abschwächung des Wachstums, aber konkret zu spüren oder zu belegen sind diese bisher nicht“, sagte D&B-Geschäftsführer Thomas Dold am Montag in Darmstadt.
„Durch den steigenden Ölpreis rückt jedoch bei Unternehmen wieder das Thema Bedarfssicherung in den Vordergrund. Rohstoffknappheit ist wieder ein Thema und wird es absehbar auch bleiben.“ Dies könnte sich auf die Liquidität und damit die Zahlungsbereitschaft negativ auswirken.
Der D&B-Zahlungsindex legte im Februar auf 86,06 (Januar: 85,61) Prozent zu. Seit dem Tiefpunkt des D&B-Zahlungsindex im Mai 2009, als der Index auf 78 Prozent gefallen war, verbesserte sich die Lage deutlich. Der Index sagt aus, dass im Februar rund 86 Prozent der rund 4,5 Millionen Unternehmen in Deutschland ihre Rechnungen fristgerecht bezahlten. Das sind 360.000 Firmen mehr als zum Höhepunkt der Krise. Der Indikator wird seit knapp zwei Jahren auf Monatsbasis veröffentlicht und fiel von Januar bis Mai 2009 deutlich – seit Juni 2009 legte er Monat für Monat zu.
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Real Estate Asset Management für institutionelle Investoren
Von Dr. Oliver Everling | 5.März 2011
Wenn Hausmeister beginnen, sich „Real Estate Asset Manager“ oder „Facility Manager“ zu nennen, wird es Zeit, über eine zielführende Abgrenzung dieser und weiterer Begriffe der Immobilienwirtschaft nachzudenken, einerseits in eine theoretische Ordnung einzubringen und andererseits Funktionen und Aufgaben empirisch zu untersuchen.
„Ungeachtet der fehlenden begrifflichen und konzeptionellen Grundlagen hat sich in der Praxis in jüngster Zeit eine vermehrte Bedeutung des Real Estate Asset Managements als gesondertes Leistungsangebot abgezeichnet, wobei einige Marktteilnehmer diese Art des Immobilienmanagements als Dienstleistung für institutionelle Investoren anbieten und damit in einem zukunftsträchtigen Markt präsent sein möchten“, schreibt Michael Trübestein in seiner Dissertation „Real Estate Asset Management für institutionelle Investoren – Eine theoretische Konzeption und empirische Untersuchung aus Sicht institutioneller Investoren in Deutschland“, die in der Reihe der Schriften zur Immobilienökonomie (IREBS), herausgegeben von Schulte, Karl-Werner; Bone-Winkel, Stephan; Schäfers, Wolfgang im Immobilien Manager Verlag IMV GmbH & Co. KG, Köln 2011 erschien (ISBN 978-3-89984-259-3, 418 Seiten) .
Das Buch befasst sich insbesondere mit der Sicht institutioneller Investoren wie Lebensversicherungsunternehmen, Pensionskassen und berufsständischen Versorgungswerken. Der Autor geht dem angloamerikanischen und dem deutschen Sprachgebrauch nach und stellt die Unterschiede zwischen Real Estate Portfolio Management, Property Management und Facility Management heraus.
Zur theoretischen Diskussion der wesentlichen Gestaltungsbereiche im Real Estate Asset Management bedient sich Trübestein des bekannten Bezugsrahmens der Neuen Institutionenökonomik , der Transaktionskostentheorie sowie der Principal-Agent-Theorie und befasst sich insbesondere mit Fragen nach den Vergütungssystemen.
Der Themenkreis dieser Doktorarbeit ist nicht streng auf eine einzige Fragestellung gezogen, sondern umfasst Fragen nach den Einflussfaktoren und Rahmenbedingungen, die auf Real Estate Asset Management-Entscheidungen einwirken, nach den Leistungskatalogen, nach der Organisation, nach den Kriterien und Motiven für die Auslagerung von Funktionen und nach den Investorentypen.
Das Buch leistet einen empirisch fundierten und theoretisch begründeten Beitrag zum besseren Verständnis des Real Estate Asset Managements sowohl im engeren, als auch im weiteren und im strategischen Sinne, der Akteure und ihrer Interessenlagen und zur Fokussierung von Nachfragergruppen.
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Unsicherheit über Qualifizierung als Insiderinformation
Von Dr. Oliver Everling | 3.März 2011
Jede Insiderinformation, die den Emittenten unmittelbar betrifft, ist unverzüglich zu veröffentlichen. Insiderinformation ist eine konkrete Information über nicht öffentlich bekannte Umstände mit erheblichem Beeinflussungspotential. Damit sind auch Umstände angesprochen, die mit „hinreichender Wahrscheinlichkeit“ eintreten werden.
Dr. Ulrike Binder von Mayer Brown LLP (www.mayerbrown.com) skizziert den Fall des Rücktritts des früheren Vorstandsvorsitzenden der DaimlerChrysler AG, Prof. Jürgen E. Schrempp 2005. Binder sprach beim Informationsabend „Hauptversammlung 2011″.
Bisher hatte der Bundesgerichtshof (BGH NZG 2008, 300) im Fall DaimlerChrysler entschieden, dass eine hinreichende Wahrscheinlichkeit heißt, dass eine Eintrittswahrscheinlichkeit von über 50 % gegeben sein muss. Zwischenschritte waren nur im Hinblick auf die Wahrscheinlichkeit des Eintritts des Ziels relevant.
Mit Vorlage zum EuGH (BGH, NZG 2011, 109) wurde die Sicht des Falls von DaimlerChrysler neu bewertet. Binder warnt, dass damit dem Fall Schrempp ähnliche Vorgänge möglicherweise neu zu beurteilen wären. Die neue Rechtsprechung könne jedoch nicht, macht Binder auf Nachfrage klar, dazu führen, dass Unternehmen alle Strategien und Übernahmeabsichten bereits vorab veröffentlichen müssen.
„Es bleibt aber abzuwarten,“ sagt Binder, „was der EuGH sagt, und Unternehmen können, um ihre berechtigten Geheimhaltungsinteressen zu wahren, die Möglichkeit der Selbstbefreiung nutzen“ (vgl. auch Artikel von Dr. Ulrike Binder in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung).
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Erstmals Fonds mit sehr guter Transparenzbewertung
Von Dr. Oliver Everling | 2.März 2011
Weit gefächert fiel die Bandbreite der Ratingbewertungen im Februar 2011 aus. Die deutsche Gesellschaft Veritas beispielsweise erhielt für ihre bewerteten Fonds gute Ratingergebnisse, die österreichischen Gesellschaften KEPLER-FONDS und ERSTE-SPARINVEST erzielten zumindest für einige ihrer Fonds gute Transparenzbewertungen, ebenso wie der deutsche Fondsanbieter Union Investment.
Erstmals erzielten Fonds die Bewertungsstufe „Information-Rating 1-“. Die Fonds iShares DAX® (DE), iShares STOXX Europe 50 (DE) und iShares eb.rexx® Government Germany (DE) der deutschen Verwaltungsgesellschaft BlackRock Asset Management vermitteln nach Einschätzung von Fonds Advice eine insgesamt sehr gute Transparenz. Gestützt wird diese Bewertung auch durch die aus Sicht von Fonds Advice überzeugende Produktwahrheit und –klarheit der replizierenden Exchange Traded Funds. Beachtlich sind diese Ratingbewertungen auch vor dem Hintergrund, da die beiden Fonds iShares DAX® (DE) und iShares eb.rexx® Government Germany (DE) bei ihrer ersten Bewertung 2006 mit „Information-Rating kein Rating“ kein ausreichendes Rating erzielten.
Die vier bewerteten Investmentfonds der Luxemburger Fondsgesellschaft LRI weisen aus Sicht von Fonds Advice eine durchgängig befriedigende Transparenz auf und erhielten daher „Information-Rating 3+“.
Aus Sicht von Fonds Advice konnte die Transparenz für die analysierten Unterfonds des Liechtensteiner Umbrellafonds LGT Funds AGmvK nicht in allen Bewertungskriterien ausreichende Bewertungen erzielen. Die bisherige Ratingbewertung wurde daher teilweise reduziert und lautet nunmehr „Information-Rating kein Rating“.
Die Transparenz der Jahres- und Halbjahresberichte wird oftmals zum entscheidenden Prüfstein. So führte beispielsweise die Beurteilung der aktuellen Berichte der Liechtensteiner LGT-Fonds zur Abwertung („Information-Rating kein Rating“). Das Internet-Angebot der Berichte der deutschen Gesellschaft Union Investment ist aus Sicht von Fonds Advice teilweise sehr unterschiedlich und führt für den Fonds UniRak -net- zur Bewertung „Information-Rating kein Rating“, während der gleiche Fonds in einer anderen Anteilsklasse, der UniRak, mit „Information-Rating 2-“ eine gute Bewertung erzielen konnte. Andererseits wurden auch positive Entwicklungen beim Reporting verzeichnet, die für die analysierten Fonds von Veritas zu deren Aufwertung führten.
„Das Angebot von tagesaktuellen Factsheets ist noch immer kein Standard“, sagt Matthias Koss, Geschäftsführer von Fonds Advice GmbH, Köln. „Die bei Anlegern so beliebten Kurzdarstellungen der Fonds leben jedoch von ihrer Aktualität. Aus Sicht von Fonds Advice gehören die Factsheets der iShares-Fonds (von BlackRock Deutschland) sowie von KEPLER (Österreich) zu den vorzüglichen Musterbeispielen.“
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