Erstmals Fonds mit sehr guter Transparenzbewertung

Von Dr. Oliver Everling | 2.März 2011

Weit gefächert fiel die Bandbreite der Ratingbewertungen im Februar 2011 aus. Die deutsche Gesellschaft Veritas beispielsweise erhielt für ihre bewerteten Fonds gute Ratingergebnisse, die österreichischen Gesellschaften KEPLER-FONDS und ERSTE-SPARINVEST erzielten zumindest für einige ihrer Fonds gute Transparenzbewertungen, ebenso wie der deutsche Fondsanbieter Union Investment.

Erstmals erzielten Fonds die Bewertungsstufe „Information-Rating 1-“. Die Fonds iShares DAX® (DE), iShares STOXX Europe 50 (DE) und iShares eb.rexx® Government Germany (DE) der deutschen Verwaltungsgesellschaft BlackRock Asset Management vermitteln nach Einschätzung von Fonds Advice eine insgesamt sehr gute Transparenz. Gestützt wird diese Bewertung auch durch die aus Sicht von Fonds Advice überzeugende Produktwahrheit und –klarheit der replizierenden Exchange Traded Funds. Beachtlich sind diese Ratingbewertungen auch vor dem Hintergrund, da die beiden Fonds iShares DAX® (DE) und iShares eb.rexx® Government Germany (DE) bei ihrer ersten Bewertung 2006 mit „Information-Rating kein Rating“ kein ausreichendes Rating erzielten.

Die vier bewerteten Investmentfonds der Luxemburger Fondsgesellschaft LRI weisen aus Sicht von Fonds Advice eine durchgängig befriedigende Transparenz auf und erhielten daher „Information-Rating 3+“.

Aus Sicht von Fonds Advice konnte die Transparenz für die analysierten Unterfonds des Liechtensteiner Umbrellafonds LGT Funds AGmvK nicht in allen Bewertungskriterien ausreichende Bewertungen erzielen. Die bisherige Ratingbewertung wurde daher teilweise reduziert und lautet nunmehr „Information-Rating kein Rating“.

Die Transparenz der Jahres- und Halbjahresberichte wird oftmals zum entscheidenden Prüfstein. So führte beispielsweise die Beurteilung der aktuellen Berichte der Liechtensteiner LGT-Fonds zur Abwertung („Information-Rating kein Rating“). Das Internet-Angebot der Berichte der deutschen Gesellschaft Union Investment ist aus Sicht von Fonds Advice teilweise sehr unterschiedlich und führt für den Fonds UniRak -net- zur Bewertung „Information-Rating kein Rating“, während der gleiche Fonds in einer anderen Anteilsklasse, der UniRak, mit „Information-Rating 2-“ eine gute Bewertung erzielen konnte. Andererseits wurden auch positive Entwicklungen beim Reporting verzeichnet, die für die analysierten Fonds von Veritas zu deren Aufwertung führten.

„Das Angebot von tagesaktuellen Factsheets ist noch immer kein Standard“, sagt Matthias Koss, Geschäftsführer von Fonds Advice GmbH, Köln. „Die bei Anlegern so beliebten Kurzdarstellungen der Fonds leben jedoch von ihrer Aktualität. Aus Sicht von Fonds Advice gehören die Factsheets der iShares-Fonds (von BlackRock Deutschland) sowie von KEPLER (Österreich) zu den vorzüglichen Musterbeispielen.“

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@rating steigert den Unternehmensertrag

Von Dr. Oliver Everling | 1.März 2011

Coface sticht mit einer Direktpräsenz in 67 Ländern und einem Netzwerk der CreditAlliance in über 100 Ländern unter den Informationsanbietern über Bonität und Kreditwürdigkeit heraus. Dirk Dahlheimer, Direkter, Leiter der Zweigniederlassung Frankfurt der Coface Deutschland AG, zeigt auf, wie Informationen durch die Coface bewertet werden: Volkswirtschaftliche Analysen, Branchenanalysen, Medienrecherchen, Wirtschaftsauskünfte, Unternehmensanalysen, Finanzauskünfte, Informationsgespräche vor Ort usw. sind die Bausteine der Kernkompetenz der Coface.

Dirk Dahlheimer, Direkter, Leiter der Zweigniederlassung Frankfurt der Coface Deutschland AG, und Marcel André Kreß, Vertriebsleiter der Coface Rating GmbH, sprachen auf dem IHK Unternehmerforum in Hanau, einem Forum der Industrie- und Handelskammer Hanau-Gelnhausen-Schlüchtern im CPH Congress Park Hanau. Dipl.-Ing. Andreas Kunz, Geschäftsführer der IHK, führte in die Veranstaltung ein.

„Mit Auskünften alleine ließe sich unser Geschäft nicht darstellen“, steckt Dahlheimer den Kompetenzbereich des Kreditversicherers ab. Insgesamt müssen Einflüsse aus mehr als 200 Ländern der Welt berücksichtigt werden, um drohende Zahlungsstörungen für deutsche Unternehmen rechtzeitig zu erkennen.

„Wir haben Systeme entwickelt, um mögliche Zahlungsstörungen sehr frühzeitig zu erkennen“, berichtet Dahlheimer. „Wir haften für unsere Auskünfte in unserer Kreditversicherung.“ Dahlheimer macht den Unterschied von Coface zu Auskunfteien deutlich, denn Auskunfteien setzen nicht ihr eigenes Geld ein, stehen für ihre Auskünfte nicht durch Zusagen und Versicherungsleistungen ein.

Schon in Südtirol wird es für einen Hanauer schwierig, eine Forderung einzutreiben, macht Dahlheimer klar. Coface unterstützt mittelständische Unternehmen daher nicht nur mit Rating, sondern auch durch Inkasso, wenn eine Forderung notleidend werden sollte.

Durch Kreditprüfungsspeziualist erteiltes kurzfristgis Handelsrating im Bereich über 100.000 € ist durch ein Individuelles Krediturteil (IKU) möglich. Dafür ist Deckungsschutz der Coface Gruppe möglich. IKU ist eine komprimierte Bonitätsurteil.

Marcel André Kreß, Vertriebsleiter der Coface Rating GmbH, erläurtert den @rating Score (Bonitätsbewertung). Dabei handelt es sich um ein rein mathematisch-statistisches System, das nichts mit dem erteilten @rating zu tun hat. Ausfallwahrscheinlichkeiten werden hier errechnet, und zwar konsistent mit den Basel II-Ausfalldefinitionen.Es werden dynamische Variablen berücksichtigt, d.h. auch der Vergleich von Kennzahlen vorgenommen.

Kreß erläutert die Modellauswahl beim deutschen @rating Score, von Modell „Basis“, über „Basis/Finanzinfo“ und „Basis/Bilanz“ bis „Gesamt“. Kreß macht klar, wie qualitative Daten beim deutschen @rating Score verarbeitet werden. Sonderaktionen gibt es bei Bedarf, beispielsweise bei Unruhen in Nordafrika können Anpassungen der Scores einzelner Branchen vorgenommen werden. Die zehnstufige Skala des @rating Scores ist mit Ausfallwahrscheinlichkeiten hinterlegt.

Dahlheimer zeigt Vorteile von den Ratings auf, speziell für Ratings der Coface – diese Vorteile liegen schlicht schon in der Steigerung des Unternehmensertrags, durch Senkung der durchschnittlichen Kosten je Debitor. Anzurechnen sind der erlittene Forderungsausfall und Einzelwertberichtigung, Kosten für Auskünfte, Kosten für Mahnwesen und Inkasso, Kosten für die Bearbeitung durch die eigene Kreditabteilung und kalkulatorische Zinsen durch die Kreditvergabe.

Die Finanzabteilung des Unternehmens erhält durch @rating mehr Sicherheit durch permanente Überwachung des Kundenstamms über @rating Monitoring: Verbesserung des Kundenportfolios durch ständige Bonitätsüberwachung und aktuellen Informationsaustausch, Frühwarnsystem, und Straffung des Mahnwesens verbessert die Liquidität und Zahlungsfähigkeit des Unternehmens.

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Finance Blog 2011 jetzt wählen

Von Dr. Oliver Everling | 1.März 2011

In weniger als einer Woche wird die Suche nach dem Finance Blog of the Year 2011 enden. Seit dem 22. Februar wird fleißig für die Finalisten abgestimmt – insgesamt haben sich bereits über 800 Personen an der Abstimmung beteiligt. Aber: Einen klaren Spitzenreiter gibt es noch nicht, alle Blogs liegen dicht beieinander.

Jetzt geht es in den Endspurt: Es ist noch alles offen, also nutzt die letzte Woche, um für Ihren Favoriten zu stimmen! Abstimmen kann jeder noch bis Montag, den 7. März 20011 um 18 Uhr. Auf der Aktionsseite von Smava können noch einmal alle Finalisten angeschaut werden. Bilden Sie sich ein Urteil, wer den Titel „Finance Blog of the Year 2011“ verdient hat!

Jetzt hier abstimmen!

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Interesse am eff und Mitgliederzahlen wachsen

Von Dr. Oliver Everling | 26.Februar 2011

Die Mitgliederversammlung des eff European Finance Forum e.V. prägte eine Erfolgsbilanz: Nachdem Vorsitzender Arnulf Manhold noch zum Neujahrsempfang eine künftige Lücke durch einen wegfallenden Sponsor fürchten musste, ist heute die Zukunft aller Standorte des Vereins gesichert. Der Verein erreichte wieder einen Mitgliederrekord, die Zahl der – meist beruflich oder altersbedingten – Austritte wurde bei weitem durch die Zahl der Eintritte übertroffen.

Im Durchschnitt aller Standorte nehme inzwischen mehr als 50 registrierte Mitglieder und Interessenten an den monatlichen Treffen des Vereins teil. Während sich schon die Zahl der Teilnehmer auf Tausende summiert, zeigt die Statistik im Internet, dass die Website des Vereins, www.eff.de, inzwischen millionenfach aufgerufen und mit einer durchschnittlichen Verweildauer von 17 Sekunden pro Seite betrachtet wird – ein sehr guter Wert, wie Dr. Matthias Larisch aus dem Vorstand des Vereins kommentiert.

Im Interesse der Sicherung der Gemeinnützigkeit des Vereins wurde der Kassenbestand des Vereins nicht weiter aufgestockt, sondern auf einen etwa ausgeglichenen Saldo von Einnahmen und Ausgaben geachtet. Jürgen Hromadka, Schatzmeister des Vereins, gibt einen detaillierten Überblick.

Der Zentralvorstand des Vereins wurde ohne Gegenstimme entlastet. Der Vorstellung von Herrn Werner Genter als Sprecher des Regionalvorstands Berlin für die Wahl in den Zentralvorstand folgte seine Wahl ebenso wie Dr. Matthias Larisch und Jürgen Hromadka durch Wahl zu Mitgliedern des Zentralvorstands bestellt wurden.

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Zahlungsmoral erreicht Vorkrisenniveau

Von Dr. Oliver Everling | 26.Februar 2011

„So blendend wie es der deutschen Wirtschaft geht, so gut ist es auch um die Zahlungsmoral der Unternehmen bestellt“, heißt es aus Darmstadt, belegt durch die Studie Zahlungsmoral des Wirtschaftsinformationsdienstes D&B Deutschland. Im letzten Quartal 2010 zahlten 84,8 Prozent der deutschen Unternehmen ihre Rechnungen zum vereinbarten Zeitpunkt.

„Das ist ein Anstieg um 1,6 Punkte im Vergleich zum 3. Quartal 2010 und um 5,4 Punkte im Vergleich zum Vorjahr. Damit zahlen rund 240.000 Unternehmen mehr ihre Rechnung pünktlich im Vergleich zum 4. Quartal 2009.“ Auch der durchschnittliche Zahlungsverzug sei in den letzten 3 Monaten des vergangenen Jahr unter die 9-Tage-Grenze auf 8,8 Tagen gesunken (3. Quartal 2010: 9,1 Tage).

„Ein Wirtschaftswachstum von 3,6 Prozent für 2010 hatte Anfang des Jahres kein Experte prognostiziert. Gleiches traf auch für die Zahlungsmoral zu“, resümiert Thomas Dold, Geschäftsführer bei D&B Deutschland. „Doch mit dem Anziehen der Konjunktur in Deutschland verbesserte sich die Zahlungsmoral deutscher Unternehmen von Quartal zu Quartal deutlich.“

„Deutschland hat es geschafft“, so das Urteil der Analysten von D&B. Mit dem Rekordjahr 2010 holte die deutsche Wirtschaft einen Großteil dessen wieder auf, was sie im Krisenjahr 2009 an Wirtschaftskraft eingebüßt hatte. Kein anderes Industrieland konnte vergangenes Jahr eine vergleichbare Entwicklung verzeichnen. Mit 3,6 Prozent amtlich bestätigtem Wachstum für das abgelaufene Jahr ist Deutschland mehr als doppelt so schnell gewachsen wie die Eurozone mit 1,7 Prozent.

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Mangelhafte MaRisk-Umsetzung

Von Dr. Oliver Everling | 26.Februar 2011

Die BaFin hat am 15. Dezember 2010 verschärfte Mindestanforderungen für das Risikomanagement (MaRisk) erlassen. Damit hat die Praxis auch eine herausgehobene Basis für ein effizienteres Management sogenannter strategischer Risiken: Die Aufsicht verlangt eine nachhaltige Identifikation, Steuerung, Kontrolle und Dokumentation von Strategien. Zwar sind die MaRisk bereits seit 2005 in Kraft. Doch sie werden teilweise von der Praxis nicht gelebt, sondern beschränkten sich auf eine formale Umsetzung.

Das griff die in Dresden und Kassel ansässige BUB Dr. Benölken Unternehmensberatung GmbH auf und führte eine umfassende Erhebung zum Stand der Strategiekultur in der Kreditwirtschaft unter MaRisk-Aspekten durch. Von über 1.600 angeschriebenen Genossenschaftsbanken, Sparkassen und privaten Banken hat sich eine dreistellige Zahl an der Umfrage beteiligt.

Das Ergebnis spiegelt den Handlungsbedarf der BaFin für die Verschärfung der MaRisk wider und macht Hausaufgaben der Kreditwirtschaft sichtbar: Nur eine Minderheit der berichtenden Institute vermeldet ganzheitliche Strategieprozesse von der Umweltanalyse über Stufen wie Status-quo-Entwicklung, Identifikation strategischer Lücken und ihrer Schließung bis zum Strategie-Controlling.

Schwachstellen sind vor allem die präzise Bewertung der strategischen Ausgangssituation und die Ableitung operativer (z. B. Jahres-)Ziele aus der Gesamtstrategie. Beide Bereiche stehen oft isoliert ohne Integration nebeneinander. Damit fehlen auch vielfach die Beurteilungsgrundlagen für die Konsistenz und Nachvollziehbarkeit strategischer Ziele, was aus der Sicht der Aufsicht Strategiekonzepte entwertet.

Die Erfüllung der neuen MaRisk-Anforderungen auf der Basis eines stringenten Bausteinsystems sorgt für Nachvollziehbarkeit: Einen sinnvollen Weg für die Praxis, die neuen MaRisik-Anforderungen zu erfüllen, sehen die BUB-Analytiker darin, den strategischen Prozess der Unternehmen auf der Basis eines stringenten Bausteinsystems aufzubauen und somit auch nachvollziehbar zu gestalten.

“Das Ziel effizienter Strategiekonzepte muss es sein, die Zukunftsfähigkeit von Unternehmen nachhaltig zu sichern. Die Erfüllung aufsichtsrechtlicher Anforderungen ist zwar kein Selbstzweck. Aber eine gute Strategie ist auch gleichzeitig eine hervorragende Basis, um ohne „Kraftakte“ den neuen MaRisk-Anforderungen in vollem Umfang gerecht zu werden.“, so das Fazit der Analytiker (www.dbub.net).

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Demographie und Büroimmobilien

Von Dr. Oliver Everling | 23.Februar 2011

Wie kommt eine Stadt wie Münster im Rating von einer C-Stadt zur B-Stadt? Was sind die Kriterien? Dieser frage geht Andreas Schulten von der BulwienGesa AG nach. Schulten sprach beim DVFA-Symposium Immobilien in Frankfurt am Main über „Attraktive und gefährdete Standorte – Demographie und Büroimmobilien“.

Schulten befasst sich mit der Einwohnerentwicklung jeweils im Städtevergleich, dem Büroflächenumsatz, den Büroflächenleerstand in Prozent am Flächenbestand und den Bürospitzenmieten. Schulten zeigt die Funktion von Münster als Oberzentrum auf, mit einer Einwohnerzahl von mehr als 300.000 Personen, Büroflächenbestand zwischen 1,5 und 4 Mio. qm und jährlichem Büroflächenumsatz von durchschnittlich mehr als 35.000 qm.

Das aktuelle RIWIS-Scoring der ausgewählten Städte wird auf Basis von 31 Asset Allocation-Faktoren ermittelt. Schulten zeigt die „Aktuelle Situation“ und „Zukunftsperspektive“ mit den jeweiligen Faktoren-Spektren auf und geht schließlich speziell auf den Faktor „Thirtysomething“ ein. Die Statistik der jungen Berufstätigen in deutschen Städten 2009 und ihre Entwicklung 2000 bis 2009 zeigt ein differenziertes Bild.

Dr. Tobias Just von der Deutschen Bank widmet sich auf dem DVFA-Symposium Immobilien ebenfalls der Demografie und Büroimmobilien: Büroimmobilienmärkte können nach seinem Urteil vom Wandel stärker betroffen sein als Wohnimmobilienmärkte, weil die Zahl der Erwerbspersonen früher und heftiger sinken dürfte als die Zahl der Menschen. Höhere Geburtenzahlen wirken rascher auf Wohnflächenbedarf als auf Büroflächenbedarf. Mehr Zuwanderung wirkt auch auf die Wohnungsnachfrage.

Just sieht Flächeneffizienzreserven als zusätzliches Risiko für Büromärkte. „Prognoseunsicherheiten sind größer als für Wohnungsmärkte. Wirtschaftlicher Strukturwandel vollzieht sich in der Regel schneller und mit höherer Unsicherheit als gesellschaftlicher Wandel und die strukturellen Einflussgrößen auf Wohnungsnachfrage. Schwarze Schwäne sind besonders für Immobilien gefährlich.“

Die demografisch bedingte Risikoprämie sollte für Büroimmobilien höher ausfallen als für Wohnimmobilien, analysiert Just. Knappheit auf Arbeitsmärkten kann durch Zuwanderung der Arbeitskräfte oder durch „Fortzug der Arbeitsplätze“ reduziert werden. Im Industriesektor dominierte der zweite Trend, stellt Just fest: „Moderne Datenverarbeitungssysteme ermöglichen zunehmend für Büroarbeitsplätze eine Verlagerung ins Ausland, indes nicht bei menschbezogenen Dienstleistungen“. Just macht auf anhaltend große demografische Chancen im Ausland aufmerksam.

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Steinbrück erwartet Zinsanstieg

Von Dr. Oliver Everling | 23.Februar 2011

Der Geburtsfehler der Währungsunion war die Schaffung einer Währungsunion ohne politische Union – das wird eine der wichtigsten Aufgaben der Zukunft sein, sagt Peer Steinbrück, MdB. Der Bundesminister a.D. sprach über realwirtschaftliche Herausforderungen der Schulden-, Währungs- und Inflationsrisiken auf der Scope Investment Conference Institutionelle Immobilienfonds in Frankfurt am Main.

Dies sagt Steinbrück vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklungen in Nordafrika, die sich aufgrund der hohen Exportabhängigkeit noch stärker auf Deutschland auswirken würden als auf andere Länder. „Europa ist nicht Bestform“, sagt Steinbrück, da auch ein gemeinsames außenpolitisches Konzept fehle. Das Europa der 12 auf das ein Europa der 27 zu erweitern, ohne die Statuen anzupassen, habe die Handlungsfähigkeit belastet. Europa habe keine „Telefonnummer“, beklagt Steinbrück – wenn ein Amerikaner frage, wen er anrufen soll, um mit „Europa“ zu sprechen, kämen ein halbes Dutzend Telefonnummern in Frage. Europa fehle die einheitliche Stimme mit entsprechenden Konsequenzen.

„Was würde passieren, wenn die Chinesen ihr Vertrauen in den Dollar verlieren?“ Steinbrück sieht eine Verlagerung der Interessen Chinas voraus, etwa, noch mehr in Rohstoffe statt in US-Dollar zu investieren. Allein bei Fannie Mae und Freddie Mac vermutet Steinbrück in den USA 500 bis 600 Mrd. US$ der Chinesen. Die USA könnten sich schon bald vor größte Schwierigkeiten gestellt sehen, ihrer Bevölkerung die von Chinesen gewünschten Anpassungsmaßnahmen zu erklären.

Man wird mit ansteigenden Zinsen rechnen müssen nach dem Motto „wie bekommt man die Zahnpasta wieder in die Tube?“, prognostiziert Steinbrück mit Blick auf die Politik des billigen Geldes. Insbesondere im nicht-regulierten Bereich finde man das billige Geld grandios, um das Spiel fortzusetzen, das man schon vorher spielte mit viel Fremdkapital.

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Nachrangfinanzierung wird teurer

Von Dr. Oliver Everling | 21.Februar 2011

Die Ratingagentur Moody’s lässt der Ankündigung vom 16. Dezember 2010, die Ratings deutscher Nachranganleihen (Lower Tier 2) von Banken auf eine mögliche Herabstufung prüfen zu wollen, Taten folgen. 248 Nachranganleihen im Gesamtwert von rund 24 Mrd. Euro von 23 deutschen Banken und einer irischen Tochter einer deutschen Bank werden im Durchschnitt um 2,5 Stufen, maximal jedoch um bis zu 7 Stufen gesenkt. Damit dürfte sich die Nachrangfinanzierung für Banken verteuern.

Auslöser für diese Ratingaktion war das Inkrafttreten des neuen deutschen Restrukturierungsgesetzes, durch das Nachrangverbindlichkeiten auch außerhalb eines Liquidationsverfahrens an Verlusten einer Bank beteiligt werden kann, entweder durch eine Bail-In-Lösung im Rahmen eines Reorganisationsverfahrens oder durch eine Auspaltung einer Bank in einen fortzuführenden und einen zu liquidierenden Teil erfolgen. Moody’s passt die Ratingsystematik entsprechend an mit der Konsequenz, dass die Ratings von Nachrangverbindlichkeiten (ähnlich wie Ratings von Hybridanleihen) stärker am Finanzstärkerating einer Bank zuzüglich einer Unterstützung durch ein Mutter-/Gruppenunternehmen zu orientieren und für diese Instrumente die Annahme einer systemischen oder regionalen Unterstützung entfallen zu lassen.

Die einzigen Ausnahmen bilden Nachranganleihen der Bayerischen Landesbank und der Sparkasse KölnBonn, für die zwar auch nicht länger eine systemische, jedoch weiterhin zumindest eine gewisse Unterstützungswahrscheinlichkeit der regionalen Länderregierungen unterstellt wird, da diese in nennenswertem Umfang an diesen beiden Instituten beteiligt sind.

Nicht betroffen im Zusammenhang mit dieser Überprüfung sind Ratings erstrangiger unbesicherter Anleihen (Senior Unsecured), mit Gewährträgerhaftung versehene Bankanleihen und Hybridanleihen, kommentiert Oliver Piquardt, Leiter Credit Research Financials vom DZ BANK Research. „Zwar eröffnet das deutsche Restrukturierungsgesetz auch die Möglichkeit, erstrangige unbesicherte Bankanleihen an Verlusten zu beteiligen, jedoch sieht die Agentur diesbezüglich bei Nachranganleihen ein deutlich höheres Risiko.“

Bei erstrangigen unbesicherten Anleihen stuft Moody’s dagegen die Wahrscheinlichkeit einer Verlustbeteiligung derzeit als gering ein, da zum einen im aktuellen Marktumfeld eine solche Verlustbeteiligung die Finanzmärkte erheblich verwerfen könnte und zum anderen in Deutschland (und auch in anderen Ländern) keine klare einheitliche Meinung besteht, inwieweit Gläubiger erstrangiger unbesicherter Bankanleihen von systemrelevanten Banken überhaupt an Verlusten beteiligt werden können, führt der Bericht der DZ BANK weiter aus. Dennoch werde die Agentur die weiteren Entwicklungen – wie beispielweise das EUKonsultationspapier zur Harmonisierung eines europäischen Bankenrestrukturierungsrechts – genau verfolgen, so die Erwartung der analysten, um einen sich abzeichnenden Konsens in Deutschland in der Frage einer Verlustbeteiligung von Seniorgläubigern entsprechend in den Ratings zu berücksichtigen.

„Eine Herabstufung von Nachrangverbindlichkeiten deutscher Banken kommt nicht überraschend, hatten wir dieses und selbiges teilweise auch bei Senioranleihen deutscher Banken infolge der größeren Wahrscheinlichkeit einer Verlustbeteiligung bei Anwendung bestimmter Maßnahmen des deutschen Restrukturierungsgesetzes doch erwartet. Dennoch bleiben wir skeptisch,“ heißt es aus dem Hause der DZ BANK, „ob und inwieweit eine Verlustbeteiligung im Rahmen der Reorganisation einer Bank auf dem Wege einer freiwilligen Einigung mit Gläubigern tatsächlich kommen wird. Zumindest kurzfristig sehen wir eine solche Gefahr nicht. Mittelfristig hingegen stufen wir die Gefahr einer zügigen Auslagerung systemrelevanter Geschäftsbereiche auf eine neue Brückenbank und Abwicklung der Restteile zu Lasten von Aktionären, Nachrang- und Seniorgläubigern jedoch als durchaus hoch ein. Dies ist auch das Modell, das auf europäischer Ebene favorisiert wird und vermutlich dieses Jahr bereits europäischer Standard werden dürfte. Dies hätte aus Sicht der deutschen Banken zumindest ein Gutes: Eine Verlustbeteiligung von Gläubigern würde dann nicht nur bei deutschen Banken, sondern auch bei ihren europäischen Pendants (zumindest theoretisch) drohen – damit sollten auch deren (Nachrang-) Ratings unter Druck geraten und wieder ein einheitliches – Level Playing Field“ gelten.“

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Ratinglücke bei der Landesschadenhilfe Versicherung VaG

Von Dr. Oliver Everling | 18.Februar 2011

Zum 18.02.2011 läuft das Assekurata-Rating der Landesschadenhilfe Versicherung VaG aus. Der Vorstand hat sich entschieden, das im Februar 2011 fällige Folgerating nicht durchzuführen, so die Warnung aus Köln. Die Landesschadenhilfe Versicherung VaG verzichtet auf eine Aktualisierung des Urteils der Kölner Ratingagentur in Form eines Folgeratings.

Um Verbrauchern kontinuierlich die Entwicklung eines Versicherungsunternehmens aufzeigen zu können, verpflichten sich die Versicherungsgesellschaften, ein Assekurata-Rating im jährlichen Rhythmus zu aktualisieren. In diesem Zeitraum darf das Versicherungsunternehmen das Rating verwenden. Nach Ablauf des Ratings kann es vom Versicherer nicht mehr in der Öffentlichkeit genutzt werden.

„Unser Ratingmodell basiert auf der Vorgabe, dass Folgeratings kontinuierlich erfolgen müssen. So hat der Verbraucher stets ein aktuelles und lückenloses Bild des Unternehmens. Zum anderen unterstützen regelmäßige Ratings die Versicherer, konsequent, ihre Risikosituation einer Prüfung zu unterziehen. Ein Rating wird so zu einem regelmäßig genutzten Kontrollinstrument“, sagt Dr. Christoph Sönnichsen, Geschäftsführer der ASSEKURATA Assekuranz Rating-Agentur. „Deshalb sehen wir es als unsere Aufgabe an, die Öffentlichkeit darüber zu informieren, ob ein Versicherer ein Rating über längere Zeit verschiebt oder sogar aussetzt.“

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