Credit Application Manager weiter entwickelt

Von Dr. Oliver Everling | 16.Dezember 2010

Die Prof. Schumann GmbH hat auch in 2010 ihre Kreditrisikomanagement Software CAM (Credit Application Manager) weiterentwickelt. „Die neuen Funktionen orientieren sich an den Anforderungen des Marktes und sind zum Großteil bereits im produktiven Einsatz“, heißt es dazu aus der Prof. Schumann GmbH. CAM werde z. B. in Industrie-, Handels-, Leasing- und Versicherungsunternehmen eingesetzt, um neue und bestehende Kunden hinsichtlich ihrer Bonität und wirtschaftlichen Entwicklung zu prüfen und zu überwachen.

In 2010 wurde die Anbindung weiterer Informationsdienstleister realisiert. So ermöglicht die Anbindung an die Creditreform Schweiz nun die Einbindung von Firmen- und Personenauskünften für die Schweiz und Lichtenstein. Die neue Schnittstelle zur Prof. Schumann Analyse GmbH nutzt die neue Pflicht der Unternehmen zur Veröffentlichung ihrer Jahresabschlüsse im elektronischen Bundesanzeiger. Sie ermöglicht die automatische und elektronische Einbindung dieser Jahresabschlüsse in die Software CAM. Insbesondere die kurzen Bilanzen mittlerer und großer Unternehmen können über die Schnittstelle online wie eine Auskunft bereitgestellt, analysiert und bei Bedarf automatisch bewertet werden.

CAM bietet Unterstützung für die gesamte Prozesskette des Kreditmanagements. Das fängt bei der Neukundenprüfung an und geht bis hin zu Mahn- und Inkassoprozessen. Um CAM bei diesen letztgenannten noch stärker als bisher in den praxistypischen Arbeitsablauf zu integrieren, wurden aktenübergreifende Mahnläufe implementiert. So ist es nun möglich, aus den von enCAshMent generierten Maßnahmenvorschlägen ohne öffnen der einzelnen Kundenakten, Serienmahnbriefe zu erzeugen und die druckfertigen PDF-Dateien zur Weiterverarbeitung auf einem zentralen Serverlaufwerk abzulegen. Das bedeutet eine deutliche Prozessoptimierung. Außerdem wurde die Übertragungsmöglichkeit an EOS-KSI als weiteren externen Dienstleister für den Forderungseinzug realisiert.

„Der enge Kontakt zu unseren Kunden und allen anderen Akteuren der Branche ermöglicht uns, am Pulsschlag der Praxis zu arbeiten und unsere Software entsprechend weiterzuentwickeln. Die Neuerungen der CAM 4.3 Version von 2010 sind die logische Konsequenz der für uns so wichtigen Praxisorientierung“, resümiert Dr. Martina Städtler-Schumann, Geschäftsführerin der Prof. Schumann GmbH.

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ING-DiBa stiftet für Verbraucherschutz

Von Dr. Oliver Everling | 16.Dezember 2010

Die Direktbank ING-DiBa hat heute zur offiziellen Vorstellung der Deutschen Stiftung Verbraucherschutz in Berlin eine Spende in Höhe von 500.000 Euro für die Förderung der Verbraucherarbeit zugesagt (www.vzbv.de/go/stiftung/index.html). Verbraucherschutzministerin Ilse Aigner und der Vorstand des Verbraucherzentrale Bundesverband e.V. (vzbv), Gerd Billen, dankten dem Vorstandsvorsitzenden der ING-DiBa, Roland Boekhout, für die erste Zuwendung eines Unternehmens im Rahmen eines Empfangs im Haus Deutscher Stiftungen. Die im Juli 2010 gegründete Stiftung des vzbv hat die Förderung von Verbraucherinformation und Verbraucherschutz durch die Finanzierung von Aktivitäten der Verbraucherzentralen und des vzbv, sowie seiner Mitgliedsverbände zum Ziel.

Die ING-DiBa habe „großes Interesse an einem starken Verbraucherschutz, weil er Transparenz schafft und die Entscheidungskompetenz der Verbraucher verbessert“, begründete Roland Boekhout die finanzielle Unterstützung. „Das passt ideal zum Geschäftsmodell einer Direktbank. Denn wir sind auf Kunden angewiesen, die gut informiert sind und wissen, was sie tun“ sagte er und verwies auf eigene Initiativen. So sei die ING-DiBa die erste Bank gewesen, die den von Ministerin Aigner vorgelegten Entwurf für ein Produktinformationsblatt konsequent umgesetzt habe. Mit dem im Herbst gestarteten Finanzportal „finanzversteher.de“ unterstütze die Direktbank Verbraucher bei finanziellen Entscheidungen. Das Portal verzichte auf Verweise und Verlinkungen zum kommerziellen Angebot der Bank und biete stattdessen viele Informationsseiten, Checklisten und Tools, sowie seit heute einen Blog zu aktuellen Finanzthemen.

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Fondsplattformen im Wandel

Von Dr. Oliver Everling | 13.Dezember 2010

Nur wenige Anbieter sind zwischen Dienstleistern und B2B-Vollbanken als Fondsplattform im Markt positioniert. Dies wurde im Vortrag von Rudolf Geyer deutlich, Sprecher der Geschäftsführung der European Bank for Fund Services GmbH (ebase). Geyer sprach im MontagsMeeting des eff Europäischen Finanz Forum e.V. in Frankfurt am Main über das Thema „Fondsplattformen im Wandel“ (www.eff.de).

Das Wachstum durch Ausbau des Produktspektrums, der Ausbau der Kundenbindung und die Wertschöpfung durch Vollbank-Kompetenz und Aktivierung der Endkundennachfrage sind die Stoßrichtungen in ein völlig neues Wettbewerbsumfeld für ebase, berichtet Geyer. Fidelity FundsNetwork, Frankfurter FondsBank, Fondsdepot Bank, FondsServiceBank, dwpbank, Cortal Consors (BNP Paribas), DAB, Augsburger Aktienbank und Vbank markieren verschiedene Positionen im Markt.

„Die veränderten Rahmenbedingungen erfordern neue Antworten“, argumentiert Geyer. Das regulatorische Umfeld wurde durch die Diskussion um Professionalisierung, Administrationsaufwand sowie § 34c GeWO vs. § 32 KWG beeinflusst. Das Anlegerverhalten litt am Vertrauensverlust, dem Sicherheitsbedürfnis und dem Beratungsbedarf. Neue Entgeltmodelle und mehr Transparenz kennzeichnen die Provisionsmodelle der Branche. Weniger Marktteilnehmer, aber Verschärfung des Wettbewerbs mit neuen Geschäftsmodellen verlangen von den Anbietern mehr Flexibilität, Effizienz und Zukunftsorientierung.

Der Aktionsradius für § 34c Vermittler ist afugrund verändert Nachfrageseite und regulatorischer Rahmenbedingungen im Fluss, zeigt Geyer auf. Produkttiefe und Produktbreite sind Dimensionen, unter denen man den Aktionsradius von § 34c (Fondsvermittler) sowie nach § 32 KWG (Vermögensverwalter, Haftungsdach) mit Blick auf Beteiligungen, Finanzierung, Fonds, ETF, Einlagen, Wertpapiere und Sonstiges betrachten muss.

Um sich an die Spitze einer Entwicklung zu stellen, muss die Erweiterung der Produktpalette, White Label Banking, partnerspezifische Konfiguration, zielgruppengerechte Abwicklung, Weiterentwicklung des Geschäftsmodells und konsequente B2B-Ausrichtung für Fondsplattformen wie ebase thematisiert werden. Geyer stellt das Geschäftsmodell einer B2B-Direktbank vor.

Die B2B-Direktbank bietet Produkte für Banking und Brokerage, ist Spezialist für Vermögensaufbau und -anlage und erlaubt umfangreiche partnerspezfisiche Konfiguration und White-Label-Lösungen. „Wir kommen aus der KAG-Welt“, erinnert Geyer, „von der anderen Seite kommen die Direktbanken“. Die Direktbanken kommen vom B2C-Business, drängen aber inzwischen auch ins B2B-Geschäft.

Die Kernkompetenz Vermögensaufbau und -anlage bildet den Ausgangspunkt für bedarfsgerechte Erweiterung der Produkt- und Leistungsbreite. Geyer zeigt die Perspektiven auf, wie ETFs aufgenommen werden können. „Eigentlich ein uncooles Produkt“, sagt Geyer, da die Vermittler hier nur wenig Provisionen zu verdienen sind. Im Kontext einer neuen Strategien können diese aber auch für Pools, Vertriebe, Vermögensverwalter usw. attraktiv sein.

Die Veränderung auf der Nachfrageseite und die Anpassungen des regulatorischen Rahmens für Fondsvertriebe erfordern neue Lösungen, macht Geyer klar. Geyer sieht eine Konsolidierung und steigenden Wettbewerb im Markt der Fondsplattformen voraus. „Die Geschäftsmodelle der Fondsplattformen passen sich an oder werden weiterentwickelt,“ sagt Geyer, „um organisches Wachstum sicherzustellen.“ Ebase baut sein Geschäftsmodell daher aus und positioniert sich als B2B-Direktbank: „B2B-fähige Lösungen für Vermögensaufbau und -anlage durch flexible Kombination von Brokerage- und Bankingprodukten.“

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„Gut“ für GAM Star Keynes Quantitative Strategies

Von Dr. Oliver Everling | 13.Dezember 2010

Die Feri EuroRating Services AG hat den Hedgefonds GAM Star Keynes Quantitative Strategies mit der Ratingnote B („gut“) bewertet. Das Produkt verfolgt einen quantitativen Ansatz und zielt darauf, absolute Erträge in Höhe von 12 bis 15 Prozent pro Jahr unabhängig vom Marktumfeld zu erreichen. Manager des Fonds ist die Londoner Hedgefonds-Boutique Wadhwani Asset Management.

Gründe für die gute Bewertung sieht die Feri EuroRating Services (www.feri.de) unter anderem in der großen Erfahrung und Expertise des verantwortlichen Portfoliomanagers Dr. Sushil Wadhwani, der bereits länger als 26 Jahre im Finanzsektor tätig ist. Nach leitenden Positionen beim Hedgefondsmanager Tudor Group sowie bei Goldman Sachs verantwortete Wadhwani drei Jahre als Mitglied des „Monetary Policy Committee“ der Bank of England die britische Zinspolitik. Im Januar 2003 gründete er Wadhwani Asset Management mit Fokus auf systematische Hedgefondsstrategien. Dem Fondsmanager stehen neun Analysten zur Seite, die im Durchschnitt über 13 Jahre Investmenterfahrung verfügen.

Besondere Bedeutung für die Fondsbewertung kommt im Beurteilungsansatz der Feri EuroRating Services ebenfalls dem quantitativen Modell zu, das Wadhwani selbst entwickelt hat und welches bereits seit mehreren Jahren erfolgreich in einem Offshore-Hedgefonds eingesetzt wird. Mithilfe dieses Mehr-Faktoren-Modells werden Momentum- und Mean-Reversion-Faktoren (keynesianische, verhaltenstechnische Faktoren) erfasst. Zu Signalen verarbeitet, ermöglichen sie es den Modellen zu erkennen, berichten die Analysten der Feri EuroRating Services, wo die Märkte standen und aktuell stehen und welche Richtung sie in Zukunft einschlagen könnten. Darauf aufbauend werden sowohl Long- als auch Shortpositionen eingegangen, um so von steigenden und fallenden Märkten zu profitieren.

Der Ratingvergabe der Feri EuroRating Services geht eine umfangreiche qualitative Bewertung der Managementqualität voraus. Auch im vorliegenden Fall wurde die Fähigkeit des Fondsmanagements untersucht, eine langfristig stabile und überdurchschnittliche Performance zu generieren (Performance-Indikator). Analysiert wurde außerdem, wie das Management zur Risikokontrolle und -reduktion beiträgt (Risiko-Indikator). Beide Aspekte erhielten eine gute Bewertung. Das Gesamtrating gewichtet Performance- und Risiko-Indikator im Verhältnis 70 zu 30.

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Weiter Unrecht durch GEZ-Gebühren

Von Dr. Oliver Everling | 12.Dezember 2010

Mit dem 15. Rundfunkänderungsstaatsvertrag soll ab dem 1. Januar 2013 anstelle der gerätebezogenen Rundfunkgebühr ein Pauschalbeitrag erhoben werden. Der Entwurf des Staatsvertrages sieht vor, für Unternehmen diesen Beitrag an die Zahl der Mitarbeiter und der Betriebsstätten zu binden.

Dies hätte eine ungerechte finanzielle Belastung für den Mittelstand zur Folge. Besonders betroffen sind arbeitsintensive Branchen und mittelständische Filialunternehmen. Jeder Mitarbeiter leistet seinen Beitrag zu den Rundfunkgebühren bereits, indem er seine private Haushaltsabgabe an die GEZ zahlt – gleichgültig, ob er fern sieht oder nicht, denn allein das Bereithalten eines Empfangsgeräts führt zur Zwangsabgabe an die GEZ. Durch die zusätzliche Beitragszahlung des Unternehmens kommt es zu einer ungerechtfertigten Doppelbelastung und zu einer weiteren Benachteiligung des „Faktors Arbeit“.

Unternehmen in die Beitragspflicht mit einzubeziehen, ist gerade in der heutigen Zeit des Internets ein absurdes Vorhaben. Kaum noch ein Unternehmen, wenn es nicht gerade auf die Produktion von Soap-Operas oder Waschmittelwerbung im Fernsehen spezialisiert ist, bezieht heute noch Informationen aus den öffentlich-rechtlichen Medien. Für professionelle Zwecke ist es heute vielmehr unverzichtbar, sich auf Primärquellen zu stützen, statt auf öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalten.

Die GEZ-Gebühren dienen dazu, den öffentlich-rechtlichen Rundfunk zu finanzieren. Der Konsum der zahlreichen TV- und Radioprogramme erfolgt aber, von wenigen Ausnahmen abgesehen, nicht während, sondern außerhalb der Arbeitszeit. Für die Zwangsabgaben an die GEZ zur Finanzierung von Programmen, die von den durch die Gebühren Betroffenen weder benötigt noch gewünscht sind, entbehren jeder Rechtfertigung.

Mittelständische Unternehmer appellieren nun an die Ministerpräsidenten der Länder, die Diskussion über den Rundfunkänderungsstaatsvertrag mit Rücksicht auf den Mittelstand wieder aufzunehmen und dem 15. Rundfunkänderungsstaatsvertrag in der jetzigen Form nicht zu unterschreiben.

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Qualitätssicherung für Credit Manager

Von Dr. Oliver Everling | 10.Dezember 2010

Mit der Lehrgang zum CCM verfügt der Vereins für Credit Management e.V. über ein Alleinstellungsmerkmal, sagt Heinrich Heller, Geschäftsführer der Bimeco Synteks GmbH & Co. KG in Bocholt. Er präsentiert als Absolvent des Lehrgangs auf der Kuratoriumssitzung des Vereins für Credit Management e.V. in Kleve seinen Erfahrungsbericht und Anmerkungen zum CCM, dem Certified Credit Manager (www.credit-manager.de).

Heller war Bankkaufmann/Bankfachwirt bis 1984, von 1985 bis 2003 Mitglied der Geschäftsleitung in Firmen einer Bocholter Unternehmensgruppe. Als Geschäftsführer der Bimeco Synteks GmbH & Co. KG in Bocholt strebte er mit der Zertifizierung zum CCM eine weiterführende Qualifizierung an. Heller war Teilnehmer des Lehrgangs 2009/2010.

Das Kuratorium des Vereins befasst sich – u. a. gestützt auf die Auswertung von Aussagen der Teilnehmer – detailliert mit den von Heller präsentierten Stärken und Schwächen der Ausbildung bis in die Ebene der einzelnen Vorträge und Referenten. Die Qualitätssicherung der Ausbildung betrifft die von den Referenten vorgetragenen Themen, die theoretische und praktische Fundierung, die Neigung von Referenten zu eher werblichen Darstellungen usw.

Heller gibt Hinweise auf den Ablauf des Lehrgangs, wie die Terminmöglichkeiten der Teilnehmer optimal berücksichtigt und die in den entsendenden Firmen anstehenden Arbeiten in der Arbeitsbelastung reflektiert werden können. Zur Projektarbeit bringen die Teilnehmer unterschiedliche Voraussetzungen mit, so dass die Ausgangs- und Rahmenbedingungen jeweils gewürdigt werden können.

Die Teilnehmer erwarten inzwischen die präsentierten Vortragsunterlagen stets auch als Datei per E-Mail. Der Korrespondenz über das Internet per E-Mail kommt wachsende Bedeutung zu.

Heller macht deutlich, wie wichtig beispielweise das Verständnis des juristischen Bedingungsrahmens der Tätigkeit von CCMs in der Praxis ist Das genaue Verständnis der Rechtslage sei eine notwendige Grundlage für die Tätigkeit der Credit Manager. Heller hebt auch das Modul zur Credit Policy hervor, das zwar umfangreich und schwierig sei, aber fruchtbringend für die Praxis.

„Der CCM ist ein Qualifizierungsprogramm mit Qualitätssiegel. Ziel muss es sein,“ sagt Heller, „den hohen Standard und das Alleinstellungsmerkmal sicherzustellen. Alle Personenkreise, die dieses Ziel unterstützen, sollten in die Fortentwicklung einbezogen werden.“ CCM Absolventen können dabei, zeigt Heller auf, eine wichtige Rolle spielen nach dem Motto „von der Praxis für die Praxis“.

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Unmissverständliches von Ralph Brinkhaus

Von Dr. Oliver Everling | 9.Dezember 2010

Früher habe man sich nicht vorstellen können, mit einem Thema wie der Bankenregulierung auf der ersten Seite der BILD-Zeitung zu landen, erinnert Ralph Brinkhaus, MdB, Mitglied der Arbeitsgruppe Finanzen der CDU/CSU Bundestagsfraktion, Berlin/Gütersloh. Bei den Banken gibt es eine gewisse Skepsis, das sei die eine Seite des Spielfelds, die andere Seite sei, dass die Öffentlichkeit „fed-up“ mit den Banken sei. „Die Wut ist relativ groß, weil die Politik es nicht geschafft hat eine Antwort zu geben, aber was noch schlimmer ist: Die Branche hat keine Antwort gegeben.“

Brinkhaus spricht Fraktur. Nun sei die Politik gezwungen, Antworten zu geben. Die Banken haben insbesondere in der Kommunikation komplett versagt, macht Brinkhaus klar. Alle Spareinlagen garantieren, Griechenland garantieren – dann das750 Mrd. €-Paket, das müsse nun halten, sonst sei das Vertrauen der Bevölkerung weg. Basel III sei eine Teilantwort, die drei Dimensionen habe: Handeln auf der betriebswirtschaftlichen Ebene regulieren, Stärkung der Aufsichtsstrukturen und möglich machen, dass Banken ein Solvency-Problem auch tatsächlich ausleben, indem sie vom Markt verschwinden. Die Beteiligung an den Kosten der Krise sei für Banken unvermeidbar. Wenn Deutschland nicht die Regulierung mache, würden es bald andere machen, warnt Brinkhaus und wirbt für Unterstützung. „Von den anderen würden sonst die Dinge totreguliert“, befürchtet Brinkhaus.

Hiltrud Thelen-Pischke, Director, Financial Services, Servicebereich Regulatory, PricewaterhouseCoopers AG, sieht sich „zwischen den Stühlen“, also den Aufsehern und den Banken. Die Chance, interne Modelle zu nutzen, sei von den Banken genutzt worden. „Man ist immer hinten dran, zu spät gewesen, als man regulieren wollte.“ Als ein zusätzliches Instrument sieht Thelen-Pischke die Leverage-Ratio.

Axel Hörger, CEO Wealth Management, UBS Deutschland AG, Frankfurt, weist darauf hin, dass doch der größte Teil des Bankgeschäfts in Deutschland schon vor der Finanzkrise in öffentlicher Hand gewesen sei. Gerade auch bei öffentlichen Banken seien Fehler gemacht worden. In der öffentlichen Diskussion um die Rolle und „Schuld“ der Banken werde übersehen, wer die Verantwortung bei den öffentlichen Banken trage. Seit mehr als 20 Jahren werde argumentiert, es gibt zu viele Banken, zu viele Versicherungen. Nun könne es zu einer sehr schnellen Konsolidierung kommen. 16 bis 19 % hartes Eigenkapital sei für die UBS eine wahrscheinliche Größenordnung, das die Schweizer Finanmarktaufsicht FINMA entschlossen sei, den Wealth Management-Standort Schweiz zu verteidigen.

Dirk Jäger, Mitglied der Geschäftsführung, Bundesverband deutscher Banken, Berlin, pflichtet dem Gedanken bei, dass es nicht um die Kontroverse zwischen „privaten“ oder „öffentlichen“ Banken gehen könne. Dr. Mathias Hanten, M.B.L., HSG, Rechtsanwalt, Partner, DLA Piper, Frankfurt, erinnert daran, dass es um die Durchsetzbarkeit des Versprechens der Politiker, dass pauschal alle Einlagen sicher seien, schlecht bestellt sei, denn dieses sei nicht einklagbar.

„Der Souverän ist nicht der Aktionär,“ wirft der Bundestagsabgeordnete Brinkhaus ein, „sondern der Souverän ist der Bürger.“ Es sei in der Diskussion genau das eingetreten, was er befürchtet habe: „Sie haben keinerlei Sensibilität dafür, wie der Mensch auf der Straße tickt.“ Brinkhaus wirbt für mehr Verständnis für die Regulierungsabsichten aus der Politik: „Ihr Geschäftsmodell wird platt gemacht. Wenn Sie das jetzige Maß der Regulierung ablehnen, wird diese Regulierung nur die Ouvertüre sein.“

„Wer immer die Krise verursacht hat, auch die Landesbanken: Wenn wir das weiterhin immer nur durch die Brille des Aktionärs sehen oder aus der technischen Umsetzung, kriegen wir immer nur die Breitseite.“ Es könne nicht sein, so Brinkhaus, dass sich die Bankensäulen ständig gegenseitig in den Rücken fallen. „Was da in Basel abläuft, ist Industriepolitik, und das ist die eigentliche Katastrophe,“ nimmt Brinkhaus kein Blatt vor den Mund, „da jeder nur damit beschäftigt ist, seine momentanen Vorteile herauszuholen.“

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Solider Aufschwung in Deutschland

Von Dr. Oliver Everling | 7.Dezember 2010

Die Zahlungsmoral deutscher Unternehmen hat sich im November wegen der starken Entwicklung der Wirtschaft abermals verbessert, berichtet D&B. Der im Auftrag der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX erstellte D&B-Zahlungsindex stieg damit bereits den 18. Monat in Folge. „In der guten Zahlungsmoral zeigt sich der solide Aufschwung, der getrieben von der Exportwirtschaft mittlerweile die gesamte Wirtschaft erfasst hat“, sagte D&B Geschäftsführer Thomas Dold am Dienstag in Darmstadt. „Auch im Inland steigt die Nachfrage und sorgt für ausreichend Liquidität in den Kassen der Unternehmen.“

Die verbesserte Lage bei der Inlandsnachfrage zeige sich im November vor allem bei der positiven Entwicklung der Zahlungsmoral beim Handwerk und dem Baugewerbe. Weiter kräftig zulegen konnte hier auch die Automobilbranche. Dort verbesserte sich die Zahlungsmoral im November erneut deutlich. Die Schuldenkrise in einigen europäischen Staaten habe dagegen bisher kaum Auswirkungen. Dies sei unter anderem auch zurückzuführen, dass die europäischen Krisenländer Griechenland, Irland, Portugal und Spanien selbst zusammen nur eine sehr kleiner Exportmarkt für Deutschland sind.

Der D&B-Zahlungsindex legte im November auf 84,28 (Oktober: 83,86) Prozent zu. Seit dem Tiefpunkt des Zahlungsindex im Mai 2009 verbesserte sich die Lage deutlich. Der Index sagt aus, dass im Oktober etwas mehr als 84 Prozent der Unternehmen fristgerecht bezahlten. Von den in Deutschland rund 4,5 Millionen aktiven Unternehmen zahlten der Studie zufolge rund 270.000 mehr Firmen ihre Rechnungen pünktlich als zum Höhepunkt der Krise. Der Indikator wird seit knapp zwei Jahren auf Monatsbasis veröffentlicht und fiel von Januar bis Mai 2009 deutlich – seit Juni des vergangenen Jahres erholt er sich allerdings wieder.

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Rotationsprinzip in der Unternehmensanalyse

Von Dr. Oliver Everling | 6.Dezember 2010

„Aberdeen Asset Management ist am 24. November von der renommierten Ratingagentur Feri EuroRating Services (www.feri.de) bei der Award-Verleihung für 2011 als ‚Bester Asset Manager Aktienfonds‘ in Deutschland und Österreich ausgezeichnet worden. Darüber hinaus ist der Aberdeen Global – Emerging Markets Equity Fund wie auch im Vorjahr als bester Schwellenländerfonds seiner Kategorie gekürt worden“, schreibt Aberdeen Asset Management Deutschland AG (www.aberdeen-asset.de)  in einer Pressemitteilung.

Ausschlaggebend für die Siegerplatzierung war das beste quantitative und qualitative Ergebnis in der Vergleichsgruppe, berichtet Robert Bauer, Marketing & Communications / Investment Communications Manager bei Aberdeen Asset Management Deutschland AG. Bei der Auszeichnung wurde besonderes Augenmerk auf den Investmentprozess der Fondsgesellschaft gelegt. „Die Feri-Auszeichnung bestätigt unseren ausgewiesenen Investmentprozess, der auch in Deutschland bei Investoren einen exzellenten Ruf genießt“, erklärt Dr. Hartmut Leser, Vorstandsvorsitzender der Aberdeen Asset Management Deutschland AG.

Aberdeens Aktienanlageprozess ist seit den frühen 90er Jahren implementiert, heißt es aus der die Gruppe, die auch Immobilienanlagen von rund 25 Mrd. Euro in Spezial-Sondervermögen, Publikums- und Spezialfonds verwaltet und damit einer der vier größten Immobilien-Asset-Manager Europas ist. Der Aktienanlageprozess „wird weltweit konsequent und einheitlich umgesetzt und zeichnet sich durch eine intelligente kaufmännische Solidität aus.“

Alle Experten arbeiten ausschließlich im Team, berichtet die Gesellschaft, was eine größtmögliche Interessengleichheit gewähren soll. Selbst für die Unternehmensanalyse habe Aberdeen ein regelmäßiges Rotationsprinzip eingeführt. Zusätzliche strenge Risikokontrollen und die Nutzung von Diversifikationsmöglichkeiten stellen eine konservative Ausrichtung der Kundenportfolios sicher. Von insgesamt 570 Fondsmanagern und Experten weltweit sind 95 für die Assetklasse Aktien tätig. Dem Team Schwellenländer-Aktienfonds steht Fondsmanager Devan Kaloo vor, der von einem Team mit 30 Kollegen unterstützt wird.

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ISO-zertifizierte Markenbewertung

Von Dr. Oliver Everling | 3.Dezember 2010

Marken schaffen Wert. Für Verbraucher, die eine Marke begehren und verwenden, genauso wie für Unternehmen, denen die Marke gehört. Wie viel Wert – mit dieser Frage beschäftigt sich Interbrand seit über 25 Jahren. Die Markenbewertungsmethodik von Interbrand ist nun erfolgreich nach ISO 10668:2010 zertifiziert. Damit ist Interbrand, mit rund 40 Standorten auf allen Kontinenten, das erste nach ISO 10668 zertifizierte Markenberatungsunternehmen weltweit. Diese internationale Norm legt Grundanforderungen an die Verfahren und Methoden zur Bestimmung des monetären Wertes einer Marke fest. Die Norm definiert damit einen in sich stimmigen und zuverlässigen Ansatz zur Markenbewertung, welcher finanzwirtschaftliche, verhaltenswissenschaftliche und rechtliche Aspekte einschließt. Das auf ISO 10668 basierende Zertifizierungsprogramm wurde in Trägerschaft von Austrian Standards plus Certification erstellt. Das externe Zertifizierungsinstitut bescheinigt Interbrand, dass das Bewertungsverfahren von Marken dem internationalen Standard ISO 10668 Markenwertbewertung entspricht.

„Wir sind sehr stolz darauf, dass unsere Methode zur Ermittlung des finanziellen Wertes einer Marke als erste weltweit ISO-zertifiziert ist“, freut sich Nik Stucky, Global Practice Leader Brand Valuation von Interbrand. „Wir sind Pionier auf dem Gebiet der Markenbewertung. In über 25 Jahren haben wir im Auftrag zahlreicher Unternehmen aus den verschiedensten Branchen über 5.000 Markenbewertungen weltweit durchgeführt. Unsere Markenbewertungen schaffen einen hohen Nutzen in verschiedenen Anwendungen wie zum Beispiel bei finanziellen Transaktionen, dem wertschöpfungsorientierten Markenmanagement, im Controlling oder in der Berichterstattung. Mit der Zertifizierung nach dieser nunmehr international anerkannten Norm unterstreichen wir unseren eigenen Qualitätsanspruch sowie unsere Leistungsfähigkeit. Die Zertifizierung schafft Vertrauen bei unseren Auftraggebern. An der Zertifizierung erkennt der Kunde, dass unsere Methode den Anforderungen an die monetäre Markenwertbewertung entspricht.“

Dr. Holger Mühlbauer, Geschäftsführer des IT-Sicherheitsverbandes TeleTrusT Deutschland e.V., war Geschäftsführer im DIN Deutsches Institut für Normung e.V. und als Secretary für die Erarbeitung nationaler, europäischer und internationaler Dienstleistungsnormen sowie als Auditor für ISO 10668 involviert. Er führte die Auditierung am Sitz von Interbrand in Zürich aus und begrüßt das Vorangehen von Interbrand bei der freiwilligen Zertifizierung: „Anlass für das unter „Dienstleistungsnormung“ laufende ISO-Normungsprojekt waren fehlende, allgemein anerkannte einheitliche Anforderungen an Methoden der Markenwert-Messung; dies vor dem Hintergrund von Rechnungslegungsstandards, die eine stärkere Berücksichtigung und Aufschlüsselung von immateriellen Vermögenswerten in Konzernbilanzen bei kapitalmarktnotierten Unternehmen vorsehen. ISO 10668 ist die neue, international maßgebende normative Referenz für monetäre Markenbewertung. Mit einer ISO-Zertifizierung durch eine unabhängige Instanz können professionelle Markenbewerter wie Interbrand Seriosität unter Beweis stellen und dies im Wettbewerb deklarieren.“

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