Digital bezahlt wie digitale Post

Von Dr. Oliver Everling | 21.April 2022

Der neue Experian Global Insights Report kommt zu dem Schluss, dass digitale Online-Ausgaben weiter an Stärke gewinnen werden, selbst wenn die Verbraucher aus dem Lockdown herauskommen und zu persönlichen Transaktionen zurückkehren.

Für die Entwicklung der Studie befragte Experian 6.000 Verbraucher und 2.000 Unternehmen in 20 Ländern , einschließlich Australien, Brasilien, Chile, China, Kolumbien, Dänemark, Deutschland, Indien, Indonesien, Irland, Italien, Malaysia, Niederlande, Norwegen, Peru, Singapur, Südafrika, Spanien, Vereinigtes Königreich und Vereinigte Staaten, zu Verbrauchereinblicken und betriebswirtschaftliche Aussichten, finanzielles Wohlergehen, Online-Verhalten und mehr. Dieser Bericht ist die neueste Studie in einer Reihe, die die signifikanten Veränderungen bei den digitalen Präferenzen der Verbraucher und der Geschäftsstrategie in den letzten sieben Jahren untersucht.

Verbraucher beschäftigen sich ebenso mit digitalen Zahlungen wie mit E-Mails. Die Wachstumskurve der Online-Ausgaben hat die Nutzung mobiler Geldbörsen erhöht, die nun mit traditionellen Zahlungsmethoden konkurrieren.

Der neueste Bericht zeigt, dass 62 Prozent der Befragten angeben, derzeit mobile Geldbörsen zu verwenden, während 63 Prozent traditionelle Zahlungsmittel verwenden. Die Verbraucher gaben an, dass sie schnelle, reibungslose und sichere Transaktionen wünschen, wobei 81 Prozent sagten, dass ein positives digitales Erlebnis sie dazu bringt, die Marke höher einzuschätzen als ein traditionelles stationäres Erlebnis.

Dieser Trend ist auch für Unternehmen günstig. Es zeigt, dass 53 Prozent der befragten Verbraucher ihre Ausgaben und Transaktionen auf digitalen Kanälen in den letzten drei Monaten erhöht haben, wobei 50 Prozent der Befragten sagen, dass dies in den nächsten drei Monaten wahrscheinlich zunehmen wird.

David Bernard, EVP of Strategy and Operations for Global Decision Analytics bei Experian, spricht über die im Bericht gezeigten Trends in Bezug auf die Pandemie. „Die Ergebnisse unserer jüngsten Umfrage zeigen, dass sich viele Verbraucher heute mehr Sorgen um die Sicherheit ihrer Online-Transaktionen und -Aktivitäten machen als noch vor einem Jahr, wobei es regionale Unterschiede in der Art ihrer Hauptanliegen gibt“, sagte Bernard. „Die letzten zwei Jahre sind einem digital versierten Verbraucher gewichen, der ein wachsendes Bewusstsein und Verständnis für fortschrittliche, reibungslose Sicherheitsmethoden hat. Verbraucher möchten ihre Arbeit und ihr Leben einfacher und sicherer machen.“

Der Bericht verdeutlicht auch, dass Verbraucher beim Einrichten neuer Konten eine Präferenz haben, wobei Banken-Websites, Einzelhandels- und mobile Apps von Kreditkartenunternehmen führend sind. Digital versierte Verbraucher vertrauen Zahlungsdienstleistern, Kreditkartenunternehmen, Technologie- und Streaming-Media-Unternehmen am meisten. Ein zusätzlicher Geschäftsvorteil mit dem Aufkommen und der Reichweite neuer Zahlungsmethoden wie Mobile Wallets, Peer-to-Peer (P2P) und Buy Now Pay Later (BNPL) besteht darin, dass Unternehmen auch Optionen für eine bessere finanzielle Inklusion finden können.

In den USA und Großbritannien sagen 60 Prozent, dass sie genau das mit Programmen wie BNPL tun. In den USA verwenden 4 von 5 Verbrauchern BNPL, um Kreditkartenschulden zu vermeiden, während 7 von 10 Verbrauchern in Großbritannien dasselbe sagten. Darüber hinaus sagen 57 Prozent der Befragten, dass BNPL ihre traditionelle Zahlungsmethode ersetzen könnte.

Unternehmen haben noch Luft nach oben, um die Erwartungen der Kunden an das digitale Erlebnis zu erfüllen: 23 Prozent der befragten Verbraucher geben an, dass ihre Erwartungen an das digitale Erlebnis nur teilweise oder gar nicht erfüllt wurden. Dieser Prozentsatz ist von 30 Prozent im vierten Quartal 2021 zurückgegangen. Nur 23 Prozent der Verbraucher sind sehr zuversichtlich, dass die Unternehmen ihre Online-Sicherheitsbedenken angehen werden.

Das Blatt hat sich auch gedreht, da 73 Prozent der Verbraucher Unternehmen die Verantwortung übertragen, sie online zu schützen. Auch sind sich die befragten Verbraucher des Wertes ihrer Daten bewusster. 90 Prozent der Kunden möchten vollständige oder teilweise Kontrolle darüber, wie ihre Daten verwendet werden, wobei 57 Prozent bereit sind, Daten zu teilen, wenn dies für mehr Sicherheit sorgt oder Betrug verhindert.

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Eine Schlacht gewonnen, ein Krieg verloren

Von Dr. Oliver Everling | 21.April 2022

Der Krieg in der Ukraine könnte aus der Perspektive des Nachhaltigkeitsratings zu einem Pyrrhussieg führen, wenn die Ukraine zwar verteidigt, Russland aber von der Weltgemeinschaft der Staaten abgekoppelt wird.

Mikhail Sukhov, Generaldirektor von Analytical Credit Rating Agency (ACRA), wird auf der Plenarsitzung der Kommersant Publishing House-Konferenz „ESG-Wiedervereinigung: Neue Prioritäten für eine nachhaltige Entwicklung unter Einschränkungen“ sprechen, meldet die russische Ratingagentur aus Moskau. Kommersant ist eine russische Tageszeitung, die dem Oligarchen Alischer Usmanow gehört.

Die Agenda der Konferenz ist bemerkenswert, da sie eine Abkopplung Russlands von den Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen andeuten könnte. Immerhin sprechen zu diesem Thema Pavel Sorokin, erster stellvertretender Energieminister der Russischen Föderation, Ilya Torosov, erster stellvertretender Minister für wirtschaftliche Entwicklung der Russischen Föderation, Vladimir Senin, Vorsitzender des Expertenrates für nachhaltige Entwicklung und grüne Finanzierung der Staatsduma der Russischen Föderation oder auch Maria Vasilkova, Abgeordnete der Staatsduma der Russischen Föderation, Mitglied des Ausschusses der Staatsduma der Russischen Föderation für Industrie und Handel.

„Vor dem Hintergrund der Sanktionsbeschränkungen wird die bis vor kurzem an westlichen Standards orientierte Agenda für nachhaltige Entwicklung überarbeitet“, berichtet ACRA. „Aber die Prinzipien und Ziele nachhaltiger Entwicklung sind zu tiefgreifend und vielschichtig, um selbst bei einer gebrochenen Integration mit westlichen Standards zunichte gemacht zu werden. Gerade jetzt sind diese Prinzipien von besonderer Bedeutung und werden auf ihre Festigkeit getestet. Die Unternehmenslenker müssen gemeinsam mit Staat und öffentlichen Institutionen nicht nur die aktuellen Prioritäten im Bereich der nachhaltigen Entwicklung vor dem Hintergrund sich entwickelnder Krisentrends bestimmen, sondern auch die Quellen und Instrumente für ihre Finanzierung.“

An die Stelle des Schockzustands der Wirtschaft trete eine Zeit der Anpassung und neuer Entwicklungsmöglichkeiten. Auf der Konferenz sollen folgende und weitere Fragen beantwortet werden: „Was ist erforderlich, um das russische ESG-Modell neu aufzubauen und neu zu starten? Welche Vision haben Unternehmen und Regulatoren von einer solchen Zukunft? Wer finanziert den erklärten Kurs der Großkonzerne in Richtung Dekarbonisierung und technologische Umrüstung? Wie wird das neue Modell der nachhaltigen Unternehmensentwicklung dazu beitragen, die Bemühungen zu synchronisieren, um die akute Phase der Wirtschaftskrise zu überstehen, die Wirtschaft an neue Realitäten anzupassen und ein Erholungswachstum einzuleiten? Welche Maßnahmen sollten Regulierungsbehörden, Unternehmensleitungen und ihre Mitarbeiter ergreifen, um die Risiken des Kontrollverlusts über Organisationen, Umweltbelastungen und Destabilisierung der Gesellschaft zu minimieren?“

Während sich die Teilnehmer der Konferenz zwar offenbar um Schadensbegrenzung bemühen, stellt sich die Frage, ob eine vom Westen gewonnene politische Schlacht um die Ukraine einen verlorenen ökologischen Krieg um das Weltklima bedeuten könnte.

Der Bruch der Bundesministerin des Auswärtigen, Annalena Baerbock, mit den Idealen ihrer Partei Bündnis 90/Die Grünen und ihrer Fraktion („Wir stehen für Frieden, Abrüstung und kooperative Sicherheit“), könnte daher wesentlich mehr bedeuten als lediglich eine Hinwendung zur Militarisierung der Politik und hin zur Aufrüstung: Zu Russland und zu Russen werden unter deutscher Federführung vielfältige Beziehungen gekappt, obwohl gerade der Klimawandel konzertiertes Handeln erfordert.

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Entlassung heißt nicht Entlastung

Von Dr. Oliver Everling | 21.April 2022

Die Entlassung ist normalerweise das Ende des Personalmanagements eines Mitarbeiters, aber nicht unbedingt das Ende des Lebenszyklus der persönlichen Informationen („PI“) eines Mitarbeiters. Die Entlassung bedeutet nicht die Entlastung des Arbeitgebers von seinen Pflichten mit Blick auf den Datenschutz. Im Austrittsprozess oder sogar nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses muss der Arbeitgeber möglicherweise noch die personenbezogenen Daten des Arbeitnehmers verarbeiten.

Ying Wang, James Gong und Susie Wang, alle bei Bird & Bird, beschreiben in ihrem Artikel in ihrer Reihe zum Schutz von Arbeitnehmerdaten die typischen Probleme bei der Verarbeitung personenbezogener Daten, mit denen Arbeitgeber während und nach Beendigung oder Beendigung eines Arbeitsverhältnisses konfrontiert sein können.

Gemäß Artikel 19 des Gesetzes zum Schutz personenbezogener Daten (das „PIPL“) ist die Aufbewahrungsfrist von PI die Mindestdauer, die zum Erreichen des Verarbeitungszwecks erforderlich ist, sofern keine Gesetze oder Verwaltungsvorschriften etwas anderes vorschreiben.

Da es mehrere Zwecke für die Verarbeitung bestimmter personenbezogener Daten geben kann, gibt es in der Praxis keinen einheitlichen Standard für die erforderliche Mindestspeicherdauer. Bevor die offiziellen Richtlinien oder Durchführungsbestimmungen herausgegeben werden, sollten Arbeitgeber klare und detaillierte Zwecke der Verarbeitung von personenbezogenen Daten so weit wie möglich vor der Verarbeitung identifizieren, um die Mindestaufbewahrungsfrist festzulegen, fordern die Autoren.

Neben dem PIPL gibt es mehrere Gesetze und Verwaltungsvorschriften, die die Aufbewahrungsfrist bestimmter Personaldaten vorschreiben. Beispielsweise sollten gemäß Artikel 50 des Arbeitsvertragsgesetzes der VR China die Arbeitsverträge eines Mitarbeiters mindestens 2 Jahre nach Beendigung des Vertrags aufbewahrt werden; und gemäß Artikel 6 der vorläufigen Bestimmungen zur Zahlung von Löhnen sollte die Gehaltsabrechnung mindestens 2 Jahre lang aufbewahrt werden.

Insbesondere die von der National Archives Administration im Jahr 2012 herausgegebenen Bestimmungen über den Umfang der Sammlung und Aufbewahrungsfrist in Unternehmen zur Archivierung von Dokumenten (die „Bestimmungen“) sehen auch eine Aufbewahrungsfrist für bestimmte Beschäftigungsdokumente vor.

Im Austrittsprozess oder sogar nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses muss der Arbeitgeber möglicherweise noch die personenbezogenen Daten des Arbeitnehmers verarbeiten.

Ying Wang, James Gong und Susie Wang geben dafür konkrete Beispiele: Arbeitsverträge und Gehaltsabrechnungen von Mitarbeitern sind dauerhaft aufzubewahren, und disziplinarische Verwarnungen von Mitarbeitern sind 30 Jahre nach ihrer Ausstellung aufzubewahren.

Diese Bestimmung stammt aus der Zeit vor PIPL und scheint im Widerspruch zu der von PIPL bereitgestellten „erforderlichen Mindestfrist“ zu stehen, merken die Autoren an. Da die Bestimmungen jedoch immer noch in Kraft sind, empfiehlt Bird & Bird den Arbeitgebern, sie einzuhalten, bis weitere Auslegungen oder detaillierte Vorschriften für die Umsetzung etwas anderes vorsehen: „Wir schlagen vor, dass Arbeitgeber die Mitarbeiter über die Aufbewahrungsfrist relevanter personenbezogener Daten in der Datenschutzrichtlinie oder -mitteilung informieren.“ Die Rechtsentwicklung werde Bird & Bird genau beobachten und Mandanten auf dem Laufenden halten.

Art. 47 des PIPL verpflichtet den Arbeitgeber zur Löschung der personenbezogenen Daten eines Arbeitnehmers, wenn der Verarbeitungszweck erreicht wurde oder nicht erreicht werden kann oder die PI zur Erreichung des Verarbeitungszwecks nicht mehr erforderlich ist. Dies gilt nach Angaben von Ying Wang, James Gong und Susie Wang zum Beispiel, wenn der Arbeitgeber die Methode der Anwesenheitskontrolle von Gesichtserkennung auf Schlüsselkarte umstellt. Das Gesicht des Mitarbeiters ist zur Erkennung dann nicht mehr erforderlich, und der Arbeitgeber sollte daher alle zugehörigen personenbezogenen Daten löschen.

Wenn der PI-Verarbeiter die Bereitstellung des betreffenden Produkts oder der betreffenden Dienstleistung einstellt oder die Aufbewahrungsfrist abgelaufen ist, der Arbeitgeber beispielsweise den Abschluss einer Zusatzkrankenversicherung für Arbeitnehmer einstellt oder die zwischen dem Arbeitgeber und den Arbeitnehmern zu diesem Zweck vereinbarte Aufbewahrungsfrist abläuft, wird der Arbeitgeber die zuvor für den Abschluss einer Krankenzusatzversicherung gesammelten PI des Arbeitnehmers löschen.

Wenn die Einwilligung zur Verarbeitung auf der Grundlage der Einwilligung vom Arbeitnehmer widerrufen wird, also beispielsweise ein Arbeitnehmer seine Einwilligung zur Gesichtserkennung für die Anwesenheitsüberwachung widerruft, sollte der Arbeitgeber die Gesichtsinformationen löschen. Ying Wang, James Gong und Susie Wang berichten über weitere Anwendungsfälle.

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Lokale Behörden, Kommunen und Stadtplaner vor neuen Ratings

Von Dr. Oliver Everling | 21.April 2022

Die Pandemie hinterlässt aus unterschiedlichen Perspektiven ihre Spuren in Ratingsystemen. Berufstätige Familien tauschen die Stadt gegen das Leben auf dem Land: Die durch die Covid-19-Pandemie verursachten veränderten Arbeitsgewohnheiten und steigende Immobilienpreise haben dazu geführt, dass Haushalte den Städten den Rücken gekehrt haben, um nahe gelegene ländliche Orte zu finden. Es gibt Veränderungen auf den Immobilienmärkten, aber auch in den Verbraucherprofilen. Alle diese Änderungen müssen in den Kriterien der Ratingsysteme reflektiert und die Kriteriologie aktualisiert werden.

Eine neue Experian-Analyse zeigt eine grundlegende Veränderung in Bezug darauf, wo Familien und Hausbesitzer ihr Leben aufbauen wollen:

Der durchschnittliche Hauspreis in Großbritannien liegt laut Zahlen von Experian jetzt bei 275.000 £ und in London bei 521.146 £. Diese Kosten, gepaart mit vielen Berufstätigen, die jetzt zumindest einen Teil der Arbeitswoche von zu Hause aus arbeiten, haben die Menschen dazu veranlasst umzuziehen, um eine gesündere Work-Life-Balance zu finden.

Viele haben die städtischen Hauptstandorte ihrer Region in benachbarte Städte und Dörfer verlassen. Der ländliche Bezirk Harborough in den Midlands verzeichnete einen Zustrom aus Leicester, während die Marktstadt Selby in North Yorkshire – berühmt für ihre mittelalterliche Abtei – Ankünfte aus den nahe gelegenen Städten Leeds, Bradford und York verzeichnete.

Die malerische Stadt Tewkesbury in den Cotswolds ist zu einem begehrten Ort für diejenigen geworden, die Cheltenham verlassen möchten, und der Trend setzt sich auch nördlich der Grenze fort, wobei East und Midlothian jetzt die Heimat für diejenigen sind, die die Hauptstadt Edinburgh verlassen.

Zu den Orten, die einen erheblichen Rückgang verzeichnet haben, gehören die Londoner Bezirke Camden und Brent sowie Oxford und Cambridge – Städte, die von einer ikonischen englischen Landschaft umgeben sind, aber immer noch für Pendler erreichbar sind, die in diese Gebiete ziehen.

London verzeichnete den größten Anteil, die ihre Region verließen, wobei 12 % zu Standorten im Südosten aufbrachen und 8 % weiter in die östliche Region abwanderten. Aus diesen Beobachtungen leitet Experian eine Reihe von Vorhersagen ab:

Der Wechsel wird sich nicht nur auf die Umziehenden auswirken, die einen umweltfreundlicheren und ausgewogeneren Lebensstil anstreben, sondern auch auf die Gemeinden, in die und aus denen sie ziehen. Dass diese Veränderungen auch Auswirkungen auf die Kommunalratings haben werden, liegt daher auf der Hand.

Zuverlässige Verkehrsanbindungen und billigerer Wohnraum treiben die Nachfrage an, während Unternehmen, Organisationen und Planer sich der Veränderungen bewusst sein müssen, um den Anforderungen dieser sich entwickelnden demografischen Entwicklung gerecht zu werden.

Der Trend wird wahrscheinlich auch die Veränderungen beschleunigen, die in den britischen Hauptstraßen im letzten Jahrzehnt bereits zu beobachten waren, da neue Einzelhändler und Dienstleistungen eröffnet werden, um den Bedürfnissen der Neuankömmlinge gerecht zu werden.

Colin Grieves, Geschäftsführer von Experian Marketing Services, sagte: „Die Pandemie hat die Menschen dazu veranlasst, ihre Prioritäten zu überprüfen, und viele haben sich entschieden, die Vorteile von kostengünstigerem Wohnraum und mehr Grünflächen zu nutzen und gleichzeitig ihre Karriere fortzusetzen. Flexibles Arbeiten bedeutet, dass Menschen nicht mehr an ihr Büro gebunden sein müssen, wobei ein längerer gelegentlicher Arbeitsweg ein akzeptabler Kompromiss ist.

„Nur wenn diese tiefgreifende Veränderung verstanden wird, können lokale Behörden, Stadt- und Stadtplaner und andere Organisationen anfangen, anders zu denken und zu planen. Beispielsweise ist die Sicherstellung ausreichender Transportdienste zur Deckung der Nachfrage nur ein Bereich, der einen neuen Ansatz erfordert“, sagt Colin Grieves.

„Für Einzelhändler und Vermarkter ist es entscheidend, dass sie diese neuen Möglichkeiten nutzen. Die Hauptstraßen des Landes entwickeln sich aufgrund des Anstiegs des Online-Shoppings, aber damit bietet sich die Chance, die Konsumgewohnheiten dieser neuen Gruppen widerzuspiegeln, die die Stadt gegen das Land getauscht haben. Auch die Planung der Lieferinfrastruktur bei steigender Nachfrage ist keine leichte Aufgabe.“

Flexibles Arbeiten hat einen Großteil dieses Wandels ermöglicht und ist auch den Arbeitgebern zugute gekommen, indem der Trend einen breiteren Zugang zu Talenten ermöglichte, als dies zuvor möglich war, als die Mitarbeiter durch ihren Arbeitsweg eingeschränkt waren.

Dies wiederum hat das Potenzial, die Wirtschaft weg von einigen städtischen Gebieten wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Die britische Regierung hat ihre „Leveling-up“-Agenda priorisiert, und Jobs, die möglicherweise nur in Großstädten zugänglich waren, können jetzt aus der Ferne erledigt werden. Das trägt dazu bei, die wirtschaftlichen Vorteile im ganzen Land zu verbreiten.

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Vier Gründe für RMB-Anleihen

Von Dr. Oliver Everling | 20.April 2022

Der chinesische Anleihemarkt als Ganzes ist riesig – mit rund 20 Billionen US-Dollar ist er mehr als doppelt so groß wie der Gesamtmarkt für Schwellenländeranleihen – und Chinas Wirtschaft ist auch dynamischer als die der übrigen Schwellenländer. Daher werden das Jahr 2022 und die Folgejahre wahrscheinlich von wirtschaftlicher Stabilität geprägt sein, sieht Stephen Li Jen, CEO von Eurizon SLJ Capital, voraus, denn in den Folgejahren wird durch ein besseres Gleichgewicht zwischen Strukturreformen und wirtschaftlichen Anreizen erreicht: „Wir halten ein reales Wachstum von 5,0 Prozent in diesem Jahr für durchaus erreichbar, auch wenn es leicht unter dem von der Regierung gesetzten Ziel von 5,5 Prozent liegen würde. Unserer Meinung nach sollten sich die Anleger nicht zu sehr auf das schwache vierte Quartal 2021 konzentrieren, sondern vielmehr darauf, wie es der Regierung bisher gelungen ist, eine breite Palette von Instrumenten und Ressourcen einzusetzen, um trotz der offensichtlichen Herausforderungen ein relativ starkes und stabiles Wachstum zu erzielen.“

Li Jen

Stephen Li Jen sieht vier Gründe für RMB-Anleihen:

1. Anders als in weiten Teilen der übrigen Welt, verlangsamt sich die chinesische Wirtschaft und die Verbraucherpreisinflation ist niedrig. Infolgedessen erwägt die Peoples Bank of China Maßnahmen zur Stützung der Gesamtnachfrage, während andere große Zentralbanken genau die entgegengesetzte Richtung einschlagen. Deshalb dürften die Zinssätze in China ruhiger bleiben als in anderen Ländern, die um die Eindämmung der Inflation kämpfen.

2. Westliche Anleihen und Aktien haben ihre negativen Korrelationen verloren, aber RMB-Anleihen haben sich in Stresssituationen weiterhin zuverlässig als sicherer Hafen erwiesen. Während die aktuelle Schockquelle im Westen die Inflation ist, was einen gleichzeitigen Ausverkauf bei Anleihen und Aktien rechtfertigen könnte, haben chinesische Anleihen in diesem Jahr bisher dennoch fast alle traditionellen Vermögenswerte (mit der einzigen Ausnahme von Rohstoffen) deutlich übertroffen. Dieses Muster, wonach der RMB der überlegene sichere Hafen ist, hat sich in den letzten Krisen durchweg bewahrheitet, einschließlich der globalen Finanzkrise von 2008, der europäischen Schuldenkrise von 2011-12, des Taper Tantrum von 2014, des Ausverkaufs von Risikoanlagen im Jahr 2018, des Covid-19 und bis jetzt im Jahr 2022.

3. Der RMB wird durch Chinas robuste Zahlungsbilanz gut gestützt. Die starke weltweite Nachfrage nach chinesischen Waren und die gedämpften Ausgaben für den chinesischen Auslandstourismus haben zu einer untypisch starken Außenbilanz geführt. Solange die Kapitalzuflüsse stabil bleiben, wie dies bisher bei den Anleiheflüssen und den ausländischen Direktinvestitionen der Fall war, dürfte der RMB auch gegenüber dem Dollar gut gestützt bleiben.

4. RMB-Anleihen sind ein großartiger Vermögenswert für ein globales Portfolio. In der Vergangenheit waren RMB-Anleihen nicht nur ein sicherer Hafen in schlechten Zeiten, sondern haben sich auch in guten Zeiten gut entwickelt. Seit 2004 waren RMB-Anleihen mit einer durchschnittlichen jährlichen Rendite von etwa 5,7 Prozent in US-Dollar und 6,5 Prozent in Euro in den letzten 18 Jahren der Anleihemarkt mit der besten Performance. Auch die Sharpe Ratio (Fünfjahresdaten) ist im Vergleich zu anderen Anlagen günstig.

Daraus ergibt sich für Stephen Li Jen, CEO von Eurizon SLJ Capital, ein positiver Ausblick für RMB-denominierte chinesische Onshore-Anleihen: „Nicht nur die wirtschaftlichen Fundamentaldaten und die Politik Chinas sprechen für RMB-Anleihen und die Währung, sie dürften auch im Vergleich zu den meisten anderen Anlagen, die in diesem Jahr mit starkem Gegenwind konfrontiert sein werden, günstig sein. Die Divergenz der wirtschaftlichen Trends und der Politik zwischen China und einem Großteil der übrigen Welt lässt vermuten, dass RMB-Anleihen ein ausgezeichneter sicherer Hafen für global orientierte Anleger sein könnten.“

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Klingende Sachwert-Investition

Von Dr. Oliver Everling | 20.April 2022

Hochwertige Streichinstrumente können eine interessante, weil wertbeständige Sachanlage sein. „Spitzeninstrumente sind außerordentlich wertstabil“, sagt Christian Reister, der sich auf die Beratung zu hochwertigen Streichinstrumenten spezialisiert hat.

Ein großer Vorteil: Der Wert von Streichinstrumenten entwickelt sich nahezu abgekoppelt von anderen Anlageklassen wie Aktien, Renten, Gold oder Immobilien. Zudem sei der Instrumentenmarkt weitgehend von langfristig orientierten Investoren geprägt. Das ist sicherlich ein Grund dafür, dass man bei Spitzeninstrumenten sogar eine klare Tendenz zur Wertsteigerung erkennen kann. Laut der maßgeblichen „Fuchs-Taxe“ haben hochwertige Streichinstrumente in den vergangenen einhundert Jahren einen durchschnittlichen Wertzuwachs von zwischen 5-8 Prozent p.a. verzeichnet. Besonders exponierte Einzelstücke liegen deutlich darüber.

Investition und Mäzenatentum

Vom Investor zum Mäzen ist es dann nur ein kleiner Schritt. Denn hochbegabte Nachwuchskünstler oder schon etablierte Virtuosen haben großen Bedarf an Spitzeninstrumenten. Viele Eigentümer von Meistergeigen, -bratschen oder -celli stellen deshalb ihr Instrument einem Ausnahmekünstler leihweise zur Verfügung.

Die Kapitalanlage Streichinstrument eignet sich für private Investoren, aber auch für Stiftungen, sofern eines der Stiftungsziele im Bereich Kunst/Kultur oder der Exzellenzförderung liegt und damit die Investition im Einklang mit der Satzung und den Förderzwecken steht. Aus Anlagegesichtspunkten erfüllt ein hochwertiges Instrument die für Stiftungen maßgeblichen Kriterien Rendite und Sicherheit. Die Preise für moderne Instrumente beginnen bei etwa 50.000 Euro, historische Instrumente lohnen sich ab etwa 150.000 Euro als Kapitalanlage. 

Exzellenzförderung

Ganz konkret wird die Exzellenzförderung derzeit für das „Parzival-Quartett“. Die vier jungen Musiker, die gemeinsam ein Studium für Kammermusik an der HMT Leipzig absolvieren, haben große Ambitionen und verfügen über Empfehlungsschreiben renommierter Professoren.

Für die Teilnahme an internationalen Wettbewerben, an Meisterkursen und vor allem für ihre Konzerttätigkeit, sind die Musiker auf die Leihgabe besonders hochwertig klingender Instrumente angewiesen. 

Diese ermöglichen den Künstlern die gemeinsame Feinabstimmung des Klanges und sorgen für die Präzision des Klangbildes des Quartetts. Solche für diese Arbeit notwendigen exzellent klingenden und aufeinander abgestimmten Instrumente haben Sie jetzt im Geigenhandel gefunden. 

Die Kultur-Plattform Maezena (www.maezena.de) hilft an dieser Stelle und vermittelt Kontakte zwischen Mäzenen und Musikern. Die Musiker stellen sich mit diesem Video-Portrait selbst vor: 

https://www.youtube.com/watch?v=hQcRx0ClGYA

Die Musiker des Parzival-Quartetts bewerben sich damit gemeinsam bei einem zukünftigen Mäzen um die langfristige Leihgabe der Instrumente. Daß es sich bei den Instrumenten um eine echte Rarität handelt, da es so gut wie keine Quartette von renommierten Geigenbauern gibt, die „aus einem Guss“ für einen Auftraggeber gebaut wurden, ist nicht nur für einen langfristig orientierten Investor hochattraktiv. Auch als Mäzen, hat er damit ein wirkungsvolles „Instrument“, um mit der Leihgabe an die Musiker eine außergewöhnliche kulturelle Wirkung zu erzielen.

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Wachstumsprognosen für das Jahr 2022 revidiert

Von Dr. Oliver Everling | 20.April 2022

Der Kreditversicherer Coface hat seine Wachstumsprognosen für das Jahr 2022 revidiert und damit auf den Krieg in der Ukraine sowie die umfangreichen Sanktionen der vergangenen Wochen reagiert. Starke Rückgänge im Bruttoinlandsprodukt (BIP) verzeichnen erwartungsgemäß die beiden Kriegsparteien, eine verbesserte Prognose erhalten vereinzelt rohstoffreiche Länder in Afrika und im Nahen Osten. Für die deutsche Wirtschaft erwartet Coface im Jahr 2022 nunmehr ein Wachstum von 1,8% im Vergleich zum Vorjahr – ein Rückgang von 1,6 Prozentpunkten (Pp.) zur vorherigen Prognose.

Der Krieg muss rational denkende Ökonomen überraschen. Ökonomisch betrachtet zählen sowohl Russland als auch die Ukraine aufgrund der Sanktionsmaßnahmen beziehungsweise der Zerstörung der Produktionsmittel zu den größten Verlierern. In der Ukraine erwartet Coface derzeit einen preisbereinigten Rückgang der Bruttoinlandprodukts von 15% gegenüber dem Vorjahr, in Russland wurde die Prognose um etwa 10 Prozentpunkte auf -7,5% herabrevidiert.

Eine verbesserte Wachstumsprognose erhalten vor allem Länder, die reich an Rohstoffen und zugleich kaum abhängig von Importen aus Russland und der Ukraine sind. Hierzu zählen Länder im Nahen Osten wie Saudi-Arabien oder der Iran, der durch seine großen Ölreserven wieder eine Annäherung mit den USA und zumindest eine Teilaufhebung des Ölembargos erreichen könnte. Gleiches gilt für einzelne Länder im südlicheren Afrika wie Angola und Gabun, deren Ölexporte mehr denn je gefragt sein dürften.

Wachstumsprognosen bleiben in manchen Ländern trotz der russischen Invasion in der Ukraine stabil. Das gilt für weite Teile Lateinamerikas und Afrikas. Eine gleichbleibende BIP-Prognose bedeutet jedoch nicht, dass ein Land nicht vom Krieg in der Ukraine beeinflusst wird. Beispiel Norwegen: Dort profitiert die Ölindustrie, die jetzt deutlich mehr investieren kann und starke Exportzahlen vermeldet. „Aber es gibt eben auch die Verlierer. Das sind die norwegischen Konsumenten, denn der Staat gibt das Öl an seine Einwohner nicht vergünstigt ab. Die Norweger müssen also ähnlich hohe Preise zahlen wie Westeuropäer. Die Gewinne und Verluste für die norwegische Wirtschaft als Ganzes gleichen sich schlussendlich aus“, sagt Coface-Volkswirtin Christiane von Berg.

In den meisten Ländern Europas wurden die BIP-Prognosen für das Jahr 2022 zwischen 0,5 und 1,5 Prozentpunkte abwärtsrevidiert. Grund hierfür sind weniger die direkten Handelsbeziehungen – vielmehr spielen der Preiseffekt von Rohstoffen sowie Zulieferprobleme eine herausragende Rolle. Obwohl Russland seinen Verpflichtungen bei Gas- und Öllieferungen fast unverändert nachkommt, haben die Finanzmärkte hier einen deutlichen Rückgang antizipiert. Das hat zu einem starken Anstieg der Öl- und Gaspreise in Europa geführt. „Die hohen Energiepreise übersetzten sich in hohe Produktions- oder Transportkosten, die dann fast alle Güter mehr oder weniger stark verteuern.

In der Folge bezahlen Konsumenten mehr für ihre normalen Einkäufe und haben weniger Geld für andere Anschaffungen, wodurch das BIP-Wachstum abgebremst wird“, erklärt Christiane von Berg. Gleiches gelte auch für Unternehmen, denen dann weniger Liquidität für Investitionen zur Verfügung steht. Deutschland ist als Industriestandort mit einer starken Energienachfrage von den genannten Entwicklungen besonders betroffen. Die Coface-Experten rechnen nach aktuellem Stand nur noch mit einem Wachstum von 1,8% (-1,6 Pp.) für dieses Jahr, auch aufgrund des starken Anziehens der Inflationsrate, die mit 6,9% dieses Jahr in Richtung der Werte von 1974 (erster Ölpreisschock) gehen könnte.

In den Niederlanden erwartet Coface ein BIP-Wachstum von 3,6% (vorher 4,4%) und eine Inflation, die innerhalb des Jahres 2022 die 10%-Marke durchbrechen sollte. Die Niederlande sind zwar Netto-Energie-Importeur, könnten aber mittels anderer Bezugsquellen zumindest unabhängig von russischem Gas werden. Dennoch fällt der negative Effekt gestiegener Gaspreise auf die niederländische Wirtschaft ähnlich stark aus wie in den Nachbarländern, da über 70% der Einwohner mit Gas heizen. Steigende Gaspreise betreffen in der Folge also deutlich mehr Menschen als beispielsweise in Deutschland, wo 37% mit Gas heizen.

Im Norden Europas gibt es unterschiedliche Effekte durch den Krieg in der Ukraine: Mit Blick auf das BIP rechnet Coface in Norwegen mit keiner Veränderung, während die Inflationsrate von 3,5% auf 4% aufwärts revidiert wurde. In Finnland sind die Auswirkungen hingegen deutlicher zu spüren. Denn Finnland und Russland haben nicht nur eine gemeinsame Grenze, sondern sind auch durch Handelsabkommen miteinander verbunden. Diese Beziehungen aufgrund der europäischen Sanktionen weiter herunterzufahren, dürfte schwierig und kostspielig zugleich werden. Daher prognostiziert Coface ein BIP-Wachstum von nur noch 2,5% im Jahr 2022 (-0,7 Pp.). In Dänemark und Schweden dagegen sind die direkten Handelsbeziehungen zu Russland oder der Ukraine weniger ausgeprägt und Gas macht nur einen kleineren Anteil am Netto-Energiekonsum in beiden Ländern aus.

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Moody’s übernimmt Class y Asociados S.A. Clasificadora de Riesgo (S.A.)

Von Dr. Oliver Everling | 19.April 2022

Moody’s Corporation verleibt sich eine weitere Ratingagentur ein, diesmal in Südamerika: Class y Asociados S.A. Clasificadora de Riesgo (S.A.), eine führende Ratingagentur für den inländischen Anleihemarkt Perus. Die Übernahme wird die wachsende Präsenz von Moody’s in ganz Lateinamerika ausbauen und Moody’s lokale Plattform erweitern, gleichzeitig die Unterstützung für das Wachstum der Kapitalmärkte in der Region bekräftigen. Moody’s beabsichtigt, Class in Moody’s Local Peru zu integrieren.

„Perus dynamischer inländischer Kapitalmarkt hat für Moody’s Priorität, da wir unsere Präsenz in ganz Lateinamerika weiter ausbauen“, sagte Renzo Barbieri O’Hara, General Manager von Moody’s Local Peru. „Mit Class freuen wir uns über die Möglichkeit, unsere analytischen Fähigkeiten zu vertiefen, um zur weiteren Entwicklung der peruanischen Kapitalmärkte beizutragen.“

Die in Lima ansässige Class y Asociados S.A. Clasificadora de Riesgo (S.A.) deckt peruanische Unternehmen, Kommunen, Banken, Versicherungsgesellschaften und andere Finanzinstitute ab. Das Analystenteam stützt sich auf jahrelange Erfahrung in der Arbeit an den peruanischen Kapitalmärkten, um den Marktteilnehmern Einblicke in das Kreditrisiko zu liefern.

Vor der Fusion wird Class y Asociados S.A. Clasificadora de Riesgo (S.A.) separate Betriebsabläufe, analytisches Personal und Kreditbewertungsverfahren unterhalten. Sobald die Integration abgeschlossen ist, werden das Rating-Portfolio von Class und das Team von Rating-Analysten Teil von Moody’s Local Peru.

Moody’s Local ist eine inländische Ratingplattform, die 2019 ins Leben gerufen wurde, um Ratings und Research für die Kapitalmärkte in ganz Lateinamerika bereitzustellen. Die Plattform kombiniert maßgeschneiderte Methoden mit erfahrenen Teams lokaler Analysten, um Erkenntnisse über Emittenten und Emissionen zu liefern. Neben Peru ist Moody’s Local in Argentinien, Bolivien, Brasilien, Panama und Uruguay tätig.

Die Übernahme wurde von der peruanischen Aufsichtsbehörde für den Wertpapiermarkt (Supertintendencia del Mercado de Valores – SMV) genehmigt. Die Übernahme wird aus Barmitteln finanziert und wird voraussichtlich keine wesentlichen Auswirkungen auf die Finanzergebnisse von Moody’s im Jahr 2022 haben.

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Rating von Optimum Solar nicht im Optimum

Von Dr. Oliver Everling | 14.April 2022

Die Scope Ratings GmbH (Scope), Berlin, hat heute das Emittentenrating des ungarischen Bauunternehmens Optimum Solar Zrt. auf C von B+ heruntergestuft, während der Ausblick auf Negativ gehalten wird. Scope hat auch das Rating für vorrangige unbesicherte Schuldtitel von B+ auf C herabgestuft.

Das Geschäftsumfeld von Optimum Solar hat sich im Jahr 2021 erheblich verschlechtert, berichtet die Berliner Ratingagentur: Aufgrund der verschärften Kreditbedingungen verzögerten sich mehrere Projekte, da die Kunden keine Finanzierung erhalten konnten.

Mit steigenden Zinsen in der zweiten Hälfte des Jahres 2021 nahm die Risikobereitschaft bei der Verfolgung von Projekten ab und Optimum Solar wurde wegen alternativer Finanzierungsstrukturen für einige Rahmenverträge angesprochen. Dies führte dazu, dass die meisten Großprojekte von 2021/22 auf 2023/24 verschoben wurden, statt wie es ursprünglich vom Unternehmen geplant war.

Der Ausblick für Optimum Solar ist negativ, da Scope prognostiziert, dass das Unternehmen die anstehende Anleihezinszahlung in Höhe von 210 Mio. HUF im Mai 2022 nicht aus der Mitte April verfügbaren Liquidität decken kann.

Darüber hinaus hängt die Leistung des Unternehmens im Jahr 2022 von der erfolgreichen Durchführung eines großen Projekts ab, das über 80 % der prognostizierten Einnahmen ausmacht. Dieses Projekt muss auch eine Betriebskapitalfinanzierung erhalten, die Optimum Solar derzeit nicht selbst leisten kann oder will, aber die Gesellschaft ist eine Absichtserklärung mit seinem strategischen Partner PV Central eingegangen. Die Finanzierung des Betriebskapitals erfordert auch eine Bankgarantie, die 125 Mio. HUF an Bargeld bindet.

Eine negative Ratingaktion könnte eintreten, wenn das Unternehmen kurzfristig nicht die für den Schuldendienst und potenzielle Restrukturierungsvereinbarungen erforderliche Liquidität sicherstellen kann und die Kreditgeber auf ihre Forderung nach beschleunigter Rückzahlung verzichten. Der Anleiheprospekt sieht eine Rückzahlung des gesamten Anleihenennbetrags innerhalb von 10 Werktagen vor, was für das heute vergebene Rating gilt. „Ein solches Szenario wird daher wahrscheinlich zu einem Ausfall des Unternehmens führen“, warnt Scope.

Eine positive Ratingmaßnahme, die den Ausblick stabilisiert, kann gerechtfertigt sein, wenn genügend Liquidität, z. B. durch eine erhebliche Kapitalspritze, gesichert ist, um anstehende Schuldenzinszahlungen zu decken, bis die Erlöse aus dem Großvertrag später in diesem Jahr eintreten und die Kreditgeber zustimmen, dass das Unternehmen den Nennbetrag der Anleihe nicht zurückzuzahlen hat.

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Politisches Engagement zahlt sich für junge Menschen aus

Von Dr. Oliver Everling | 14.April 2022

Laut einer neuen Analyse von Experian nutzen junge Menschen in Großbritannien, die 2021 wahlberechtigt sind, mit weitaus höherer Wahrscheinlichkeit Social-Media-Plattformen als im Wählerverzeichnis eingetragen. Dabei verzichten sie auf Vorteile, die sie nur durch eine Wahlbeteiligung erlangen können, indem sie sich in das Wählerverzeichnis eintragen lassen.

Es geht im wesentlichen um sechs Möglichkeiten, wie junge Menschen in Großbritannien nachweislich davon profitieren können, ins Wählerverzeichnis aufgenommen zu werden:

Erstens, die Registrierung zur Stimmabgabe verbessert die Kreditwürdigkeit: Der Experian Credit Score spiegelt die Chancen wider, von Kreditgebern Genehmigungen zu erhalten, beispielsweise für einen Kredit, eine Kreditkarte oder sogar einen Mobilfunkvertrag. Wer sich für die Stimmabgabe registriert, erlaubt Experian, seine Wahldaten in einem Bericht aufzuzeichnen. Diese Daten helfen Kreditgebern, Namen und Adresse zu bestätigen, sodass sich die Punktzahl dadurch erhöht und die Kreditaufnahme erleichtert wird.

Zweitens, der Eintrag ins Wählerverzeichnis erspart Zeit bei Kreditanträgen: Wenn die Kreditgeber die Angaben eines Antragstellers nicht anhand des Wählerverzeichnisses bestätigen können, können sie andere Identitätsnachweise und Adressnachweise verlangen. Dies kann die Bewerbung verzögern. Bewerber können durch die Registrierung zur Wahl dauerhaft Zeit sparen.

Drittens ist es nach einer Wahlregistrierung einfacher, auf bestimmte Dienste zuzugreifen. Kreditgeber sind nicht die einzigen Organisationen, die die Wahldaten verwenden, um Kunden zu identifizieren. Die Registrierung für die Wahl kann auch den Zugang zu Versicherungs-, Rechts- und Buchhaltungsdiensten sowie zu einigen öffentlichen Dienstleistungen (z. B. zum Erhalt eines Reisepasses) erleichtern.

Viertens, Mitreden: Der Hauptzweck der Registrierung besteht darin, dass Wähler an den Kommunal- und Parlamentswahlen teilnehmen und so Einfluss auf deren Ausgang nehmen können.

Fünftens, besser geschützt sein: Wenn sich jemand an einer früheren Adresse zur Stimmabgabe angemeldet hat, ist es wichtig, sich am neuen Wohnort erneut anzumelden. Dies kann helfen, Identitätsdiebstahl und Betrug zu vermeiden.

Sechstens, vielleicht wird auch sonst jede Bewerbung einfacher: Einige Arbeitgeber – insbesondere im Finanzsektor – verwenden das Wählerverzeichnis, um die Angaben zu überprüfen, wenn sich Kandidaten um eine Stelle bewerben.

Themen: Debitorenrating, Privatkundenrating | Kommentare deaktiviert für Politisches Engagement zahlt sich für junge Menschen aus

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