Schnelles Geld durch „Deep Fake“

Von Dr. Oliver Everling | 7.Dezember 2021

Wer mit dem Stichwort „Deep Fake“ nur lustige Videos verbindet, die auf den sozialen Netzwerken für Unterhaltung sorgen, und nicht auch ein für die Kapitalanlage relevantes Thema erkennt, dem sei das Cognitive Briefing des FERI Cognitive Finance Institute zum Thema „Herausforderung ‚Deep Fake‘ – Wie digitale Fälschungen die Realität zerstören“ empfohlen. Die Studie steht zum Download unter https://www.feri-institut.de/content-center zur Verfügung.

Aus der Kombination neuer Technologien und digitaler Medien entsteht derzeit eine neuartige Bedrohung, die als „Deep Fake“ bekannt ist. Immer häufiger tauchen im Internet und den sozialen Medien extrem realistisch wirkende Fälschungen von Fotos und Videos auf, die mit Hilfe Künstlicher Intelligenz erzeugt werden. Was für Film- und Unterhaltungsindustrie kreatives Potenzial mit sich bringt, führt in anderen Bereichen zu völlig neuen Risiken: Denn „Deep Fakes“ können das Konzept der Realität systematisch aushebeln und zur Desinformation und gezielten Manipulation der öffentlichen Meinung eingesetzt werden.

„Die ‚Deep Fake‘-Technologie verfügt in unserer multimedial vernetzten Welt über enormes destruktives Potential und hat speziell in liberalen Demokratien eine gefährliche politische und gesellschaftliche Dimension, die nicht unterschätzt werden darf“, sagt Dr. Heinz-Werner Rapp, Gründer und Leiter des FERI Cognitive Finance Institute. Die Hintergründe und Gefahren medialer Manipulation durch Techniken der Künstlichen Intelligenz beschreibt das aktuelle Cognitive Briefing des FERI Cognitive Finance Institute „Herausforderung ‚Deep Fake‘ – Wie digitale Fälschungen die Realität zerstören“.

Die Verständigung darüber, was „real“ ist, setze voraus, dass es objektive Belege gebe, mit deren Hilfe sich Informationen zweifelsfrei identifizieren und verifizieren ließen, heißt es in der Analyse. Dabei spiele das Kriterium der Sichtbarkeit eine besondere Rolle: Als „wahr“ gelte, was mit den eigenen Augen gesehen werde. „Deep Fakes“ missbrauchten diese „visuelle Kredibilität“, indem sie eine eigene, täuschend echt wirkende „virtuelle Realität“ schafften, die als authentisch wahrgenommen und weiterverbreitet würde.

„Beispiele dafür sind etwa Videoaufnahmen von Politikern oder prominenten Persönlichkeiten, deren Äußerungen und Mimik digital so umgestaltet werden, dass der ursprüngliche Sinn der Botschaften entstellt oder sogar ins Gegenteil verkehrt wird. Damit ist der absichtlichen Täuschung Tür und Tor geöffnet“, so Rapp. Da „Deep Fakes“ aufgrund ihrer technisch hohen Qualität für den normalen Betrachter kaum erkennbar und digitale Fälschungen oft selbst mit modernsten Mitteln nicht mehr nachweisbar seien, würde das Vertrauen in die Legitimität und Authentizität von visuellen Informationen unterminiert. Damit wirkten „Deep Fakes“ in zwei Richtungen: Gefälschte Aufnahmen könnten für echt gehalten und – womöglich noch gefährlicher – echte Aufnahmen für gefälscht gehalten werden. „Politik und Wirtschaft, kritische Medien oder gesellschaftliche Gruppen können auf diese Weise gezielt diskreditiert, manipuliert und ‚gelenkt‘ werden – ebenso wie die breite Öffentlichkeit“, warnt Rapp.

Aufgrund rapider Fortschritte speziell im Bereich der KI werde das Potential von „Deep Fakes“ rapide zunehmen und schon in naher Zukunft eine völlig neue Dimension digitaler Datenmanipulation hervorbringen. Ein weiterer Beschleunigungsfaktor sei die hohe Durchdringung moderner Gesellschaften mit digitalen „sozialen Medien“, was speziell Videos eine enorme – meist sogar globale – Verbreitung ermögliche. Die Verknüpfung von politischer Skrupellosigkeit, manipulierten Bildern und massiver Reichweite sozialer Medien schaffe dann den perfekten Nährboden für ein chaotisches System alternativer Realitäten, die parallel und gleichrangig zur „wahren“ Realität existieren könnten. „Darin liegt eine sehr ernste Herausforderung, die in Zukunft nicht nur Nachrichtenredaktionen und Anlegern an den Kapitalmärkten schlaflose Nächte bereiten wird, sondern auch die Arbeit von Regierungen oder den Zusammenhalt ganzer Gesellschaften gefährden kann“, warnt Rapp. Erhöhte Transparenz zum Phänomen der „Deep Fakes“ sowie ein gezieltes Problemverständnis auf der Ebene von Politik und Öffentlichkeit seien daher dringend geboten.

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Sind Kryptowährungen eine sichere Investition?

Von Rick Sebastian | 30.November 2021

5 Tipps für eine fundierte Recherche und sichere Anlage von Thomas Germer:

Bei dem Wort »Kryptowährungen« schrillen bei vielen Menschen sofort die Alarmglocken, denn der Begriff wird mit Betrug und Unsicherheit verbunden. Jedoch steckt ein hohes Potenzial hinter dem Anlagetrend mit virtuellen Münzen. Wie immer bedarf es in Sachen Geldanlage einer genauen Recherche, bevor Geld investiert wird. Diese kann böse Überraschungen verhindern und die Erfolgschancen erhöhen. Wie Sie eine gute Recherche betreiben können und worauf dabei zu achten ist, erklärt Experte Thomas Germer.

Tipp 1: Grundlegendes

Wenn Sie vorhaben ihr Geld in virtuelle Münzen zu investieren, sollten im Vorfeld folgende Fakten erwähnt werden: Kryptowährungen haben ein großes Gewinnpotenzial und werden gleichzeitig als eher unsichere Anlage eingestuft. Eine Investition birgt Risiken, daher ist es wichtig, vorab genügend Informationen einzuholen. Durch sorgfältige Recherche und langfristiges Investieren können hohe Verluste vermieden werden. Niemand besitzt eine Glaskugel, mit der in die Zukunft gesehen werden kann. Jedoch lässt sich aufgrund von Erfahrungswerten feststellen, dass die Geldanlage in Bitcoin und Co. nicht nur ein Trend ist, sondern ein hohes Potenzial für die kommenden Jahre in sich trägt.

Tipp 2: Seriöse Quellen finden

Angebote für virtuelle Münzen scheinen wie Pilze aus dem Boden zu schießen. Durch ein gutes Marketing, beispielsweise durch Empfehlungen von prominenten Personen in den sozialen Netzwerken, steigt der Preis der Kryptowährung oft schnell an. Oft verbirgt sich dahinter leider nur ein geringer Wert. Deshalb sollten Sie ihre Kaufentscheidung nicht davon abhängig machen, welche Person dafür wirbt. Zudem erfordert eine effiziente Recherche Zeit. Nicht der Trend ist ausschlaggebend, sondern ein langfristiges und solides Potenzial der virtuellen Münzen. Es ist ein klarer Vorteil, mehrere verschiedene Kryptowährungen zu recherchieren, um die Unterschiede feststellen zu können. Zudem können mit einer breiten Streuung Verlustrisiken eingedämmt werden. Wer im Internet recherchiert stößt sofort auf unzählige Webseiten, die einerseits Informationen liefern und gleichzeitig die besten Kryptowährungen kennen oder anbieten. Werden einseitige Argumente geliefert, die beispielsweise nur die Vorteile beleuchten, ist Vorsicht geboten. Seriöse Wissensvermittler und Anbieter werden immer auf Vor- und Nachteile aufmerksam machen. Vorsicht ist ebenso geboten, wenn Zeitdruck ausgeübt wird. Sie müssen sich innerhalb von 5 Minuten entscheiden, sonst ist die Chance dahin? Fazit: Das ist nicht seriös.

Tipp 3: Wissen, worum es geht

Nicht irgendeine Empfehlung aus dem Internet sollte kaufentscheidend sein, sondern das Verständnis für die neue Geldanlageform. Je mehr Informationen und Wissen Sie über eine Geldanlage besitzen, desto höher sind Ihre Erfolgschancen. Marketing-Sprüche und Wissensbruchteile diverser Anbieter reichen nicht aus, denn die Themen rund um Kryptowährungen sind vielfältig und komplex. Das ist jedoch kein Grund, diese Anlagemöglichkeit von vorneherein auszuschließen, denn die investierte Zeit kann sich mehr als lohnen.

Tipp 4: Volatilität? – kein Problem!

Es gibt Kryptowährungen, wie beispielsweise Bitcoin, die sich am Markt etabliert haben. Grundsätzlich unterliegen alle – auch die schon länger am Markt sind – starken Kursschwankungen. Das bedeutet gleichzeitig, dass diese Form der Anlage nicht stabil sein kann. Sie sollten nur jenes Geld in Kryptowährungen investieren auf das sie leicht verzichten können. Vor allem sollte kein überstürzter Einstieg in diese Anlageform erfolgen – ebenso kein überhasteter Ausstieg. Wer bereits beim ersten Fallen der Kurse in Panik verfällt und verkaufen will, ist vermutlich nicht für diese Form der Geldanlage geeignet. Deshalb sind eine gute Vorbereitung und ein langfristiger Plan von Vorteil.

Tipp 5: Mit Blick in die Zukunft

Viele Menschen glauben, dass sie mit Kryptowährungen schnelles Geld machen können. Wer dieses Ziel vor Augen hat, braucht vor allem viel Glück und starke Nerven. Niemand kann Kursschwankungen vorhersagen, daher ist es wichtig, die Geldanlage langfristig zu betrachten. Der Vorteil liegt darin, dass es bei einer dauerhaften Investition nicht darauf ankommt, immer genau den richtigen Zeitpunkt für Kauf und Verkauf zu erwischen. Ein weiterer Vorteil ist, dass sich bei langfristigen Plänen das Verlustrisiko minimiert. Gerade in wirtschaftlich unsicheren Zeiten beschäftigen sich immer mehr Menschen mit dem Thema Geldanlage. Eines ist dabei sicher: Kryptowährungen haben für die Zukunft große Wachstumschancen.

Fazit

»Eine gute Recherche ist entscheidend für den Gewinn«, erklärt Experte Thomas Germer. Sie bildet eine Basis, auf der langfristig aufgebaut werden kann. Zudem hat die Recherche den Vorteil, für sich selbst herauszufinden, welche Arten von Anlagemöglichkeiten tatsächlich für Sie geeignet sind. Grundsätzlich gilt: Je weniger Sie sich bis jetzt mit dem Thema auseinandergesetzt haben, desto mehr Zeit sollten Sie in die Recherche investieren, bevor Ihr Geld in Kryptowährungen fließt.

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China stellt sich dem Systemrisiko

Von Dr. Oliver Everling | 30.November 2021

„Pekings Politik ist für Chinas Wirtschaftswachstum von großer Bedeutung“, betont Stephen Li Jen, CEO von Eurizon SLJ Capital. Die Verlagerung des Schwerpunkts hin zu einem Wirtschaftswachstum, das das Wohlergehen der Bevölkerung im Auge hat, wurde von Präsident Xi mehrfach angesprochen und sollte auch in den kommenden Jahren ein zentrales Thema für Investoren sein. „Daraus resultiert, dass der Immobiliensektor sowie der Exportsektor als Motor des chinesischen Wirtschaftswachstums an Bedeutung verlieren und durch inländischen Konsum und Investitionen in Technologie ersetzt werden“, führt Li Jen weiter aus.

Während dieses Übergangs könnte es zu einem vorübergehenden Rückgang des Potenzialwachstums kommen, der von Peking aber toleriert werden dürfte, solange die Schaffung von Arbeitsplätzen in den Städten robust bleibt, was 2021 bisher auch der Fall war. Zugleich ist der Experte zuversichtlich, dass sich das Wirtschaftswachstum fortsetzen wird.

Die Wachstumselastizitäten von Chinas Handelspartnern im Verhältnis zum Wirtschaftswachstum Chinas werden je nach Land unterschiedlich ausfallen. Deutschlands Präsenz in China könnte weiterhin florieren, während einige Schwellenländer Schwierigkeiten haben könnten, vom Aufstieg Chinas zu profitieren.

Ein wesentliches Systemrisiko ist Chinas Gesamtverschuldung außerhalb des Finanzsektors, die sich auf dem Niveau einiger führender Industrieländer befindet. „Wir glauben jedoch, dass ein robustes nominales BIP-Wachstum die Schuldenlast Chinas im Laufe der Zeit abbauen könnte. Auch wenn dieser Schuldenabbau relativ spät kommt, so stellt sich das Land doch wenigstens diesem Systemrisiko, anstatt wie viele Industrieländer die Verschuldung weiter zu fördern.“

Li Jen

Folgt man der Argumentation von Li Jen, ist die Attraktivität von China relativ: Weil in den Industrieländern beispielsweise die Verschuldung weniger als in China gezügelt wird, bleiben Investments in China trotz bekannter Probleme interessant.

Die politischen Entscheidungsträger in Peking haben nach Ansicht von Li Jen die Risiken der Verschuldung erkannt und verdoppeln ihre Bemühungen, diese einzudämmen, insbesondere auf den Immobilienmärkten; sie machen sich mehr Sorgen über eine übermäßige Verschuldung als über eine unzureichende Gesamtnachfrage.

„Für die erste Hälfte des Jahres 2022 sehen wir die Aussichten für chinesische Vermögenswerte günstig“, erklärt Li Jen auch mit Blick auf chinesische Anleihen. „Chinesische Aktien haben in diesem Jahr bereits erhebliche Kurskorrekturen erlebt und sollten in einer guten Position sein, um 2022 eine überdurchschnittliche Performance zu erzielen, wenn die regulatorischen Überraschungen hinter uns liegen“, so der China-Kenner. „Obwohl wir alle akzeptieren, dass China eine höhere Risikoprämie für Aktien haben sollte, vermuten wir, dass der aktuelle Abstand beim KGV zu groß sein könnte.“

„Die jüngste Verlangsamung des Wirtschaftswachstums in China könnte von den politischen Entscheidungsträgern inszeniert worden sein. Wir glauben aber nicht, dass es sich um einen politischen Fehler handelt, der zu einem systemischen Zusammenbruch des Finanzsystems führen wird, sondern dass die jüngsten Entwicklungen mit der strategischen und strukturellen Neuausrichtung, die für die zweite fünfjährige Amtszeit von Präsident Xi geplant ist, im Einklang stehen“, fasst Li Jen zusammen.

„Wir empfehlen Anlegern zu berücksichtigen, dass Peking eine schwierige Situation gut unter Kontrolle hat und dass das Streben nach einem höherwertigen Wirtschaftsmodell die Politik dominieren und das Wirtschaftswachstum in den kommenden Jahren bestimmen wird. Dies ist eindeutig nicht der politische Weg des geringsten Widerstands, aber ein überschaubarer und vorübergehender Rückgang der BIP-Wachstumsrate beunruhigt uns nicht. Wir sind sogar der Meinung, dass die Politik Pekings zielführender ist als die der westlichen Industrieländer, wo die Verschuldung unbegrenzt steigen kann. Insofern sind wir für das Jahr 2022 für chinesische Anleihen, chinesische Aktien und die chinesische Währung positiv gestimmt“, erklärt Li Jen abschließend.

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Gewinnwachstum lässt nach

Von Dr. Oliver Everling | 29.November 2021

Die Fortsetzung der wirtschaftlichen Erholung ist ein gutes Vorzeichen für die Aktienmärkte im Jahr 2022. Dennoch sollten Investoren damit rechnen, dass sich das sehr hohe Gewinnwachstum vieler Unternehmen abschwächt.

Dahinter stehe nicht zuletzt Margendruck als Folge steigender Löhne und Güterpreise, heißt es dazu aus dem Haus der FERI-Gruppe in Bad Homburg. „Vor diesem Hintergrund werden 2022 Gewinnenttäuschungen zunehmen, verstärkt durch oftmals bereits hohe Bewertungen. Der generelle Trend der Anlagemärkte kann sich also von dem eher freundlichen Bild der Realwirtschaft durchaus unterscheiden“, erklärt Dr. Heinz-Werner Rapp, Vorstand und Chief Investment Officer der FERI-Gruppe.

Im Jahr 2022 werde es somit darauf ankommen, qualitativ starke Aktiensegmente zu selektieren. Europäische und partiell japanische Aktien könnten dabei im Vorteil sein: Beide Regionen zeigten moderate Bewertungen und seien aufgrund zyklischer Sektorenprofile in einem inflationären Umfeld relativ resistent.

Doch auch große Technologiewerte könnten aufgrund hoher Gewinnstärke und robuster „Pricing Power“ erneut positiv überraschen. Für den US-Dollar erwartet FERI 2022 eine graduelle Umkehr, nicht zuletzt aufgrund der sogenannten „Twin Deficits“ in den USA. Insgesamt müssten Investoren 2022 mit steigender Unsicherheit und erhöhter Volatilität rechnen, so die grundsätzliche FERI-Meinung.

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Krise in der Wirtschaft: Diese Folgen hat der Fachkräftemangel

Von Pelin Canpolat | 24.November 2021

Die weltweite Wirtschaft befindet sich in der Krise und zahlreiche Unternehmen haben Sorgen. Während es im Juli 2021 für die Glücksspielbranche bergauf ging und mit dem Glücksspielstaatsvertrag Blackjack online nun auch legal möglich ist, bangen viele Firmen aus anderen Bereichen um ihre Zukunft. Vor allem der Fachkräftemangel ist es, der Deutschland, aber auch Nachbarland Österreich bedroht und in die Enge treibt. War es vor vielen Jahren noch der Mangel an Stellen, ist es heute der Mangel an qualifiziertem Personal, zur Besetzung freier Positionen in Unternehmen. 

Was versteht die Wirtschaft unter einem Fachkräftemangel? Der Fachkräftemangel bezeichnet einen Zustand, bei dem Arbeitsplätze frei sind, aber nicht besetzt werden können. Der Grund für die fehlende Besetzung ist, dass es nicht genug freie Bewerber auf die Stellen gibt, deren Qualifikation ausreicht. Sehr stark macht sich dieser Umstand derzeit in der Pflegebranche auf den Intensivstationen des Landes Deutschland, aber auch Österreichs, bemerkbar. Zahlreiche Pflegekräfte sind in den letzten Jahren aus dem Beruf ausgeschieden, auch durch schlechte Arbeits- und Zahlungsbedingungen. Diese Abgänge lassen sich durch neues, qualifiziertes Personal nicht mehr ausgleichen und so kommt es zu einem Mangel. 

Doch jenseits der Pflegebranche gibt es die Problematik auch in vielen weiteren Branchen. Die Generation Z, die rund um die Jahrtausendwende geboren wurde, strebt heute mehrheitlich einen akademischen Grad an. Immer mehr Schulabgänger setzen auf den Besuch der Universität, die Nachfrage nach Ausbildungen nimmt ab. Allerdings gibt es auch parallel zur Nachfrage immer weniger Betriebe, die auf Zukunft und Fortbildung setzen und Ausbildungen für neue Generationen anbieten. 

Die Zeiten haben sich stark verändert. Junge Menschen haben Ziele und die gehen über das reine Geldverdienen hinaus. Karriere, Entwicklung, Weiterbildung – wenn Ausbildungsbetriebe nicht in der Lage sind, die Ansprüche der neuen Generationen zu bedienen, wird das Interesse weiter schwinden und wichtige Berufsbilder können nicht mehr oder nur noch teilweise abgedeckt werden. Die Auswirkungen sind vor allem ökonomischer Natur. 

Schwächung des Wirtschaftswachstums: Nicht nur eine drohende Inflation ist ein Problem, dem sich die deutsche Wirtschaft gegenübersieht, sondern auch die generelle Schwächung des Wirtschaftswachstums. Aus ökonomischen Gesichtspunkten ist es vor allem der Fachkräftemangel, der dafür verantwortlich gemacht werden kann. Die Gesellschaft lebt von permanenter Weiterentwicklung und von gemeinsamem Fortschritt. Wie aber ist diese Weiterentwicklung und der Fortschritt umsetzbar, wenn wichtige Funktionen innerhalb der Gesellschaft nicht mehr mit Arbeitskräften besetzt werden können?

Akademiker spielen für die Gesellschaft natürlich eine entscheidende Rolle. Rechtsanwälte, Ärzte, Ingenieure, Statistiker – all diese Berufsgruppen werden gebraucht. Doch wenn immer mehr junge Menschen studieren, immer mehr Akademiker auf Berufssuche gehen, werden andere Branchen immer weiter in den Hintergrund gerückt, ohne die das Zusammenleben in einer Gesellschaft ebenfalls nicht funktioniert! 

Allerdings ist die Überakademisierung nur ein Gesichtspunkt, der für den Fachkräftemangel verantwortlich gemacht werden kann. Zu verzeichnen ist auch der Trend, dass immer mehr Menschen im Rentenalter aus dem Berufsleben ausscheiden, die Zahl der Nachkommen aber deutlich geringer ausfällt. 

Der demografische Wandel als Auslöser des Fachkräftemangels: Deutschland ist, neben Österreich, eines der am stärksten vom demografischen Wandeln betroffenen Länder. Seit vielen Jahren zeichnet sich eine niedrige Geburtenrate ab, was zu einem elementaren Nachwuchsproblem führt. Dieses wiederum verschärft den im Mittelstand besonders spürbaren Fachkräftemangel. Negative Prognosen ergeben sich vor allem im Hinblick auf die Zeit nach 2030. In den 1960-er Jahren wurden mehrere geburtenreiche Jahrgänge verzeichnet, ab 2030 werden all diese Fachkräfte in Rente gehen. 

Bereits in den letzten Jahren waren es vermehrt europäische Fachkräfte, die in Deutschland den Fachkräftebedarf abgedeckt haben. Zahlreiche Erwerbsmigranten aus den EU-Staaten konnten Ausfälle decken, die von der deutschen Bevölkerung nicht mehr ausreichend aufgefangen werden konnten. Allerdings zeigt sich auch hier, dass der Zuwanderungsanteil zwar immer noch hoch ist, aber kontinuierlich sinkt. Zwischen den Jahren 2015 und 2019 verzeichnete die Nettozuwanderung in Deutschland einen Rückgang um 58 Prozent! 

Betroffene Berufe durch Fachkräftemangel: Während es insbesondere im Bereich akademischer Berufe teilweise ein Überangebot an Bewerbern gibt, müssen andere Branchen immer aufwändiger um Mitarbeiter werben. Ein Faktor, der die Kosten der Unternehmen drastisch steigert. Gehaltsansprüche potenzieller Mitarbeiter fallen horrend aus, für viele Mittelständler kaum zu finanzieren. Besonders betroffen ist vorwiegend der technische Bereich der Produktion, wo rund 50 Prozent aller Stellen in Deutschland bereits heute unbesetzt sind. 

Auch die Bereiche Marketing, Kundendienst und Vertrieb sind weit weniger gefragt als noch vor 30 Jahren. Vertriebler der alten Schule, die heute kurz vorm Rentenalter stehen, bekommen aufgrund mangelnder Nachfrage keine Gelegenheit mehr, ihre Berufsgeheimnisse an eine neue Generation weiterzugeben. Etwas geringer betroffen sind Leitungspositionen im technischen Bereich, doch auch hier sinkt die Nachfrage Jahr für Jahr. 

Die IT- und EDV-Branche galt viele Jahre als gesichert, in den letzten Jahren hat sich aber auch in diesem Bereich ein Rückgang feststellen lassen. Junge Menschen, die im IT-Bereich tätig werden möchten, studieren BWL und entsprechende andere Fachlehrgänge. Ausbildungen sind weit weniger gefragt, was nicht zuletzt auch an einer langen Ausbildungszeit liegen kann. 

Behebung auch ein politischer Akt: Um dem Fachkräftemangel entgegenzusteuern, müssen Unternehmen und Politik Hand in Hand arbeiten. Die Ausbildung muss für junge Menschen wieder mehr Attraktivität gewinnen. Heute ist es für Schulabgänger kaum noch realisierbar, für mindestens drei Jahre ohne nennenswertes Einkommen zu leben, denn die Selbstständigkeit junger Menschen, mit eigener Haushaltsführung, hat sich beschleunigt. Bund und Länder sind hier in der Pflicht, den Nachwuchskräften eine sichere und finanziell rentable Ausbildungszeit zu ermöglichen. Auszubildende dürfen keineswegs schlechter gestellt werden als Studenten, das Zugangsangebot sollte so niederschwellig wie möglich gehalten werden. 

Für Unternehmen selbst ist es die Positionierung als attraktiver Arbeitgeber, die einem akuten Mangel an Fachkräften entgegensteuern kann. Während Großunternehmer allein durch ihren Bekanntheitsgrad gute Chancen auf Nachwuchs haben, sind es Mittelständler, die um qualifizierte Bewerber kämpfen müssen. Der Aufbau einer starken Arbeitgebermarke ist der Grundstein, um für potenzielle Bewerber attraktiv zu wirken. 

Dieser Vorgang wird marketingtechnisch als Employer Branding bezeichnet. Niedrige Hierarchien, eine intensive Mitarbeiterbindung und Förderung des Mitarbeiterstamms sind notwendig, um für Fachkräfte attraktiv und lohnend zu erscheinen. Entscheidend ist außerdem die Gestaltung flexibler Arbeitszeitmodelle, die eine optimierte Work-Life-Balance und den Spagat zwischen Familie und Beruf ermöglichen. Die Bereitschaft, auf Mitarbeiter zuzugehen und deren Tätigkeit tatsächlich wertschätzend zu entlohnen, kann auf lange Hinsicht auch für einen guten Namen als Arbeitgeber sorgen.

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Von firstfive prämiert, auf Wachstum programmiert

Von Dr. Oliver Everling | 22.November 2021

Das Bankhaus Bauer expandiert weiter konsequent im Wachstumsfeld Private Banking und Asset Management mit Standorten in Essen und Stuttgart und einem primären Kundenfokus auf Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg. Hier verzeichnete das Finanzinstitut in den letzten Jahren eine dynamische Entwicklung. So sollen die Assets under Management so bald als möglich die Schwelle von 1 Mrd. € überschreiten. In 2021 lag das Wachstum bislang bei rund 20%. Neben vermögenden Privatanlegern gewinnt das Bankhaus auch verstärkt institutionelle Neukunden mit vergleichsweise hohen Anlagevolumina. Zu dieser sehr positiven Entwicklung tragen sowohl die individuelle auf den Kunden maßgeschneiderte Anlagestrategie, aber auch die gute Performance der Vermögensverwaltung des Hauses bei. Diese wurde in der jüngeren Vergangenheit bereits vom unabhängigen Analyse-Institut firstfive prämiert.

Die steigende Bedeutung des Private Banking und Asset Managements im Unternehmen wird auch durch die seit dem 1. November 2021 wirksame Ernennung von André Weber, der seit dem 1. Januar 2017 den Bereich Private Banking und Asset Management verantwortet, zum Generalbevollmächtigten des Bankhauses dokumentiert. Einen zusätzlichen Wachstumsschub erwartet der Bereich durch eine intensivere Zusammenarbeit mit der im Gesundheitswesen tätigen opta data Gruppe. Diese Zuversicht basiert vor allem auf der angestrebten Erweiterung des Kundenspektrums im Health-Care-Bereich. Diese Entwicklungen werden sich im Jahr 2022 auch in einem spürbaren Aus- bzw. Aufbau des Expertenteams im Private Banking und Asset Management sowie rund um die strategischen Schwerpunktthemen Health Care und Digitalisierung widerspiegeln.

„Die Ernennung zum Generalbevollmächtigen des Bankhaus Bauer freut mich sehr. Sie dokumentiert die stark steigende Bedeutung des Bereichs Private Banking und Asset Management im Unternehmen. Und durch den Ausbau unseres Kundenspektrums im Health-Care-Segment sehen wir in Zukunft weiteres deutliches Wachstumspotenzial“, ergänzt André Weber, Generalbevollmächtigter des Bankhaus Bauer und Leiter des Bereichs Private Banking und Asset Management.

Das Bankhaus Bauer befindet sich im Besitz namhafter Unternehmerfamilien aus Nordrhein-Westfalen aus dem Umfeld der opta data Gruppe. Diese ist mit über 2.500 Mitarbeitenden der führende Anbieter für IT, Abrechnung und Services mit nahezu 60.000 Kunden im Gesundheitswesen. In Zukunft sollen die Dienstleistungen des Bankhauses, zum Beispiel im Bereich Finanzierung und im Private Banking, auch den Kunden der opta data angeboten werden. Zudem kann das Finanzinstitut vom einzigartigen Know-how aus dem bereits weitestgehend digitalisierten Geschäftsmodell der opta data Gruppe profitieren. Die Verbindung zwischen den Anteilseignern und der Bank war bereits 2020 durch die Verlagerung des Unternehmenssitzes von Stuttgart nach Essen verstärkt worden, wo bereits das Gros der Mitarbeitenden angesiedelt ist.

„Der konsequente Ausbau unseres dynamisch wachsenden Private-Banking-Geschäfts ist ein zentraler strategischer Baustein in der aktuellen Transformation und Modernisierung unseres Hauses im engen Verbund mit der im Gesundheitswesen tätigen opta data Gruppe. Hierdurch erschließen wir uns umfangreiche zusätzliche Kundengruppen im Health-Care-Bereich. Neben dem geplanten Personalaufbau tragen wir der steigenden Bedeutung des Private Bankings und Asset Managements auch Rechnung, indem wir André Weber, dem Leiter des Bereichs, auch in der Bank eine deutlich größere Führungsrolle zukommen lassen“, kommentiert Dr. Stefan Heddergott, Sprecher des Vorstands des Bankhaus Bauer.

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Scope vertreibt Frühwarnsystem für die Kreditqualität von Unternehmen

Von Dr. Oliver Everling | 16.November 2021

Basierend auf den Bonitätsprüfungen von Coface bietet „Credit Review“ transparente Bonitätsprüfungen für alle registrierten Unternehmen weltweit. Credit Review wird Risikoexperten unterstützen und die Finanzierung von KMU erleichtern. Scope Group freut sich, die Einführung von Credit Review bekannt zu geben.

Zur Einführung von Credit Review wurde Scope zum Weitervertriebspartner von Coface, einem weltweit führenden Anbieter von Warenkreditversicherungen und Informationsdiensten. Credit Review ist über ScopeOne, die interaktive Finanzintelligenz-Plattform von Scope, verfügbar und bietet eine Reihe von Funktionen.

Kreditbewertungen und Ausfallwahrscheinlichkeiten von Coface werden für jedes registrierte Unternehmen weltweit verfügbar sein, einschließlich KMU. Ein sehr zeitnaher Kreditrisikoindikator, der die einzigartigen Daten zum Zahlungsverhalten von Unternehmen aus dem Warenkreditversicherungsgeschäft von Coface enthält, soll es Kreditinvestoren und Risikomanagern ermöglichen, wichtige frühzeitige Entscheidungen auf der Grundlage von Veränderungen der Kreditwürdigkeit eines Unternehmens zu treffen.

Verfügbar über die ScopeOne-Plattform und über eine API haben Kunden die Möglichkeit, diskrete Portfolios von Unternehmen zu erstellen und diese über Intraday-Benachrichtigungen über alle Änderungen ihrer Kreditbewertungen zu überwachen.

„Credit Review macht es den Nutzern von ScopeOne, unserem digitalen und innovativen Marktplatz, leicht, zeitnah Bonitätsauskünfte für ihren internen Gebrauch zu jedem registrierten Unternehmen zu erhalten“, sagt Michael Bolle, Executive Director der Scope Group. „Es ist wichtig anzumerken, dass Coface die Nase vorn hat, da es die Bewertungen verwendet, um seine Kreditengagements in Höhe von rund 500 Milliarden Euro zu verwalten.“

„Wir freuen uns sehr, diese Beziehung mit Scope einzugehen und freuen uns über die Einführung von Credit Review. Mit ScopeOne möchten wir einzigartige Einblicke in ein breites Spektrum hochrelevanter institutioneller Investoren und Finanzinstitute bieten und ihnen helfen, fundiertere Entscheidungen zu treffen“, sagt Matthieu Garnier, Head of Information Services bei Coface.

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„Sehr nachhaltige“ Deutsche Bildung Studienfonds

Von Dr. Oliver Everling | 16.November 2021

Die Rating-Agentur „Asset Impact“ hat den Deutsche Bildung Studienfonds als „sehr nachhaltig“ bewertet. Über den Studienfonds, an dem sich institutionelle und private Investor:innen beteiligen, finanzieren Studierende ihr Studium in Deutschland und im Ausland. Gleichzeitig haben die geförderten Nachwuchsakademiker:innen Zugang zum Weiterbildungsprogramm „Academy“, das den Erfolg des Studiums und den Berufseinstieg unterstützt.

Anders als bei einem Kredit starten die Studierenden nicht mit einer fixen Schuldenlast in das Berufsleben, sondern zahlen anteilig von ihrem tatsächlichen Einkommen an den Studienfonds zurück. In bestimmten Lebenssituationen wie Elternzeit oder weiterführenden Studiengängen pausiert die Rückzahlung an den Studienfonds.

Asset Impact dazu: „Mit ihrem Angebot leistet die Deutsche Bildung einen Beitrag zu Chancengerechtigkeit und damit zu sozialer Nachhaltigkeit und Transformation. Der Zugang zu […] akademischer Bildung wird unabhängig von sozialer Herkunft oder finanziellem Hintergrund ermöglicht. Die Freiheit der Berufswahl wird dadurch unterstützt, dass aufgrund einer einkommensabhängigen Rückzahlung ab einem bestimmten Gehaltsminimum nicht die Gefahr einer langfristigen Verschuldung besteht.“

Die Rating Agentur Asset Impact, die Investment-Produkte auf Nachhaltigkeit prüft, sieht zudem zwei der 17 UN-Nachhaltigkeitsziele erfüllt: „Keine Armut“ und „Bildung“. Diese SDG-Ziele sehen bis 2030 unter anderem einen verbesserten Zugang zu Finanzdienstleistungen und Mikrofinanzierung vor, sowie die Möglichkeit, sich hochwertig zu qualifizieren. Dazu leiste der Studienfonds laut Asset Impact einen erheblichen Beitrag.

Studierende aller Fachrichtungen können sich ganzjährig ohne Fristen für eine Studienfinanzierung bewerben. Ab Januar werden durch eine Kooperation mit dem Skills & Education Program der EU auch Studierende aus dem EU-Ausland finanziert, die in Deutschland studieren möchten.

Anleger:innen können über die Anleihen der Deutschen Bildung ein nachhaltiges Investment in Bildung tätigen. Eine Aufstockung der aktuellen Anleihe ist geplant. Institutionelle Anleger können durch den Kauf von Kommanditanteilen zudem auch in Eigenkapital investieren.

Bei „Asset Impact“ handelt es sich nicht um eine „Credit Rating Agency“ nach der EU-Verordnung über Ratingagenturen. Letztere Agenturen unterstehen einheitlich der Aufsicht durch die Europäische Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde (ESMA).

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Noch viel Potential für Wertpapieranlagen

Von Dr. Oliver Everling | 16.November 2021

„Die Anleger in Deutschland haben auf die Niedrigzinsen und die Herausforderungen in der Altersvorsorge reagiert und wenden sich verstärkt Investitionen am Kapitalmarkt zu“, kommentiert Kai Friedrich, CEO der ebase, die Ergebnisse der aktuellen Studie „Anlageverhalten und Trends bei Privatanlegern in Deutschland: Wertpapierinvestments“, die ebase auf Basis einer repräsentativen Befragung unter 1.000 Privatpersonen erstellt hat. So hat sich die Zahl der Wertpapieranleger von 2019 bis 2021 von zuvor 28 Prozent auf nunmehr 37 Prozent erhöht. „Zwar liegt immer noch viel Kapital auf zinslosen Sparbüchern, aber der Trend zu Anlagen mit größerem Renditepotential ist eindeutig, das ist für die Anleger sowie die deutsche Volkswirtschaft gleichermaßen ein gutes Zeichen“, erklärt Friedrich.

Nach den Ergebnissen der Umfrage wird der Anteil der Aktien- und Fondsbesitzer auch weiter steigen: 17 Prozent der Befragten planen, ihre Wertpapierbestände künftig aufzubauen. Vor zwei Jahren waren dies noch nur 12 Prozent. „Sehr positiv ist, dass der langfristige Vermögensaufbau und die Altersvorsorge am häufigsten als Grund für die Wertpapieranlage genannt werden. Das deutet darauf hin, dass wir es nicht mit einem kurzfristigen Trading-Phänomen zu tun haben“, stellt Friedrich fest. Außerdem wurden von den Befragten der Inflations- und der Krisenschutz als wichtigste Entscheidungskriterien für eine Anlage in Wertpapieren genannt. Bei den gewählten Investments nehmen Aktien und aktive Investmentfonds die Spitzenplätze ein.

Auf Rang drei folgen bereits Exchange Traded Funds (ETFs), die gegenüber 2019 stark zulegen konnten. Weniger gefragte sind hingegen Zertifikate und Derivate. Ähnlich sind auch die Einschätzungen, wie Privatanleger zukünftig an der Börse investieren wollen. 37 Prozent beabsichtigen, in Aktien zu investieren, knapp dahinter folgen aktiv gemanagte Investmentfonds (32%) und ETFs (31%).

Die Umfrage gibt auch Hinweise, weshalb mit 25 Prozent ein doch signifikanter Anteil der Deutschen auch weiterhin nicht vorhat, in Wertpapiere zu investieren. Zum einen wird hier häufig ein geringer Wissensstand genannt, zum anderen aber auch, dass bisher einfach keine entsprechenden Investments angeboten wurden. „Dies zeigt, dass es für engagierte Wertpapierberater noch reichlich Potenzial gibt, Kunden von den langfristigen Vorteilen einer Kapitalanlage zu überzeugen“, sagt der ebase-CEO. Erfreulich sei zudem, dass der Anteil der Wertpapier-Skeptiker abnehme, 2019 waren es noch 38 Prozent.

Den Wünschen und Nachfragen der Wertpapier-Kunden kommt ebase mit einem breiten Produkt- und Serviceangebot entgegen. So können Anleger auf rund 9.000 Investmentfonds, ca. 1.200 ETFs sowie je nach Interesse auch zahlreiche andere Wertpapiere zurückgreifen. „Zudem verfügen wir über ein umfangreiches Angebot an Fonds- und ETF-Sparplänen, auch als VL-Anlage. Damit sind wir als eine der führenden B2B-Banken in Deutschland eine starke Anlaufstelle für die Wertpapieranlage“, erklärt ebase-CEO Friedrich.

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Vom Stimmungshoch zur Katerstimmung?

Von Dr. Oliver Everling | 15.November 2021

Nach einer vorübergehend schwächeren Phase hat sich die Stimmung an den Märkten zuletzt wieder deutlich verbessert. Nachdem der US-Kongress das Infrastrukturpaket der Demokraten, das bis zu 550 Mrd. USD an neuen Investitionen vorsieht, verabschiedet hat, erreichten die Kurse an den globalen Börsen teilweise neue Rekordhöhen.

„Unverändert solide Unternehmensgewinne und die Aussichten auf eine Jahresendrallye gaben den Märkten zusätzlich Auftrieb. Von den Anlegern honoriert wurde schließlich auch die gelungene Kommunikation der geldpolitischen Trendwende durch die US-Notenbank FED. Obwohl die monetäre Unterstützung der Märkte mit der schrittweisen Rückführung des Anleihekaufprogramms auf Dauer nachlassen wird, herrscht damit in dieser wichtigen Frage zumindest Klarheit“, urteilt Dr. Eduard Baitinger. Er ist seit 2015 Head of Asset Allocation in der FERI Gruppe. Er verantwortet den Bereich quantitative Asset Allocation der FERI Trust, wo er auch zahlreiche Forschungsprojekte steuert und koordiniert. In enger Abstimmung mit dem FERI-Vorstand und Chief Investment Officer, Dr. Heinz-Werner Rapp, vertritt er ferner die Anlagestrategie der FERI-Gruppe und deren Kommunikation an Mandanten und Kunden der FERI.

Vor seiner Tätigkeit bei FERI war er wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Bremen und Finanzanalyst bei einem Asset Manager. 2010 schloss er sein Studium an der Universität Bremen, begleitet von einem Auslandsaufenthalt in New York, als Diplom Ökonom ab. 2014 promovierte Eduard Baitinger mit Auszeichnung über neue Ansätze für das quantitative Asset Management. Dr. Baitinger publiziert regelmäßig in akademischen Fachzeitschriften und fungiert als akademischer Gutachter.

„Zur freundlichen Entwicklung an den Börsen trägt überdies bei,“ schreibt Eduard Baitinger, „dass das milliardenschwere Investitionsprogramm nur teilweise gegenfinanziert ist. Denn für weitreichende Steuererhöhungen – das haben die vergangenen Wochen gezeigt – gibt es im Kongress keine Mehrheiten. Kurzfristig bleiben Unternehmen und Verbraucher in den USA damit von höheren Steuerausgaben verschont und unterm Strich profitiert die Wirtschaft. Doch auf längere Sicht dürfte das neue Glaubensbekenntnis zum „deficit spending“ dem US-Dollar und der Bonität der USA Schaden zufügen.“

Trotz der aktuell positiven Entwicklung würden im nächsten Jahr wieder härtere Tage für Anleger kommen, glaubt der Experte. „Das Börsenhoch der vergangenen Wochen und Monate wurde nur von relativ wenigen Aktien getragen. Diese geringe Marktbreite macht die Aktienmärkte insgesamt anfälliger für schlechte Nachrichten. Gegenwind droht dabei aus mehreren Richtungen. Nach der geldpolitischen Kehrtwende der FED werden die Aktienmärkte in den kommenden Monaten mit einer Drosselung der Liquidität und im weiteren Jahresverlauf mit steigenden Leitzinsen konfrontiert.“

Es lohnt sich, auf die Ratings zu achten: Enttäuschungen lauern auch beim Gewinnwachstum. „Obwohl die globale Konjunktur nach weitgehender Überwindung der Covid-19 Pandemie im Jahr 2022 voraussichtlich zulegen und den Unternehmen ein solides Umsatzwachstum bescheren wird,“ so die Prognose aus dem Haus der FERI, „steigt der Druck auf die Margen aufgrund höherer Lohnforderungen und steigender Rohstoffpreise enorm an. Das Gesamtszenario 2022 spricht somit für einen ausgeprägt bipolaren Aktienmarkt. Auf der Gewinnerseite stehen wenige Werte und Sektoren, die entweder von einem inflationären Umfeld und höheren Zinsen profitieren oder eine ausgeprägte „Pricing Power“ aufweisen. Zu den Verlierern werden dagegen solche Unternehmen zählen, die keine signifikante Preissetzungsmacht besitzen und von steigenden Zinsen bedroht sind.“

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