Bei Afghanistan auch an die Nachbarländer denken
Von Dr. Oliver Everling | 17.August 2021
Am 15. August drangen Taliban-Aufständische nach schnellen militärischen Vorstößen im ganzen Land in die afghanische Hauptstadt Kabul ein. Der Schritt veranlasste Präsident Ashraf Ghani, international zu fliehen, während der Rest seiner Zivilregierung über eine Machtübergabe an die Taliban verhandelt.
„Sollte die politische Instabilität in Afghanistan anhalten,“ kommentiert Moody’s Investors Service die Lage, „könnten große Flüchtlingszahlen und verstärkte terroristische Aktivitäten die Folge sein, was geopolitische Risiken in Nachbarländern wie Pakistan (von Moody’s B3 stabil geratet), Tadschikistan (B3 stabil) und Usbekistan (B1 positiv) erhöht.“
Die Wirtschaftsstimmung in diesen Ländern könnte sich abschwächen. Insbesondere ausländische Investitionen würden belastet, so dass mit langfristigen Auswirkungen auf das Wirtschaftswachstum zu rechnen wäre.
„Für seine Nachbarn besteht das unmittelbare Risiko für das Kreditprofil durch die politische Unsicherheit in Afghanistan in einem potenziell großen Flüchtlingszustrom“, warnt Moody’s. „Pakistan könnte den größten Zustrom verzeichnen. Es war in den letzten 40 Jahren ein regelmäßiges Ziel für Flüchtlinge aus Afghanistan und beherbergt trotz der Rückführung von Millionen seit 2002 weiterhin eine offizielle Bevölkerung von mehr als 1,4 Millionen.“
Die anhaltende Instabilität in Afghanistan könnte in den nächsten 12 Monaten den Zustrom von Flüchtlingen auf bis zu 700.000 erhöhen. „Auch wenn die potenziellen direkten Kosten bescheiden sein mögen und sich nach Schätzungen des Ministeriums für Staaten und Grenzregionen auf etwa 2,2 Milliarden US-Dollar – 5 % unserer prognostizierten Staatseinnahmen im Haushaltsjahr 2021, das im Juni 2021 endet – belaufen, würde dies die pakistanische fiskalische Flexibilität angesichts der immer noch schmalen Einnahmenbasis von rund 15 % des BIP im Haushaltsjahr 2021 belasten“, warnt Moody’s.
Auch Tadschikistan und Usbekistan stellen sich auf eine Flüchtlingswelle ein. „Tadschikistans Regierung rechnet mit einem Zustrom von mindestens 100.000 Flüchtlingen und beide haben mit der Vorbereitung von Notunterkünften begonnen. Im Gegensatz zu Pakistan hat kein Land Erfahrung im Umgang mit einem plötzlichen Anstieg der Flüchtlinge – Afghanistans nördliche Provinzen haben die schlimmsten Kämpfe des Bürgerkriegs der 1990er Jahre vermieden und waren der Kontrolle der Taliban weitgehend entzogen.“
Diese und weitere Beobachtungen finden sich in Moody’s Sector Comment „Political developments in Afghanistan threaten to raise geopolitical and economic risks for neighbouring countries“.
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Verständnis von „Diversity“ bei der „Scope Group“
Von Dr. Oliver Everling | 17.August 2021
Der Begriff „Diversity“ umfasst Akzeptanz und Respekt. „Vielfalt“ bedeutet zu verstehen, dass jeder Mensch einzigartig ist, und unsere individuellen Unterschiede zu erkennen. Diese können sich auf die Dimensionen Rasse, ethnische Zugehörigkeit, Geschlecht, sexuelle Orientierung, sozioökonomischer Status, Alter, körperliche Fähigkeiten, religiöse Überzeugungen, politische Überzeugungen, andere Ideologien oder sonstige Merkmale beziehen.
„Das Scope Ambassadors Council vereint international renommierte Persönlichkeiten, die als Botschafter für Scope auf dem Weg zur alternativen europäischen Ratingagentur agieren“, sagt eine Ratingagentur in Berlin. Diese ist derzeit unter „Scope Ratings GmbH“, „Scope Hamburg GmbH“ oder anderen, in der Vergangenheit immer wieder wechselnden Firmennamen zu finden. Nach fast zwanzigjähriger Tätigkeit vor allem in Berlin, aber auch im europäischen Ausland kämpft die Agentur noch um einen Marktanteil in der Europäischen Union von einem Prozent.
Dieser eine Prozentpunkt Marktanteil kontrastiert mit dem seit Jahren erhobenen Anspruch der Agentur: „Scope ist der führende europäische Anbieter von unabhängigen Ratings, ESG-Analysen, Fondsanalysen und schafft so mehr Meinungsvielfalt für institutionelle Anleger.“ ESG steht für „Environmental, Social, and Corporate Governance“.
Ebenso klangvoll ist nicht nur der Name, sondern auch der Anspruch des „Abassadors Council“ der Ratingagentur: „Der Ambassadors Council repräsentiert die europäische Vielfalt und ihre vielfältigen Finanzmärkte und Volkswirtschaften. Alle Mitglieder bringen ihre Reputation, ihr Netzwerk und ihre Expertise ein, um die Sichtbarkeit der europäischen Rating-Alternative zu stärken.“
Was die Scope Group mit „Vielfalt“ („Diversity“) bei der Vorstellung ihres „Ambassadors Council“ meint, wird deutlich, wenn man sich die Mitglieder dieses Beirats anschaut. In diesem wichtigen Gremium der Scope Group wird Diversity als Gruppe ergrauter Männer verstanden. Nach diesem Verständnis der Scope Group wird die Vielfalt Europas beispielsweise nicht durch Frauen repräsentiert, geschweige denn durch ethnische oder nach anderen Kriterien identifizierbare Minderheiten oder Mehrheiten.
Scope Ratings und ihre Schwestergesellschaften basieren mit ihrer Muttergesellschaft Scope SE & Co. KGaA auf einem System von Gremien: Honorary Board, Board of Trustees und Ambassadors Council – in all diesen Gremien sitzen ausschließlich Männer.
Erst nachdem durch den Greensill-Skandal ein Beiratsmitglied und Scope-Investor, Maurice Thompson, unauffällig verschwunden war und öffentlich auf die einseitige Zusammensetzung aller Gremien der Scope-Gruppe hingewiesen wurde, fügte der Aufsichtsrat der Scope SE & Co. KGaA zwei Frauen hinzu. Der bisherige Aufsichtsratsvorsitzende Georg Graf Waldersee, der auch Aufsichtsratsvorsitzender der in den Wirecard-Skandal verwickelten Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft ist, wurde erst nach Aufdeckung all dieser Machenschaften abgelöst.
Auch nach diesen Veränderungen bleibt es bei einem überwiegend von Männern kontrollierten Geschäftsmodell in allen Schlüsselpositionen und für alle Sitze im Ehrenrat, Kuratorium, Botschafterrat, Aufsichtsrat, Vorstand und in den Geschäftsführungen des Berliner Unternehmens.
Seit den 1960er Jahren wurde in den Vereinigten Staaten der „Business Case for Diversity“ in Form von positiven Maßnahmen begründet. Diese schöpfen aus dem Gesetz und der Notwendigkeit, die im Civil Rights Act von 1964 umgesetzten Beschäftigungsziele für Chancengleichheit zu erfüllen. Die Maßnahmen folgen dem Ideal, dass jede Person, die akademisch oder physisch für eine bestimmte Stelle qualifiziert ist, den Erhalt dieser Stelle anstreben können sollte, ohne aufgrund ihrer Identität diskriminiert zu werden.
Diversity ist jedoch nicht eine amerikanische Idee, die mit der europäischen Identität in Konflikt stünde und daher keinen Platz in einer europäischen Ratingagentur hätte. Die Unternehmenspraxis der Scope Group steht nämlich auch im Gegensatz zu den Sustainable Development Goals der Vereinten Nationen: Geschlechtergerechtigkeit erreichen und alle Frauen und Mädchen stärken.
Wenn es sich um ein privates Unternehmen handeln würde, das Dienstleistungen in irgendeinem Nischenmarkt anbietet, wäre dieser Punkt irrelevant und unangemessen, um ihn hier zu diskutieren. Aber im Fall der Scope Group bürgen altgediente Spitzenpolitiker und sogar ein ehemaliger Präsident der Europäischen Zentralbank für diese veraltete und politisch nicht länger akzeptable Praxis der Ratingagentur.
Einer der Gründe, warum das Diversitätsverständnis der Scope Group besorgniserregend ist, besteht darin, dass die Scope Group nun versucht, Angebote anderer anerkannter Ratingagenturen nach anderen „ESG“-Kriterien zu kopieren, was zu einer anderen Bewertung von Unternehmen nach ethischen, ökologischen und sozialen Kriterien führen könnte.
Auf diese Weise droht sich das Verständnis von „Diversity“, wie es in der Scope Group praktiziert wird, unter den von der Ratingagentur bewerteten Unternehmen zu vervielfachen. Siehe die Website von Scope: „Scope bietet eine ESG-Auswirkungsanalyse, basierend auf einem makroökonomischen quantitativen Modell, das die gesamte Lieferkette eines Unternehmens erfasst. Scope wendet einen modularen Ansatz an, wobei jede Stufe auf der vorherigen aufbaut, um einen Rahmen mit zunehmender Präzision aufzubauen. Die ESG-Lösungen von Scope bedienen die Bedürfnisse von Anlegern und Emittenten gleichermaßen.“
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Krypto-Investitionen deutscher Fonds bergen Liquiditätsrisiken
Von Dr. Oliver Everling | 13.August 2021
Regulatorische Änderungen, die es bestimmten deutschen Fonds ermöglichen, bis zu 20 % ihres Vermögens in Kryptowährungen zu investieren, könnten die Nachfrage nach Kryptowährungen erhöhen. Allerdings gebe es erhebliche Risiken – insbesondere das Liquiditätsrisiko – für die Fonds, die in solche Vermögenswerte investieren, sagt Fitch Ratings.
Die am 2. August in Kraft getretenen Neuregelungen gelten nur für Spezialfonds, die institutionellen Anlegern vorbehalten sind. Versicherungen und Pensionskassen dominieren die Anlegerbasis der Spezialfonds. „Die Änderungen bringen Kryptowährungen in das traditionelle und stärker regulierte Finanzsystem ein und könnten zu einem erhöhten, wenn auch vermittelten Engagement von Kleinanlegern in Krypto-Assets führen, deren Vermögen, Altersversorgung oder Versicherungspolicen von solchen Institutionen verwaltet werden“, so Fitch Ratings weiter.
Offene Spezialfonds verwalteten Ende März 2021 nach Angaben der Ratingagentur ein verwaltetes Vermögen (AUM) von 2 Billionen Euro, das sind rund 1,8 Billionen Euro netto nach Immobilienfonds, Dachfonds und Feederfonds. „Dies könnte zu maximalen Krypto-Asset-Investitionen von bis zu 360 Milliarden Euro führen – verglichen mit der aktuellen Marktkapitalisierung von Bitcoin von rund 860 Milliarden US-Dollar (rund 730 Milliarden Euro). Wir glauben jedoch nicht,“ warnt Fitch Ratings, „dass die Allokation in Krypto-Assets nahe der 20%-Schwelle erreichen wird, wenn man die traditionell risikoaversen Asset-Allocation-Muster der wichtigsten institutionellen Anleger in Spezialfonds sowie andere regulatorische Beschränkungen ihrer Asset-Allokation berücksichtigt.“
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Der Tokenisierung folgt das Kunstrating
Von Dr. Oliver Everling | 13.August 2021
Von € 2,64 am 4. April 2020 entwickelte sich die Aktie der artnet AG über Höhen von über € 11,20 auf heute € 8,90. Davon profitiert ein wichtiger Aktionär dieser Kunstplattform, nämlich die Weng Fine Art AG (WFA), deren Aktien im gleichen Zeitraum noch stärker stiegen – nämlich von € 6,75 auf heute € 39,80.
Die rasante Entwicklung hängt mit der Neuordnung des Kunstmarktes zusammen. Bis zur Corona-Krise schlenderten Kunstsammler und -investoren oft vorzugsweise auf Vernissagen umher und der Kunstmarkt war „offline“. Nun haben Sammler, Investoren und zunehmend auch Künstler aber die Vorzüge des Internets erkannt.
Tokenisierung könnte eine wichtige Rolle dabei spielen, Kunst als Vermögensklasse weiter zu entwickeln und breitere Anlegerkreise zu erreichen. Zugleich könnte die Tokenisierung ein wichtiger Impuls zur Entwicklung von Kunstratings („art rating“) sein, denn mit dem Handel jeglicher Asset-Klasse wächst auch das Bedürfnis nach standardisierter und verlässlicher Information.
Die Weng Fine Art AG (WFA) treibt auf diesem Weg nun eine wichtige Entwicklungsetappe des Marktes voran, denn sie entwickelt einen neuen Geschäftsbereich, der sich auf die Tokenisierung von analogen (physischen) Kunstwerken sowie den Handel mit den dadurch entstehenden Tokens und Fractions fokussiert. Im Folgenden daher der Wortlaut der heutigen Pressemitteilung aus dem Hause der Weng Fine Art AG, denn mit dem Ziel der Tokenisierung beteiligt sich die WFA jetzt mit ca. 15 % an der 360X Art AG, die bisher im Wesentlichen über die 360X AG von der Deutsche Börse Group sowie der Commerzbank mit Kapital ausgestattet worden ist:
Diese Beteiligung kann bis zum Jahresende auf bis zu 20 % ausgebaut werden. Gleichzeitig hat die Weng Fine Art AG auch eine Option erhalten, sich an der 360X AG zu beteiligen.
Im Rahmen einer vorhergehenden Kapitalerhöhung hatten sich WFA-Vorstand Rüdiger K. Weng sowie der mit der WFA kooperierende Stargalerist Johann König aus Berlin bereits mit jeweils etwa 4 % an der 360X Art AG beteiligt.
Die NFT-Tradingplattform 360X wurde von Carlo Kölzer konzipiert, der bereits den Devisenmarktplatz 360Treasury (360T) entwickelt hat. Dieser ist im Jahr 2015 für 725 Mio. EUR von der Deutsche Börse Group übernommen worden.
Die in Frankfurt ansässige 360X Art AG entwickelt und betreibt unter der Leitung von Shirin Marquart und mit ihrem Hauptaktionär 360X (Deutsche Börse Group) eine technische Infrastruktur zur Digitalisierung, Tokenisierung und Fraktionalisierung von hochwertigen, physischen und digitalen Kunstwerken sowie Sammlerstücken aus anderen Bereichen (Collectibles). Sachwerte können mithilfe der Plattform durch Blockchain-Technologie digital verbrieft und auch in Anteile unterteilt (fraktionalisiert) werden, die dann auf der verbundenen Plattform 360X gehandelt werden können. Dies ermöglicht Anlegern, mit verhältnismäßig geringen Beträgen in den Kunstmarkt zu investieren und von potenziellen Wertsteigerungen umgehend zu profitieren. Es ist ein Revenue Sharing zwischen der 360X und der 360X Art geplant.
Vorstand Rüdiger K. Weng: “Die Tokenisierung und der Handel auf Blockchain-basierten Plattformen führt zu einer größeren Revolution im Kunstmarkt als die Erfindung des Internets bewirkte. Sie machen aus einem heterogenen, illiquiden Produkt ein homogenes und liquides, das für den Finanzmarkt die Grundlage dafür ist, Kunst nunmehr ernsthaft als Assetklasse einordnen zu können. Es wird auch in Zukunft Kunstsammler geben, aber sie werden innerhalb des Kunstmarktes in den nächsten Jahren sukzessive an Einfluss verlieren und diesbezüglich von den Anlegern abgelöst werden.”
CDO Melanie Moske: “Das Ökosystem, welches wir gemeinsam mit dem Team von 360X und 360X Art in Frankfurt entwickeln, wird Kunst als Asset für eine deutlich größere Anlegerschaft zugänglich machen als wir es heute kennen. Die Plattform ermöglicht es, auch ohne Kunstexpertise niedrigschwellig in Kunst zu investieren – was sowohl den Künstlern zugute kommt als auch das Kunstmarkt-Volumen deutlich vergrößern wird. Für die WFA ist die Beteiligung zudem eine einzigartige Möglichkeit, ihre Kompetenz im Finanz- und Kunstmarkt ohne den Aufbau eines eigenen Tech-Teams bestmöglich zu hebeln.”
Die Weng Fine Art AG wird die entstehende Handelsplattform für Kunst-Tokens auch dafür nutzen, Kunstwerke aus ihrem eigenen Bestand einzubringen. Außerdem beabsichtigt sie, auf der Plattform, zusammen mit einem lizensierten Broker, als Market Maker tätig zu werden, um auf der Basis ihres einzigartigen Kunst- und Finanzmarkt-Knowhows vom NFT-Handel zu profitieren. In diesen Bereichen sind erste Ergebnisbeiträge bereits 2022 zu erwarten. Mit dem Breakeven des Tokenisierungs- und Handelsgeschäfts wird bei der WFA für 2023 gerechnet, wobei der Leverage und damit das Wachstumspotenzial wie bei allen Marktplatz-Geschäftsmodellen außergewöhnlich hoch ist.
Das starke Engagement im digitalen Kunstgeschäft wird zudem zu bedeutenden Veränderungen in der Struktur der WFA-Gruppe führen und sollte alle Geschäftsbereiche in den nächsten Jahren beflügeln. Vor diesem Hintergrund war es dem Vorstand wichtig, mit Melanie Moske einen Chief Digital Officer in das Management zu berufen – als erstes Kunstunternehmen in Deutschland. Ihre Hauptaufgabe als CDO wird es sein, digitale Geschäftsmodelle im Kunstmarkt zu konzipieren sowie alle Geschäftsbereiche der WFA-Gruppe durch digitale Technologien zu optimieren.
Rüdiger K. Weng: “Die Weng Fine Art, die schon seit Jahren an der Schnittstelle zwischen Kunst- und Finanzmarkt tätig ist, ist geradezu prädestiniert dafür, sich in Richtung Art/Fin/Tech zu entwickeln. Nach der äußerst erfolgreichen Expansion in das E-Commerce-Geschäft seit 2015 wird die WFA mit ihrem Engagement bei den durch die Blockchain-Technologie entstehenden Veränderungen eine zweite, noch bedeutsamere Metamorphose erleben, an deren Ende das spannendste und erfolgreichste Kunstunternehmen in Europa stehen soll.”
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50 Jahre goldloses Geld
Von Dr. Oliver Everling | 12.August 2021
Wie könnte es anders sein, Thorsten Polleit nimmt ein für viele trauriges Jubiläum zum Anlasse, darüber zu sprechen und zu schreiben: „50 Jahre Geld ohne Gold. Das Ende von Bretton Woods“. Im Börsen Radio Network findet Thorsten Polleit zum Gold, Flash Crash und „das Verbrechen von 1971″ Gehör.
Weniger bekannt als die Aufgabe der Kopplung des US-Dollars an den Goldpreis ist die Tatsache, dass diese Erschütterung des Weltfinanzsystems auch für den Aufstieg der Ratingagenturen sorgte. Die Dienste von Ratingagenturen wie Moody’s Investors Service oder Standard & Poor’s erklommen von da an zunächst in den USA, dann aber auch weltweit ungeahnte Bedeutung.
Jedes finanzielle Versprechen war von August 1971 an zu hinterfragen, denn mit Gold hatten weder Verbindlichkeiten, noch Forderungen mehr etwas zu tun. Die Möglichkeit des Umtauschs in einem festen Verhältnis war nicht mehr gegeben. Dementsprechend mussten sich nationale und internationale Ratingskalen entwickeln, um eine Sprache zu finden, Risiken in effizienter Form an den Finanzmärkten zu kommunizieren.
Das „Triple A Rating“ (AAA) wurde zum Symbol für eine an Sicherheit grenzende Wahrscheinlichkeit, dass ein so beurteiltes Zahlungsversprechen stets vollständig und rechtzeitig erfüllt wird. Von den einst hohen Ratings ging es für die meisten Emittenten seit den 1970er Jahre eher bergab, insbesondere verloren fast alle führenden deutschen Banken ihre einstigen Ratings in der AAA-Kategorie und kämpfen heute oft nur noch um den Status der „Anlagequalität“ (Investment Grade).
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Widersprüchliches Verhalten oder Spaltung der Gesellschaft?
Von Dr. Oliver Everling | 12.August 2021
Deutschland ist zwar nicht das einzige, aber eben auch eines der Länder mit faszinierenden Widersprüchen: Während ein großer Teil der Vermögen auf Giro- und Sparkonten unverzinslich oder sogar bestraft mit Negativzinsen gehalten werden, statt in riskanteren Anlageformen Verwendung zu finden, widmet sich doch ein großer Teil der Bevölkerung dem Spiel der Wette.
Online-Glücksspiele erfreuen sich nämlich immer größerer Beliebtheit. Die Pandemie beschleunigte den ohnehin schon in Gang gesetzten Aufwärtstrend: 64 Prozent der Spieler investierten im Angesicht von Corona mehr Zeit und Geld in Glücksspiele im World Wide Web, wie aus einer neuen Infografik von Wette.de hervorgeht.
Längst sind es nicht mehr nur die Männer, die ihr Glück auf die Probe stellen – im Gegenteil. In den USA sind die Frauen beim Online-Glücksspiel sogar in der Mehrzahl, das Verhältnis liegt dort inzwischen bei 57 zu 43 Prozent. Wie die Infografik aufzeigt, erzielte die Branche im vergangenen Jahr weltweit Umsätze in Höhe von 66,67 Milliarden US-Dollar. Doch dies könnte erst der Anfang sein, gemäß aktuellen Prognosen soll der Umsatz bereits im Jahr 2026 die 100 Milliarden-Dollar-Marke überschreiten.
Einzelne Betreiber konnten zuletzt die Umsätze fulminant steigern. So setzte die Lotto24 AG im Corona-Krisenjahr 2020 88 Millionen Euro um, wohingegen es im Vorjahr lediglich 44 Millionen Euro waren. Gegenüber dem Jahr 2015 schlägt der Anstieg mit 550 Prozent zu Buche.
Europa steht für 49 Prozent des weltweiten Marktes. An zweiter Stelle steht Asien/Naher Osten mit 31 Prozent, wohingegen Nordamerika lediglich auf einen Marktanteil von 12 Prozent kommt. Auch in Deutschland steigt die Anzahl der Online-Glücksritter. Inzwischen geben bereits 27 Prozent der Bundesbürger Monat für Monat Geld für Wetten und Glücksspiele aus.
Angesichts dieser Zahlen stellt sich die Frage, ob sich die Gesellschaft zunehmend spaltet in solche Menschen, die risikofreudig ihr Geld „verspielen“, und solche, die ihr Geld auf Konten horten und Minuszinsen in Kauf nehmen, oder ob dieselben Menschen, die auf dem Bankkonto jedes Risiko scheuen, im Internet aber das Glück mit Risiko suchen.
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Zwei Unternehmensgruppen als Partner: Scope und Greensill
Von Dr. Oliver Everling | 11.August 2021
Georg Graf Waldersee, Aufsichtsratsvorsitzender der Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, hat inzwischen als Vorsitzender des Aufsichtsrats der Berliner Ratingagentur namens „Scope SE & Co. KGaA“ seinen Hut genommen. Damit sind die Strukturen jedoch noch nicht grundlegend verändert, die bei dieser lokalen Agentur unter den Augen der Europäischen Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde (ESMA) zu den Fehlentwicklungen führten. Die zur Scope SE & Co. KGaA gehörige „Scope Ratings GmbH“ ist bei der Aufsichtsbehörde registriert.
In die bisherige Männerriege sind nun zwar zwei Frauen aufgenommen worden – wobei dafür, abgesenen von Georg Graf Waldersee, nicht von Männern Plätze freigegeben wurden, sondern der Aufsichtsrat nur erweitert wurde.
Georg Graf Waldersee hat es bei der Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft inzwischen mit einem Unternehmen zu tun, dessen Eigenkapital „auf der falschen Bilanzseite“ steht. Unter den größten deutschen Wirtschaftsprüfungsgesellschaften handelt es sich bei der Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft um die einzige, bei der dieser Fall im letzten Jahresabschluss eingetreten ist. Die bedrohliche Entwicklung war absehbar und wurde an dieser Stelle berichtet.
Ob der Abgang von Georg Graf Waldersee aber bereits ein Zeichen für ein Umdenken in der Scope Group zu sehen ist, bleibt offen. So fehlt beispielsweise im Insolvenzfall der Greensill Bank jedes Geständnis und jede Besserungsabsicht. Statt zu den fraglichen Geschäften Stellung zu nehmen, wurden Unternehmensmeldungen von Scope nachweislich gelöscht und von der öffentlichen Website entfernt. Ebenso verschwand ein Beiratsmitglied ohne Kommentar.
„Scope hat eine Vereinbarung mit Greensill geschlossen,“ hieß es am 7. Oktober 2019 in einer verschwundenen Pressemitteilung der Scope Group mit dem Titel „Greensill Bank signs innovative credit assessment deal with Scope“, mit Greensill, „einem führenden Anbieter von Betriebskapitalfinanzierungen für Unternehmen weltweit. Im Rahmen der Transaktion wird Scope ein wesentlicher Partner, der der Greensill Bank AG Kreditgutachten zur Verfügung stellt.“
Der Initiator des mehrschichtigen Berliner Geschäftsmodells ließ sich in der Mitteilung persönlich zitieren: „Wir freuen uns, dass sich die Greensill Bank für Scope als Partner bei der Bewertung der Kreditqualität entschieden hat. Scope arbeitet eng mit Kunden zusammen, um auf effiziente und skalierbare Weise Bonitätsprüfungen zu erstellen, die den aufsichtsrechtlichen Anforderungen entsprechen. Der Deal zeigt ein starkes Engagement beider Seiten“, sagte Florian Schoeller, CEO und Gründer der Scope Group.
„Als eine Einheit der Scope Group ist Scope Risk Solutions eine hochentwickelte, qualitativ hochwertige Kreditrisikobewertungs- und Überwachungsplattform,“ hieß es in der Pressemitteilung weiter, „die unabhängige Kreditbewertungen von Gegenparteien bereitstellt, die es der Greensill Bank ermöglichen, die regulatorischen Anforderungen an die interne Analyse und das laufende Management von Kreditengagements zu erfüllen.“
Scope argumentierte ausdrücklich mit der Rolle gegenüber der Bankenaufsicht: „Die Leistungserbringung von Scope Risk Solutions für die Greensill Bank fällt unter die aufsichtsrechtlichen Anforderungen der umfassenden Mindestanforderungen an das Risikomanagement der BaFin, die organisatorische Anforderungen an das interne Risikomanagement regeln.“ Die Verbindungen zur Finanzwirtschaft und zur Aufsicht, etwa bei den Zentralbanken, soll u.a. dadurch gezeigt werden, dass ein – in Relation zur Anzahl der Analysten – überdimensioniertes System aus Boards auf der Website zur Schau gestellt wird: Supervisory Board, Honorary Board, Board of Trustees, Advisory Board, Ambassadors Council, Management Board, die alle noch zusätzlich zu Ratingkomitees agieren.
Während in den Medien das noch bis sechs Monate vor dem Zusammenbruch bestehende Rating A- (A Minus) für die Greensill Bank im Vordergrund steht, geriet die umfassendere Verflechtung nicht nur auf den Ebenen der Gesellschafter und Organe, sondern auch mit der Greensill Group insgesamt in den Hintergrund. Diese Meldung hat Scope längst gelöscht: „Die Greensill Group bietet Betriebsmittelfinanzierungen über das gesamte Laufzeitspektrum hinweg. Die Zusammenarbeit mit Scope soll die Prozesseffizienz und Konsistenz bei der Kreditbewertung innerhalb der Greensill-Gruppe verbessern. Zu diesem Zweck bietet Scope Risk Solutions bereits der Muttergesellschaft Greensill Capital seinen Service ‚Assessments Of Credit Risk (AOCR)‘ an.“
Scope konnte dafür sorgen, dass genau die Berichtsformate für die Greensill Bank produziert werden, die diese für die schnelle Bilanzaufblähung benötigte: „Neben der analytischen Strenge der Kreditanalyse liegen die Hauptattribute der Dienstleistungen von Scope für die Greensill Bank in der Fähigkeit von Scope Risk Solution, die Berichtsformate an die Bedürfnisse des Kunden anzupassen, sowie in den kurzen Reaktionszeiten und der Fähigkeit, mehrere Anlageklassen abzudecken.“
Scope stellte klar, dass es sich hier nicht lediglich um einen Ratingauftrag handelte, der der Greensill Bank die Möglichkeit gab, mit dem aufsichtsrechtlich anzuerkennden Rating zu werben. Wie Scope in der Presseerklärung klarstellte, agierte Scope auf Basis eines umfassenden „partnership arrangement“: „Im Rahmen der Partnerschaftsvereinbarung kann die Greensill Bank Bewertungen für beliebig viele Kontrahenten anordnen. Diese werden aufgrund der jüngsten Kapitalzufuhr durch den Vision Fund von Softbank deutlich wachsen. Im Mai 2019 gab der Fonds eine Investition von 800 Mio. USD in Greensill bekannt.“ Scope hatte für das Vermögensportfolio der GAM Greensill Supply Chain Finance Fund SGSP das außerordentlich gute Rating AA(AP) bereits am 24. April 2019 erteilt.
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Einstiegsmöglichkeit China
Von Dr. Oliver Everling | 9.August 2021
„Die von der chinesischen Regierung verkündete Politik der „Double Reduction“ belastet den chinesischen Aktienmarkt und hat die Kurse sowohl an den Onshore- als auch an den Offshore-Märkten unter Druck gebracht“, sagt Stephen Li Jen, CEO von Eurizon SLJ Capital und Manager des Eurizon Fund – Bond Aggregate RMB.
Auslöser war, dass es privaten Unternehmen aus dem Bildungssektor nicht mehr erlaubt ist, Gewinne zu erzielen. Der gesamte Sektor wurde als nicht gewinnorientiert eingestuft, Börsengänge für private Nachhilfeunternehmen sind streng verboten. Mit der Politik der „Double Reduction“ wird auf eine Verringerung der Hausaufgaben der Schüler und eine Reduzierung der organisierten privaten Nachhilfe als eine Erweiterung der Drei-Kinder-Politik abgezielt, die Familien ermutigt, mehr Kinder zu bekommen, um den sozialen Druck durch die derzeit niedrige Geburtenrate zu verringern.
„Für den chinesischen Markt ist die Politik immer das größte Risiko“, betont Li Jen. Zugleich biete das aber auch die größten Chancen, wenn man die Politik richtig verstehe. „Wir sind der Meinung, dass der aggressive Ausverkauf an der Börse aufhören wird, sobald die betreffenden Unternehmen neu bewertet wurden“, so der China-Kenner weiter. Die Neujustierung der Märkte betrachtet er als „eine hervorragende Gelegenheit, in andere von der Regierung unterstützte Zukunftsbranchen einzusteigen“. Namentlich sind das Bereiche, die von der Binnenkonjunktur profitieren oder mit dem Thema Dekarbonisierung befasst sind.
Ganz generell fördere die chinesische Regierung den Onshore-Aktienmarkt für ausländische Anleger und begrüße Engagements von Investoren an den chinesischen Kapitalmärkten. So ist nach Li Jens Einschätzung die Finanzstabilität des Landes eines der politischen Ziele der chinesischen Zentralbank PBoC, so dass die Regierung eingreifen dürfte, sobald der Ausverkauf an der Börse außer Kontrolle gerät. Zudem sei die PBoC an einer stabilen Währung interessiert und würde auch aus diesem Grund bei Bedarf intervenieren, um den Renminbi zu stabilisieren.
„Für unseren Flaggschifffonds, den Eurizon Fund – Bond Aggregate RMB, ist die aktuelle Entwicklung einmal mehr ein Beweis für unsere Strategie, in der sichersten Ecke des riesigen chinesischen Anleihenmarkts zu bleiben“, erklärt Li Jen. Einerseits entwickelten sich die Anleihenrenditen sehr positiv, andererseits profitiere der Renminbi-Fonds aus zwei Gründen von den jüngsten Ereignissen. Erstens, weil Anleihen gut liefen, wenn Aktien unter Druck gerieten, und zweitens, weil der Fonds überwiegend in Anleihen chinesischer Staatsunternehmen investiert sei. Die jüngsten Ereignisse konzentrierten sich wiederum vor allem auf private Unternehmen – „und obwohl die Regierung eine ausgewogenere Entwicklung zwischen staatlichen und privaten Unternehmen fördert, sind wir der Meinung, dass staatliche Unternehmen im Allgemeinen immer noch einige Vorteile haben“, erklärt der Fondsmanager.
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Keine Milchmädchenrechnung aus der Schweiz
Von Dr. Oliver Everling | 2.August 2021
Mit Milchmädchen sind im Sinne dieses Blogbeitrags natürlich auch Milchbuben und Milchdiverse im Sinne der Fabel von Jean de La Fontaine oder der Schweizer Milchbüchleinrechnung gemeint.
„Als Bankanalyst ist man hin und her gerissen. Jedes bonitäts- und margenschwache Geschäft, das aus den Bilanzen der Banken verschwindet,“ schreiben die unabhängigen Ratingexperten von I-CV Independent Credit View AG, „ist eine Erleichterung. Was aber für Sparkassen und Genossenschaftsbanken in sektoraler Verbundenheit noch akzeptabel sein mag, ist für die meisten institutionellen Investoren kein Gewinn.“
Die Analysten gehen der Frage nach, warum deutsche Grossbanken so erpicht darauf sind, Schuldscheindarlehen für mittlere und grosse deutsche Unternehmen zu arrangieren. „Wenn Bonität und Konditionen stimmen, sollten sie dann nicht eher an einer normalen Kreditvergabe interessiert sein? Und was bedeutet der Enthusiasmus der Banken für institutionelle Investoren?“
Wer sich mit mit diesen Fragen auseinandersetzt, für den ist die Analyse aus dem Schweizer Research Unternehmen interessant.
Der kurze Bericht deckt verschiedene Aspekte ab und am Schluss bleibt es dabei: „um gute Geschäfte zu machen,
reicht es häufig schon, die schlechten Geschäfte anderen zu überlassen. Manche im deutschen Markt expandierende österreichische Regionalbank findet aber selbst diese Margen noch attraktiv. Was glauben Sie, wie unenthusiastisch wir da sind?“
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ETFs schließen Outperformance per Definition aus
Von Dr. Oliver Everling | 30.Juli 2021
Die hohe Informationseffizienz im europäischen Aktienmarkt macht es aktiven Fondsmanagern schwer, hier einen dauerhaften Wissensvorsprung zu erzielen, der ihnen Vorteile bei der Auswahl von Einzelaktien bringen könnte. So lehrt es schon die Effizienzmarkttheorie seit Jahrzehnten.
Wie die Analysen von Ratingagenturen wie Morningstar immer wieder zeigen, schneidet deshalb der Durchschnitt der Fondsmanager in der Regel langfristig nicht besser ab als der europäische Leitaktienindex EURO STOXX 50. Über den Einsatz geeigneter Risikoprämien ist aber eine langfristige und vor allem systematische und prognosefreie Outperformance gegenüber der Benchmark auch auf sehr informationseffizienten Märkten zu generieren.
„Mit dem EquityFlex erzielen wir seit über sechs Jahren einen überdurchschnittlichen Gewinn auf dem US-Aktienmarkt. Das Erfolgsrezept dahinter, die Vereinnahmung von Volatilitätsprämien, nutzen wir mit dem EuroEquityFlex jetzt für den europäischen Aktienmarkt“, sagt Carsten Hermann, Geschäftsführer FERI Trust GmbH. Der EuroEquityFlex sei damit eine Alternative zu ETFs, die eine Outperformance per Definition ausschließen und aktiv gemanagten Aktienfonds.
Basis der Investmentstrategie im EuroEquityFlex ist eine effiziente Replikation des EURO STOXX 50 durch Futures und alle Index-Einzelaktien. Das Renditeplus gegenüber dieser Benchmark wird durch die prognosefreie Vereinnahmung der Volatilitätsrisikoprämie im europäischen Aktienmarkt erreicht. „Der Faktor Volatilität ist als Risikoprämie besonders gut geeignet, denn er existiert in den allermeisten Marktphasen und zahlt daher systematisch und langfristig auf die Anlagestrategie ein“, sagt Daniel Lucke, Director Portfolio Management bei FERI und verantwortlich für die Strategien OptoFlex und EquityFlex.
Eingesetzt werden ausschließlich börsengehandelte, hochliquide EURO STOXX 50 Put-Optionen. Die systematische Portfoliokonstruktion und die Implementierung statischer Absicherungen, sorgen zudem für eine Stabilisierung der relativen Performance. So kann EuroEquityFlex bei niedrigem Tracking Error möglichst stetige Überrenditen gegenüber dem EURO STOXX 50 erzielen.
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