Falsche Bärte im Bankenrating
Von Dr. Oliver Everling | 7.Juni 2021
„Financial institutions’ fake moustaches“ titelt Joeri de Wilde, Investmentstratege bei Triodos Investment Management, einen kritischen Blogbeitrag zur Rolle von Banken bei der Finanzierung nicht-nachhaltiger Unternehmen.
Laut einer von Triodos Investment Management zitierten Umfrage (Procensus) glauben nur 17 Prozent der größten institutionellen Investoren daran, dass sich zum Beispiel Ölkonzerne in grünere Unternehmen verwandeln werden. Das passt nach Ansicht von Triodos Investment Management „ganz und gar nicht zu dem Argument von Finanzinstituten, sie unterstützten solche Unternehmen nur, um den Kurs der jeweiligen Unternehmen positiv zu beeinflussen. Warum engagieren sie sich, wenn sie davon überzeugt sind, dass die eigenen Bemühungen folgenlos bleiben?“
Manchmal ist es also besser, folgert Joeri de Wilde, die Finanzierung ganz einzustellen. „Würden Banken, Versicherungen und Pensionsfonds dies tun, wären die umweltschädlichsten Unternehmen gezwungen, sich verstärkt für Nachhaltigkeit einzusetzen, um an die benötigten Gelder zu kommen. Wenn sie das nicht tun und dadurch nicht überleben, stellt dies aus ökologischer Sicht auch kein Problem dar. Bislang ist dies jedoch keinesfalls der Fall: Seit dem Pariser Klimaabkommen 2015 haben die 60 weltweit größten Banken die fossile Industrie mit satten 3,8 Billionen Dollar unterstützt. Grüne Werbeslogans, aalglatte Nachhaltigkeitsversprechen auf und angekündigte Strategieänderungen sind oft nicht mehr als ein sorgfältig befestigter Schnurrbart, der nur schwer als aufgeklebt zu erkennen ist.“
Setzt sich die Sichtweise von Joeri de Wilde durch, hätte dies bald auch massive Konsequenzen für eine Reihe von Ratings nicht nur für die betroffenen Ölkonzerne usw., sondern auch für die finanzierenden Banken und institutionellen Investoren. Diese Ratings kämen unter Druck, da doch erst andere Cashflow-Quellen und alternative Ertragsquellen gefunden werden müssten, die die Zahlungsströme aus den Ölkonzernen usw. ersetzen.
Triodos Investment Management ist ein aktiver Impact Investor und eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der Triodos Bank NV. Im Auftrag der Triodos Bank führte Fitch Ratings eine Analyse der Bank durch, am 16. Februar 2021 wurden für die Triodos Bank N.V. ein Long-Term Issuer Default Rating (IDR) „BBB“ mit „Stable Outlook“ und Viability Rating (VR) von „bbb“ erteilt. Das Rating verschafft der Triodos Bank im Bedarfsfall eine bessere Position auf den Finanzmärkten, soll den Zugang zu institutioneller Fremdfinanzierung verbessern und möglicherweise die Finanzierungskosten senken. Daher unterstützt es die „finanzielle Gesundheit“ der Bank.
Laut Fitch spiegeln die Ratings der Triodos Bank ihr etabliertes Nischengeschäft im wachsenden Banksegment nachhaltiger Finanzierung und eine solide Umsetzung ihrer Strategie wider, so Fitch Ratings: „Die Ratings werden durch die angemessene Aktivaqualität und solide Kapitalausstattung der Bank unterstützt und spiegeln auch ihr gesundes Finanzierungs- und Liquiditätsprofil sowie ihre kontinuierliche Wachstumsstrategie wider.“ Die bescheidene Rentabilität der Bank sei eine Ratingschwäche, sagt Fitch. Die Rentabilität sei historisch bescheiden, aber stabil gewesen. Die solide Kapitalausstattung der Bank wird als Rating-Stärke angesehen.
Der Stable Outlook spiegelt die Ansicht von Fitch wider, dass die Ratings der Triodos Bank auf ihrem aktuellen Niveau über ausreichend Spielraum verfügen, um erhebliche Schocks unter verschiedenen Szenarien der grundlegenden Wirtschaftsprognose von Fitch zu absorbieren.
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Immobilienmärkte in Afrika für institutionelle Investoren attraktiv
Von Dr. Oliver Everling | 4.Juni 2021
Avison Young erweitert sein Dienstleistungsangebot für Kunden in der gesamten EMEA-Region durch die Übernahme von Empact Corporate Real Estate Services (Empact CRES), einem Full-Service-Dienstleister für Gewerbeimmobilien in Südafrika. Empact CRES wird nun in Avison Young umbenannt und bietet maßgeschneiderte Immobilienlösungen in ganz Südafrika und in der Subsahara-Region an.
„Das Team in Südafrika teilt die grundlegende Überzeugung, dass gewerbliche Immobilien einen positiven Einfluss auf das Leben der Menschen in ganz Afrika haben können“, erklärt Mark Rose, Vorsitzender und CEO von Avison Young. „Wenn wir uns nach Top-Talenten umsehen, die wir zu Avison Young holen wollen, schauen wir nicht nur auf die geschäftlichen Grundlagen, die eine Selbstverständlichkeit sind, sondern auch auf die kulturellen Werte, die wir vertreten. Ich bin stolz darauf, unsere neuen Teamkollegen willkommen zu heißen, während wir die Art und Weise, wie Gewerbeimmobilien bereitgestellt werden, weiterentwickeln und unsere Daten und Technologien mit Erkenntnissen verbinden, um unseren Kunden einen Mehrwert zu bieten.“
Das Team von Empact CRES bietet zukunftsorientierte, strategische End-to-End-Dienstleistungen für Nutzer und Investoren und setzt dabei seine Marktkenntnisse und sein Verständnis für die Trends ein, die Gesellschaft beeinflussen.
„Wir lernen stets dazu und wenden neue Methoden und innovatives Denken an, um unseren Kunden die Unterstützung zu geben, die sie brauchen, und das alles unter Berücksichtigung von Gesundheit, Sicherheit und Umwelt“, sagte Mark Latham, jetzt Principal von Avison Young in Südafrika. „Als wir uns mit Avison Young zusammengetan haben, war klar, dass wir die Leidenschaft teilen, sinnvolle Beziehungen aufzubauen, außergewöhnlichen Service zu bieten, ein tiefes Engagement für Menschen und Kultur zu haben und einen positiven Unterschied für die Leben zu machen, die wir jeden Tag direkt und indirekt berühren.“
Von unabhängigen Experten wird das Potential bestätigt, das Afrika für institutionelle Investoren bietet: „Südafrika ist der am weitesten entwickelte Immobilienmarkt in Afrika, der gerade auch für institutionelle Investoren interessante Anlagemöglichkeiten bietet. Doch auch viele andere Immobilienmärkte in Afrika entwickeln sich beständig. Standorte wie Nairobi und Lagos werden in den kommenden Jahren weiter an Bedeutung gewinnen. Deshalb sollten sich Immobilieninvestoren schon jetzt mit diesen Märkten vertraut machen“, kommentiert Christian Hiller von Gaertringen, Geschäftsführer und Gründer von Africa Partners GmbH.
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Nach S&P Global auch Moody’s im Fortune 500
Von Dr. Oliver Everling | 2.Juni 2021
Die beiden führenden Ratingagenturen der Welt gehören zu den 500 größten Unternehmen der USA. Wer denkt, dass die Branche der Ratingagenturen ein Randthema ist, sollte die Fortune-500-Liste studieren. Moody’s Corporation wurde zum ersten Mal in die Fortune 500 aufgenommen, was die Stärke und Dynamik der Strategie als globales integriertes Risikobewertungsunternehmen und die Widerstandsfähigkeit der globalen Mitarbeiterbasis widerspiegelt.
Die Fortune 500 ist eine jährliche Liste, die vom Fortune-Magazin erstellt und veröffentlicht wird und die 500 der größten US-amerikanischen Unternehmen nach Gesamtumsatz für ihre jeweiligen Geschäftsjahre auflistet. Der Name des Fortune-500-Rankings steht für geschäftlichen Erfolg. Jetzt gibt es die 67. Ausgabe des Rankings der größten Unternehmen Amerikas. Zusammen erwirtschafteten die 500 Unternehmen auf der diesjährigen Liste einen Umsatz von 13,8 Billionen US-Dollar oder etwa zwei Drittel des Umsatzes der gesamten US-Wirtschaft.
Als der Gabler Verlag vor genau 30 Jahren das erste Buch in deutscher Sprache zum Thema „Credit Rating durch internationale Agenturen“ veröffentlichte, hätte kaum jemand gedacht, dass es eine relativ kleine Organisation von Analysten in dieses prestigeträchtige Ranking schaffen würde. Das Buch des Gabler Verlags basiert auf der Veröffentlichung der ersten deutschsprachigen Dissertation zu diesem Thema. Ein zentrales Thema dieses Buches war die damals umstrittene Prognose, dass die beiden führenden Ratingagenturen Moody’s und Standard & Poor’s weltweit an Bedeutung gewinnen würden. Was damals eine umstrittene Prognose war, ist heute beweisbar.
„Moody’s hat im Jahr 2020 ein Rekordumsatzwachstum erzielt, zum Teil, weil wir unsere gegenseitige Unterstützung nie verloren haben und weil wir uns darauf konzentriert haben, unseren Kunden Fachwissen bereitzustellen, wenn sie es am dringendsten benötigen“, sagte Rob Fauber, President & CEO von Moody’s. „Unsere Aufnahme in die Fortune 500 würdigt den Beitrag unserer Mitarbeiter zum Erreichen dieser Ergebnisse – auch in schwierigen Zeiten – und ich bin für ihr Engagement zutiefst dankbar.“
Moody’s erwirtschaftete im Jahr 2020 einen Umsatz von 5,4 Milliarden US-Dollar, was zum großen Teil auf die starke Marktnachfrage nach Daten, Analysen und vertrauenswürdigen Erkenntnissen von Moody’s während der COVID-19-Pandemie zurückzuführen ist. Die Anerkennung in den Fortune 500 spiegelt die Klarheit der strategischen Ausrichtung und das Wachstum von Moody’s in einer Zeit beispielloser Marktturbulenzen wider.
Aufbauend auf der Tradition der Ratingagentur Moody’s Investors Service hat Moody’s 2007 „Moody’s Analytics“ eingeführt, um die Daten- und Analysefähigkeiten des Unternehmens weiter auszubauen und einem breiteren Kundenkreis zu helfen, bessere Entscheidungen in Bezug auf ein breiteres Risikospektrum zu treffen.
Während Moody’s es erstmals auf diese Erfolgsliste geschafft hat, findet sich Konkurrent S&P Global bereits auf einem höheren Rang. S&P Global befasst sich mit Finanzinformationen und -analysen und ist die Muttergesellschaft von Tochtergesellschaften wie S&P Global Ratings und S&P Global Market Intelligence. Darüber hinaus besitzt das Unternehmen eine Mehrheitsbeteiligung an den S&P Dow Jones Indizes. Daher sind diese beiden Unternehmen auf der Fortune-500-Liste nicht vollständig vergleichbar. Moody’s Rang ist 500, der Rang von S&P Global ist 393.
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Ausschuss für Finanzstabilität bemerkt Auswirkungen der Pandemie auf Ratings
Von Dr. Oliver Everling | 1.Juni 2021
Mit zunehmender Dauer der Pandemie waren immer mehr Unternehmen auf Kredite und Stützungsmaßnahmen angewiesen, schreibt der Ausschuss für Finanzstabilität (AFS) in seinem Bericht an den Deutschen Bundestag. „Im Euroraum ist die aggregierte und konsolidierte Schuldenquote der nichtfinanziellen Unternehmen zwischen Ende 2019 und Ende 2020 von 77% auf 84% des Bruttoinlandprodukts gestiegen. In Deutschland erhöhte sie sich von 58% auf 63%.“
Verwundbarkeiten aus einer hohen Verschuldung lassen sich anhand der Schuldendienstquote einschätzen, argumentiert der Ausschuss, denn sie stellt Zins- und Tilgungszahlungen ins Verhältnis zu den Einnahmen: „In den Ländern des Euroraums, die besonders stark von der Pandemie betroffenen waren, stieg die Schuldendienstquote der nichtfinanziellen Unternehmen merklich. Sie erhöhte sich zwischen Ende 2019 und dem dritten Quartal 2020 in Frankreich von 56% auf 72%, in Italien von 30% auf 35% und in Spanien von 31% auf 39%.“
Der Anstieg bei deutschen Unternehmen war mit 2,5 Prozentpunkten hingegen relativ gering, und die Schuldendienstquote blieb mit 25% vergleichsweise niedrig, stellt der Ausschuss fest und fügt hinzu: „Die zunehmenden Ausfallrisiken machten sich nach und nach auch im Finanzsystem bemerkbar, etwa über Ratingherabstufungen, einer höheren Risikovorsorge der Banken sowie steigenden Wertberichtigungen bei Krediten.“
Das Risiko steigender Unternehmensinsolvenzen schlägt sich in den Wertpapierportfolios deutscher Versicherer nieder, bemerkt der Ausschuss: „Im Jahr 2020 wurde im Zuge der Corona-Pandemie das Rating von 18% der Wertpapiere im Bestand der Versicherer heruntergestuft. In den beiden Vorjahren waren dagegen durchschnittlich nur 13% der Wertpapiere von Herabstufungen betroffen. Ende Dezember 2020 wiesen zudem weitere 29% der Wertpapiere einen negativen Rating-Ausblick auf.“
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KBRA sieht Chinas Störpotential
Von Dr. Oliver Everling | 26.Mai 2021
Die Volksrepublik China droht, die globalen Makrobedingungen von beiden Seiten ihrer Bilanz zu stören. Nach Ansicht der Kroll Bond Rating Agency (KBRA) birgt Chinas Rolle als weltweit größtes internationales Gläubigerland Risiken. Die US-amerikanische Vormachtstellung an den Finanzmärkten könnte beeinflusst werden.
Darüber hinaus erhöhen nach Ansicht der US-amerikanischen Ratingagentur Chinas Kreditvergabepraktiken die globalen und kreditgeberspezifischen Risiken, insbesondere im Rahmen der Belt and Road Initiative (BRI), einschließlich dominanter Kreditverträge, teurer Bedingungen sowie strategischer Investitionen. Die „Sovereigns Group“ von KBRA überwacht die Entwicklungen in China weiterhin genau auf ihre Auswirkungen auf das Kreditrisiko innerhalb und außerhalb des asiatischen Landes sowie auf die Auswirkungen auf die Staaten weltweit.
KBRA berichtet in zwei Teilen über Chinas Bilanzrisiken für die Weltwirtschaft und die Kreditmärkte. Der erste Bericht befasst sich mit den Aktiva. Der zweite Bericht konzentriert sich auf Chinas Verbindlichkeiten und die damit verbundenen Risiken.
Als größtes Gläubigerland der Welt hat China Einfluss auf die globalen Wirtschafts- und Kreditmarktbedingungen. Obwohl China der zweitgrößte ausländische Inhaber von US-Schatztiteln ist, verringern sich die Risiken für die USA, da der Anteil Chinas an den US-Verbindlichkeiten zurückgegangen ist, während generell die Optionen für risikofreie Alternativen begrenzt sind.
„Chinas ehrgeiziges kontinentalübergreifendes BRI-Projekt verschärft die Risiken neben den globalen geopolitischen Herausforderungen für die Gläubiger“, glauben die Analysten von KBRA. „BRI-Schuldnerländer könnten aufgrund umweltschädlicher Investitionen in eine schlechtere Position geraten, was auch ein Risiko für die Gläubiger darstellt.“
Chinas großes Vermögen – ob finanziell, in Form von offiziellen Reserveaktiva oder bilateralen Gläubigervermögen – stärkt tendenziell die Position der Volksrepublik auf den internationalen Finanzmärkten, schreibt KBRA. „Diese Vermögenswerte dienen dazu, Chinas geopolitische und kommerzielle strategische Position und seine Hebelwirkung gegenüber anderen Gläubigern zu stärken. Chinas Störpotenzial erstreckt sich auch auf die Schwächung der Schuldendienstaussichten für die verschuldeten Länder, was sich nachteilig auf andere Gläubiger auswirken kann“, warnen die Analysten der US-amerikanischen Ratingagentur.
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Gold versus Kryptowährung als soziales Phänomen
Von Dr. Oliver Everling | 25.Mai 2021
In den letzten acht Jahren hat die Anzahl der im Kryptoraum zirkulierenden Kryptowährungen erheblich zugenommen. Im Jahr 2013 gab es nur eine Handvoll digitaler Münzen. Nach dem Boom des Kryptomarktes im Jahr 2017 stieg die Anzahl der Kryptowährungen jedoch weiter an und erreichte in diesem Jahr einen vierstelligen Wert. Nach Angaben von AksjeBloggen.com hat sich die Anzahl der digitalen Münzen seit 2019 fast verdoppelt und erreichte im Mai über 5.300.
Die Daten von CoinMarketCap und Investing.com zeigten, dass die Gesamtzahl der Kryptowährungen und digitalen Assets an den Börsen im Jahr 2017 von 617 auf 1.335 gestiegen ist. Da sich die Anzahl der Kryptomünzen mehr als verdoppelte, verzeichnete der ICO-Markt ein ebenso historisches Aktivitätsniveau. Insgesamt wurden im Jahr 2017 in mehr als 382 ICOs über 6 Mrd. US$ gesammelt. Anfang 2017 hielt Bitcoin fast 88% des gesamten in den Kryptomarkt investierten Kapitals. Mit über 700 neuen Kryptowährungen, die allein 2017 auf den Markt kamen, sank der Marktanteil von Bitcoin zum Jahresende auf 38%.
Im März 2018 gab es fast 1.700 Kryptowährungen auf dem Markt, ein Anstieg von 30% in sechs Monaten. Bis Ende 2019 stieg diese Zahl um 65% auf über 2.800. Statistiken zeigen jedoch, dass 2020 die Zahl der Kryptowährungen jährlich am stärksten zunahm und bis Ende des Jahres auf über 4.000 anstieg. In den letzten sechs Monaten sind fast 400 neue Kryptomünzen auf den Markt gekommen, deren Gesamtzahl auf fast 5.400 gestiegen ist.
Obwohl die Anzahl der Kryptowährungen im Laufe der Jahre stark angestiegen ist, sind die meisten von ihnen möglicherweise nicht so bedeutend. Die CoinMarketCap-Daten zeigten, dass die Top-20-Kryptomünzen fast 90% des Gesamtmarktes ausmachen. Bitcoin, die größte digitale Währung, macht trotz des jüngsten Preisverfalls immer noch rund 45% der globalen Krypto-Marktkapitalisierung aus. Ethereum, als zweitgrößte Kryptowährung weltweit, hält seit letzter Woche einen Marktanteil von 17%. Tether, Dogecoin und Cardano folgen mit einem Marktanteil von 4%, 3% bzw. 2,9%.
Die Zahlen verdeutlichen den Unterschied von Krypotwährungen zu Gold, Silber und anderen Edelmetallen. Das Vorkommen von Gold und Silber ist über Jahrtausende hinweg begrenzt geblieben. Explorationen und Förderungen bleiben aufwändig.
Auch Bitcoin ist nicht beliebig vermehrbar, bleibt aber ein digitaler Code. Während die „Coins“ einer Kryptowährung nicht bliebig vermehr sein mögen, so sind es aber die Kryptowährungen selbst: Der Vermehrung des Angebots an verschiedenen Kryptowährungen steht nichts im Wege. Täglich können neue Kryptowährungen „erfunden“ werden. Darin liegt ein wesentlicher Unterschied zu Gold: Schon die Alchemisten des Mittelalters scheiterten an der Transmutation unedler Metalle in Gold. Die Transmutation eines digitalen Codes in eine „Kryptowährung“ ist dagegen ein vergleichsweise einfaches soziales Phänomen.
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Risikoprofiling sollte vom Anleger, nicht vom Berater abhängig sein
Von Dr. Oliver Everling | 25.Mai 2021
Wenn es um Empfehlungen von Finanzberatern für ihre Kunden geht, kann die Risikotoleranz sehr unterschiedlich für dieselben Kunden eingeschätzt werden. Das sollte nicht sein. Genau dies zeigt aber eine Studie, bei der Finanzberater für fiktive Kunden Risikoprofile erstellten. Die Studie ergab, dass die Risikotoleranz stark unterschiedlich interpretiert wurde, was sich auch ganz erheblich auf die Investitionsempfehlungen auswirkte.
In einem Beispielfall empfahl ein Berater für einen fiktiven Kunden eine „sehr niedrige“ Risikostufe, ein anderer dagegen eine „sehr hohe“. Bei einem anderen Kunden nahmen etwa gleich viele Berater ein niedriges, mittleres oder hohes Risikoprofil wahr.
Die Studie war ein Projekt der Experten für Behavioural Finance von Oxford Risk in Partnerschaft mit der südafrikanischen Firma Momentum Investments und dem südafrikanischen Berufsverband Financial Planning Institute. Demnach trafen Berater „erstaunlich unterschiedliche Urteile“ dazu, welches Maß an Anlagerisiko für Kunden mit den gleichen hypothetischen Informationen angemessen sei. Asset-Allokationen waren „wahllos verteilt“. Selbst in Fällen, bei denen sich Berater über die angemessene Risikostufe für den Kunden einig waren, gab es unterschiedliche Meinungen über die geeignete Art von Portfolio.
Eine Analyse der Studienergebnisse kam zu dem Schluss, dass Empfehlungen „eher vollkommen willkürlich ausfielen als vollkommen schlüssig“.
Der Bericht mit dem Titel ”Under the Microscope: ,Noise‘ and investment advice” unterstreicht, wie „Störgeräusche“ im Beratungsprozess zu nicht erklärbaren Abweichungen führen. Fehler können durch irrelevante Faktoren wie die momentane Laune eines Beraters, die Zeit seit der letzten Mahlzeit oder das Wetter verursacht werden.
“Noise” ist auch der Titel des neuesten Buches des Nobelpreisträgers Daniel Kahneman. Das Buch bestätigt heute Ideen, die 2004 zur Gründung der RATING EVIDENCE GmbH in Frankfurt am Main führten.
Oxford Risk plädiert für die stärkere Nutzung von Technologie und Algorithmen, um Beratern zu helfen, ihren Kunden eine konsequentere Unterstützung bereitzustellen und Probleme mit der Einschätzung von Risikotoleranz und Asset-Allokation zu vermeiden. Das beste Mittel gegen Störgeräusche, so Oxford Risk, ist der Einsatz von Software als Entscheidungshilfe, um so für mehr Einheitlichkeit zu sorgen. Wenn ein spezifisches Rahmenwerk für die Messung von Risikotoleranz, Risikotragfähigkeit und anderen relevanten Faktoren erst einmal steht, kann es im großen Umfang und mit hoher Geschwindigkeit arbeiten, heißt es in dem Bericht weiter.
Monika Müller von FCM Finanz Coaching kennt das Phänomen und setzt daher seit Jahren auf eine wissenschaftlich fundierte Methode, um Risikoprofiling mit Anlegern objektiver zu machen. Dazu setzt FCM Finanz Coaching u.a. ein Instrument von FinaMetrica ein: “Beratung verändert sich – der Mensch bleibt gleich. Deshalb ist das Profiling der finanziellen Risikobereitschaft von FinaMetrica ein starkes Fundament nachhaltiger Finanzentscheidungen bei Vermittlung, Vermögensverwaltung oder Finanzberatung.”
Greg B. Davies, PhD, Head of Behavioural Finance, Oxford Risk, sagte: „Genau wie beim Decision Review System (DRS) im Cricket oder dem Television Match Official (TMO) im Rugby kann der Einsatz von Technologie die Einheitlichkeit und Genauigkeit erheblich verbessern.“
In der Studie schienen Eigenschaften der Berater ein Prädiktor für ihre Empfehlungen zu sein: Studierte Berater gaben niedrigere Risikoeinschätzungen ab als der Durchschnitt, verheiratete Berater empfahlen niedrigere Risiken als alleinstehende, und auf Gehaltsbasis tätige Berater empfahlen höhere Risiken als ihre Berufskollegen auf Provisions- oder Honorarbasis.
Dazu Greg B. Davies weiter: „Beim Identifizieren von Störgeräuschen geht es nicht darum, Abweichungen auszumerzen. Vielmehr ist das Ziel, ungerechtfertigte Abweichungen zu vermeiden und berechtigte zu belegen.“
Oxford Risk entwickelt Software, mit der Vermögensverwalter und andere Finanzdienstleistungsunternehmen ihren Kunden helfen können, trotz aller Komplexität, Unsicherheit und Präferenzen die besten finanziellen Entscheidungen zu treffen. Sein intern entwickelter Algorithmus klassifiziert die Eignung von Produkten, Mitteilungen und Interventionen für jeden individuellen Kunden zum jeweiligen Zeitpunkt.
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Quant-Plattform SIGTech integriert sich in IHS Markit Data Lake
Von Dr. Oliver Everling | 24.Mai 2021
SIGTech, der Anbieter von Quant-Trading-Technologie der nächsten Generation für globale Investmentmanager, hat die Integration in IHS Markit Data Lake bekannt gegeben. Die Integration erleichtert den Zugriff auf über 1.500 von IHS Markit kuratierte proprietäre Datensätze und ermöglicht quantitativen Fondsmanagern den nahtlosen Zugriff auf diese finanziellen und alternativen Datensätze, um die besten Anlageentscheidungen zu treffen.
Dies ist das erste Mal, dass der Data Lake von IHS Markit in eine Quant-Handelsplattform integriert wurde. Es enthält proprietäre alternative Datensätze mit einer langen Geschichte, die von 5.000 Analysten, Datenwissenschaftlern, Finanzexperten und Branchenspezialisten von IHS Markit zusammengestellt wurden. Benutzer der SIGTech-Plattform können jetzt problemlos auf diese Datensätze zugreifen und erhalten Einblicke für neue Handelsstrategien, um diese zu erstellen, zu testen und auszuführen.
Zunächst wurde im Rahmen der Data Lake-Integration von SIGTech der globale Securities Finance-Datensatz von IHS Markit integriert. Der Securities Finance-Datensatz bietet Transparenz in Bezug auf die Dynamik kurzer Zinsen. SIGTech und IHS Markit werden in den kommenden Monaten weitere Datensätze einbinden.
Bin Ren, Gründer und CEO von SIGTech, sagte: „Wir freuen uns, jetzt über unsere Quant-Plattform Zugriff auf die umfangreichen Data Lake- und Securities Finance-Daten von IHS Markit anbieten zu können. Die Kombination der Quantentechnologie der nächsten Generation von SIGTech mit der unübertroffenen Breite und Tiefe von IHS Markit Data Lake verändert das Spiel. Die nahtlose Integration einzigartiger Daten und modernster Analysen bietet Portfoliomanagern und Analysten ein leistungsstarkes Tool, um neue Anlagestrategien schneller als je zuvor zu entdecken. Für unsere bestehenden und zukünftigen Kunden ist diese Entwicklung ein weiteres Beispiel für unser langfristiges Engagement, die weltweit beste End-to-End-Quant-Plattform für den effektivsten, strengsten und skalierbarsten Anlageprozess der Zukunft bereitzustellen. “
Craig Zolan, MD, Leiter Data Lake bei IHS Markit, sagte: „Das Ziel unseres Data Lake war es, die Wertschöpfungszeit zu verkürzen. Durch die Partnerschaft mit SIGTech können globale Investmentmanager schnell und effizient von der Ideengenerierung, Datenermittlung und -prüfung zur Umsetzung übergehen. “
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Covid Travel Ratings in Großbritannien
Von Dr. Oliver Everling | 22.Mai 2021
Während in der deutschen Sprache das Wort „Rating“ meist in Zusammenhang mit Finanzfragen – Anleihen, Krediten oder auch Aktien – verwendet wird, bezeichnet das Wort im Englischen praktisch jede Art von Beurteilung, die in einer Klassifikation in der Art einer Notenskala oder einem „Ampelsystem“ zum Ausdruck gebracht wird. Das „Covid Travel Rating“ ist ein aktuelles Beispiel dafür.
Das britische „Ampelbewertungssystem“ für Covid-bezogene Reiserichtlinien wird regelmäßig aktualisiert, wenn die Pandemie fortschreitet und sich weiterentwickelt. Wie eine Tabelle mit Regierungsinformationen zeigt, ist die Anzahl der Länder und Gebiete ohne Reisewarnung sehr begrenzt.
Australien, Israel und Portugal sind vielleicht die wichtigsten auf der Liste, jedoch gelten die Bewertungen und die damit verbundenen Regeln nur für Personen, die aus diesen Ländern zurückkehren. Reisende sollten sich über die derzeit geltenden Regeln für das Land informieren, das sie besuchen möchten. Beispielsweise hat Australien seine Grenzen vollständig geschlossen, sodass der grüne Status Großbritanniens für das Land nur für Personen relevant ist, die sich bereits in Australien befinden.
In allen Ländern werden Atemschutzmasken benötigt, um größtmöglichen Schutz vor Ansteckungen zu bieten. In Deutschland werden FFP2-Masken hergestellt, die strengen Prüfungen genügen.
Auch wenn die „Bernstein“ -Länder für Rückkehrer nach Großbritannien möglicherweise keine so umfassenden Maßnahmen anwenden wie für diejenigen aus „rot“ bewerteten Orten, tragen beide das Etikett „Sie sollten nicht in diese Länder oder Gebiete reisen“. Länder und Gebiete können zwischen Listen „verschoben“ werden, wenn sich die Bedingungen ändern. Per E-Mail-Benachrichtigung wird über Aktualisierungen informiert. Eine vollständige Anleitung findet sich auf der Website GOV.UK.
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ACRAE – Ende der „Putin Ratingagentur“ in Europa
Von Dr. Oliver Everling | 21.Mai 2021
Die Europäische Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde (ESMA), die EU-Aufsichtsbehörde für Wertpapiermärkte, hat die Registrierung der Ratingagentur (CRA) von ACRA Europe, a.s. (ACRAE) beendet.
Die Rücknahmeentscheidung folgt der offiziellen Mitteilung an die ESMA durch ACRA Europe, a.s. vom 1. April 2021 über die Absicht, unter den in Artikel 20 Absatz 1 Buchstabe a der CRA-Verordnung (CRAR) festgelegten Bedingungen auf die Registrierung als Ratingagentur zu verzichten. Die ESMA bestätigt, dass ACRA Europe, a.s. seine Ratingaktivitäten effektiv eingestellt hat.
Artikel 20 Absatz 1 Buchstabe a der CRA-Verordnung sieht vor, dass die ESMA unbeschadet des Artikels 24 die Registrierung einer Ratingagentur zurückzieht, wenn die Ratingagentur ausdrücklich auf die Registrierung verzichtet oder keine Ratings in den letzten sechs Monaten erteilt hat. Mit der Rückgabe der Lizenz zieht sich die „Putin Ratingagentur“ aus Europa zurück.
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