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Performancemessung und verhaltenspsychologische Aspekte

Von Dr. Oliver Everling | 26.November 2014

„Performance ist die risikoadjustierte Abweichung der Rendite einer Vermögensanlage von der eines zugrunde gelegten Vergleichsmaßstabs, der sich aus der Anlagestrategie ergibt“, führt Dr. Katrin Baedorf, Director Center of Asset and Wealth Management an der WHU  Otto Beisheim School of Management, in ihren Vortrag an der Frankfurt School ein. Baedorf spricht im Rahmen des Managementforums Vermögensverwaltung, veranstaltet vom Frankfurt School Verlag.

Performance Messung liefert wichtige Informationen zur Steuerung des Anlageprozesses. Die wichigsten Paramenter sind Rendite und Risiko, die exakt genug gemessen werden müssen. Baedorf zeigt den Bedarf der Festlegung eines angemessenen Benchmarks sowie der ausreichenden Datenqualität auf.

Klassische Performancemaße sind meist einfach zu berechnen, gehen aber von restriktiven Annahmen aus: Volatilität oder vom Marktrisiko abhängige Größe als Risikomaß, symmetrische Anlegerpräferenzen hinsichtlich Gewinnen und Verlusten und außerdem muss häufig ein gemeinsamer Marktindex als Benchmark existieren.

„Die erwartete Rendite als relevanter Ertragsparameter steht in seiner Erklärungskraft nicht in Zweifel, mit Schwächen behaftet ist jedoch die Anwendung der klassichen Risikoparameter. Eines der erkannten Hauptprobleme ist der Umgang mit Korrelationseffekten“, geht Baedorf ins Detail. Investoren seien sich sehr wohl bewusst, dass Diversifikation relevant sei, seien aber dennoch kaum in der Lage, mit Korrelationsbewertungen richtig umzugehen.

Eine mögliche Erklärung dafür geht auf ein wichtiges Resultat der Behavioral Portfolio Theory zuürck, berichtet Baedorf: „Entscheider sind häufig von Mental Accounting betroffen, d.h. die Anlageentscheidung wird nicht gesamthaft, sondern in einzelnen ‚mentalen Konten‘ getroffen, die sich z.B. nach Herkunft des Anlagevermögens oder Assetklassen richten; dabei gehen Korrelationseffekte zwischen den Accounts verloren.“

Baedorf kommentiert eine Darstellung simulierter Portfolios als Anlageuniversum für Private Banking Depots aus Aktien, Renten und Cash und Durchschnitt von firstfive Depots mit klassischer Bewertung des Risikos, wie auch mit verhaltenspsychologisch orientierter Bewertung.

Ihr Fazit: Verhaltenspsyschologische Aspekte spielen eine große Rolle im Anlageprozess und   können diesen entscheidend beeinflussen. Besonders relevant sind dabei asysmmetrische Risikopräferenzen und   verhaltenspsyschologische Verzerrungen wie z.B. Mental Accounting. Klassische Modelle haben restriktive Annahmen und können diese Aspekte daher nicht  adressieren. Eine Alternative bieten einfache Quotientenmodelle, bei denen die Gewinn‐Verlust‐  Perspektive explizit berücksichtigt wird (z.B. Omega). Die Auswahl eines Performance Modells kann einen großen Einfluss auf die Bewertung  des Anlageerfolgs haben und sollte daher sehr sorgfältig erfolgen.

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