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Pflegeheime für muslimische Migranten
Von Dr. Oliver Everling | 20.Juli 2009
Die demographische Entwicklung und Alterung zeigt für jede Region in Deutschland einen deutlichen Zusatzbedarf an Pflegeheimplätzen, heißt es im neuen „Pflegeheim-Atlas & Bedarfsprognose Deutschland 2009 bis 2025″ des Instituts für immobilienwirtschaftliche und urbane Beratung der Georg & Ottenströer Immobilien Consulting GbR. Zu einem Neubaubedarf, der – je nach Szenario – zwischen rund 2.700 bis 3.400 neuen Heimen bis 2025 liege, komme auch der Sanierungs- und Modernisierungsbedarf bei schätzungsweise 250.000 bis 300.000 Plätzen hinzu.
Dem Zusatzbedarf steht die zunehmend angespannte Finanzlage der Pflegeversicherung und der Sozialkassen insgesamt gegenüber, heißt es in dem Bericht, so dass sich der Zusatzbedarf an stationären Plätzen eher im unteren Bereich der o. g. Spanne bewegen werde. „Die Heimquote wird – unserer Ansicht nach – insgesamt nicht signifikant ansteigen, sondern tendenziell eher rückläufig sein (Szenario D -20%). Die regionalen Unterschiede werden – zwar in veränderten Ausprägungen – bestehen bleiben.“ Pflegeheime würden im Zeitverlauf den zunehmenden Preisdruck durch Finanzierungsprobleme der Pflegeversicherung zu spüren bekommen. Bei neuen Heimen werde es daher aus betriebswirtschaftlichen Gründen sicher den Trend zur Größe geben.
„Wir erwarten vor diesem Hintergrund außerdem eine verstärkte Bildung von Pflegeheimketten zur Hebung von Synergieeffekten bei der Leistungserbringung sowie eine verstärkte Markenbildung zur Bildung von Wettbewerbsvorteilen.“ Aus Kosten- und Effizienzgründen wird sich, so die Prognse, der hohe Anteil von Einzelzimmern bei den aktuell neuen Heimen tendenziell wieder verringern.
Der Trend geht dahin, das bauliche Layout so zu gestalten, dass sich z.B. zwei (Einzel-) Zimmer eine Nasszelle teilen. Gleichzeitig werde es eine Zunahme von kleineren stadtteilbezogenen Pflegeeinrichtungen – z.B. mit einem Fokus auf die teilstationäre Unterbringung – geben. Auch würden sich regional bestimmte Betreiber mit besonderen Nischen/Zielgruppen (ökologische ausgerichtete Alten- und Pflegeheime, Heime mit Schwerpunkt in der Demenzpflege, Heime mit Ausrichtung auf besondere gesellschaftliche Gruppen wie z. B. Homosexuelle oder muslimische Migranten) herausbilden. Langfristig betrachtet bestehe jedoch die Gefahr, dass Überkapazitäten aufgebaut werden. Nach 2040 geht der Bedarf mit dem Wegsterben der „Baby-Boomer-Generation“ kontinuierlich zurück.
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