« Fortentwicklung des Pfandbriefrechts | Home | Mit Coface sicher durch die Krise »
Pictet wirbt für Waldinvestments
Von Dr. Oliver Everling | 25.September 2008
Naturwald, naturnaher Wirtschaftswald und Plantagen sind die drei wichtigsten Lieferanten für Holz, skizziert Prof. Dr. Michael Köhl, Leiter des Instituts für Weltforstwirtschaft am Johann Heinrich von Thünen-Institut, Bundesforschungsinstitut für Ländliche Räume, Wald und Fischerei in Hamburg bei der Vorstellung des Pictet Fonds „PF(LUX)-Timber“. Pflanzung, Pflege und Ernte der Beweirtschaftung von Plantagen würde oft in romantischer Verklärung gesehen.
Köhl beschreibt die moderne Bewirtschaftung von Plantagen, die sich an den Standortfaktoren orientiere. Auswahl des Pflanzmaterials, Anzucht und Bodenvorbereitung gehen der Pflanzung voraus. Durchforstung, Wertastung, Düngung und Pflanzenschutz sind wichtige Elemente der Pflege. In den ersten Jahren der Bewirtschaftung einer Plantage erfolgt eine relativ starke Auslese, um die am besten wachsenden Bäume zu selektieren. Selbst aus schwachem Material können durch Verleimung massive Holzprodukte geschaffen werden. Eine Wertschöpfung ist daher in verschiedenen Phasen der Bewirtschaftung möglich.
Tropischer Eukalyptus füllt binnen weniger als Jahresfrist einen Container voll Holz auf einem Hektar Fläche. In Deutschland würde der Container erst nach 5 bis 6 Jahren voll sein, gibt Köhl ein anschauliches Beispiel. Die Produktionsleistung hängt von der Bewirtschaftung ab. Er zeigt das Beispiel von 11-jährigen Teakplantagen in nur einem Kilometer Abstand: Während auf der einen Seite Verödung zu sehen ist, wuchert auf dem anderen Bild die Natur. Auf die Expertise zur Bewirtschaftung von Plantagen komme es daher an.
Energetischer Nutzung, Spanplattenindustrie, Papier- und Zellstoffindustrie stehen bereits heute in einem erbitterten Wettbewerb um Holz. Eine deutliche Verknappung sei absehbar. Die vielfältigen Anwendungsbereiche von Holz und seine ökologischen Qualitäten dürfen dem Holz die Fortschreibung seiner Jahrtausende alten Erfolgsgeschichte für die Menschheit bescheren.
Mehr und vor allem reichere Menschen konsumieren weltweit immer mehr Holzprodukte, leitet Fondsmanager Christoph Butz, Pictet Asset Management, die Vorstellung des Pictet Fonds „PF(LUX)-Timber“ ein. Der steigenden Nachfrage stehe aber ein Engpass beim Angebot gegenüber, denn biologisch werden Produktionsgrenzen gesetzt. Nettoverlust bei der Waldfläche und zunehmend schwieriger Zugang begrenzen die Angebotsausweitung synchron zur Nachfragesteigerung. Die Kohlenstoffspeicherfähigkeit spielt beim Klimawandel eine Schlüsselrolle, unterstreicht Butz. Holz sei ein kohlendioxidneutraler Energieersatz.
Naturnahe Flächen verschwinden. Die Ressource Wald sei begrenzt und vielerorts übernutzt, zeigt Butz anhand der Weltkarte auf. IN vielen Gebieten werde Raubbau am Naturwald getrieben. Die Entwaldungshotspots seien Südamerika, Afrika und Südostasien. In China dagegen habe die Regierung beschlossen, ganz intensiv in Plantagen zu investieren, um die Importnachfrage zu decken.
Waldinvestments weisen einige günstige Merkmale auf: Biologisches Wachstum, attraktive Erträge und einzigartige Korrelationsmerkmale. Butz verweist auf das stetige und kontinuierliche Wachstum von Bäumen unabhängig von der makroökonomischen Situation. Gibt es eine konjunkturell ungünstige Situation, lässt man die Bäume stehen, und die Bäume gewinnen durch ihr Wachstum weiter an Wert. Waldinvestments haben, so seine Statistik, historisch besser rentiert als Aktien bei niedriger Volatilität. Holzinvestments zeigen eine tiefe Korrelation mit anderen Anlageklassen, aber seien positiv korreliert mit der Inflation.
Themen: Fondsrating | Kommentare deaktiviert für Pictet wirbt für Waldinvestments
Kommentare geschlossen.