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Private Label Fonds – hat das etwas mit ESG zu tun

Von Dr. Oliver Everling | 7.Februar 2025

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Private Label Fonds bieten eine flexible und sichere Anlageform, die sich besonders durch ihre Diversifikationsmöglichkeiten und steuerlichen Vorteile auszeichnet. Conrad von Sydow erklärt in seinem Beitrag „Private Label Fonds – hat das etwas mit ESG zu tun?“, dass diese Fonds professionelle und semiprofessionelle Anleger ansprechen, indem sie verschiedene Anlageklassen wie Immobilien, Unternehmensbeteiligungen und Private Equity umfassen. Family Offices spielen dabei eine zentrale Rolle, indem sie bessere Konditionen für Fondsverwaltung und Transaktionen aushandeln.

ESG-Kriterien können in die Fondsstrategie integriert werden, sind jedoch nicht zwingend erforderlich. Die Berücksichtigung von ESG-Risiken erfolgt in der Regel durch die Managementgesellschaft, die nachhaltige Auswirkungen von Investitionsentscheidungen regelmäßig überprüft. In der Praxis bedeutet dies, dass die breiten Diversifikationsstrategien der Fonds oft keine wesentlichen materiellen Einflüsse von Nachhaltigkeitsrisiken auf die Werthaltigkeit erwarten lassen. Eine vertragliche Vereinbarung dieser Kriterien ist daher selten.

Private Label Fonds können als Organismus für gemeinsame Anlagen in Wertpapieren (OGAW/UCITS) oder als Alternative Investment Fonds (AIF) organisiert werden. Der OGAW bietet durch die 5-10-40 Regel eine strenge Risikostreuung und ist daher auch für Privatanleger geeignet. AIFs sind für semiprofessionelle und professionelle Anleger gedacht und ermöglichen die Einbringung verschiedener Assetklassen. Die rechtliche Struktur eines AIF erfordert die Genehmigung durch die BaFin und umfasst umfassende administrative Aufgaben, darunter Risikomanagement und die Durchführung von Jahresabschlüssen.

Ein Vorteil von Private Label Fonds liegt in ihrer steuerlichen Struktur. Innerhalb der Fondsgesellschaft werden Erträge solange nicht besteuert, bis sie ausgeschüttet werden. Dies ermöglicht einen Steuerstundungseffekt, da Kursgewinne und Dividendenzahlungen weiterhin angelegt werden können. Sydow betont, dass eine kapitalanlagengesellschaftliche Struktur zu einem interessanten Steuerstundungseffekt führen kann, wenn Erträge nicht ausgeschüttet, sondern reinvestiert werden.

Family Offices tragen durch ihre Nachfragemacht zur Optimierung der Konditionen für die Erstellung und Verwaltung von Private Label Fonds bei. Sie nutzen ihre Marktkenntnisse, um für die Gründer des Fonds optimale Konditionen zu verhandeln und fungieren oft auch als Vermögensverwalter, sofern sie die entsprechende Zulassung gem. § 32 KWG haben.

Zusammenfassend bieten Private Label Fonds eine Schutzhülle für Vermögen, die durch Unternehmensverkäufe oder andere Liquiditätszuwächse generiert wurden. Diese Fonds unterliegen strengen regulatorischen Auflagen und werden regelmäßig geprüft, wodurch ein höchstmöglicher Schutz gewährleistet wird. „Privat Label Fonds sind zusammenfassend eine Schutzhülle für ein Vermögens z.B. generiert durch einen Unternehmensverkauf. Sie unterliegen der Aufsicht der staatlichen Finanzaufsicht, sie werden jährlich von einer Wirtschaftsprüfergesellschaft geprüft,“ fasst Sydow zusammen.

Dr. Conrad v. Sydow ist Partner bei BREHMER & CIE. GmbH, einer unabhängigen Vermögensverwaltung, die gemäß § 32 KWG (Kreditwesengesetz) lizenziert ist. Mit umfangreicher Expertise in der Finanzindustrie unterstützt Dr. v. Sydow seine Kunden bei der strategischen Vermögensverwaltung und bietet maßgeschneiderte Lösungen für individuelle finanzielle Bedürfnisse. Seine fundierten Kenntnisse in den Bereichen Investmentstrategien und Risikomanagement machen ihn zu einem vertrauenswürdigen Berater für private und institutionelle Anleger. Dr. v. Sydow, Mitglied des Beirates des Instituts für Wirtschaftsberatung Niggemann & Partner GmbH, ist bekannt für seine analytische Herangehensweise und sein Engagement für nachhaltige und verantwortungsvolle Investitionen.

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