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Private Markets: Chancen und Perspektiven für 2025

Von Dr. Oliver Everling | 10.Januar 2025

Nils Rode, Chief Investment Officer bei Schroders Capital, sieht das Jahr 2025 als vielversprechenden Jahrgang für Investitionen in Private Markets. In seinem aktuellen Private Markets Outlook betont er: „Das Jahr 2025 könnte sich als besonders vielversprechender Jahrgang für Private-Markets-Investitionen erweisen, der Potenzial sowohl für Renditen als auch für die Ertragsgenerierung bietet.“

Laut Rode fällt die Attraktivität der Anlageklasse mit drei wichtigen Zyklen zusammen: dem Finanzierungszyklus, dem technologischen Disruptionszyklus und dem Konjunkturzyklus. Besonders der Finanzierungszyklus eröffnet Chancen, wie er ausführt: „Nach dem pandemiebedingten Überschwang sehen wir Anzeichen dafür, dass das Fundraising nach einer Korrektur die Talsohle erreicht hat. Dadurch ergibt sich eine günstige Dynamik, gekennzeichnet durch einen geringeren Wettbewerb um neue Investitionen, attraktivere Einstiegsbewertungen und damit ein größeres Performancepotenzial.“

Auch der technologische Fortschritt spielt eine entscheidende Rolle. Rode nennt die künstliche generative Intelligenz als „Beginn eines neuen Zyklus technologischer Innovation, der sich über mehrere Jahre erstrecken wird“. Ergänzend dazu erwartet er positive Impulse aus der globalen Konjunkturentwicklung.

Innerhalb der Private Markets identifiziert Rode bestimmte Segmente mit überdurchschnittlichem Potenzial. „Die Korrektur beim Fundraising war bei Venture Capital sowie kleinen bis mittelgroßen Buyouts am stärksten ausgeprägt, was diese Segmente für neue Investitionen besonders attraktiv macht“, erklärt er.

Er hebt die Vorteile kleiner und mittlerer Buyouts hervor, die durch direkten Kontakt mit Gründern und Familien sowie niedrigere Einstiegsbewertungen geprägt sind: „Das bietet mehr Möglichkeiten, eine ‚Komplexitätsprämie‘ zu erzielen.“ Ähnlich dynamisch zeigt sich der Sektor künstlicher Intelligenz, bei dem der Anteil der Venture-Capital-Investitionen von 2 % im Jahr 2022 auf geschätzte 15 % im Jahr 2024 gestiegen ist.

Ein weiteres spannendes Segment sieht Rode in Fortsetzungsfonds, die immer mehr an Bedeutung gewinnen. „Fortsetzungsfonds – auch bekannt als GP-geführte Sekundärtransaktionen – machen heute etwa die Hälfte des jährlichen Marktvolumens aus, mit einer jährlichen Wachstumsrate von 24 % von 2016 bis 2023“, erläutert er.

Die geringere Kreditvergabe durch Banken eröffnet Chancen im Bereich Private Debt und alternative Kreditanlagen. „Private Debt und alternative Kreditanlagen weisen weiterhin verlockende Risikoprämien auf“, so Rode. Besonders interessant seien aktuell Gewerbeimmobilienkredite, Infrastrukturfinanzierungen und Collateralized Loan Obligations (CLOs).

Der Fokus auf Dekarbonisierung bleibt ein zentraler Anlagetrend. Rode betont: „Private Markets spielen eine entscheidende Rolle bei der Finanzierung erneuerbarer Energien, nachhaltiger Infrastruktur und innovativer Klimatechnologien.“ Besonders neue Technologien wie „grüner“ Wasserstoff und Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge bieten attraktive Investitionsmöglichkeiten.

Die langfristige Perspektive und Diversifikation machen Private Markets zu einem stabilen Bestandteil von Portfolios. „Aufgrund ihrer strukturellen und strategischen Merkmale, ihrer differenzierten Risikoprämien und ihres langfristigen Horizonts erweisen sich die Private Markets als einzigartig widerstandsfähig“, fasst Rode zusammen.

Mit diesen Perspektiven scheinen Private Markets 2025 nicht nur Renditen, sondern auch Resilienz und Diversifikation zu bieten – eine vielversprechende Aussicht für Anleger/-innen.

Themen: Aktienrating, Beteiligungsrating, Fondsrating, Mittelstandsrating, Technologierating | Kommentare deaktiviert für Private Markets: Chancen und Perspektiven für 2025

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