« Inflationserwartung treibt Immobilienhoffnungen | Home | Anlagetrends institutioneller Investoren »
Qualitatives Fondsrating von Morningstar
Von Dr. Oliver Everling | 3.Februar 2009
Die für Fondsinformationen bekannte Agentur Morningstar (www.morningstar.de) wartet mit zwei neuen Produkten für die Fondsauswahl auf: Morningstar® Fund Research Report und das Morningstar Qualitative RatingTM für Fonds. Die neuen Fondsratings und -berichte sollen transparent und detailliert informieren. „Sie sind auch – und darauf kam es uns am meisten an – vollkommen unabhängig“, fügt Werner Hedrich hinzu, Leiter Fondsresearch bei der Ratingagentur. Standard & Poor’s (www.standardandpoors.de) und Feri EuroRating Services (www.feri.de) bieten qualitative Ratings schon lange an. Nun springt Morningstar auf die Erfolgsgeschichte dieser Ratings auf – unter günstigen Voraussetzungen.
Morningstar erhält für das qualitative Rating keine Vergütung von den Fondsgesellschaften. „Wir waren schon immer davon überzeugt, dass Anleger das Recht auf unvoreingenommenes, an ihren Bedürfnissen orientiertes Research haben. Angesichts der aktuellen Marktturbulenzen ist es wichtiger denn je, dass Anleger Zugang zu objektiven und vertrauenswürdigen Analysen haben.“
Insgesamt planen die Analysten von Morningstar europaweit eine Abdeckung von mehr als 3.000 Fonds. Zunächst einmal handelt es sich dabei vor allem um die Fonds, in denen die meisten Gelder verwaltet werden. „Es ist unser Ziel, bis zu 70 % des verwalteten Vermögens in jeder Vergleichsgruppe zu erfassen. Dabei bleibt noch Raum für die Bewertung von kleineren Fonds, die uns aus verschiedenen Gründen eine Analyse wert sind. Wir wollen Fonds analysieren, die für die meisten Anleger wirklich von Belang sind, unabhängig davon, ob es sich um gute, schlechte oder schlichtweg unakzeptable Fonds handelt.“ So die mutige Ankündigung von Morningstar, mit der die Agentur nicht nur auf Freunde unter den Fondsmanagern hoffen darf.
Die Performance soll nicht maßgeblich für die Entscheidung sein, ob ein Fonds bewertet wird. Eine zeitweise Underperformance ist kein Ausschlussfaktor. Im Gegenteil, dann benötigen Anleger eine sachkundige Einschätzung oft am meisten, Hedrich: „Darüber hinaus wollen wir aber auch kleine oder neue Fonds mit einem Rating versehen, sofern diese für Anleger interessant sein könnten.“
Morningstar tritt mit dem Anspruch an, mustergültig die Anforderungen an eine gute Ratingagentur zu erfüllen. „Nicht zuletzt erlaubt uns unsere Unabhängigkeit, klar Stellung zu beziehen. Unsere Analysten“, betont der Leiter Fondsresearch, „arbeiten im Interesse der Anleger und nicht der Fondsgesellschaften. Dies spiegelt sich auch in unseren Ratings wieder. Wir vergeben nicht nur gute Bewertungen, sondern nutzen die ganze Bandbreite: Elite, Superior, Standard, Inferior und Impaired.“
Die Fondsanalyse soll auf fünf Pfeilern fußen: People (Fondsmanagement), Parent (Fondsgesellschaft), Process (Investmentprozess), Price (Gebühren) und Performance. „Dabei stützen wir uns auf unsere eigenen umfassenden Daten, öffentliche Dokumente und ausführliche Interviews mit Fondsmanagern und Fondsgesellschaften. Die Einschätzungen in jedem der genannten Bereiche werden in einem Ratingkomittee von Senior Fondsanalysten geprüft, bevor das endgültige Rating festgelegt wird.“ Das neue Morningstar Qualitative RatingTM und der Morningstar® Fund Research Report helfen Anlegern und Finanzberatern dabei, bessere Anlageentscheidungen zu treffen und ihre Investments wirklich zu verstehen.
Das Morningstar Qualitative RatingTM soll auf einen Blick zeigen, wie die Fondsanalysten einen Fonds bewerten. Der Morningstar® Fund Research Report ist dazu die Ergänzung. Der Kommentar auf der ersten Seite des Berichts liefert eine Begründung für das Rating. In den darauf folgenden Abschnitten erfahren Anleger mehr zu den fünf Pfeilern (Fondsmanagement, -gesellschaft, Investmentprozess, Gebühren und Performance). Ziel ist es, die Diskussion nicht nur auf „guter Fonds“ oder „schlechter Fonds“ zu beschränken, sondern die Besonderheiten eines Fonds aufzuzeigen und zu erklären, wie er sich in unterschiedlichen Marktphasen verhalten könnte. „Den schriftlichen Inhalt ergänzen wir durch eine Fülle von Performance- und Portfoliodaten, die Morningstar für jeden Fonds sammelt. Wir möchten sicherstellen,“ hebt Hedrich hervor, „dass Anleger und Berater verstehen, wie sie einen Fonds im Kontext ihres Portfolios einsetzen und welche Erwartungen sie realistischerweise an die Performance stellen können.“
Während mit den qualitativen Fondsratings und -berichten Morningstar neu auf den deutschen Markt kommt, ist die qualitative Analyse schon seit mehr als 20 Jahren das Herzstück von Morningstar. Neben 28 Analysten in verschiedenen Märkten in Europa und Asien – davon 5 für den deutschsprachigen Raum unter Leitung von Werner Hedrich – verfügt Morningstar über umfangreiche Analystenteams in den USA, Kanada, Australien und China. „Unsere Analysten sitzen dort, wo die Fonds, die wir bewerten, gemanagt werden. Sie stützen sich zudem auf unsere Aktienanalysten, eines der weltweit größten unabhängigen Teams für Aktienresearch. Wir denken, dass diese Mischung aus globaler Präsenz und lokalem Wissen auch Anlegern stark zugute kommt.“
Themen: Fondsrating | Kommentare deaktiviert für Qualitatives Fondsrating von Morningstar
Kommentare geschlossen.