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Rapp warnt vor Illiquidität in Rentenmarktsegmenten
Von Dr. Oliver Everling | 14.April 2015
Dr. Heinz-Werner Rapp, CIO der FERI AG, warnt im Rahmen einer Podiumsdiskussion der 28. Feri Frühjahrstagung in Frankfurt am Main vor der Möglichkeit der Illiquidität einzelner Rentenmarktpapiere. „Inzwischen hat eine Reihe von Marktteilnehmern ihre Bestände an bestimmten Rentenpapieren auf Null heruntergefahren“, berichtet Rapp vor den mehr als 200 Teilnehmern aus der Finanzbranche. Dieser Abbau der Positionen bleibt nicht ohne Konsequenzen für die Liquidität dieser Papiere.
Rapp stellt somit auf den Effekt ab, dass bei einer reduzierten Zahl von Marktteilnehmern, die noch Bestände halten, die Wahrscheinlichkeit einer Situation steigt, in der die Nachfrage nicht mehr auf das erwartete Angebot trifft, da die potentiellen Anbieter über keine Bestände mehr verfügen. Dies könnte zu plötzlichen Kursbewegungen führen.
Rapp disktuiert mit Max Hlzer, CIO Multi Asset von Union Investment, Bernhard Langer, CIO Quantitative Strategies von Invesco Asset Management und Ingo R. Mainert, CIO Multi Asset von Allianz Global Investors, unter der Moderationi von Dr. Tobias Schmidt von der FERI EuroRating Services AG.
„Weltweit ist das Wachstum erst einmal mit der Liquidität angeschoben worden. Das angenehme Gefühl der Märkte, dass die Notenbanken immer wieder mit der Gießkanne kommt, um Liquidität hineinzugeben, ist gefährlich. Marktpreise werden verzerrt, die EZB kauft mehr, als emittiert wird. Das erzeugt Sorglosigkeit und führt dazu, dass nicht mehr der Preis- oder Zinsmechanismus der Treiber von Entscheidungen ist, sondern die Frage, was die Notenbanken nächstes Jahr vielleicht im Köcher haben“, urteilt Rapp.
Wenn es erneut eine Situation wie 2008 geben würde, dann müssten die Notenbanken mit einer noch größeren Kelle Geld schöpfen. Rapp lässt erahnen, was dies für das Finanzsystem bedeuten würde. Rapp macht klar, dass die bisherige Rettungspolitik nicht nur zur Rückkehr zu – allerdings bescheidenem – Wachstum geführt habe, sondern auch zu verändertem Entscheidungsverhalten der Marktteilnehmer.
Auf dem Podium der Feri Frühjahrstagung ist man sich einig, dass die Volatilität nach oben gehen werde. „Manche gehen auf der Risikoleiter immer höher. Das macht man so lange, bis es nicht mehr gut geht“, warnt Rapp. Es sei nicht möglich dieses Spiel ad infinitum weiterzuspielen. Von Staatsanleihen zu Unternehmensanleihen, von Unternehmensanleihen zu komplexeren Produkten, zu Aktien bis hin zu sonstigen Assetklasse besteigen auch institutionelle Anleger ein immer höheres Risikoniveau auf der Suche nach Rendite.
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