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Ratingimplikationen der Kapitalmarkteffizienz

Von Dr. Oliver Everling | 29.Oktober 2011

Prof. Dr. Detlev Hummel und Dipl.-Vw. Robert Mülhaupt vom Lehrstuhl Finanzierung und Banken an der Universität Potsdam führen in ihrem Beitrag zum Buch "Exchange Traded Fund Rating" (herausgegeben von Dr. Oliver Everling und Götz Kirchhoff, Art.-Nr. 22.472-1100 Bank-Verlag Medien GmbH, ISBN 978-3-86556-257-9, http://www.bank-verlag-shop.de/product_info.php/products_id/3030) eine Diskussion zur Kapitalmarkteffizienz. Aus dieser können einige Schlussfolgerungen über die Relevanz von Ratingkriterien für ETF gezogen werden.

"Insbesondere sollten bei diesen Ratings andere Kriterien als bei aktiv gemanagten Fonds Beachtung finden", mahnen die Autoren. Einige Ratingagenturen rechtfertigen zwar die Beibehaltung ihrer für aktiv gemanagten Fonds angewendeten Ratingkriterien für ETF mit der Möglichkeit, diese direkt mit anderen Anlageklassen vergleichen zu können. Wie allerdings Hummel und Mülhaupt argumentieren, liegt beiden Anlageformen eine unterschiedliche Auffassung über die Effizienz der Märkte zu Grunde, die auch bei der Auswahl der Ratingkriterien Beachtung finden sollte.

"Die wichtigste Erkenntnis ist sicherlich," schreiben die Experten aus Potsdam, "dass bei halbstreng informationseffizienten Märkten die in der Vergangenheit erzielte Performance keinen Erklärungsgehalt für zukünftige Ergebnisse hat. Auf eine Einbeziehung des Rendite-Risikoverhältnis in Form von Performancekennzahlen wie der Sharpe-Ratio oder dem Treynor-Index sollte daher bei passiven Anlageinstrumenten verzichtet werden."

Dies gelte aufgrund der Forschungsergebnisse der Wissenschaft grundsätzlich auch für Ratings von aktiv gemanagten Fonds. "Allerdings kann man diesen zugutehalten," sagen Hummel und Mülhaupt, "dass sie sich ja gerade über einen Vergleich zu einer Benchmark definieren und sich daher an diesen Kennzahlen messen lassen müssen."

Das ändere aber nichts an der Tatsache, dass diese Zahlen auch bei aktiv gemanagten Fonds dem Anleger keinen Informationsgehalt über die zukünftige Performance liefern. Dies ist auch durch eine empirische Studie von Blake und Morey empirisch nachgewiesen. Kritisch merken die Autoren an: "Zwar weisen Fonds mit schlechtem Rating eine relativ schlechtere zukünftige Performance auf, Fonds mit Top-Ratings erreichen aber keine höhere Performance, als die mit einem guten oder einem mittleren Rating."

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