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Rettung vor dem Euro – verbesserte Länderratings
Von Dr. Oliver Everling | 15.September 2011
Die Ratingagenturen haben in der Euro-Krise abermals zu spät auf die zu hohen Schuldenstände der südeuropäischen Staaten reagiert. Christian Rieck, Professor für Finanzdienstleistungen an der FH Frankfurt, hält das für eine Konsequenz daraus, dass die gesamten Staatschulden eines Staates in einem großen Block zusammengefasst sind.
Rieck zufolge würde es den Ratingagenturen und den Märkten das Downgrading stark erleichtern, wenn die Schulden eines Staates in mehrere Ränge unterteilt würden, also in vor- und nachrangige Schulden. Auf diese Weise könnten Risiken für einzelne Tranchen unterschiedlich bewertet werden. Die Ratingagenturen und die Anleger könnten dann viel flexibler auf geänderte Schuldenstände reagieren. Auch würde diese Konstruktion einen teilweisen Zahlungsausfall eines Staates ermöglichen, ohne eine Systemkrise auszulösen.
Schuldenränge wären genau die gegenteilige Entwicklung im Vergleich zu den Eurobonds. Rieck bezeichnet die Eurobonds demgegenüber als „Kooperationskiller“ und zeigt, wie deren Konstruktion die europäischen Staaten an der Zusammenarbeit hindern. Das gilt auch dann, wenn Eurobonds und Schuldenränge kombiniert werden.
Die Thesen hat er in seinem neuen Buch „Rettung vor dem Euro“ dargestellt und erklärt sie in populärer Sprache. Rieck beschreibt zahlreiche weitere Konstruktionsfehler des Euro und Maßnahmen zur Abhilfe. Er leitet daraus mögliche Entwicklungen für die Zukunft unserer Währung ab und analysiert auch eine mögliche Aufteilung in Nord- und Süd-Euro. Auch geht er darauf ein, was das für die Geldanlage bedeutet.
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