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Risikoscheue Fondsinitiatoren

Von Dr. Oliver Everling | 9.November 2010

Das bisherige Emissionsjahr 2010 hat die Zweiteilung der Branche Geschlossener Fonds forciert. Im Gesamtjahr 2009 hatten sich insgesamt 53 der von Scope als marktrelevant betrachteten, knapp 200 Emissionshäuser, mit der Neuauflage von Produkten aufgrund der schwierigen Märkte zurückgehalten. Im laufenden Jahr haben bislang sogar 72 Initiatoren kein neues Produkt auf den Markt gebracht. Andere Emittenten dagegen interpretierten die Bedürfnisse der Anleger richtig und lancierten Fonds mit risikoarmen Zielmärkten, nachvollziehbaren Investmentstorys und soliden Cash Flows. Ihre „Zugpferde 2010“ waren mit weitem Abstand Immobilienfonds mit Zielmarkt Deutschland und soliden Ankermietern.

Ein Beispiel hierfür ist die Deutsche Fonds Holding, die mit einem prospektierten Eigenkapital von 282 Millionen Euro per Ende September 2010 den Spitzenplatz im Ranking der Initiatoren einnahm. Dagegen musste eine Reihe zum Teil etablierter Häuser Marktanteile abgeben. Entsprechend deutliche Verschiebungen ergaben sich bei den „Top Ten“ der Emissionshäuser (www.scope.de).

Insgesamt hat sich die Risikofreudigkeit der Branche bei der Emissionstätigkeit zurückgebildet. Die Anbieter halten sich überwiegend mit Nachfolgeprodukten solange zurück, bis die Ausplatzierung des Vorgängerfonds in Sichtweite gerückt ist. Diese Haltung ist auch mit verantwortlich für die noch zögerliche Emissionstätigkeit im Frühjahr 2010, nachdem zum Jahreswechsel zahlreiche neue Produkte auf den Markt gebracht worden waren, die über Monate in der Platzierungspipeline steckten.

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