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Roland Berger Strategien für rumänische Banken

Von Dr. Oliver Everling | 10.November 2009

Welches sind die möglichen Geschäftsmodelle für Banken in Rumänien? Prof. Dr. Hermann Wagner, Partner der Roland Berger Strategy Consultants (http://www.rolandberger.de/) zeigt auf dem Forumul Bancar Roman, dem rumänischen Bankenforum (http://www.finmedia.ro/) die Optionen auf. Die in den letzten Jahren von den meisten Banken gewählte Strategie sie die einer Veränderung des Geschäftsmodells gewesen, durch das Banken nicht mehr Risiken selbst ins Portfolio nahmen, sondern sich als Händler von Risiken verstanden, indem sie Risiken weitergaben. Einzigartigkeit von Produkten, Alleinstellungsmerkmale durch Kostenvorteile, Erschließung neuer Märkte mit bewährten Produkten usw. seien eher in den Hintergrund getreten.

Spareinlagen seien lange als Refinanzierungsquelle in der Diskussion gewesen. Die Krise habe nun die Vorzüge dieser Refinanzierungsquelle für Banken vor Augen geführt. Banken, die sich allein auf den Interbankenmarkt verlassen hatten, seien in große Schwierigkeiten geraten. Der Wandel weg von Zinsmargen hin zu Provisionsgeschäften war in den letzten Jahren unübersehbar. Fristentransformationen und Arbitrageoperationen waren für viele Banken eine zentrale Ertragsquelle.

Wagner arbeitet die Problematik von Anreizstrukturen heraus. Aktuell sei die öffentliche Diskussion von der Frage beherrscht, wie ein Zusammenhang zwischen den Leistungen von Bankmanagern und den Ergebnissen einer Bank hergestellt werden könne. Wagner weist darauf hin, dass Bonuszahlungen in erster Linie für die persönlichen Leistungen eines Mitarbeiters geleistet werden und nicht für das Gesamtergebnis einer Bank. Daraus ergebe sich ein natürlicher Widerspruch zwischen individuellem Leistungsbeitrag und Leistung der Bank insgesamt.

Regierungen greifen nur ein, um Banken in die Lage zu versetzen, ihre Rollen wahrzunehmen, insbesondere als Kreditgeber für die Wirtschaft. Durch den Rückkauf von Staatsanleihen würde den Banken Liquidität bereitgestellt. Durch Kauf von Unternehmensanleihen würde auch direkt der Markt für Unternehmensanleihen unterstützt. Der Eingriff des Staates könne aber auch bis zur Verstaatlichung von Banken reichen. Wagner warnt vor einem Szenario, in dem alle Banken schließlich in staatlicher Hand seien.

Die Krise habe ein intensive Diskussion darüber ausgelöst, was „systemisch relevante Banken“ seien. In der Europäischen Union scheine sich die Auffassung durchzusetzen, dass solche Banken als systemisch relevant erachtet werden müssen, deren Zusammenbruch eine über die Grenzen eines Landes hinausgehende Wirkung haben würde. Banken ändern sich in ihrer Größe und Ausrichtung, so dass praktisch ständig eine Neubewertung durchzuführen sei.

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