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RRTS für Ratingagenturen und Fondsbranche

Von Dr. Oliver Everling | 10.November 2010

Neben den Kredit- und Serviceratings für Depotbanken, die sich vor allem an institutionelle Nutzer wenden, könnten individuelle Fondsratings eine zusätzliche Erkenntnisquelle über die Qualität und Sicherheit der Depotbank sein. Dies wird in einem Beitrag von Rudolf Siebel im Buch von Volker Braunberger, Uwe Rieken und Oliver Everling (Herausgeber) zum „Rating von Depotbank und Master-KAG“ deutlich (Gabler Verlag – Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH, http://www.gabler.de/, Wiesbaden 2011, ISBN 978-3-8349-2578-7).

Rudolf Siebel trägt im BVI Bundesverband Investment und Asset Management e.V., Frankfurt, die Verantwortung für Recht und Aufsicht, Research und Marktanalyse sowie EDV und Organisation. Er vertritt die Interessen der Investmentbranche im Fachbeirat der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin). Er ist stellvertretendes Board-Mitglied des Europäischen Fonds und Asset Management Verbandes (EFAMA) und leitet dessen Fund Processing Standardisation Group (FPSG). Er ist Vice Chair der internationalen Wertpapierstandardisierungsvereinigung Securities Market Practice Group (SMPG). Herr Siebel war von April 1993 bis Mitte Juli 1998 als Vice President Senior Credit Officer bei der Moody´s Deutschland GmbH in Frankfurt a.M. beschäftigt. Herr Siebel ist Rechtsanwalt und Master of Law (LL.M) des Georgetown University Law Center, Washington D.C.

Die Zahl der in Deutschland für den Vertrieb zugelassenen Investmentfonds wächst trotz Finanzkrise ebenso wie der Umfang der angebotenen Informationen, stellt der Verbandsmanager in seinem Artikel fest. „Gegenwärtig werden ca. 10.000 Anteilscheinklassen (gezählt als ISIN) in Deutschland angeboten. Das stellt den Anleger vor die zunehmend schwierigere Herausforderung, den Überblick zu bewahren, notwendige Angaben rasch, zuverlässig und vor allem in übersichtlicher Form zu beziehen.“

Mit ihren Beurteilungen und deren Vermarktung in den Medien erreichen die Anbieter von Fonds-Rankings und -Ratings einen großen Teil der Anleger. Obwohl Rankings und Ratings die unüberschaubare Fülle der für Investmentfonds verfügbaren Informationen verdichten und zusammenfassen, hat ihre Vielfalt einen Grad erreicht, der nach einem eigenen „Navigationssystem“ verlangt, urteilt Siebel.

Ziel der vom BVI bereits 2004 veröffentlichten Ranking-/Rating-Transparenz-Standards (RRTS) sei es, allen Marktteilnehmern erleichterte und verbesserte Vergleichsmöglichkeiten von Rankings, Ratings, Agenturen und deren Methoden zu bieten. „Damit werden Voraussetzungen für sachgerechte Anlageentscheidungen geschaffen. Zu den Adres¬saten der RRTS“, legt Siebel dar, „zählen die privaten und institutionellen Investoren sowie Multiplikatoren wie Presse, Vertrieb und Berater.“

Ein wesentliches Ergebnis der Kooperation von Fondsbranche und Ranking-/Rating¬anbietern bildet eine tabellarische Übersicht der Angaben zu einem Fragebogen, der die Kernpunkte der RRTS erschließt. Es hält hinsichtlich Marktabdeckung und Methodendarstellung umfassende Angaben zur Mehrzahl der Anbieter von Rankings und Ratings in Deutschland bereit:

Siebel freut sich über den Erfolg: „Mit Euro am Sonntag/Verlag Finanzen, Feri Trust, Financial Webworks, Fitch Deutschland, FondsConsult, Lipper, Moody’s, Morningstar, RCP, Sauren, Scope, Standard & Poor’s und Südprojekt sind oder waren für viele bekannte Häuser alle wesentlichen Informationen zu den angebotenen Rankings und Ratings auf dem neuesten Stand zusammengetragen.“ Das auf der Website des BVI verfügbare Tableau liefert alle wesentlichen Informationen zu den maßgeblichen Themenbereichen (http://www.bvi.de/).

Themen: Depotbankrating, Fondsrating, Master-KAG Rating | Kommentare deaktiviert für RRTS für Ratingagenturen und Fondsbranche

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