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Russische Ratingagentur sieht mögliche Schwächung Russlands
Von Dr. Oliver Everling | 1.März 2022
Die in Frankfurt am Main ansässige und von der Europäischen Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde ESMA anerkannte Ratingagentur RAEX-Europe hat beschlossen, die „BBB-“-Ratings von Russland unter Beobachtung zu stellen.
Es handelt sich bereits um das niedrigste Rating im Investment-Grade-Bereich. Da wohl kaum mit einer Verbesserung des Ratings gerechnet werden kann, dürfte die Stoßrichtung der Ratingmaßnahme in den spekulativen Bereich gehen.
Der Mut der Rating-Agentur Expert RA GmbH (RAEX-Europe) ist bemerkenswert, da es sich doch um eine Agentur mit russischen Gesellschaftern handelt. Als Gesellschafterin der Rating-Agentur Expert RA GmbH ist in Deutschland die „Expert RA“ International Group of Rating Agencies, Moskau, Russland, eingetragen (siehe PALTURAI).
„RAEX-Europe hat beschlossen,“ gibt die Agentur bekannt, „die Kreditratings von Russland zu beobachten, was bedeutet, dass kurzfristig eine Änderung der Kreditratings in Erwägung gezogen wird.“
Das Setzen eines Kreditratings auf „Überwachung“ gilt nicht als Ratingaktion, betont die Agentur. Der Überwachungsstatus des Ratings zwingt die Analysten der Agentur auch nicht, das Rating Russlands tatsächlich in den „Junk“-Bereich zu bewegen.
Kaum erstaunlich die von der Agentur genannten Hauptfaktoren, die die Entscheidung beeinflusst haben, die Ratings zu überwachen: Russische Militärinvasion in der Ukraine; schwere Sanktionen, darunter ein teilweiser Ausschluss aus dem SWIFT-System, die Russlands Wirtschaft und Schuldenrückzahlungskapazitäten ernsthaft einschränken; starker Anstieg des Referenzzinssatzes der Zentralbank und Abwertung des RUB; Drohungen mit einer weiteren Eskalation und zusätzlichen westlichen Sanktionen.
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