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Schuldenkrise wieder im Vordergrund

Von Dr. Oliver Everling | 8.April 2014

„Die anhaltend schwache Wachstumsdynamik des Euroraums rückt die Schuldenkrise wieder in den Vordergrund“, warnt Axel Angermann von der FERI EuroRating Services AG auf der 27. FERI Frühjahrstagung. „Die südeuropäischen Krisenländer weisen im Ergebnis verbesserter Wettbewerbsfähigkeit und des Nachlassens der negativen Wirkungen der Austeritätspolitik ein positives Wachstum auf, das aber durch die anhaltend hohe Arbeitslosigkeit, die ungünstigen Kreditbedingungen für Unternehme und zum Teil anhaltende Strukturprobleme gedämpft bleibt.“ Deflatorische Tendenzen würden zudem das weitere Erholungspotential begrenzen.

Angermann bemängelt, dass nach der Rezession, die die Südländer seit der Finanz- und Wirtschaftskrise erlebt hätten, das Wachstum eigentlich noch stärker hätte sein müssen. „In großen Ländern wie Frankreich und Italien ist bilanz keine Verbesserung der Wettbewerbsposition der Unternehmen festzustellen, was ein anhaltend begrenztes Wachstumspotenzial zur Folge hat.“

Das Wachstum reiche für ein substantiell Verbesserung der Verschuldungsposition der Staaten nicht aus. Es werde damit wahrscheinlich, dass im Jahr 2015 die Märkte die Bereitschaft der Europäischen Zentralbank zum (unlimitierten) Kauf von Staatsanleihen und zur Verteidigung des Euro testen werden. „Daraus ergeben sich neue Belastungen für die realwirtschaftlich Erholung“, folgert Angermann.

Das Potenzial für Euroland-Aktien sei angesichts einer hohen Bewertung und des fehlenden Wachstumsmoments begrenzt.

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