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Scope schaltet sich bei Anleihenratings ein
Von Dr. Oliver Everling | 29.Mai 2012
Die EU-anerkannte Ratingagentur Scope Credit Rating hat die Emittenten von 17 Mittelstandsanleihen einem Financial Strength Rating unterzogen. „Damit liegen erstmals unbeauftragte Ratings im Markt der Mittelstandsanleihen vor“, führt Thomas Morgenstern, Geschäftsführer der neuen Einheit innerhalb der Scope Group, in die Thematik ein. Mit den neuen Ratings eröffnet die in Berlin ansässige Ratingagentur institutionellen Investoren „einen strikt zahlenbezogenen Blickwinkel und stellt eine objektivierte Bewertung des Anleihesegments her.“ Mit seinem konsistenten Ansatz will Scope den Bedürfnissen institutioneller Investoren nach breiter Marktabdeckung und größtmöglicher Markttransparenz nachkommen.
Scope hat die Klassifikationen als Corporate Ratings erstellt, bei denen die Bonität der Emittenten geprüft wird. „In das Rating wurden Emittenten einbezogen,“ berichtet Morgenstern, „die bereits Jahresabschlüsse 2011 vorgelegt haben und mit der Scope Analysemethodik abgebildet werden können.“
In der Folgezeit will Scope weitere Emittenten entsprechend vorgelegter Bilanzen 2011 in die Bewertung aufnehmen. Institutionelle Investoren können in Kürze auf alle Ergebnisse im Detail mittels einer eigenen Scope-Anleiheplattform zugreifen, kündigt die Ratingagentur an.
Investoren dürfen nicht übersehen: Bei den Ratings handelt sich um quantitative Financial Strength Bewertungen, die auf die Entwicklung der Vermögens-, Ertrags- und Finanzlage der betreffenden Emittenten abstellen. Die zu einem Vollrating gehörenden qualitativen Bewertungskriterien – wie u.a. Management und Unternehmensplanung – blieben außen vor.
Financial Strength Ratings bilden die aktuelle Situation im Unternehmen ab, machen in der Systematik von Scope bis zu 70 Prozent der Ratingnote im Vollrating aus und geben deshalb die entscheidende Indikationfür die Emittentenbonität. Vergleicht man die Ergebnisse von Scope mit denen anderer Ratingagenturen, ist festzustellen: Erhebliche Ergebnisabweichungen zu vorliegenden Vollratings lassen sich bloß durch das Fehlen qualitativer Einflussfaktoren nicht erklären. Die Analyse von Scope wird daher die Finanzanalysten, Emittenten wie auch Anleger weiter beschäftigen müssen.
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