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Spielaufbau für internationale Unternehmen

Von Dr. Oliver Everling | 16.Mai 2013

Der Kongress „Länderrisiken 2013″ stellt die Perspektiven für die deutsche Wirtschaft in den Mittelpunkt der Beratungen. Im Panel „Spielaufbau: Strategien für internationale Unternehmen“ diskutieren Prof. Dr. Max Otte, Dr. Gunther Wobser, Prof. Dr. Dr. h.c. Udo Steffens und Frank Stührenberg unter der Moderation von Carsten Knop, Leitender Redakteur Unternehmen von der Frankfurter Allgemeine Zeitung.

Prof. Dr. Max Otte ist Professor für BWL an der FH Worms und Leiter der IFVE Institut für Vermögensentwicklung in Köln. Dr. Gunther Wobser ist Geschäftsführender Gesellschafter der LAUDA Dr. R. Wobser GmbH & Co. KG. Prof. Dr. Dr. h.c. Udo Steffens ist Präsident der Frankfurt School of Finance & Management, einer privaten Business School im Universitätsrang. Frank Stührenberg ist Geschäftsführer Vertrieb der Phoenix Contact GmbH & Co. KG.

„Education made in Germany ist noch nicht ausreichend international positioniert“, sagt Steffens und skizziert den Beitrag der Frankfurt School, das Profil Deutschlands als führenden Bildungsstandort weiter zu verbessern. Knop fragt die Panelisten nach ihrer Bereitschaft zu investieren. „Als Geschäftsführer Vertrieb neige ich natürlich immer dazu, lieber zu investieren, während mein Kollege für die Finanzen das Geld zusammenhält“, sagt Stührenberg und verdeutlicht, dass die Investitionsbereitschaft nicht mit einer einfachen Antwort beschrieben werden kann.

„Tendenziell war der Kredit in Deutschland zu billig“, erinnert Steffens. „Aufgrund der Dämpfung und Schrumpfung des kapitalmarktorientierten Geschäfts müssen Banken aus der Zinsmarge leben, so dass sich diese erhöhen muss.“ Was die Zinsmarge angeht, leben deutsche Unternehmen immer noch in einem „Schlaraffenland“, glaubt Steffens. „Wir stehen vor einer Dekade der stärkeren Regulierung der Banken.“ Das tiefgreifende Misstrauen zwischen Politik und Finanzelite müssen irgendwie moderiert werden, fordert Steffens und weist u.a. auf die enorme Logistikleistung der Banken hin, die heute jedermann für verständlich halten würde.

„Was mir fehlt in der heutigen Zeit, ist die Begeisterung für Europa. Wenn mein Sohn in die FAZ hereinschaut, liest er nur von Problemen“, sagt Wobser und berichtet von seiner Firma in Spanien, wo er sich als Europäer fühle. Wobser unterstreicht die Chancen, die Europa biete. Die Schwierigkeiten mit Europa will Wobser sportlich angegangen sehen: „Für Unternehmer ist Europa ein riesiger Abenteuerspielplatz. Die Mitarbeiter aber sind dankbar für ihren sicheren Arbeitsplatz. 95 % exportieren wir aus Spanien heraus.“

Stührenberg will den Blick auf die nächsten neuen Märkte richten. China sei der zweitgrößte Markt für Phoenix Contact außerhalb Deutschlands und der Schritt dorthin sei gegangen worden, als Deutschland in einer Wachstumsschwäche war. Stührenberg will nicht ausschließen, dass die nächsten großen Chancen für europäische Unternehmen in Afrika liegen. „Wir alle wollen auch noch in zehn Jahren Wachstum und Beschäftigung haben. Deshalb dürfen wir die Überzeugung nicht verlieren, jetzt das Richtige zu tun.“

Steffens redet der Spieltheorie das Wort, da doch die alten Modelle mit ihren geraden Linien die Verhältnisse nicht richtig abbilden würden. Das Finanzwesen sei vom Verhalten von Menschen und ihren Irrationalitäten geprägt, so dass man mehr in der Art eines Spielers über die richtigen Spielzüge nachdenken müsse, sagt Steffens in der Räumen der Coface Arena.

Themen: Länderrating, Mittelstandsrating, Unternehmensrating | Kommentare deaktiviert für Spielaufbau für internationale Unternehmen

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