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Staatsanwälte sollen Italiens Rating retten

Von Dr. Oliver Everling | 14.November 2012

In Italien konkretisieren sich die Bemühungen, der überbordenden Staatsverschuldung durch Druck auf die Ratingagenturen beizukommen. Anfang dieser Woche gaben die italienischen Staatsanwälte in Trani bekannt, dass sie Fitch Italia und zwei Mitarbeiter der Mitarbeiter angeklagt habe – „ein beispielloses Manöver, dem jede Begründung fehlt“, heißt es zu diesem Vorgehen aus dem Hause der Ratingagentur Fitch.

Die Konsequenzen habe nun die Sparer zu tragen: Ab sofort – und in Unklarheit darüber, warum Trani gegen Analysten vorgeht – hat Fitch seine Marktkommunikation beschränkt. In Bezug auf die Beurteilung der italienischen Emittenten und Emissionen reduziert Fitch Ratings jede Kommunikation auf formal veröffentlichte Forschungsergebnisse. Alle Telefonkonferenzen, Konferenzen in Italien und alle ähnlichen Veranstaltungen zum Zweck der Erörterung italienischer Einheiten und Fragen von Drittanbietern, Marktteilnehmer wie Investoren oder Journalisten werden zurückverwiesen auf die veröffentlichten Kommentare.

Wenn Fitch nicht ausreichend Zusicherungen erhalten sollte, dass sich diese Art von Vorfall in der Zukunft nicht wiederholt, „müssen wir die Zukunft unserer Aktivitäten in Italien neu bewerten“.

Fitch bestreitet jede Fehlverhaltensweise und hält daran fest, dass die kritische Beurteilung der Verschuldungssituation berechtigt sei. Insbesondere unterstreicht Fitch die Tatsache, dass Fitch Ratings stets in Übereinstimmung mit den eigenen Standards und dem auf Ratingagenturen anwendbaren Recht gehandelt haben. Außerdem sei die italienische Regierung rechtzeitig informiert worden.

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