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Stop der Interventionsspirale
Von Dr. Oliver Everling | 15.Oktober 2011
Immer weniger Menschen sprechen einzelnen Politikern ihr uneingeschränktes Vertrauen aus, zugleich rufen immer mehr Menschen nach “dem Staat” zur Lösung aller Probleme, obwohl der Staat genau von den Politikern geführt wird, denen die meisten Wähler mit so viel Skepsis begegnen.
“In der Not der Stunde wird der Ausweg aus der Krise in weiteren Eingriffen des Staates gesehen.” Das schreibt Thorsten Polleit in seinem Sammelband “Der Fluch des Papiergeldes” im FinanzBuch Verlag (ISBN 978-3-89879-671-2) und gibt interessante Einblicke in die Zusammenhänge von Geld und Krisen. Die Zentralbanken senken die Zinsen, beobachtet Polleit, und die Regierungen verpfänden die Steuergelder der Bürger in atemberaubender Höhe in Form von “vertrauensbildenden Rettungspaketen”, um angeschlagene Banken über Wasser zu halten und notfalls zu verstaatlichen.
Auf Pump finanzierte Staatsausgaben sollen die Nachfrage stärken und Rezessionen verhindern. “Dass Interventionen als Rettung aus der Not, nicht aber als die Ursachen der Übelstände gesehen werden, liegt am Aufeinandertreffen der weitverbreiteten antikapitalistischen Neigung der Wahlbürger mit der Kurzfristorientierung der Politiker: In der Krise”, schreibt Polleit, “steigt die Nachfrage nach Staatseingriffen in das Privateigentum – und auch das Angebot für eine solche Politik –, und so verheddern sich die Gesellschaften immer tiefer im Gestrüpp des Interventionismus.”
Die Staatsmaßnahmen, mit denen Regierungen auf die Zerfallserscheinungen des Finanzsystems reagieren, gehen über eine Symptombehandlung nicht hinaus, warnt Polleit. Die Krisenursachen bleiben unangetastet. Vor allem ein ungehemmtes Ausweiten der Staatsschulden ließe ungeahnte Eingriffe in die Vermögen der Bürger erahnen: drastisch steigende Steuerlasten, (Hyper-) Inflation oder Währungsreform, mit all ihren Folgen, macht Polleit klar.
Polleit macht sich Argumente des Ökonomen Ludwig von Mises (1881 – 1973) zu eigen, denn dieser zeigte einen Ausweg auf. “Den Zentralbanken muss durch die feste Bindung des Geldumlaufs an das Edelmetall Gold die Macht genommen werden, die Wirtschaft willkürlich mit Geld zu fluten.”
In einem ersten Schritt sind dazu die Verbindlichkeiten der Geschäftsbanken mit einem festen Umtauschverhältnis an das Gold anzubinden, das noch in den Kellern der Zentralbanken lagert. Gleichzeitig müssen die Geldhalter das Recht erhalten, ihre Bankguthaben jederzeit in Gold umzutauschen.
In einem zweiten Schritt könnte dann der Wettbewerb zwischen verschiedenen Währungen zugelassen werden, an dem auch private Emittenten teilnehmen. Solch ein Wettbewerb würde den Weg zu gutem Geld eröffnen und Inflation, Deflation sowie die Enteignung der Steuerzahler vermeiden.
Polleit: “Die unheilvolle Spirale des Interventionismus wäre gestoppt – und damit auch der Weg in den Sozialismus, den der Interventionismus vorzeichnet. Es ist höchste Zeit, sich intensiv mit Mises’ Analyse und Reformvorschlag zu beschäftigen.”
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