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Suche nach Schwarz in roten Zahlen

Von Dr. Oliver Everling | 8.August 2013

Im Falle der Commerzbank AG ist dies schon eine Erfolgsmeldung: Die Commerzbank konnte im zweiten Quartal einen, wenn auch geringen, Gewinn von 43 Mio. Euro ausweisen und sich damit gegenüber dem Ergebnis des ersten Quartals (-94 Mio. Euro), in dem hohe Restrukturierungskosten gebucht wurden, verbessern. Die Analysten aus der DZ BANK AG Deutsche Zentral-Genossenschaftsbank im Fixed Income Research, Financials & Structured Credits, messen den Erfolg jedoch auch am Ergebnis des zweiten Quartals 2012 (275 Mio. Euro). Diesem gegenüber ist ein Ergebniseinbruch von 84% zu verzeichnen. Auch das Halbjahresergebnis sei mit einem Verlust von 51 Mio. Euro deutlich schlechter ausgefallen als das des Vorjahres (625 Mio. Euro).

Für den Ergebnisrückgang gegenüber dem Vorjahr werden in weiten Teilen wieder einmal „Sondereffekte“ verantwortlich gemacht, wie die Restrukturierungsaufwendungen und den Verkauf des CRE Portfolios in Großbritannien. Doch auch das schwächere Zinsergebnis und eine gestiegene Risikovorsorge haben das Ergebnis belastet.

„Die Eigenkapitalquoten der Commerzbank haben sich durch die Kapitalerhöhung im Mai verbessert“, lobt Corinna Dröse von der DZ BANK AG das Ergebnis. „Die Core Tier 1 Ratio nach Basel II ist auf 12,1% gestiegen. Die Basel III Common Equity Tier 1 Ratio (CET1) ist unter Berücksichtigung der Übergangsregeln im zweiten Quartal von 10,1% auf 10,3% gestiegen.“

Die Commerzbank habe es geschafft, im zweiten Quartal einen Gewinn zu erzielen. Jedoch haben alle Segmente der Kernbank mit Ausnahme des C&M im ersten Halbjahr schlechter abgeschnitten als im Vorjahr, was auf anhaltenden Ertragsdruck deutet. „Gleichzeitig bleiben die Verluste im NCA und im Bereich Konsolidierung hoch,“ so Dröse, „so dass die Rentabilität der Gesamtbank stark belastet ist.

Insgesamt habe sich die Commerzbank darum bemüht, die Erfolge bezüglich der Kapitalausstattung in den Vordergrund der Berichterstattung zu rücken. Zunächst werde die zukünftige Kapitalanforderung unter Basel III erfüllt. „Dabei bleibt jedoch zu berücksichtigen,“ so Dröse, „dass die interne und externe Kapitalgenerierungsfähigkeit aufgrund der geringen Rentabilität stark beeinträchtigt ist. Dies bleibt vor dem Hintergrund, dass ein weiterer Kapitalverzehr durch noch anfallende Verluste nicht ausgeschlossen werden kann, eines der dringendsten Probleme der Commerzbank.“

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