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Sustainable Finance auf dem Banken-Gipfel
Von Dr. Oliver Everling | 3.September 2020
Dr. Wolfgang Fink, CEO Germany and Austria von Goldman Sachs, macht auf dem vom Handelsblatt veranstalteten Banken-Gipfel in Frankfurt am Main deutlich, warum eine Investmentbank wie Goldman Sachs aus Renditezielen heraus auf „Sustainable Finance“ setzt und darin eine globale Perspektive sieht.
Indem Regierungen Ziele der Nachhaltigkeit für ihre Volkswirtschaften verfolgen, werden Marktteilnehmer zu neuen Investitionen gezwungen, um den aus der Verfolgung von Nachhaltigkeitszielen resultierenden Auflagen und Einschränkungen zu entsprechen. Ganze Industrien werden abgeschafft und neue erzwungen. Dieser Druck auf Marktteilnehmer schafft einer Investmentbank wie Goldman Sachs die Voraussetzungen, mit neuen Angeboten Geschäftsfelder zu erschließen. Der Ertrag resultiert einerseits aus den Abgabenlasten, die von den Bürgern zu tragen sind und von Regierungen zur Finanzierung des Strukturwandels eingesetzt werden, andererseits aus der Verlagerung von Investitionsschwerpunkten der Investoren, die ihre Mittel neu allozieren müssen.
Fink sieht zahlreiche Gelegenheiten. „Die Art, wie wir reisen, aber auch die Art und Weise, wie wir Ausgaben tätigen“, das alles werde sich ändern und Investitionen erforderlich machen. „Wir schätzen, dass etwa die Hälfte dieser Investitionen von denen ich gerade gesprochen habe, in dem Bereich Versorgung, also Utilities, fließen wird. Allerdings machen die nur etwa ein Viertel der Treibhausgasemissionen der EU aus. Das heißt, um hier wirklich dem Ziel näherzukommen, müssen sehr viel mehr Branchen angegangen werden.“
Fink geht es um die Sicherung der Ertragsquellen: „Wir brauchen eine sehr viel breitere Anwendung von CO2 Besteuerung oder Emissionshandelssystemen. Dass das Kapital dann dort investiert wird, wo eine entsprechende Preisgestaltung da ist und wo Innovation im Bereich der sauberen Technologien dann finanzierbar ist, ist essentiell. Wir brauchen also diese Preisgestaltung.“
„Diese Preise für CO2 sollten ausreichend hoch sein, dass es eben diesen Einstieg fördert, und dann hoffen wir auf eine Skalierung. Über Skaleneffekte sollten Innovationen dann den Preispunkt über die Zeit“, so die Hoffnung von Fink, „nach unten bringen.“
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