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ThyssenKrupp Credit bleibt Marketperformer
Von Dr. Oliver Everling | 2.Januar 2013
Hinter ThyssenKrupp liegt erneut ein Geschäftsjahr großer Schwierigkeiten. „Die wirtschaftliche Fehlentwicklung beim Problembereich Steel Americas stellt nach wie vor eine enorme Belastung für den Gesamtkonzern dar“, schreibt das DZ BANK Research in ihrem „Unternehmensanleihen Flash“. Zu den „hausgemachten“ Problemen kam nach Feststellung der Analysten im abgelaufenen Geschäftsjahr 2011/12 ein schwieriges konjunkturelles Umfeld hinzu und führte auch bei den fortgeführten Aktivitäten zu einer deutlich reduzierten Ertragskraft.
„Insbesondere die Produktionsfixkosten beeinträchtigten aufgrund der zuletzt schwächeren Kapazitätsauslastung das Bruttoergebnis der fortgeführten Aktivitäten und bewirkten eine rückläufige Brutto-Ergebnismarge. Die Margenerosion bei ThyssenKrupp machte sich auch im weiteren Verlauf der Ergebnisrechnung bemerkbar.“ Das EBIT der fortgeführten Aktivitäten lag 2011/12 bei 976 Mio. Euro und damit er-heblich unter dem Vorjahreswert, schreiben die Experten der DZ BANK, „die ausgewiesene EBIT-Marge sank daraufhin von 6,8% im Vorjahr auf aktuell 2,4%. Dabei ist aus analytischer Sicht noch zu berücksichtigen, dass der Ausweis des operativen Ergebnisses der fortgeführten Aktivitäten erheblich durch die Umgliederung von Steel Americas entlastet wurde: Das EBIT des Gesamtkonzerns inklusive der hohen Verluste der nicht fortgeführten Aktivitätenhätte immerhin bei -4,37 Mrd. Euro gelegen, 3,38 Mrd. Euro schlechter als der Vorjahreswert.“
Bei der Ermittlung des operativen Konzernergebnisses der fortgeführten Aktivitäten wurden von Seiten der Gesellschaft einige Sondereffekte herausgestellt –bezogen auf die Höhe der absoluten Beträge vor allem positive Veräußerungsgewinne und belastende Wertminderungen, die von der DZ BANK entsprechend ihrer CRESTA-Systematik berücksichtigt und das operative Ergebnis um insgesamt 206 Mio. Eurobereinigt wurden. „Entgegen der Vorgehensweise im Konzernabschluss stellen für uns Restrukturierungsaufwendungen bei ThyssenKrupp allerdings keine einmaligen (zu bereinigenden) Sondereffekte dar. Auch das ausgewiesene EBITDA aus fortgeführten Aktivitäten war 2011/12 stark rückläufig und verschlechterte sich um 39,8% auf2,43 Mrd. Euro. Das Ergebnis der fortgeführten Aktivitäten vor Steuern war mit 315Mio. Euro letztendlich zwar noch positiv, machte jedoch im Vergleich mit dem Vor-jahreswert von 2,29 Mrd. Euro den herben Ergebniseinbruch auch der fortgeführten Aktivitäten bei ThyssenKrupp deutlich.“
Die prekäre Lage beim deutschen Industrie- und Stahlkonzern zeigte sich auch in einer deutlichen Verschlechterung der von der DZ BANK ermittelten Kennzahlen. „Kaum ein einzelner Scorewert überschreitet die Grenze zum Investmentgrade. Und dabei wurden die meisten Scorewerte aufgrund unserer zumeist Zwei-Jahres-Durchschnitts-Berechnung noch durch deutlich bessere Vorjahreswerte begünstigt. Isoliert betrachtet ergab sich auf Basis der Jahresabschlusszahlen 2011/12 eine Einstufung im mittleren BB-Bereich.“
Da sich für das neue Geschäftsjahr keine Chancen für wesentliche operative Verbesserungen erkennen ließen, erwarten die Analysten weitgehend eine Bestätigung ihrer für 2011/12 errechneten Kennzahlen. „Vor diesem Hintergrund stufen wir die Bonität von ThyssenKrupp um zwei Notches herab und bewerten sieaktuell mit einem CRESTA-SCORE von BB. Mit Blick auf die Bonitätsnoten von Moody’s und Fitch erwarten wir einen negativen Credit Trend.“ Ihr Anlageurteil für ThyssenKrupp-Credits lautet unverändert „Marketperformer“.
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