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Überleben Hybride im Finanzdschungel?
Von Dr. Oliver Everling | 19.Oktober 2009
Look-backs und Triggers sind unterschiedliche Klauseln für Hybridkapital von Banken. Gerry Rawcliffe, Managing Director, Financial Institutions, Fitch Ratings, zeigt zum „Western European Banks‘ Outlook“ bei der „Frankfurt Conference“ der Ratingagentur die unterschiedlichen Konsequenzen auf. Bei Look-backs muss ein bestimmtes Ereignis eingetreten sein, um die Verpflichtung der Bank auszulösen, einen Coupon einzulösen. Beim Trigger dagegen wird die Zahlungsverpflichtung begründet, wenn ein bestimmtes Ereignis nicht eingetreten ist. Die Unterschiedlichkeiten der Konstruktionen müssen im Rating angemessen gewürdigt werden. Rawcliffe zeigt an verschiedenen Beispielen die Implikationen auf.
„Wo wir heute sind, ist nicht da, wo uns Bankenaufseher jemals gesehen haben“, sagt Rawcliffe. Verluste konnten nur absorbiert werden, nachdem Rettungspakete geschnürt wurden. Inwieweit Rettungsmaßnahmen greifen, liege darüber hinaus mehr in der Hand von Anwälten. Dies könne auch nicht das gewesen sein, was Investoren sich von den Anlageinstrumenten erwarteten.
Die letzte Anpassung der Eigenkapitalrichtlinie der Europäischen Union führt explizite Regeln für die Behandlung von Hybridkapital ein. Kritisch merkt Rawcliffe die den Aufsichtsbehörden eingeräumten Befugnisse an, die Bedingungen zu bestimmen, unter denen Zahlungen an Hybridkapitalgeber erfolgen dürfen. Die Attraktivität solcher Anlagen für Investoren dürfe darunter leiden.
„Triggerpunkte funktionieren einfach nicht“, sagt Rawcliffe. Entweder sie seien zu hoch oder zu niedrig, entweder ist die Wahrscheinlichkeit ihrer Auslösung zu hoch oder zu niedrig. Wenn es sich um eine systemisch relevante Bank handle, werde der Steuerzahler schon zuvor zur Kasse gebeten, denn man könne es sich nicht leisten, erst die Verwirklichung der maßgeblichen Auslösetatbestände abzuwarten. Werden Hybridinstrumente in einer Sackgasse der Evolution im Finanzdschungel aussterben? Rawcliffe macht die Antwort auf diese Frage von der konkreten Ausgestaltung der rechtlichen Rahmenbedingungen abhängig (http://www.fitchratings.com/).
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