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Vermögen bleiben finanzieller Repression ausgesetzt
Von Dr. Oliver Everling | 6.Oktober 2017
Die Freude über das Ergebnis der Bundestagswahl, steigende Börsenkurse und leichtes Wachstum der Wirtschaft übertünchen die Probleme, die sich mit der aktuellen Geldpolitik geschaffen werden. „Vermögen sind heute mehr denn je einer schleichenden Erosion, Inflation und finanzieller Repression ausgesetzt. Die Inhaber werden subtil durch den Staat und die Notenbanken enteignet“, stellt Dr. Kevin Schaefers, Leiter Family Office der FERI Trust GmbH, im Rahmen des FERI Family Office Tags 2017 fest.
Die Parameter der Wirtschafts- und Finanzpolitik haben sich nach Feststellungen der FERI grundlegend verändert, denn im Zuge der Finanzkrise haben die Zentralbanken ihren Einfluss auf die Finanz- und Geldpolitik deutlich ausgebaut. „Weil die Notenbanken das Finanzsystem ohne Limits und ohne Rücksicht auf Spätfolgen mit Geld fluten, werden Vermögenswerte weltweit verwässert“, beschreibt Dr. Heinz-Werner Rapp, Vorstand und CIO von FERI die Situation.
Diese „Neue Normalität“ mit einer offenen und gezielten Vermischung von Fiskal- und Geldpolitik birgt große Risiken – und alte Gewissheiten, die bislang Grundpfeiler jeder Anlagestrategie waren, gelten nicht mehr. In Zeiten schleichender Vermögenserosion gehören daher gerade bei großen Familienvermögen sämtliche Anlagestrategien auf den Prüfstand gestellt. „Investoren müssen sich von der Idee des risikolosen Zinses oder der Vorstellung sicherer Staatsanleihen verabschieden“, betont Dr. Kevin Schaefers. Vielmehr seien heute vor allem Konzepte gefragt, die das Vermögen umfassend schützen.
Grundlage dafür sei bei großen Vermögen ein umfassendes strategisches Risikomanagement, das deutlich über die Betrachtung des Finanzvermögens hinausgeht. „Auch das so genannte Human- und das Sozialvermögen müssen heute in die Analyse einfließen – das reicht bis zu präventiven Maßnahmen zum Schutz der Sicherheit und der Reputation einzelner Familienmitglieder“, so Schaefers.
Angesichts der „neuen Normalität“ böten vor allem Sachwerte wie Immobilien, Direktbeteiligungen und Aktien die besten Ertragschancen. „Nur reale Vermögenswerte schützen vor Vermögenserosion“, so Schaefers.
Wozu es führt, wenn Zentralbanken unlimitiert neues Geld schaffen und welche Auswirkungen OMF auf die zugrundeliegenden Wirtschafts- und Finanzsysteme hätte, analysiert das FERI Cognitive Finance Institute unter dem Titel „Overt Monetary Finance (OMF) and its Implications – Blessing or Curse?“. Die Studie gibt es zum Download auf der Website des FERI Cognitive Finance Institute: https://www.feri-institut.de/media-center/studien/
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