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Vermögensverwaltung im Stimmungsbarometer

Von Dr. Oliver Everling | 21.November 2013

Die Liquiditätsrally an den Börsen geht weiter. Die Frage ist nur, wie lange noch? Die knappe Mehrheit der unabhängigen Vermögensverwalter in Deutschland sieht den Dax bis in das kommende Jahr nachhaltig im Aufwärtstrend. Das zeigt die aktuelle Umfrage des Verbands unabhängiger Vermögensverwalter Deutschland e.V. (VuV). Rund die Hälfte der befragten Vermögensverwalter (54 %) geht davon aus, dass der deutsche Leitindex zum Jahresende 2014 über der 10.000-Punkte-Marke liegen wird. Die andere Hälfte der Befragten (46%) ist nicht so optimistisch. Das Umfeld lässt jedoch darauf schließen, dass zumindest das Anlagejahr 2013 gut abgeschlossen werden kann.

Ob die amerikanische Notenbank Fed im nächsten Jahr schrittweise aus der ultralockeren Geldpolitik aussteigt, scheint für die meisten der befragten VuV-Mitglieder nur eine Frage der Zeit. 43 Prozent der unabhängigen Vermögensverwalter rechnen mit dem Beginn der Zinsanhebung im ersten Halbjahr, 36 Prozent im zweiten Halbjahr und nur 21 Prozent glauben, dass auch im nächsten Jahr alles beim Alten bleibt.

Den Ergebnissen der Koalitionsverhandlungen sehen derweil die meisten VuV-Mitglieder recht gelassen entgegen: Auf die Frage, wie sich die Politik der Großen Koalition auf ihre Arbeit als unabhängiger Vermögensverwalter auswirken wird, antworteten 60 Prozent, dass sich die Arbeitsbedingungen voraussichtlich nicht wesentlich ändern werden. Allerdings rechnen auf der anderen Seite 39 Prozent der Befragten mit einer Verschlechterung der Arbeitsbedingungen. Ein einziger Befragter geht davon aus, dass sich seine Arbeitsbedingungen als unabhängiger Vermögensverwalter unter einer Regierung der Großen Koalition verbessern werden.

Stiftungen stehen vor großen Herausforderungen
„Seit einigen Jahren freuen wir uns, auch Stiftungen als Teilnehmer bei unserer großen Herbstveranstaltung begrüßen zu dürfen. Daher hatten wir vorab unter den Mitgliedern gefragt, was aus ihrer Sicht die größte Herausforderung ist, vor der Stiftungen bei der Anlage ihres Vermögens stehen“, erläutert VuV-Vorstandsvorsitzender Günter T. Schlösser die Konzeption der Umfrage. Mit großem Abstand nannten die Vermögensverwalter als Problem für Stiftungsmanager das aktuelle Niedrigzinsumfeld vor der geringen Aktienquote in vielen entsprechenden Portfolios und die mangelhafte Risikostreuung. „Hier gibt es viel Gesprächsbedarf“, bestätigt Schlösser.

An der Blitzumfrage im Vorfeld zum VuV-Gipfel hatten sich vom 31.10.2013  bis zum 4.11.2013 rund ein Drittel der 230 im Verband zusammengeschlossenen Gesellschaften beteiligt.

Rund 250 Verbandsmitglieder, Forum-VuV-Mitglieder sowie externe Gäste und Pressevertreter trafen sich am 8.11.2013 in München zum VuV-Gipfel, wo auch die Ergebnisse der Umfrage vorgestellt wurden. Gleich zum Auftakt begeisterte dort der ehemalige Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit, Wolfgang Clement, das Plenum mit seiner offenen Rede zum politischen und wirtschaftlichen Ausblick Deutschlands nach der Wahl. Minutenlang applaudierten die Zuhörer bevor die ebenfalls hochkarätig besetze Podiumsdiskussion zum Thema Kapitalmärkte 2014 begann. Nachmittags wählten die Teilnehmer ihren persönlichen Interessen folgend aus drei Workshops die für sie spannendsten Themen – von Fundraising über Imagefilme bis zu Private Equity, High Yields und andere Assetklassen. Locker und gleichzeitig erstklassig schloss Markus Weise, der Bundestrainer der Deutschen Hockeynationalmannschaft, die Tagesveranstaltung mit seinem Vortrag über Teamdynamik in Hochleistungssystemen ab. „Wieder einmal konnten die Teilnehmer in vielen Gesprächen mit neuen und alten Kontakten über die inspirierenden Ideen diskutieren“, zieht Schlösser ein positives Resümee.

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